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Samstag, 31. Mai 2014

Film der Woche#148: Heavy Metal(1981)

Kann sich irgendjemand von den werten Herrschaften an die South Park Folge erinnern, in welcher Kenny McCormick Katzenpisse schnüffelt und davon heftige Trips erfährt - inklusive großbrüstigen Kriegerinnen, fremden Planeten und fliegenden Autos? Ja? Dann habt ihr hier den Film, der für diese Sequenzen Pate stand.


Heavy Metal ist nicht nur der Name einer Musikrichtung und diesen Filmes sondern auch der Name eines Comicmagazins(das in Deutschland als "Schwermetall" erschienen ist und ursprünglich aus Frankreich kommt), aus welchen teilweise die Stories stammen.

Die "Hauptperson" des Filmes ist die mystische Kugel "Loc-Nar", die Summe allen Bösen die mithilfe eines mit einem Auto fliegenden Astronauten zur Erde gelangt, diesen tötet und anschließend seiner Tochter furchterregende Geschichten über ihren eigenen Einfluss in der Geschichte der Menschheit erzählt.

koksende aliens, ein muss!
Die verschiedenen Stories(acht an der Zahl) können zwar alle dem Sci-Fi-Genre zugeordnet werden, allerdings bedienen sie verschiedene Schubladen. Mal wird es dystopisch, mal ist eine Heldengeschichte, mal geht es um den zweiten Weltkrieg... Die Palette ist ziemlich vielfältig. Besonders gefallen haben mir die Stories "Harry Canyon" und "Den". Auch die Story um die Kriegerin Taarna die auf einem riesigen ptyrodaktulus-ähnlichen Tier rumfliegt und gegen Bösewichte kämpft die allesamt von der negativen Energie des Loc-Nar beeinflusst wurden.

Insgesamt ist es...ziemlicher Trash. Man bedient sich niedersten Instinkte und stellt viel Gewalt, Nacktheit und Sex dar. Aber es wird auch makaber und lustig. Besonders cool fand ich die Technik der Rotoskopie bei welcher Aufnahmen von echten Schauspielern die mit Zeichnungen übermalt waren verwendet wurden. Deswegen wirken die Bewegungen der Figuren auch tatsächlich so lebensecht. Auch geil: Der Soundtrack von Black Sabbath(mit Dio), Devo, Cheap Trick, Blue Öyster Cult und Don Felder. Mit Stimme von John Candy(RIP) und Harold Ramis(RIP).


9/10 Pfandflaschen
Film
Trailer:

Freitag, 30. Mai 2014

Villains of the World: Jason Voorhees

Der erste Blogeintrag nach der letzten Abiturprüfung! Fick ja! Endlich ist die Scheiße um!

*hüstel*

Nun, kommen wir zum eigentlichen Thema. Bald(also in zwei Wochen) ist wieder Freitag der 13. und Stricher wird die letzten Filme der Friday-Reihe reviewen. Deshalb gibt es schon mal JETZT einen kleinen Eintrag über Jason Voorhees.

Jason ist einer der bekanntesten Serienmörder der Filmgeschichte, ein Charakter der von 10 Schauspielern verkörpert wurde und mittlerweile schon 12(warum nicht 13?) Filme aufm Kasten hat. Die Hintergrundgeschichte von Jason ist relativ simpel: Ein kleiner Junge der aufgrund von unaufmerksamen Aufpassern im Ferienlager im See ertrunken ist, kehrt zurück und tötet alle Jugendlichen die Alkohol trinken, Sex haben und andere schmutzige Dinge treiben. Doch es ist leider nicht so ganz gewesen: Erst war es Jasons Mutter - Pamela Voorhees die Rache für ihren armen, wasserköpfigen Sohn übte. 20 Jahre später kam sie zum Camp zurück und wiederholte ihren Blutbad.

Jason, mittlerweile nun erwachsen beobachtete zum Ende des ersten Teils wie seine Mutter von einer überlebenden Teenagerin geköpft wurde. Dafür übt er ab dem zweiten Film Rache.

Moment, hat er also all die Jahre im Wald gelebt, ohne Kontakt zu seiner Mutter?
Man sagt ja, er ist von den Toten auferstanden, wobei ich da nicht so wirklich dran glaube. Ich denke eher, dass Jason einfach hart tot zu kriegen war. "War" weil er tatsächlich im vierten Film umgebracht wurde, nur um im 6. als Zombie wiederbelebt zu werden. Ab dem Zeitpunkt wurde alles ordentlich überzogen. Scheißegal was man getan hat, Jason war nicht totzukriegen. Er kam nach Manhattan, er kam in die Hölle, er kämpfte gegen Freddy Krueger und er schaffte es sogar ins Jahr 2455 wo er genetisch modifiziert und zum High-Tech-Mörder wurde.

Jason ist wie Freddy auch, ein Mörder zum Anfassen, der volksnahe Psychopath den man einfach lieben muss. Denn auch wenn seine Taten ach so grausam sind, ist er den man beim Filmgucken zujubelt und nicht seine Opfer. Vielleicht ist es die tatsache, dass er so ein "hässliches Entlein" ist, dass es seinen Peinigern(aka versnobte scheißteenies) heimzahlt, dass ihn so beliebt gemacht hat. Vielleicht aber auch die Tatsache, dass er einfach verdammt gut in Töten ist und so viele verschiedene Werkzeuge benutzt: Axt, Machete, Pfeil, Gartenschere, GITARRE, flüssiger Stickstoff!

love thy mother!
Er hats sogar so weit gebracht, dass Kinder sich als zu Halloween Hockeymasken überzogen haben, ohne zu wissen wen sie eigentlich darstellen.

Eine weiter positive Tatsache an ihm ist, dass er nicht redet. Nicht jeder kann nämlich makabere Witze wie Freddy Krueger reißen, daher finde ich es richtig gut, dass Jason die Schnauze hält. Außerdem kann man aufgrunddessen so witzige Interviews mit ihm drehen:



 und hier erstmal alle kills:

Donnerstag, 29. Mai 2014

Rezept des Monats: Mai'14

Ice-Cream-Sandwiches!
 
Zutaten:
350g Mehl
1 TL Natron
1 TL Salz
110g weißer Zucker
110g brauner Zucker
100g gehackte Walnüsse
Eine Packung gefrorener Früchte
(z.b. Erdbeere/Himbeere-Mischung
oder ähnliches)
Sojasahne 
Agavensirup

Kekse:
350g Mehl mit 1 TL Natron und ca 1 TL Salz mischen und beiseite stellen. Margarine mit 110g weißem Zucker und 110g braunem Zucker schaumig schlagen. Danach die Mehlmischung zugeben. Sobald alles gut vermischt ist 200g Schokoladenstücke und100g gehackte Walnüsse unterrühren. Mit einem Esslöffel bzw den Händen Cookies formen und auf ein Backblech legen. Bei ca. 180 9-12 Minuten backen.

Eis:
Sojasahne, gefrorene Früchte, Zucker und Agavensirup(nur n Bisschen) in einen guten Mixer geben. Oder wenn man nur ein Püriergerät hat, dann hantiert man damit. Ich würde an eurer Stelle erst mit Eis anfangen, wenn die Cookies gut ausgekühlt sind. Es ist nämlich sinnlos, kühles Eis auf lauwarme Kekse zu legen, bzw. dazwischen.

Und damit es überhaupt das wird, was wir auch vorhaben:
Eis auf ein Cookie legen, und mit einem Cookie bedecken. Fertig ist der Eissandwich. Yör.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Happenings des Monats: April/Mai'14

Happenings des Monats: April/Mai'14

Joa, diesmal war ich leider nicht so viel unterwegs. Genauer gesagt: eigentlich nirgendwo. War nämlich etwas beschäftigt mit Keingeldhaben, Hundepapasein und Fürsabilernen(übermorgen letzte Prüfung!!!). Von daher sind die Happenings dieses Monats leider etwas kurz:

  1. Nesseria + Fluten + Dearest im Immerhin, Würzburg am 30.04.2014
Seltsames Konzert. 3 Bands die von der Zusammenstellung her, gar nicht zueinander gepasst haben.   Gefallen hats mir trotz der Tatsache dass ich mal wieder nicht den Kopf hatte alle Bands anzusehen, ziemlich gut.

Den Anfang machten unsere werten Freunde von Dearest. Über die ist hier schon viel zu viel gesagt worden.
Jedenfalls wars der erste Auftritt im Immerhin seit ihren ersten Auftritt als „Final Attack“. Das ist ja fast schon nostalgisch. Ich brauch ehrlich gesagt, an der Stelle nicht zu viele Worte verlieren. Dearest machen live immer noch Spaß.

Gleich danach: Fluten aus Hamburg die tanzbaren, intellektuellen Punk mit Synthesizer machen. Sie schaffen es tatsächlich mich zum Bewegen zu bringen. Zumindest kleine Schrittchen von links nach rechts. Wer Buddies mit den großartigen Harke ist, der kann eigentlich keine schlechte Musik machen.

Die letzte Band des Abends sind Nesseria. Grindcore. Ich stehe ja normalerweise auf sowas aaaaber  diesmal passt es einfach gar nicht. So was von gar nicht. Wieso zur Hölle kommt Krach nach tanzbarer Musik. Das bewegt mich gar nicht. Vielleicht n andern Mal.

  1. Stricher geht auf eine Montagsdemo am 19.05.2014 in Würzburg

Heiliger Jesus. Was für eine Scheiße. Aber eins nach dem anderen.

Die neuen Montagsdemos müssten ja schon bekannt sein. Ein Haufen Menschen die sich für den Frieden einsetzen wollen, aber jedoch sich immer wieder als eine Ansammlung von Verschwörungstheoretikern, Antisemiten und regressiven Kapitalismus“kritikern“ rausstellt. Okay, es gibt aber auch in diesem Spektrum Menschen die gerade erst angefangen haben sich mit Politik auseinanderzusetzen und dementsprechend auch wenig Ahnung haben. Da ich mir sowas schon lange live angucken wollte hab ich mich wie Bolle gefreut als ich erfahren hab, dass auch Würzburg eine sogenannte „Montagsmahnwache“ bekommt. Schadenfreude, you know? Am Tag vorher „lernte“ ich den Organisator online „kennen“ im Rahmen einer mehr als strunzdummen Diskussion. Zuerst freute ich mich als ich las dass man sich von „Rechtspopulismus, Antisemitismus und Verschwörungstheorien“ distanziert(im Text der Online-Veranstaltung). Leider musste ich feststellen, dass der Organisator selbst die AfD, KenFM und Killuminati auf Facebook geliket hat und die Distanzierung somit sinnlos gemacht hat. Weiterhin war dieser Mensch ernsthaft der Meinung dass der neue Bildungsplan die Bestrafung von heterosexuellen Kindern mit Elektroschockern vorsieht. WTF?

Naja, also Montags hin und mal gucken, was denn live so geredet wird. Es war so stinklangweilig. Können die sich keine hetzerischen Typen wie Elsässer oder Jebsen besorgen die irgendwas von „die da oben“ labern, damit sich wenigstens Popcorn lohnt? Neiiiin, können sie nicht. Stattdessen gab es drei Redner die zur Unterstützung einen Media-Markt-Megafon(den der „ole ole“ abspielen kann) hatten. Als erstes sprach der Organisator(der mit elektroschockern) und erzählte irgendwas von Kapitalismus, Frieden, dass Krieg scheiße ist, dass wir nicht so viel konsumieren sollen, dass es Scheiße ist dass Menschen andere Menschen ausbeuten. Herzlichen Glühstrumpf, du hast den Kapitalismus verstanden. Erzähl mir was neues. Der zweite Redner, ein Typ den ich aufgrund seinen riesigen Goldketten und einen Kreuz um den Hals G-Zuz genannt hab wurde etwas konkreter. „Wir müssen weg von den Stereotypen des bösen Amerikaners und des bösen Russen....denn....die amerikaner SIND böse! Die sind sehr böse auf ihren Präsidenten...ich habe viele Freunde dort, die haben viel erzählt...“. Der dritte Redner machte einen leicht desillusionierten  Eindruck und musste sich erstmal hinsetzen, nur um noch mehr Stuss erzählen. Und zwar darüber dass Ken Jebsen sich angeblich mit „dem Chef der leipziger Antifa“ versöhnt hat. Was leider nicht stimmt.

Nachdem ich und Pilz uns erstmal verweigert haben an der anschließenden Diskussionsrunde teilzunehmen kamen wir doch noch in ein Gespräch. Und zwar mit G-Zuz. Am Ende war ich sogar der letzte arme Wicht, der sich sein Gelaber anhören musste – der Rest ist nämlich gegangen. Ich bin einfach viel zu höflich. Scheiße, warum dürfen solche Menschen in Öffentlichkeit reden? Zum Glück hat er all den Scheiß den er mir erzählt hat, nicht öffentlich rausposaunt sonst wäre es noch abstruser gewesen, wenn alle geklatscht hätten. Man hat dies nämlich zu jeder Gelegenheit getan. Sehr traurig. G-Zuz war nämlich fest davon überzeugt dass die Rothschild-Familie alle wirtschaftlichen Fäden in der Hand hält und die Menschheit kontrollieren will. Ebenso wie Nick Rockefeller, der 9/11 vorausgesagt hat und dessen Familie den Feminismus erfunden hat um die Familie zu spalten und damit mehr Menschen Steuern zahlen(Mann UND Frau – seht ihr das nicht? Die zeichen sind überall!!!!). Dummerweise konnte ich fast nichts dazu sagen, weil ich mich damit nicht ausgekannt hab. Lustigerweise konnte ich später nur den üblichen Kram rausfinden: Es gibt keine tatsächlichen Belege über das Zitat von Nick Rockefeller geschweige denn über den Menschen selbst. Von 9/11 war G-Zuz auch nicht gerade überzeugt, jedoch hats ihn Wladimir Putin angetan. Er konnte es nämlich gut nachvollziehen, dass dieser sein Land verteidigt. Immerhin geht es Russland ziemlich gut, seitdem er Präsident ist. Ich meinte daraufhin: „Ja, das stimmt. Auch wenn er Menschen hat umbringen lassen, die Verfassung ändern musste und Gesetze gegen 'Homopropaganda' hat gelten lassen“....Daraufhin kam nur ein „Äh.....äh....naja....äh...ich finde es ehrlich gesagt auch nicht nötig diese ganze homopropaganda, ich verstehe das nicht wieso man in der Öffentlichkeit so zeigen muss, dass man schwul ist.....ich äh ich hab nichts gegen schwule, solange sie mich nicht befummeln.“ Ich gebe zu, G-Zuzs braune Nikotinfinger haben mich auch schon wuschig gemacht, kein Wunder dass er von Schwulen immer wieder befummelt wird. Nicht.

Meine Fresse, sind das wirklich die Friedensfreude von nebenan? Das ist sowas von zum Kotzen. Mir fehlen die Worte. Echt.

Sonntag, 25. Mai 2014

Film der Woche#147: „101 Sci-Fi-Filme, die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist", Teil 10

Hallilhallo und häßlich willkommen zum zehnten Teil dieser wunderschönen Reihe. Mittlerweile stecken wir in den 70er Jahren fest. Der Sci-Fi-Film hat sich langsam aber sicher durchgesetzt, sogar Woody Allen hat sich erfolgreich daran versucht.


35. Schlachthof 5(1972)
Nach einem Roman von Kurt Vonnegut.

Vonneguts Romane gelten als schwer bzw. unverfilmbar(siehe mein Review von „Frühstück für Helden“ mit Bruce Willis). Dieser Film war aber überraschend gut!




Billy Pilgrim(Michael Sacks) hat in seinem Leben einiges erlebt. Er ist Kriegsveteran und hat als er sich in deutscher Kriegsgefangenschaft befand die Bombenangriffe auf Dresden miterlebt. Nachdem er einen schwerwiegenden Unfall überlebt, dreht sein Gehirn förmlich durch. Für ihn beginnt eine vierdimensionale Zeitreise für welche er keine aufwendige Zeitmaschine oder ähnliches braucht. Gleichzeitig befindet er sich in seiner Vergangenheit und erlebt die Bombardierung noch einmal, in seiner Gegenwart in welcher ziemlich apathisch ist und ausführliche Briefe über seine Zeitreisen verfasst, in seiner Zukunft in welcher er seinen Tod erlebt usw. Zur selben Zeit befindet er sich aber auch auf einem anderen Planeten, dessen Einwohner ihn als Versuchskaninchen betrachten. Der Zuschauer kriegt mit wie Billy seelenruhig durch die Zeit streift und sich nicht mal daran stört dass für ihn liebe Menschen um ihn rum sterben. Denn weil er sich eben in mehreren Dimensionen befindet sind diese für ihn gleichzeitig tot und lebendig.

Es ist wirklich packend und spannend. Nicht „trotz“ sondern weil der Film so ziellos zu sein scheint. Und auch wenn ich selbst weiß, dass die Deutschen an der Bombardierung Dresdens indirekt selbst schuld sind ist es trotzdem interessant, dass sich Vonnegut(der die Angriffe tatsächlich selbst erlebt hat) damit auseinandersetzt. Die Frage ob die Bombardierung gerechtfertigt war wird im Film nämlich schon ein Paar Mal gestellt, und beantwortet. Allerdings bediente sich der Autor leider falschen Quellen. Es waren nämlich 25.000 und nicht 250.000 Tote.

9/10
Trailer:

36. Solaris(1972)
Achtung, es handelt sich NICHT um die Verfilmung mit George Clooney, sondern um die erste, sowjetische Verfilmung des Buches von Stanisław Lem. Da die Handlung exakt der Handlung des Buches(welches ich hier schon mal reviewt hab) folgt, spare ich mir an der Stelle die Beschreibung.

Allerdings muss ich hinzufügen, dass einige Veränderungen hinzugefügt wurden. So besucht Kris Kelvin() vor seiner Abreise noch seine Eltern. Mehr aber auch nicht.
Zuerst mal das positive: Der Film folgt sehr genau der Handlung des Buches. Betonung auf „sehr“. Man lässt nichts aus: Die Ankunft auf der Forschungsstation, die „Gäste“ die die Crew besuchen, das Verhältnis von Kris zu seiner verstorbenen Frau usw. Die Schauspieler machen einen verdammt guten Job. Man nimmt ihnen wirklich ab, dass sie langsam verrückt geworden sind. Die erdrückende Atmosphäre auf der Station kommt gar nicht gespielt rüber. Und jetzt kommt das große ABER: Kennt ihr das? Ihr wollt ein Buch verfilmen, wollt aber kein wichtiges Detail auslassen und würdet am liebsten eine 9-stündige Verfilmung durchführen? So oder ähnlich siehts bei Solaris von Andrej Tarkowski aus. 2,5 Stunden Filmlänge. Es ist beinahe erdrückend und fast schon zu detailliert. Trotzdem macht der Film spaß, aber nur wenn man zwischendrin Pausen macht. Zumindest wars bei mir der Fall.

7/10 Pfandflaschen
Trailer:
37. Der fantastische Planet(1973)
Eine tschechoslowakisch-französische Koproduktion. Die Arbeiten am Film mussten mittendrin nach Frankreich verschoben werden, weil die Sowjets eingefallen sind.

Auf einem weit entfernten Planeten wohnen zwei Rassen: die mikroskopischen Menschen und die riesigen blauen, glubschäugigen Wesen die ihnen sowohl größen- als auch intelligenztechnisch überlegen sind. Die Menschen leben in Kleingruppen auf dem ganzen Planeten verteilt, in Parks, in Höhlen und auf Bäumen während die blauen Riesen in zivilisierten Städten leben und die Meditation das Mittelpunkt ihres Lebens darstellt. Die Story fokussiert sich auf einen Kind, dass von so einem riesigen, rotäugigen Alienmädchen gerettet wird, nachdem es seine Mutter versehentlich mit paar Fingerschnippsen getötet hat. Der Junge wächst als eine Art Haustier auf. Eines Tages schafft er es zu flüchten und sich einen anderen Menschenstamm anzuschließen. Wie wird jetzt die menschliche Revolution ablaufen bzw. wird es überhaupt eine geben?

Eine ziemlich abstruse, jedoch spannende Story, mit einem mehr als überraschenden Ende(wtf?!). Auf mich wirkt es eher wie eine Art Motion Comic ohne Sprechblasen, denn für ein Zeichentrickfilm sind die Animationen noch viel zu limitiert. Es gibt außerdem ein paar mehr als eklige und seltsame Momente. Alleine das Design der Fauna des phantastischen Planeten lässt einen erschaudern. Eine politische Komponente gibt es ebenfalls: Immerhin wurde der Film während der sowjetischen Eingriffe fertig gestellt. Anspielungen darauf findet man zuhauf.
8/10 Pfandflaschen
Trailer:


38. Der Schläfer(1973)
Erster Sci-Fi-Film von Woody Allen.

Allen spielt hier einen Klarinettspieler aus dem 20. Jahrhundert namens Miles Monroe der aufgrund einer schweren Erkrankung sich kryogenisch einfrieren ließ und bei einer möglichen Heilung später aufgetaut werden sollte. Dumm nur, dass später in diesem Fall 200 Jahre sind. Er wacht in einer mehr als genormten Welt, in welcher jeder Mensch akribisch registriert ist und jegliche sexuelle Aktivitäten...ähm...eigenartig eingeschränkt sind. Man befriedigt sich mithilfe von Maschinen und studiert Oralsex an der Uni. Nach einen erneuten Weltkrieg wurde die Gesellschaft neugeordnet. Die USA(oder was auch immer das Land darstellen soll) werden von einem großen Führer(den „Präsidenten“) angeführt. Alle sind glücklich in ihrer Lage, wer jedoch der Norm abweicht wird gehirngewaschen um wieder in die Gesellschaft zu passen. Dies passt eine rebellischen Gruppe von Wissenschaftlern so gar nicht in den Kram und deshalb entfrieren sie den einzigen Menschen der nicht registriert ist: den trotteligen Klarinettspieler und Besitzer eines vegetarischen Restaurants namens „Zur glücklichen Möhre“.

Was für eine großartige Scheiße! Hier wid alles ausgepackt: Slapstick, Sexwitze als auch jüdische Klischees – ich hab mich bepisst als ich die zwei jüdischen Verkaufsbots(metallische Hakennasen inklusive) sprechen gehört hab. Oder als Allen sich als Roboter verkleidet um unerkannt auf der Flucht zu bleiben. Oder oder oder. Aus einer Zeit in welcher Comedy nicht geschmacklos sein musste um lustig zu sei. Großartig!

9/10 Pfandflaschen
Trailer:

Album der Woche, Folge 148: LP Special – Fever – What we get out of ourselves will return with triple strength. Tides(2006)


Letztens auf dem Angeschimmelt Youth Crew Fest: Einen Stand von Twisted Chords entdeckt, wo auch billige Platten verscherbelt werden, unter anderen auch dieses Glanzstück aus Polen. Genauer gesagt aus dem Hause Nikt Nic Nie Wie(niemand weiß was). Eigentlich heißt die Band „Biała Goraczka“(ausgesprochen: Biaua Goroutschka) und das Album „Po trzykro wróci to co z siebie wydobedziemy. Pływy.(die Aussprache spare ich mir an der Stelle). Knallgrünes Vinyl. Allerdings eher spärliches Design. Ich wage es sogar, soweit zu sehen und zu sagen: Es ist potthäßlich. Auf dem Cover ist ein Rad(?) zu sehen, der Hintergrund ist lachsfarben. Das einzig halbwegs coole daran ist das Crass Font.

Mir wurde schon ein paar Mal gesagt, dass osteuropäische Sprachen perfekt für Punkmusik sind. Das klingt wahrscheinlich in mittel- bis westeuropäischen Ohren so, weil die Musik komplett unverständlich ist jedoch dabei ihren Protestcharakter nicht verliert. Protestiert wird gegen viele Dinge. Unter anderem spricht man sich gegen den Wegwerfwan und für das Containern aus bzw. sagt man dass man sich nicht dafür schämen muss dass man aus dem Müll isst, schämen sollten sich diejenigen die gutes Essen wegwerfen. Außerdem kriegen Kriegstreiber und Umweltzerstörer ihr Fett weg.

Ich war echt positiv überrascht. Kannte die Band nämlich gar nicht und überlegte später nach dem Kauf ob es vielleicht nicht doch ein Fehler war. Gut, dass Fever richtig geilen hymnischen Hardcore Punk machen, der nicht nur alles schlechte in der Welt anspricht sondern auch versucht Mut zu machen und manchmal melancholisch wirkt. Ach und hörte ich da grade ein Akkordeon? Tatsächlich. Und oh mein Gott, was für eine Ansage am Anfang:

„Mother of all bombs“
„Thanx a lot, thanx a lot for your revolution after which we'll never cheerfully chant agai and will not clap the rhythm shackled down by your liberties. You say you decoded this world and its rules. People heading for power, their cruel and disgusting actions. But has friendship been tried out and won when you were tired and hungry? Or maybe your filthy words, envy, groundless criticism, crappy talk just for talking caused many people vanishhed? So I'm asking for what these empty words from talking heads, that brings only necrosis into life...nothing mor say it, more than true, more than honest, cool, punk, anarchic, hard core, straight edge, feminist,, oi and shit knows how you call yourself, you fuckin' cop, who will be next? Isn't it the time for us? Fourth CD, eleven years under the gun(personally, I'm prepared to be shot)“

9/10 Pfandflaschen

My Favorite TV-Show: Birdman im TV

BIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIIRDMAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAN!!!

Nein, nein es geht nicht um irgendeinen Rapper gleichen/ähnlichen Namens sondern um diesen leicht sonderbaren Superhelden aus dem Hause Hanna Barbera.

1. Birdman and the Galaxy Trio(1967-69)

Zunächst mal: Das hier hat wieder nostalgischen Wert für mich, da ich als kleiner Stöpsel mir gerne Birdman-VHS-Kassetten reingezogen hab. Ich musste einfach noch mal nachforschen was zur Hölle das eigentlich war.


Dieser Birdman ist sehr eigenartig. Er wohnt zusammen mit seinem Falken namens Avenger in einem HQ in einem stillgelegten Vulkan. Innerhalb der Serie erfahren wir nie seinen Namen. Sein Auftraggeber ist der mysteriöse, augenklappeträger namens Falcon 7, der für die Organisation Inter-Nation Security arbeitet. In deren Namen muss Birdmann gegen verschiedene Bösewichte kämpfen. Diese haben meistens ziemlich skurille Pläne wie: in der Zeit reisen und aus der Vergangenheit heraus die Weltherrschaft übernehmen(Dr. Millenium), oder Birdmans Emblem stehlen(was besonders wichtig für X the Eliminator zu sein scheint)....generell erscheinen sie mehr als skurill. Alleine schon die Namen: Mentok the Mindtaker, Nitron the Human Bomb, Doctor Shark....

Die Handlung ist so einfach und nach 40 Folgen dermaßen routiniert. Birdman kriegt einen Auftrag, Birdman kämpft, Birdman verliert beinahe weil er zu wenig Sonnenenergie abkriegt doch zum Ende hin kriegt er es doch noch auf die Reihe. Was mich auch wunder ist die Intelligenz von Avenger. Was gibt es was dieser Vogel nicht kann?

Achja, die Galaxy Trio Episoden hab ich mir gar nicht angeguckt. Die Birdman Folgen sind beinahe komplett auf Youtube zu finden. Ist ein netter Zeitvertreib mit ziemlich coolen Soundtrack.








2. Harvey Birdman, Attorney at Law(2001-2007)
Uuuuund diesmal ist alles anders. Erinnert ihr euch vielleicht an Sealab 2021?

Aber natürlich kennt ihrs. Bei dieser „Nachfolgeserie“ herrscht nämlich dasselbe Prinzip. Man nimmt eine alte kinderfreundliche Hanna-Barbera-Zeichentrickserie mitsamt aller Charaktere und verwurstet sie zu einer neuen, verruchten, durchgeknallten Variante für Erwachsene.

Es sind Jahre vergangen seitdem Birdman ein Superheld war. Irgendwann hat er nämlich das Heldendasein an den Nagel gehängt und arbeitet seitdem in der Anwaltskanzlei „Sebben & Sebben“(die Birdmans ehemaligen Auftraggeber Phil Ken Sebben aka Falcon 7 gehört). Sein offizieller Name lautet nun...Harvey....Harvey Birdman. Sein Falke Avenger arbeitet für ihn als Tippse, Birdboy und Birdgirl sind auch zu sehen. Doch auch andere Hanna Barbera Charaktere sind Mitarbeiter in der Kanzlei. Zum Beispiel Peter Potamus, der lilane Hippo – er verschickt immer wieder „wichtige“ Dinge an seine Kollegen(„You got that thing I sent you?“) und hat in so gut wie jeder Ecke des Bürogebäudes Sex. Die Kundenpalette von Harvey ist vielfältig: Mal reisen die Jetsons in die „Vergangenheit“(aus ihrem Jahr 2010 in die Vergangenheit des Jahres 2012) um die Gesellschaft wegen der zukünftigen Erdüberflutung anzuklagen. Oder Fred Feuerstein der aufgrund geheimer Gangstermachenschaften verklagt wird, ganz Sopranos/Godfather-like(inklusive Tierkopf im Bett). Oder Yogi Bears kleiner Freund, Booboo der Briefbomben gebastelt hat. Oder noch besser: Race Bannon verklagt den Vater von Jonny Quest und Raji weil er das alleinige Sorgerecht haben will. Währenddessen kann sich der Papa nicht mal an die Namen seiner Kinder erinnern....

Ich weiß echt nicht wie ich es ausgehalten habe, ohne mir die Hosen vollzupissen. Für diejenigen die so sehr an Birdman hingen, ist es wahrscheinlich ein Tritt ins Gesicht ihrer Kindheit. Für alle anderen die darüber herzlich lachen können und auf eigenartigen Humor stehen ist es ein Fest. Man entreißt hier nämlich alle Kindheitshelden aus ihrer kunterbunten gute-laune-welt und steckt sie in eine verdorbene Welt voller Intrigen, Sex, Tod und Mordschlag. Wie man so schön sagt: „Oh no, you didn't say it!“




Dienstag, 20. Mai 2014

Jay-Zs 99 Probleme: #71

#71: Ich habe Tupac Shakur umgebracht

Der Typ hatte Recht. Ich habe wirklich 2pac umgebracht. Wie das? Naja, es stellte sich heraus dass ich wohl 1996 schon alt genug gewesen bin(war ich tatsächlich je alt genug um IRGENDWAS zu tun?) und ihn kaltblütig umgebracht hab. Jetzt sind wohl eindeutige Fotos aufgetaucht die das belegen. EINDEUTIGE!
Scheiße, das ist noch viel schlimmer als ich damals in den Sandkasten gekackt habe. Ich mein Badesalz kann viele Sachen mit den Menschen anstellen, aber ich hätte nie gedacht dass ich zu sowas zustanden bin. War nicht wirklich nett von mir den Kindern ihren Spaß zu verderben.

Ach egal. Jetzt sitze ich hier, in der Zelle. Und ich weiß nicht was ich tun soll. Vielleicht kann mein Zellengenosse mir irgendwas raten?

"Hey, Morgan Freeman! Wach auf!"
"Was? Verdammte Scheiße ich sitze hier nicht ein, ich übe mich nur ein für eine neue Rolle!"
"Hä?"
"Ja, ich "Shaushank Redemption" ist viel zu lange her und ich muss mal wieder checken wie das so ist, wenn man im Knast sitzt."
"...."
"Verfickte Scheiße wenn du mich nochmal fragst ob ich Gott, oder Lucius Fox oder beides bin dann brech ich dir den Kiefer! WAS WILLST DU?!"
"Hast du ne Ahnung, wie ich in die Vergangenheit komme und mein jüngeres ich davon abhalte Tupac zu töten?"
"Achso...du musst in das Zeittor, das befindet sich im Klo."
"IM Klo?"
"Ja, äh halt dein Kopf rein und ich spreche die magischen Worte!"
"Ok!"

kurze zeit später, nachdem ich ein lautes "VERFICKTE SCHEISSE ERSTICK DOCH DU NERVIGER TROTTEL!" gehört habe, war ich im Jahr 1996 angelangt.

Jay-Zs 99 Probleme: #70

#70: Ein nerviges Telefonat

"Hallo?"
"Mr. Carter?"
"Ja?"
"Sehr gut, dass wir sie erwischt haben. Sie haben nämlich den letzten Schritt zum Eintritt in unsere Matrix betätiiiiiigt.", sagte der Mann am anderem Ende mit einer tiefen Stimme.
"Einer Matrix? Woah. Moment. Hä?"
"Sie haben letztens ihren Penis in Agavendicksaft getunkt, nicht wahr?"
"WOHER WISSEN SIE DAS?"
"Wir haben äh ihr äh Leben die letzten drei Monate beobachtet."
"Wieso tut ihr das, ihr kranken Schweine?"
"Nun, wir waren auf der Suche nach einem perfekten Mann für unser Job und..."
"Pff, ich bin sowieso der perfekte Mann!"
"...und äh wissen sie äh jetzt müssen wir sie dazu bringen das magische Codewort laut auszusprechen, damit sie ihren Auftrag ausführen können!"
"Aha und was ist das? Penis! SCHWANZ?! LURCH?! AGAVENDICKSA-"

Ich wachte wieder auf. Ich befand mich in meinem Bett, neben mir lag Beyoncé. Alles war gut. Bis es wieder klingelte. Diesmal an der Tür.
Ich stand auf, ging zur Tür und machte diese zögerlich auf. Draußen auf der Veranda stand ein Typ im Anzug und Sonnenbrille.
"Was macht den Penis Spaß?!"
"Agavendicksa-....mooooment, nochmal kriegt ihr mich nicht. Was zur Hölle wollt ihr diesmal?"
"Nichts, ich wollte mir nur einen Spaß erlauben. Wir wollten ihnen eigentlich nur mitteilen, dass bald die Polizei sie verhaften wird."
"Ahja und wieso?"
"Wegen des Mordes an Tupac Shakur."

 

Montag, 19. Mai 2014

Ohrwurm der Woche#63



Nach der heutigen Montagsdemo definitiv der Soundtrack des Tages

Comic Book Review#146: Wie ein leeres Blatt(2012)

"Wie ein leeres Blatt" erzählt die Geschichte von Eloise, welche in Paris wohnt und etwas Unmögliches geschafft hat. Nämlich ihr Gedächtnis zu verlieren und zwar auf eine hollywood art und weise. Sie sitzt nämlich auf einer Bank mit ihrer Tasche als sie plötzlich merkt dass sie nicht weiß wer sie ist. Jegliche Erinnerung

ist weg. Familie, Freunde, Arbeit, Macken, Vorlieben, einfach alles. Stück für Stück forscht sie nach ihrem Lebensinhalt, nach ihren Erinnerungen und stellt sich dabei immer wieder witzige
Szenarien vor. Ist sie in Wirklichkeit eine Schläferagentin die von der Regierung ausgetauscht wurde? Wer ist Chester? Was hat es mit dem Hemd und dem Sims-Spiel auf sich? Was zur Hölle ist mit Eloise los? Findet sie ihr altes Leben wieder und wenn ja fühlt sie sich darin auch wieder wohl?

Interessante, witzige Story. Trotz der Dicke des Buches ist sie relativ kurz gehalten. Was Eloise hier erlebt hat, möchte niemand sonst erleben. Schon beim Ausmalen solcher Zustände kriege ich Gänsehaut. Was wäre denn wenn man eines Tages ALLES vergessen hat? Wer man ist, wo man arbeitet und wohnt, was man macht. Ich weiß nicht an wessen Story sich die Autorin orientiert hat, aber ich glaube sie hats ziemlich gut hingekriegt(ich hoffe doch nicht an eigenen Erfahrungen). Besonders amüsant fand ich Eloises Vorstellungen davon, was sich hinter ihrer Wohnungstür verbirgt(sie weiß ja nichts mehr; hier im zweiten Bild zu sehen)
Sympathische, simple Zeichnungen und bunte Farben.
Rausgebracht bei Carlsen. Von Boulet und Pénélope Bagieu
8/10 Pfandflaschen

Sonntag, 18. Mai 2014

Album der Woche, Folge 147: Dead Kennedys - In God We Trust, Inc. EP(1981)

Die erste HC-Punk-EP der Dead Kennedys! Hä, wie? Zählten sie nicht vorher schon dazu? Ja natürlich, aber das hier ist ihre erste EP und zudem ist sie eine Art Tribute an den neuen Hardcore Punk Sound aus Washington wie Teen Idles(prä-Minor Threat). Es ist sehr schnell, die Songs sind größtenteils grade mal eine Minute lang. Man beschäftigt sich mit Themen wie Religion("Religious Vomit", "Moral Majority"), die Ruhigstellung "aufmüpfiger" Jugendlicher("Hyperactive Child"), die Verbreitung der Minimata-Krankheit in den Kepone Fabriken("Kepone Factory")...

Die letzten drei Songs sind zweifelsohne Klassiker. "Nazi Punks Fuck Off!" beschäftigt sich nicht nur mit Rechtsradikalen in der Punkszene sondern auch mit sinnloser Gewalt und Machogehabe. DK wollten sich von den vielen Naziskins und -punx distanzieren die ihre Shows besucht haben. Sie hielten sie nämlich tatsächlich für rechts. "We've got a bigger problem now" ist eine Lounge-Version von "California über alles", bloß anstelle von "Governor Jerry Brown" heißt es "President Ronald Reagan". Abgeschlossen wird das ganze mit einem herrlichen schnellen Cover von "Rawhide".

Die EP musste zwei mal aufgenommen werden. Das erste Mal klappte es beim ersten Take. Allerdings hat die Band später festgestellt, dass die Oberfläche der Tapes sich abgepellt hat und die Aufnahmen somit für n Arsch waren. Alle 8 Songs wurden daraufhin am 22.8.1981 neu aufgenommen.

Meiner Meinung nach eine Frischzellenkur in Sachen DK. Die Songs hier sind so viel anders als auf dem Vorgänger "Fresh Fruits for Rotting Vegetables". Dort sind sie zwar genauso bissig aber nicht "hardcore". Aber mir ist es eigentlich scheißegal welches DK-Album läuft, ich liebe sie alle!

9/10 Pfandflaschen
youtube 1
youtube 2

Samstag, 17. Mai 2014

Film der Woche#146: Teenage Mutant Ninja Turtles(1990)

Cowabungabunga, wie Silvio Berlusconi zu sagen pflegt.
(ähem)

Wir befinden uns in New York. Die Kriminalitätsrate steigt. Eine geheime kriminelle Untergrundorganisation namens "The Foot Clan" scheint "Problemjugendliche" und andere Ausreißer zu beeinflussen und sie zu Dieben auszubilden. Die Reporterin April O'Neil(Judith Hoag) ist auf der heißen Spur und machte eine Reportage darüber. Der Foot Clan mitsamt seinen in Kneepads gekleideten Anführer Shredder(James Saito) würde jedoch ungern ins Rampenlicht kommen, ergo versuchen sie April zu beseitigen. Zu ihrer Rettung kommen allerdings vier seltsame Gestalten die über Ninja-Techniken verfügen. Ms. O'Neil ist anfangs sehr erschrocken, doch bald lernt sie sie besser kennen. Es stellt sich heraus, dass es vier jugendliche mutierte Ninja Schildkröten sind, die von ihrem Meister, der ebenfalls mutierten Ratte Splinter(Kevin Clash) nach Künstlern der Renaissance benannt wurden: Donatello(Leif Tilden), Leonardo(David Forman), Michelangelo(Michelan Sisti) und Raphael(Josh Pais).

Sie wohnen zu fünft in der New Yorker Kanalisation. Als Splinter entführt wird, schließen sie sich zusammen mit den hockeyschläger schwingenden Casey Jones(Elias Koteas) um ihn wiederzufinden.
Wir hatten hier schon etlichen kultigen Kram aus den 90ern gehabt, bloß die Turtles haben eindeutig gefehlt. Daher Pizza bestellen/backen und dieses wunderschöne Originalstück reinziehen. Ohne seltsame Cartoon-Geräusche, die den Film verharmlosen sollen(deutsche version) und ohne Zensur(UK version). Man orientiert sich sogar weniger an der kindergerechten Zeichentrickserie von 1987. Die Handlung ist deutlich finsterer, außer natürlich das komödiantische Verhalten von den Turtles selbst. Ich mag an der Stelle nichts verraten, das werdet ihr schon selber sehen. Stichwort: Shredder und seine Origin Story.
Einfach grandios. Ich fühlte mich wie mit ner Zeitmaschine zurück ins Kindesalter versetzt. Damals als als Raphael noch braune Streifen im Gesicht trug(ich hatte Turtles-Unterhosen). Casey Jones' Maske erinnert an Mick Thompson von Slipknot. Und zum Glück ist in diesem Film noch nichts von Vanilla Ice zu sehen/hören. Achja, sogar Corey Feldman ist dabei(als Synchronstimme von Donatello).

9/10 Pfandflaschen
Youtube
Trailer:

Donnerstag, 15. Mai 2014

Geschichten, die keiner mag#35: Kartoffelacker

Da ich die Rubrik "was mich anpisst" nicht mehr aktiv führe und kein Bock hab dafür einen so riesigen Artikel zu schreiben, muss das hier rein. Es ist weniger eine Geschichte, sondern eher ein Rant. Aber: mein blog, meine roolz.

Letztens ist etwas ganz schlimmes in der homophoben Welt passiert. Ein Mann mit einem Bart und in einem Kleid hat den Eurovision Song Contest 2014 in Kopenhagen gewonnen. Ich sage das bewusst so, weil der Künstler sich nicht als trans*mensch sieht sondern lediglich eine Kunstfigur, eine Frau mit Bart, namens Conchita Wurst erfunden hat. Jedoch will er, wenn er als die besagte Kunstfigur auftritt als Frau angesprochen werden. So wird es also im weiteren Verlauf des Textes sein.

Falls ihr den ESC nicht kennt: Eingeleitet nach dem zweiten Weltkrieg sollte der ESC ein europaweiter Gesangswettbewerb. Er wird jedes Jahr im Land des Siegerinterpreten des vorherigen Jahres abgehalten. Dabei vergibt jedes Land per Telefonvoting 1-12 Punkte an andere Länder. Und es kommt noch irgendwie ne Jury dazu, aber das hab ich nicht gepeilt. Eigentlich sollte Eurovision ein friedliches Aufeinandertreffen von verschiedenen Nationen darstellen. Eigentlich 'ne gute Idee nach zwei bekackten Weltkriegen. Eigentlich.
Eigentlich ist der ESC ein durch und durch politischer Wettbewerb. Denn wie wir wissen sind Nationen(und Nationalismen) kacke und sie spalten Menschen. So sah es, zumindest verstärkt in den letzten Jahren, aus. Ein Land bewertete ein gut befreundetes Nachbarland besser und vice versa. Dabei hagelte es immer an wütenden Reaktionen aus der Bevölkerung. "Wieso hat Lampukistan uns, Amarschderweltlern dieses Jahr nur 2 Punkte gegeben? Immerhin haben wir letztes Jahr sie zu Gewinnern gemacht!" oder "Diese Wichser aus Ostsüdtschumbanasien haben uns null Punkte gegeben. Die sind immer noch neidisch dass unser Führer letztes Jahr den ersten Preis fürs Kettensägenjonglieren gewonnen hat! Die hassen uns!". So oder ähnlich(naja eher nicht) lauten die Reaktionen unter den Völkern. Vielleicht ist es gar nicht die Mehrheit der Leute, allerdings lässt heutzutage verstärkt das Internet einen spüren, dass diese Stimmen immer lauter werden.

So auch dieses Jahr. Conchita Wurst hat gewonnen und steht somit in einer Reihe von "Skurrilitäten". Vor weniger als fünf Jahren nahm der Künstler Oleg Skripko für die Ukraine den zweiten Platz ein. Er trat auf als eine Frau namens Verka Serdutschka. Davor, im Jahre 2006 gewannen Lordi aus Finnland. Noch früher, im Jahre 1998 gewann die Transfrau Dana International aus Georgien den Wettbewerb. Also eigentlich ist der diesjährige Sieg wohl nichts besonderes oder?

Nein, denn irgendwer findet immer was zu meckern. Anscheinend ist es vergleichbar mit dem Nuklearen Holocaust wenn eine Künstlerin mit Bart auftritt und den Wettbewerb auch noch gewinnt. Ich habe mir gedacht "du wirst nach dieser Sendung nicht ins Internet gehen" und doch hab ich es getan. Was mich erwartet hat waren hunderte von Hasskommentaren gerichtet gegen Conchita. Von "Scheißschwuchtel" bis zu "Oh mein Gott, das ist das letzte Mal dass ich ESC geguckt habe, Europa geht unter, wie soll ich meinen Kindern erklären dass eine Frau einen Bart trägt???!!!" war alles dabei.
Da ich mich interessiert habe was Russen und Polen dazu zu sagen haben, ging ich die polnische facebook-seite "eurowizja.org" und landete aus Versehen auf der Seite "we love russia". Das Ergebnis war ungefähr dasselbe bloß dass die Polen sich darüber aufgeregt haben dass ihr pornöser Beitrag nicht gewonnen hat. Anscheinend können die Leute echt slawische Schönheit nicht wertschätzen und stehen auf bärtige Frauen. Das geht ja gar nicht. Die Russen waren schockiert und meinten dass "die alle in Europa total verrückt" geworden sind. Allerdings muss ich sagen, dass es auch jede Menge positiver und verteidigender Kommentare gab, in allen drei Ländern.

Achja und das hier kommt auch noch:

"Ich habe Oesterreich verlassen weil ich diese mochtegern toleranz nicht mehr ertragen habe und als ich dieses wesen mit bart auf dem eurosong wieder sah wuste ich das er gewinnt, alles spriecht dafuer die rusen vollen den eurosong absetzen wegen dem transwestiten der frauenkleider und einen angeklebten bart tregt europa ist gegen rusland also mus er gewinnen. Als ihm/ihr/es dan auch Italine 12 punkte gab war mir klar die welt befindet sich im 3 und letzten Weltkrieg nur wir Menschen die tag teglich zur arbeit fahren wurden noch nicht ausdruecklich informirt sonst wuerden wir nicht mehr arbeiten und das will niemand."

Doch es gab noch etwas was mich bei der ganzen Sache gestört hat. Die "podsflöadsf twins", also die zwei 17jährigen Mädchen die für Russland aufgetreten sind wurden bei der Punktevergabe(genauer gesagt jedesmal wenn sie Punkte bekommen haben) ausgebuht. Die Gründe hierfür waren fast schon offensichtlich. Nämlich Russlands Gesetze gegen "Homopropaganda" als auch das Verhalten auf der Krim. Allerdings stellt sich mir die Frage: Was zur Hölle können diese zwei Mädchen für die Politik ihres Präsidenten? Und überhaupt: Woher wissen all die Buhrufer wie die Mädchen zu den beiden Sachen stehen? Es hat sich nämlich rausgestellt, dass Conchita, die Russinnen und ihr Manager/Produzent Filip Kirkorov sich hinter den Kulissen sehr gut verstanden haben. Hm. Das geht wohl so nicht. Oder doch?


Oh, es kommt sogar noch besser: Österreich hat von Russland ganze 5 Punkte bekommen! Von Weissrussland, wo in Oktober 2013 sogar eine Petition gegen die Ausstrahlung von Conchitas Auftritt durchgeführt wurde(und gescheitert ist!) hat sie soweit ich mich nicht irre 10 Punkte bekommen. Ukraine vergab ebenfalls Punkte. Und es geht noch weiter: Wursts Lied "Rise like a phoenix" landete prompt in den russischen iTunes-Charts. Direkt auf Platz 1.

Ist Russland/Osteuropa jetzt von Homophobie/Transphobie befreit? Nein. Es stimmt tatsächlich: Russland hat ein übles Homophobieproblem, was schon desöfteren zu lebensbedrohlicher Gefahr wurde. Allerdings wohnen in diesen Ländern nicht nur homophobe Menschen. Das schienen die Buhrufer komplett vergessen zu haben. Denn wenn es so wäre.....ne, das will ich mir nicht ausmalen.

Ehrlich gesagt kotzt mich die Stimmungsmache gegen Russland wirklich an. Und nein, ich heiße weder Jebsen noch Elsässer mit Nachnamen. Jedoch muss man die Sache nüchtern sehen(damit meine ich das ganze Verhältnis zwischen Ost und West inklusive den Ukrainekonflikt): Man befindet sich in einem Propagandakrieg. Die eine Seite diskreditiert die andere und andersrum auch. Und nein ich will jetzt kein Geschwafel lostreten von irgendwelchen geheimen Eliten und bösen Mächten oder so. Ich seh das wirklich sehr nüchtern. Das war nämlich schon immer so, dass der Westen und der Osten sich nicht grün waren. So kommt es dass man aus beiden Richtungen, gelinde gesagt übelste Scheiße über den anderen hört. Und weil so gut wie gar kein Medium in der Sache objektiv berichtet wird es noch schwieriger sich eine freie Meinung zu bilden.

Denn das was man hört und liest geht auf keine Kuhhaut. Was wir jedoch wissen ist: Die Ukrainer fanden die Ablehnung des EU-Assozierungsabkommens echt nicht dufte und protestierten in Massen dagegen. Leider landeten sie dabei erfolgreich vom Regen(Ex-Präsident Janukowitsch) in die Traufe(neue Übergangsregierung). Denn nun ist u.a. Julia Timoschenko an der Macht die während des Regimes von Janukowitsch schon mal wegen Amtsmissbrauch in den Knast gewandert ist. In der Übergangsregierung sitzen mehrere Parteilose und Abgeordnete der rechtspopulistischen(in einigen Kreisen auch zurecht rechtsradikal eingeordneten) Partei "Swoboda"(dt. "Freiheit"). Ebenfalls bei den Protesten anwesend waren auch die paramilitärischen Nationalisten vom "Pravij Sektor"(rechter Sektor), die momentan dabei sind, sich in eine Partei zu verwandeln. Allerdings ging es ihnen nicht darum sich den Westen anzunähern sondern eine "nationale revolution" inklusive einer "derussifizierung" herbeizuführen.

Auf der andere Seite, nämlich im Osten der Ukraine, formierte sich dagegen Widerstand. Die sog. "Separatisten" riefen eine eigene Republik aus, die "Volksrepublik Donezk". Sie erhielten dabei auch viel Zustimmung von der Bevölkerung. Es gab nämlich, auch in der Vergangenheit, angebliche Beschlüsse die russische Sprache nicht mehr als Zweitsprache anzuerkennen. Die Separatisten stellen sich natürlich dagegen, und werden von vielen unter anderem auch dafür gefeiert. Allerdings stellt sich die Frage ob sie genauso "demokratisch" vorgehen, wie ihre Kollegen aus dem Westen. Dort wurden nämlich Menschen sinnlos auf offener Straße verprügelt, auch welche die die russische Fahne getragen haben. In der "VR Donezk" soll es zu ähnlichen Exzessen gekommen sein, bloß andersrum.

Während Swoboda/Udar(Partei von Witali Klitschko) vom Westen "nur" unterstützt werden, häufen sich Gerüchte und Verschwörungstheorien darüber, dass die NATO/die USA/die ganze westliche Welt hinter dieser Regierung stecken um ganz Eurasien bald zu unterjochen. Gleichzeitig spricht man in der Ukraine von Putins Geheimagent welche die Konterrevolution im Osten gestartet haben. Im ukrainischen und russischen WWW spricht man entweder von dem neuen Nazischurkenstaat Ukraine, der bald bestimmt Krieg gegen Russland führen will oder von den nutzlosen Russen, der eh nichts anderes außer Balalaika spielen und Vodka saufen kann und der nebenbei ganz Ukraine ausnimmt. Doch auch die "Hochly" kriegen von den Russen was ab - sie werden zu faulen Nichtsnutzen Kartoffelbauern erklärt, die zudem auch noch Nazis sind. Warum Nazis? "SS Galizien" googeln. Warum Ukraine so in Ost und West gespaltet ist? Nun dafür gibt es verschiedene Gründe. Ich würde am besten den Wiki-Eintrag über Stepan Bandera lesen. Dazu kommen noch weitere, sich wiederholende peinliche Ressentiments gegeneinander. Dabei ist der Gegner immer wieder "nutzlos"/"faul" oder ein scheißnazi/scheißkommunist.

Sicher ist die nationalistische Stimmung gegen Russland schon immer dagewesen. Besonders jetzt ist es sehr gut zu sehen, wenn Leninstatuen gestürzt werden und andere Denkmäler für gefallende Helden der Roten Armee geschändet werden. Richtig eklig wirds auch wenn US- und deutsche Größen wie John Kerry oder Angela Merkel diese pardon Nazis in der Übergangsregierung unterstützen.

Es wird ebenfalls genauso eklig, wenn man nach dem Motto "der Feind meines Feindes ist mein Freund" agiert. Nämlich wenn man als sogenannter "Friedensfreund" oder "Antiimperialist" sich kompromisslos Wladimir Putin anschließt und diesen als wahren Antifaschisten deklariert der die einzige Macht ist die den Westen noch stoppen kann. Mal ehrlich, wenn ich ein vernünftig denkender Mensch bin, was wähle ich dann? Den Einlauf oder die Kotstulle? Einen selbstverliebten Autokraten oder eine "Opposition" die "Deutsche, Polen und Judenschweine" austreiben will. Einen widerlichen homophoben Typen oder eine Stadtregierung die das Verbrennen von 40 Menschen in einem Gebäude als "Antiterroristischer Akt" gutheißt? Ich würde sagen, nichts von beiden. Denn es sind brutale Machtspiele die von beiden Seiten ausgetragen werden, nichts weiter.

Was hat das ganze Gelaber nun mit Conchita Wurst zu tun? Nun, ihre Gegner sehen in ihr den mentalen Stinkefinger den man Russland als Antwort zeigen wollte. Man vermutet sogar, dass man sie extra hat gewinnen lassen nur um es "den Russen richtig zu zeigen". Einige(!) ihrer Befürworter denken zwar nicht so verschwörungstheoretisch allerdings sehen sie in ihren Gewinn auch einen direkten Stinkefinger gegen Putin/Russland. Die Wahrheit ist: Es stimmt einfach beides nicht. Und das allerwichtigste - sie hats genauso wie die Situation in der Ukraine geschafft, dass Menschen ihr widerliches Gesicht offenbaren. Das ist gut so.

Danke füs Lesen.

links:
Interview mit ukrainischen Anarchisten
https://www.youtube.com/watch?v=DS4Rr26PlCU dies
https://www.youtube.com/watch?v=_pOjaOcaqew  dies
https://www.youtube.com/watch?v=ezEjykTJjVkn und dies 

Dienstag, 13. Mai 2014

Stricher liest#3

Schon zum dritten Mal beweise ich, dass ich auch Bücher lesen kann! Yeah!

1. "Königreich der Angst" von Hunter S. Thompson(2003)
Im Gegensatz zum ebenfalls von mir verschlungenen "Fluch des Lono" besitzt "Königreich der Angst" nur eine Semi-Kontinuität. Die Chronologie der Ereignisse im Buch ist zwar schon irgendwie vorhanden, jedoch werden sehr oft Ereignisse dazwischengeschoben. So entsteht der Eindruck eines heillosen Durcheinanders. Aber das ist auch okay so. Schließlich ist das Buch keine zusammenhängende Story sondern mehrere Geschichten, die der gute alte Gonzo-Journalist selbst erlebt hat.

Auch "Memoiren" genannt. Beim Lesen kriegt man Dinge von wenig Belang mit, andererseits aber auch spannende kritische Geschichten, wie der Prozess gegen Gail Palmer. Oder Schilderungen von Hunters Alkoholexzessen und den Aufeinandertreffen mit allerlei verrückten Leuten. Die Story mit den Richter, der erst mehrere Schafe umgefahren und anschließend mit Hunter bei einem durchgedrehten Typen gelandet ist, der drauf stand seine Gummipuppen zu verprügeln, werde ich nie vergessen. Eins der zentralen Themen ist Hunters Kritik an den Absterben des American Dream als auch an der US-Regierung. Interessant sind auch seine Erlebnisse nach dem 11.September 2001.

Tatsache ist, ich hab für das Buch fast drei Monate gebraucht. Es zieht sich nämlich übel vor sich hin. Das liegt daran, dass wir keine große Story sondern mehrere haben wovon nicht jede der Bringer ist. Im großen und ganzen: Sicher kein schlechtes Buch!

Erhältlich bei Heyne
7/10 Pfandflaschen

2. "norway.today" von Igor Bauersima(2003)
norway.today ist eigentlich kein Roman oder so, sondern ein "modernes zwei personen drama". So ist es auch wie ein "Drehbuch" für ein Theaterstück gestaltet. Das meiste was der Leser mitkriegt sind Dialoge der zwei Hauptpersonen(Julie und August) und kurze Beschreibungen der Umgebung.

Julie ist im wahrsten Sinne des Wortes lebensmüde. Sie möchte unbedingt Selbstmord begehen und sucht in einem Chatroom/Forum für Selbstmörder nach einem Partner, der sie auf dem Weg in den Tod begleitet. Sie stößt auf August,
der ähnliche Gedanken hat. Gemeinsam beschließen sie nach Norwegen zu fliegen und dort zusammen sich von einem Fjörd in den Tod zu stürzen. Doch es ist alles nicht so leicht. Anstatt das schnell hinter sich zu bringen, denken sie nach. Sehr viel. Basierend auf einem wahren Ereignis.

An sich keine schlechte Geschichte. Allerdings nervte mich die seltsame Art zu Reden zwischen Julie und August. Das störte einfach den Lesefluss, aber übelst. Von mir aus muss es nicht unbedingt gelesen werden. Es gibt allerdings noch zwei weitere Stories in dem Band, die ich nicht lesen musste.(Schullektüre!)

Erhältlich beim Fischer Verlag
4/10 Pfandflaschen

3. "The Rum Diary" von Hunter S. Thompson(1959)
Der erste Roman von Hunter S. Thompson.

Der New Yorker Journalist Paul Kemp schlägt sich durch seine Leben mit verschiedenen kleinen Jobs durch. Um mal was neues anzufangen, beschließt er einen Job bei der Zeitung "The Daily News" anzunehmen. Dafür muss er allerdings nach Puerto Rico bzw. auf die Insel San Juan zu reisen.

Dort angekommen stellt er fest, dass seine Kollegen ihren Job nicht so gut vertragen weshalb sie allesamt zu trinkfesten Menschen mutiert sind. Kemp lebt sich schnell ein und wird teil einer skurillen Welt voller Drogen, Alkohol, Sex und Gewalt. Neben seiner Aufträge sind seine(zusammen mit seinen Kollegen begangene) Eskapaden ein wesentlicher Teil des Buches.

Paul Kemp ist genauso wie Raoul Duke ein Alter Ego von Hunter. Tatsächlich beruht der Roman auf Thompsons Erlebnissen während seiner Zeit in
Puerto Rico als er für die Sportzeitung "El Sportivo" gearbeitet hat. Das meiste beruht schon auf wahren Ereignissen(ebenso die Persönlichkeiten der Charaktere). Ein erheblicher Teil ist aber dazugedichtet. So weiß man nicht genau, was von den Buch tatsächlich passiert und was reine Fiktion ist. Ähnlich wie bei Jack Kerouac.

Wer auf Drogen und Alk-Eskapaden steht, der greife zu. Zählt meiner Meinung nach jedoch nicht zu Hunters besten Werken.

Erhältlich bei Heyne
7/10 Pfandflaschen

4. "Solaris" von Stanisław Lem(1961)
Eines der besten Bücher, die ich je gelesen hab.

In einer nicht näher benannten Zukunft hat die Menschheit es geschafft einen einzigen Planeten näher zu erkunden als auch mehrere Bücher innerhalb eines Jahrhunderts darüber zu veröffentlichen. "Solaris" ist dieser Planet und man vermutet, dass der Ozean welcher beinahe den ganzen Globus umgibt in Wirklichkeit ein Lebewesen ist. Den ultimativen Beweis dafür findet der Psychologe Kris Kelvin als er eine Station besucht, die aus den
Wissenschaftlern/Technikern Snaut, Sartorius und Gibarian besteht. Alle Mannschaftsmitglieder sind psychisch labil. Gibarian beging mittlerweile Selbstmord. Es stellt sich raus, dass der Ozean sie in den Wahnsinn treibt. Er erstellt nämlich täuschend echte Kopien von bereits verstorbenen Menschen, aus ihren Erinnerungen.

Definitiv mehr als nur Science-Fiction. Ist viel eher ein komplexes Drama, welches sich um zwischenmenschliche Beziehungen als auch um diesen verdammten Ozean dreht. Viele "wissenschaftliche" Fakten kommen aber auch noch dazu. Ist echt interessant was sich Herr Lem alles ausgedacht hat. Sein Schreibstil ist zwar hin und wieder ausschweifend jedoch bleibt das Buch trotzdem packend und spannend.

Bald kommt übrigens auch ein Review zu der Verfilmung von 1972.
Erhältlich beim list Verlag.
9/10 Pfandflaschen

Comics Monthly#5

Achtung, jetzt kommt's dick!

1. Quantum and Woody#9

Die Ausgabe#9 ist der Beginn eines neuen Story Arcs, und deswegen wohl auch Neueinesteigerfreundlich. Wer die ungleichen Brüder Eric und Woody hiermit liebgewinnen kann, der kann ehe es zu spät ist, sich die ersten 8 Ausgaben holen.

Eric und Woody sind Brüder. Woody ist allerdings adoptiert, was auch u.a. der Grund war dass sie sich jahrelang nicht gesehen haben. Der Tod ihres Vaters, eines Wissenschaftlers, bzw. die rätselhaften Umstände dahinter hat sie wieder zusammengeführt. Und tschakk bumm, Explosion im Labor und schon sind Eric und Woody Metawesen/Superhelden. Eric kann energetische Schilder erzeugen, während Woody mit Strahlen schießen kann. Ein Nebeneffet hat das ganze aber: Sie müssen alle 24 Stunden ihre metallenen Armbänder aneinanderstoßen, sonst zerfallen sie in einzelne Moleküle.

Woody, ein Schlitzohr wie er ist hat wieder mal Scheiße gebaut. Nachdem er ein Paar Superschurken in Roboteranzügen gestoppt hat, spielte er selber damit etwas rum und hat beinahe einiges kaputt gemacht. Und das zu einem unpassenden Zeitpunkt. Eric war nämlich dabei das Testament seines Vaters zu ändern, damit Woody etwas davon abbekommt. Er dachte nämlich dass dieser verantwortungsvoller und zuverlässiger geworden ist. Das Gegenteil ist leider der Fall, ergo muss Woody seinen Bruder jetzt beweisen dass aus ihm etwas werden kann. Dieses Superheldending ist nämlich auch n Stückchen Verantwortung und so.

Quantum und Woody sind wohl einige der gegensätzlichsten Charaktere die es gibt. Ein bodenständiger, ehemaliger Regierungsagent und ein rücksichtsloser ehemaliger Kleinkrimineller. Dazu kommen jede Menge Witze unter der Gürtellinie. Ohne Scheiß, wer auf Deadpool steht es allerdings etwas(nur etwas!) gesitteter haben mag, der greife zu!

Erhältlich bei Valiant Comics
9/10 Pfandflaschen

2. Shutter#1
In einer etwas anderen Welt als die, die wir kennen hat man die Möglichkeit unglaubliche Abenteuer zu erleben. So hat es auch Kate Kristopher getan, als sie im Kindes- und Jugendalter mit ihrem Vater gegen Monster und Dämonen gekämpft hat und sonstige Abenteuer erlebt hat. Doch diese Zeit ist um. Kate ist mittlerweile erwachsen und hat auch ihre sagenhafte Bücherautorinkarriere an den Nagel gehängt. Denn sie findet die Welt eben nicht mehr abenteuerlich wie zuvor. Allerdings droht diese Ruhe, die sie hat bald gestört zu werden. Denn die Geister der Vergangenheit ruhen nicht...
uuuuuuuuuh!

Ein grafisches Meisterwerk, aber das kennen wir ja von Image Comics.
Großartige Zukunftsvisionen zeigt uns Leila Del Duca. Inklusive riesigen Vögeln die Menschen transportieren und antropomorphen Tieren in der U-Bahn.
Ein guter, leicht geheimnisvoller Einstieg in eine hoffentlich noch spannender werdende Geschichte. Die Bonuscomics die dazu kommen sind auch richtig lustig und abstrus. Kurzum: richtig gelungen, ich hol mir mehr!

Erhältlich bei Image Comics
9/10 Pfandflaschen

3. The Superior Spider-Man#31
ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG

Okay, ich weiß dass die letzte Ausgabe von SSM schon letzten Monat rausgekommen ist. Allerdings gibt es Leute, die sie noch nicht gelesen haben bzw. erst am Anfang der Serie sind. Daher die Spoilerwarnung.

Wie wir bereits aus Amazing Spider-Man#700 und Superior Spider-Man#1 wissen hat Otto Octavius aka Dr. Ock den Tod besiegt und seinen Körper mit den von Peter Parker aka Spider-Man getauscht. Ab dem Zeitpunkt wollte er ein neuerer, besserer, ein überlegener(superior) Spider-Man sein. Doch Otto hat es kräftig verbockt. Er schaffte ein bedrohliches Klima unter seinen(bzw. Spider-Mans)
Feinden. Die Bürger von NY fühlten sich durch seine Spider-Bots überwacht. Sein ekliger, arroganter Charakter machte den neuen Spidey nicht grade sympathisch. Kurzum: Otto hats verbockt. Sogar so sehr, dass Green Goblin seine Bots gehackt hat und das Geheimnis seiner Doppel(oder dreifach?)identität rausgefunden hat. Dr. Octavius hält den Druck eindeutig nicht stand und als Peter Parkers Identität/Gedanken wieder hervorkommen(das ganze ist ein ziemliches pseudowissenschaftliches wirrwarr) beschließt er den Mantel wieder an Peter abzugeben und seine Persönlichkeit aus den Körper zu löschen.

Das geschah in Ausgabe#30. :D
Hier ist Peter vollständig wieder da. Anstatt des arroganten SpOck ist nun der Friendly Neighborhood Spider-Man wieder da. Und er schlägt sich tapfer gegen das Reich von Green Goblin, welches er sich fleißig im Untergrund herangezüchtet hat. Zur Hilfe steht ihm dabei auch der Spider-Man aus dem Jahr 2099, der in der Vergangenheit festsitzt. In einer zweitstory setzen sich sowohl Peters Ex-Freundinnen Carlie und Mary Jane mit ihren Verhältnis zu Peters Superheldendasein auseinander. Außerdem führt er ein versöhnendes Gespräch mit J. Jonah Jameson.

Ich finde, es war im nachhinein die ganze Aufregung nicht wert. Meiner Meinung nach war das Ende von Amazing Spider-Man ein sinnloser Schritt gewesen. Denn es war eigentlich von vornherein klar, dass Peter wieder zurückkehren würde. So ist dieses Ereignis auch problemlos "streichbar", als wärs nie passiert. Allerdings muss ich zugeben, dass auch wenn Otto als Spider-Man mir mächtig auf den Geist ging, die Parallelstorylines immer sehr spannend waren. Und so ist auch diese Ausgabe eine verdammt gute.

RIP, SSM!
8/10 Pfandflaschen

ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG SPOILER ACHTUNG
4. Amazing Spider-Man#1
Ha! Kaum ist Peter Parker als Spider-Man zurückgekehrt, hat er jede Menge um die Ohren. Plötzlich ist er Besitzer einer großen Firma und hat eine neue Freundin mit welcher er zusammenwohnt. Außerdem muss er nach einem Angriff einer Bösewichtin(schreibt man das so?) halbnackt durch die Stadt schwingen, denn die Frau Kräfte die Kleidungsstoff auflösen. Wtf?
Doch das wars noch lange nicht! Es kommen noch andere Stories dazu: Wir erfahren was mit Electro
passiert ist, nachdem er Superior Spider-Mans quälenden Experimenten entkommen ist und was Black Cat plant, nachdem sie aus dem Knast gekommen ist(auch SpOcks Schuld). Hinzu kommt noch eine bunte "Vorstellungsgeschichte" über Spideys Kräfte, ein kurzes Abentuer von Spider-Man 2099(dessen eigene Serie in Juli kommt), Peters Besuch in Houston wo sein Klon/Bruder Kaine(aka Scarlet Spider) residiert uuuuund: Eine Story aus Spider-Mans Vergangenheit, die von einem Jungen handelt der Peters ersten Wrestlingkampf, bei welchen er schon seine Spinnekräfte hatte, gesehen und per Smartphone aufgenommen hat. Er war ganz schön davon beeindruckt. Forgesetzt werden die Stories in Spider-Man 2099#1, New Warriors#1(schon lange draußen) und Amazing Spider-Man#1.1. Als Sahnehäubchen obendrauf gibt es noch die ganze erste Ausgabe von Inhuman. Die überhaupt nicht dazu passt und das heft somit dicker und teurer macht. Die Beschreibung der Handlung würde hier den Rahmen sprengen.

Ich fand es teilweise leicht überdreht. Aber ich glaub das liegt daran, dass ich ASM komplett vergessen hab, weil ich nur den finsteren superior spider-man vor den geistigen Auge hatte. Es beginnt sehr witzig und farbenfroh. Guter Einstiegspunkt, definitiv. Allerdings eigentlich auch nur n Marketinggag(zum Start vom neuen Spider-Man-Film muss Peter wieder da sein!).

ASM#1(inklusive der anderen stories): 7,5/10 Pfandflaschen
Inhuman#1: 6,5/10 Pfandflaschen

5. Translucid#1(von 6)
Der Superbösewicht Horse, der passend zu seinem Namen eine Pferdemaske trägt, wird selber Opfer eines Verbrechens. Er wird gekidnappt und in den Keller eines Hochhauses gebracht. Bombe inklusive. Die einzige Person, die ihm helfen kann ist der mit hightech ausgestatte kapuzenträger-superheld The Navigator. Doch warum tut er das? Nicht nur weil er ein Superheld ist, sondern weil Horse so ziemlich die einzige Person ist, die er halbwegs als einen Freund bezeichnen kann. Das Pferd fragt sich nun: Wer ist Navigator überhaupt und was hat ihm zu einem Helden werden lassen?

Diese sympathische, verrückte Story wurde von dem Ehepaar Chondra Echert und Claudio Sanchez(Sänger dieser geilen Band) erdacht und von Daniel Balis gezeichnet. Dabei setzen sie sich auf ihre Weise mit der Beziehung von Batman und Joker auseinander. Denn auch wenn sich diese beiden gegensätzlichen Charaktere immer bekämpfen, sie gehören wohl für immer zusammen.

Ich finde experimentelle, unkonventionelle Geschichten eigentlich immer gut. Auch die skurille Idee, den Bösewicht einfach ne Pferdemaske überzuziehen feier ich einfach. Zudem schönes, einladendes Artwork.

Erhältlich bei Boom! Studios
8/10 Pfandflaschen

Und weil letztens der "Free Comic Book Day" in den USA war, hier noch paar zusätzliche Schätze.

6. Free Comic Book Day: 2000AD
2000AD ist ein britisches Sci-Fi-Comic-Magazin welches ununterbrochen seit 1977 erscheint. Judge Dredd hatte in der zweiten Ausgabe sein Debüt. Mittlerweile ist die Ausgabe#1880 erschienen. In der FCBD-Ausgabe ist natürlich auch Joe Dredd, der furchtlose Polizist/Richter/Henker aus dem dystopischen Megacity One zu gast. Diesmal muss er einem jungen Judge nützliche Tips zur Bekämpfung einer Verbrecherbande geben die aussieht als hätten sie sich ihre Münder in Staubsauger gesteckt. Auch drin: Sláin, ein recht blutiger Fantasycomic, den ich null durchgeblickt hab. Die Vampirin/Kopfgeldjägerin Durham Red jagt in dem nach ihr benannten Comic mit ihrem Ctulhuähnlichen Kollegen Banditen. Während Dredd im Jahr 2136 für Recht und Ordnung sorgt kämpft seine Kollegin Judge Anderson gegen einem Golem, denn schließlich befindet sie sich in der für alles Paranormale zuständigen PSI-Division. In "Absalom" lernen wir den griesgrämigen Police Officer Harry Absalom kennen, der an Krebs erkrankt ist. Eine der allergeilsten Stories war "Glass Zone" in welcher der Rogue Trooper, der allerletzte Soldat auf der Erde sich gegen n Haufen Feinde stellen muss. Schwarz/weiße dystopische humorvolle Action. Als Bonus fungieren "Future Shocks", eine Parodie auf Marvel's Galactus; vier klassische Judge Dredd Comic Strips und "Rain" welches die Geschehnisse der kleinsten Mission überhaupt erzählt.

Ich bin begeistert! "2000AD" scheint eine Schatzkiste zu sein, in welcher sich allerlei großartiges britisches Sci-Fi verbirgt. Besonders angetan hast mir Rouge Trooper, als auch Future Shocks. Ich würde ja gerne das Magazin abonnieren, aber da es jeden Mittwoch rauskommt, würde es ganz schön happig werden. Zum Glück gibts die Möglichkeit die Trade Paperbacks bzw. monatliche Serien die in dieser FCBD-Ausgabe vorgestellt werden, käuflich zu erwerben.

Daunlaud
7. Free Comic Book Day: Future's End#0
Die Vorgeschichte zum bereits angefangenen(7.5) DC-Event "Future's End", dass 5 Jahre in der Zukunft spielt. Die Ursachen liegen aber noch später, nämlich nicht 5 sondern 35 Jahre in der Zukunft. Die Welt wird von einer Big-Brother-ähnlichen Person(?) oder Organisation(?) namens "The Eye" beherrscht. Es ist schlimmer als 1984. Es gibt keine Superhelden mehr sondern nur noch seltsame Androiden/Roboterversionen von Superman, Wonder Woman, Aquaman usw. Selbst Frankenstein, der Agent von S.H.A.D.E. konnte deren/seinen Fängen nicht entkommen. Um diese Katastrophe zu verhindern schickt der sichtlich gealterte Batman(Bruce Wayne) seinen Schüler, den neuen Batman(Terry McGinnis) in die Vergangenheit. Dieser kommt jedoch an, als der Prozess bereits in mache ist und zwar: fünf Jahre von den jetzigen Ereignissen des DC-Universums entfernt.

Mich hat es anfangs verwirrt dass Terry McGinnis, der bekannt sein dürfte aus der DCAU-Zeichentrickserie "Batman Beyond"(hierzulande bekannt als "Batman of the Future"), Bestandteil des regulären DC-Universum wird. Schließlich galt "Batman Beyond", egal ob als Zeichentrickserie oder Comic-Fortsetzung als ein separates Universum. Offenbar ist dies aber ein anderer Terry McGinnis, denn die Ereignisse in "Future's End" werden die "Batman Beyond Universe"-Comics, die ich so gerne verschlinge, nicht beeinflussen.

Verdammt noch mal, ist das geil! Ein ordentliches Durcheinanderwerfen. Man wird wie n Kind ins Wasser geworfen und weiß erstmal nicht was Sache ist. Die Zukunft scheint derartig finster und aussichtslos zu sein, wie in den Terminator-Filmen. Es macht mir tatsächlich Lust auf mehr. Allerdings nervt mich die Tatsache, dass es ein wöchentlicher Comic sein wird, der ein ganzes Jahr lang erscheint. Das macht mein Geldbeutel nicht mit.

7/10 Pfandflaschen

8. Free Comic Book Day: Hip-Hop Family Tree
Mit der Ausgabennummer 187 präsentiert uns "Hip-Hop Family Tree" welches von Ed Piskor geschrieben und gezeichnet wird den Zusammenhang von Comics und der Hip-Hop-Kultur bzw. was beide Kulturen miteinander gemeinsam haben. Den Leser werden verschiedene "Origin-Stories" von Rappern und DJs vorgestellt als auch Stories hinter Songs, verschiedenen Begriffen usw. Wir erfahren warum es eigentlich Hip-Hop heißt, wieso der punkrockbegeisterte Rick Rubin auf Hip-Hop abgefahren ist, wieso KRS-One so gut reimen kann usw. usf.

Herrliches Design. Die Seiten sehen so schön vergilbt aus. Auch die Telefonnummer von Janice(falls jemand interessiert ist: 718-498-1043) die irgendwo draufgekritzelt steht hat mich zum Schmunzeln gebracht. Es ist witzig, interessant und es sorgt bei mir für so viele "Omg, kenn ich!"-momente. So good.

9/10 Pfandflaschen


Montag, 12. Mai 2014

Comic Book Review#145: Vakuum(2012)

"Vakuum" von Lukas Jüliger handelt von einem Jungen der sich in den ersten Sommertagen langweilt. Als jedoch ein Mädchen ein großes Interesse an ihm hat, wird es doch noch spannend. Vor allem weil
sie bei ihren gemeinsamen Treffen immer wegläuft und zwar weiß der Teufel wohin. Hinzu kommt noch das seelen- und gefühlslose Verhalten von einem Kumpel des Jungen: Sho Daisuka macht alle seine Sachen kaputt und verspürt dabei nichts. Noch krasser wird es als ein Mitschüler der beiden sich, nachdem er eine andere Mitschülerin vergewaltigt hat, umbringt. Die beiden merken, dass bald nicht nur ihre Schulzeit zu Ende gehen wird und verkriechen sich insgeheim an einem tollen Ort der all ihre Sorgen vergessen läßt.

Also ich möchte nicht beleidigend wirken, aber der Comic ist ziemlich...sick. Die ganze Zeit erwaretete ich irgendwas übles, überwältigendes was auf mich zukommen wird. Ich wurde zwar an der Stelle enttäuscht, jedoch hat es den Comic nicht weniger spannend, nicht weniger düster, nicht weniger verstörend und nicht weniger gut gezeichnet gemacht. Diese seltsamen Kopfformen und Gesichter sind einfach zauberhaft. Dabei ist der Autor dem Hauptcharakter ziemlich ähnlich.

Erhältlich bei REPRODUKT für 20 ocken.
8/10 Pfandflaschen