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Samstag, 14. Januar 2023

Film der Woche#566: Wie soll man Dr. Mráček ertränken? oder Das Ende der Wassermänner in Böhmen (1975)

Eine weitere (genauer gesagt, die zweite) Filmempfehlung von Genossin Vroni. Ein Film aus dem Jahre 1975, produziert in der Tschechoslowakei. Irgendwann ausgestrahlt beim MDR, sodass ich eine Fernsehversion davon gesehen habe.

Wir befinden uns in Prag, in der Nähe der Moldau. Dort lebt die letzte Familie von tschechischen Wassermenschen, die unsterblich sind. Die Wassermenschen wirken auf den ersten Blick wie normale Bürger, sind aber eigentlich in der Lage sich in Fische oder andere Wassertiere zu verwandeln. Außerdem sammeln sie die Seelen Ertrunkener in kleinen Teekesselchen. Je mehr Seelen eine Familie hat, desto höher ist ihr Ansehen. Die Familie Wassermann besteht aus Herrn Wassermann (Miloš Kopecký), der gleichzeitig der Oberhaupt der Böhmischen Wassermenschen ist, seiner Frau Matilda (Míla Myslíková) und ihrer Tochter Polly (Eva Trejtnarová). Matildas Brüder Bertik, Karel und Alois unterstehen Herrn Wassermann und sind eine Art Dienstboten für ihn. Da wäre noch Alois Tochter Jana Vodičková (Libuše Šafránková). Die Stadt Prag erteilt den beiden Familien die Erlaubnis in ein neues

Haus umzuziehen, weil das momentane einen schweren Wasserschaden erlitten hat. Verantwortlich für diese Entscheidung ist ein gewisser Dr. Mráček (Jaromír Hanzlík). Man ist darüber nicht sehr froh, weil das Haus eigentlich die perfekte Lage hat - und der Wasserschaden den Wassermenschen natürlich nichts ausmacht. Also beschließen sie den Doktor zu ertränken bzw. generell aus dem Weg zu räumen. Dumm nur, dass Jana sich in ihn verknallt. Dazu kommen noch zwei verschiedene Faktoren bei welchen Wassermenschen zu normalen Menschen werden: Der sexuelle Kontakt mit Menschen oder mit Blut. Beides kommt im Film natürlich übermäßig vor.

Ich kenne eine Bezeichnung für dieses Genre und zwar "Komödie der Aphorismen" oder aber auch "absurde Komödie". Gleichzeitig ist der Film eine Art modernes Märchen mit ihrem eigenem König und Prinzessin. Hinzu kommt noch der Aspekt des "Menschlich" werdens bzw. der Aufrecherhaltung/Abschaffung von bestehenden Verhältnissen. Es gibt Wassermenschen die unbedingt ihren Adelsgeschlecht rein halten wollen und es gibt diejenigen die keine Lust mehr haben und Menschen werden wollen. Die Special Effects sind super witzig und super einfach. Die "Verwandlung" in Fische sieht unfassbar lustig aus. Das "Rauskommen" aus Wasserleitungen oder Aquarien ist ebenfalls sehr lustig. Meines Erachtens eine durchaus sehr spaßige Unterhaltung am Vormittag.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


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