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Freitag, 13. Januar 2023

Album der Woche#569: The Locust - New Erections (2007)

Hallo und herzlich willkommen im neuen Jahr, im ersten Monat und im ersten "Album der Woche" des Jahres 2023. Ich folge diesmal keinem bestimmten Schema, sondern einfach stumpf meiner Liste von Sachen die ich gerne auf diesem Blog haben möchte. 

"WE'LL BURY THE CITY IN TRASH!!!!" schreit Justin Pearson ins Mikrofon. Ich habe im letzten Jahr immer mal wieder sein Instagram-Account verfolgt und festgestellt, dass der Mann ein kunstbegeisterter Mensch ist und auch Albumcover für andere Bands entwirft. Außerdem ist er der ehemalige Sänger von The Locust, was mich dazu inspiriert hat, dieses Album zu reviewen. 


"New Erections" ist das dritte und letzte Album von The Locust. Die Band bestand neben Pearson (der zuvor bei Swing Kids gesungen hat, und die ich live sehen durfte (hach)) aus Joey Karam (von u.a. Resist), Bobby Bray und Gabe Serbian (u.a. Holy Molar). Wes Eisold von der HC-Band Give Up The Ghost bzw. der Coldwave Band Cold Cave singt beim Song "One Manometer Away From Mutually Assured Relocation" im Hintergrund.

Die Musik kann man schlecht in einem Wort beschreiben. Ich versuche es mit mehreren Worten. Eine Art Potpourri aus Powerviolence, Screamo mit Keyboards und Nerd-Ästhetik. Die Kostüme der Bandmitglieder sollen wie Heuschrecken aussehen, viel eher erinnern sie aber an Henchmen von Bösewichten aus B-Movies. Die Songtexte wirken auf dem ersten Blick obskur, behandeln aber soziale Themen wie Welthunger oder unfaire Verteilung von Warengütern und Geld. "Full Frontal Obscury" ist mein Favorit, weil der Song quasi ohne Reime auskommt und einfach straight to the point sagt, was er aussagen will. Hier der komplette Text:

"Questionless outweigh the collective's sensible side
Poverty on Pangaea can polarize plenty more
Till there are only two classes left: dick and serf

That's not all, next step is
Entire countries without running water or food
Right next to vast fields of golden toilets
With guards protecting bad ideas

Sacrifice or the selfless without selfish consent

This hegemony is hard at work
Get back in line, you'll fit in fine
Rank and file, reconcile

Questionless people do you
Think you can think any less?"

Musikalisch gesehen wirkt das zwar absolut chaotisch, jedoch nicht so wie bei herkömmlichen Powerviolence. Viel eher ist es das konstante Auf- und Ab- von Lärm, Geschwindigkeit und zwei verschiedenen Gesängen was absolut organisiert wirkt. Manche würden Mathcore dazu sagen, weil es wie eine mathematische Formel wirkt. Ich habe absolut keine Ahnung. Es ist geil.

8,75/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Full Frontal Obscurity, Hot Tubs Full Of Brand New Fuel, Scavenger Invader


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