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Samstag, 8. März 2014

Album der Woche, Folge 137: Crass - Feeding Of The 5000(1978)

Unglaublich aber wahr: So sehr ich diese Band auch mag, hat sie es bis jetzt nicht in diesen Blog geschafft(außer in Buchform bei "Stricher liest"#1). Das ist echt fast schon traurig, wenn man bedenkt dass es schon das 137te Album-Review ist. Naja egal, auf jedenfall ist "Feeding Of The 5000" ein von mir sehr oft gehörtes Album. Ich glaube es liegt daran, dass Crass hier noch nicht so experimentell und noch sehr punkig klangen. So sind ganz 18 Songs drauf, bei knapp ner halben Stunde Spieldauer.

Der Albumtitel bezieht sich auf ein Ereignis aus der Bibel, bei welchen Jesus Christus es geschafft hat
ganze 5000 hungrige Menschen mit 12 Broten und zwei Fischen durchzufüttern. Klingt seltsam, ist es auch. Sowieso beschäftigt sich das Werk an zwei Stellen mit Religion. Ganz am Anfang schimpft man auf Jesus und behauptet er wäre für seine eigenen Sünden(nicht meine) gestorben(in "Asylum"). Zum Ende hin tut man das ausführlicher, sagt sich los von all dem religiösen Gelaber in der Gesellschaft und sagt ganz frech: "So what if Jesus died on the cross, so what about the fucker, I don't give a toss, so what if the master walked on the water, I don't see him trying to stop the slaughter"(in "So What"). Gute Frage. Wo war Jesus überhaupt als die zwei Weltkriege(und andere Kriege) in der Welt tobten? Andere zentrale Themen sind die gefürchtete Atombombe("They've got a bomb"), der Club Roxy aus welchen Crass rausgeschmissen wurden("Banned from the Roxy"), die Firma "Securicor" welche der Band zufolge Angst und Schrecken auslöst, die verkommerzialisierte Punkszene selbst("Punk is dead") und natürlich wird die sehr wichtige frage "Do They Owe Us A Living?" gestellt.

Musikalisch gesehen ist das ganze ziemlich minimalistisch. Ich weiß zwar nicht in welch kurzer Zeit das Album aufgenommen wurde, aber ich schätze mal dass es vllt. ne Woche gedauert hat. Penny Rimbaud an den Drums klingt ziemlich martialisch, fast wie bei einem Marsch. Die Gitarren von N.A.Palmer und Phil Free klingen sehr "dahingeschreddert". Den Gesang teilen sich Eve Libertine(mal schrill, mal wirklich eindringlich), Steve Ignorant(markant, britisch, teilweise sehr unverständlich) und Pete Wright(ebenmals markant, jedoch wesentlich klarer als Steve Ignorant).

Da ich zu diesem Zeitpunkt noch im Hoden meines Vaters rumgeschwommen bin(oder nee, wahrscheinlich nicht mal das) kann ich nicht nachvollziehen ob Crass wirklich die damaligen Zustände gut dargestellt haben, aber wenn man sich Interviews mit damaligen Fans/der Band anguckt, stellt man fest: Ja, ich glaube schon. Egal ob den Zustand der damaligen Punkszene, die Angst vor den nuklearen Weltkrieg, verschiedene Glaubensfragen oder einfach nur Nonkonformismus, ich glaube sie habens ganz gut verpackt.

9/10 Pfandflaschen


2 Kommentare:

  1. verdammt gutes album.
    war für mich zu kiddiepunkzeiten immens wichtig, hörs auch immernoch sehr gerne. "asylum" musste übrigens auf druck des labels (war noch vor der gründung von crass records) zensiert werden. die platte begann dann mit zwei minuten stille namens "the sound of free speech".
    finde "penis envy" aber (zurzeit) besser.

    gruß

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  2. jau, wusste darüber auch bescheid, wollte den text aber nicht unnötig in die länge ziehen. persönlich ist "christ - the album" mein favorit, wo "penis envy" auch seine hits hat.

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