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Freitag, 28. Februar 2025

Happenings des Monats: Februar'25

Stricher guckt sich endlich "The Marvels" (2023) an am 06.02.2025

Ich habe mir ja vorgenommen, keine MCU-Filme im Kino anzugucken. Bis auf "Deadpool & Wolverine", der veröffentlichungstechnisch der Nachfolger von "The Marvels" ist, habe ich mein Versprechen eingehalten. Allerdings halte ich "Deadpool & Wolverine" nicht wirklich für ein MCU-Film sondern tatsächlich für DEN letzten Fox/Marvel-Film überhaupt. Aber das ist meine Meinung und ich schweife ab. Jedenfalls wollte ich diesen hier sehen, bevor der nächste (Captain America: Brave New World) ins Kino kommt. Dieser scheint nämlich äußerst vielversprechend zu sein und ich vielleicht mein Versprechen doch noch breche. Anyways...
(Edit: Ich war immer noch nicht in Captain America lel)

"The Marvels" ist gleichzeitig die Fortsetzung von "Captain Marvel" (2019) und der Disney+-Serie "Ms. Marvel" (2022). Es handelt sich um das erste Aufeinandertreffen der Charaktere Carol Danvers aka Captain Marvel (Brie Larson), Kamala Khan aka Ms. Marvel (Iman Vellani) und Monica Rambeau (Teyonah Parris). Alle drei verfügen über lichtbezogene Kräfte und urplötzlich fangen sie an, sich an verschiedenen Punkten im Universum befindend, durch Teleportation Plätze zu tauschen. Monica ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Behörde S.W.O.R.D., geleitet durch Nick Fury (Samuel L. Jackson). Kamala ist die Superheldin von New Jersey, die im Haus ihrer Eltern wohnt und Carol reist alleine in ihrem Raumschiff durch den Weltraum. Die Gegenspielerin im Film ist Dar-Benn (Zawe Ashton), die neue Anführerin der Spezies der Kree. Sie hat persönlich was gegen Captain Marvel, weil diese einst die KI des Heimatplaneten der Kree zerstört hat, die die Bevölkerung einst in den Krieg geführt hat. So ist der besagte Planet, Hala, mittlerweile ein unfruchtbarer Brocken ohne Wasser und Sonne.

Wie so oft, ich möchte hier nicht spoilern. Und jetzt kommen wir zu dem großen einerseits und andererseits. Einerseits gelingt es dem Film ganz gut Humor, Action und emotionale Momente gekonnt miteinander in Verbindung zu bringen. Die Story ist trotz dessen nicht ganz leicht zu erklären, wenn man sich mit der Materie nicht auskennt. Mit einer Stunde und vierzig Minuten (wobei zehn Minuten davon der Abspann sind) ist das Ding allerdings erstaunlich kurz und fühlt sich stellenweise wie in den Hals geschoben an. Eine Handlung jagt die Nächste, ein Kampf jagt den nächsten, ein Witz jagt den nächsten - wobei ich dem Film zugestehen muss, dass er trotzdem nicht so übertrieben action/witzgeladen ist und er nicht so krampfhaft versucht witzig zu sein. Bis auf eine Sequenz, die mich ordentlich auf die Palme gebracht hat. Es geht hier nämlich einmal ganz kurz ordentlich bollywood-mäßig zu. Das war richtig schlimm. Heilige Scheiße war das schlimm. Insgesamt kann ich sagen: Es war schon recht spaßig, aber es ist definitv keiner der besten Marvel-Filme.

6/10 Pfandflaschen
Trailer: 



dESTRUKTIVA Shows am 15.02.2025 im AZ Mülheim

Meine Fresse, was habe ich mich auf diesen Abend gefreut. In den letzten Jahren mutierte die hiesige, ruhrgebiet'sche Noise-Veranstaltung mit lauter Kunst-Installationen, Filmen und Noise-Acts zu einer ruhrgebiet'schen Noise-Veranstaltung mit einer Kunstausstellung respektive Verkaufsständen ebenjener Künstler und Noise-Acts. Sprich, man hat sich, zumindest meinem Gefühl zufolge, etwas verkleinert. Anstelle von zwei Bühnen bedient man nun nur eine Bühne und es ist irgendwie auch okay so. Leider sind wir etwas zu spät losgefahren, sodass ich mir RHIZOME WEAVER und DER VERLORENE FADEN nicht angucken konnte. Zum Glück waren wir pünktlich zum Auftritt von COMA CLUSTER da (irgendwo hier findet ihr das passende Review). Ein eindeutig sehr schmerzhafter und intensiver Auftritt. Power Electronics garniert mit gesprochenen Passagen und gewürzt mit an die Leinwand geworfenen Projektionen über künstliche Befruchtung, (Atom)Krieg bzw. Explosionen und Augen-OPs. Ich vermute mal, dass manch einer nicht hinsehen konnte. Ich fand das sehr passend zur musikalischen

Untermalung. Meiner Meinung nach müssten viel mehr Künstler/Bands sowas machen. Es ist eine verlorene Gelegenheit, vor allem bei der Generation TikTok, die sich nicht auf ein Medium fokussieren kann und ständig woanders hingucken muss. Finde, dass es auch dazu beigetragen hat, dass ich gar nicht dissoziiert habe, aber wahrscheinlich war ich auch einfach nicht müde. Die darauf auftretende Künstlerin LUXUL habe ich nur zur Hälfte mitbekommen, v.a. wie sie mitten im Publikum ihre Geige angeschrien hat, ohne Mikrofon. Leider nicht so ganz mein Fall gewesen, deswegen möchte ich mich dazu nicht großartig äußern. STAMMTISCH FLUTWELLE, die in Laibach-ähnliche Hemden gekleidet waren und sowas wie einen Martial Industrial Verschnitt gemacht haben, konnte ich mir bis auf das letzte Bisschen vom letzten Song leider nicht angucken. Dafür habe ich draußen vor dem Laden an einer spannenden Diskussion über NSBM und so weiter geführt habe. Das was ich mitbekommen habe klang für mich wie "Spread Eagle Beagle" von The Melvins nur in wesentlich extremer und verzerrter. Das was ich mir jetzt grad anhöre (das Lied "Feiern") gefällt mir allerdings sehr gut und ich finds ehrlich gesagt sehr schade, dass ich den Großteil verpasst habe. Allerdings war die Diskussion auch alles andere als schlecht. 

Ein schöner Abend!


FROST PUNX PICNIC XIX am 22.02.2025 im AZ, Mülheim

Ich versuche ja, die Veranstaltung nicht gezielt "Frust Punx Picnic" zu nennen, aber das fällt mir irgendwie immer schwer. Eigentlich habe ich mir vorgenommen, wie jedes Jahr, nicht dahin zu gehen. Und es hat die letzten Male auch geklappt. Diesmal standen aber die großartigen Fotokiller auf dem Line-Up. Ich habe vermutet, dass sie als dritte oder vierte spielen. Als ich dann reingekommen und den Eintritt bezahlt habe, riskierte ich einen Blick auf das Programmheft um festzustellen, dass Fotokiller erst um 0 Uhr spielen sollen. Da war ich ziemlich geschockt, vor allem weil ich an dem Tag seit 4 Uhr auf war. Tatsächlich war ich gar nicht so fertig, aber so lange konnte ich doch nicht wach bleiben. Dazu kam noch, dass ich bis auf vereinzelte Leute eigentlich niemanden gekannt hab und mich so absolut fehl am Platz gefühlt hab. Überall Gesichter, die ich nirgendwo gesehen habe, die sich abe gefühlt seit 10 Jahren nicht verändert haben. Crusties haben ihr Aussehen innerhalb von 10 Jahren oder mehr einfach gar nicht verändert. Trotzdem konnte ich einige gute Unterhaltungen führen. Schöne Grüße nach Berlin an der Stelle. 


Nun kommen wir zu den Bands. Ich bin gegen 19:30 (oder so) angekommen und laut Plan sollten SILIKON  spielen und ich glaube, das waren sie auch. Man weiß bei der Planung bei Frost Punx irgendwie nie ob alles zeitlich klappt oder ob irgendeine Band tauscht weil sie noch auf der Autobahn feststeckt. Anyways, das ist alles nicht schlimm. Aber Silikon waren schlimm. Vielleicht lag es auch an der durchaus gewollten, Lo-Fi-esken Wiedergabe des Ganzen. Ich fand's fürchterlich. Fürchterlicher, nerviger Deutschpunk der irgendwie nach 1980ern klingt - also wie Bärchen und die Milchbubis nur in nicht so gut. SKROT  aus Schweden haben alles nach Schema F gemacht. Einfach nur D-Beat wie ihn wohl Disclose oder Discharge gemacht hätten. Songs die wie Haikus strukturiert sind. Wuppdiwuppdiwuppdiwupp am Schlagzeug und dängdärängdängdäng an der Gitarre. Insgesamt ganz spaßig. Earth Crust Displacement saßen wohl in irgendeinem Zug fest (?) also sind an ihrer Stelle HETZE (aus Belgien) eingesprungen, die eigentlich viel später dran waren. Absolut großartiger Hardcore Punk mit einer Prise Powerviolence-Riffs. Fantastisch. Leider war der Konzertsaal zu dem Zeitpunkt so voll, dass ich mich kaum noch bewegen konnte und es mir irgendwann einfach gereicht hat. Es wurde so ekelhaft und nicht auszuhalten, also musste ich raus. Bei der nächsten Band, DOLCHSTOß bin ich vor Beginn in den Raum um nicht so weit weg von der Bühne zu stehen. Zuerst gab es ein Soundcheck bei welchem ich ein Gesicht wieder erkannt hab. Das ist doch der eine Typ aus Aschaffenburg der früher bei Aversion gespielt hat. Wir kennen uns nicht, aber schöne Grüße unbekannterweise, lol. Jedenfalls, nachdem die Band endlich mit ihren ewig langen Intro angefangen hat, (und mir irgendein Idiot nahe gelegt hat, ich solle das nicht filmen lol) ging es richtig los. Brutaler, absolut kantiger ABM. Soll heißen, Anarcho Black Metal der sich in den Texten nicht davor scheut gegen AfD und BDS zu schießen. Was für eine kranke, kantige obergeile Scheiße. Ich begrüße es ordentlichst, dass man auch in der linken Sphäre des Black Metal beweisen kann, dass man nicht bloß "mimimi, wir sind gegen Nazis und machen pläk meddl" machen kann sondern auch durchaus sagen kann "SILBER FÜR NAZIS, KUGEL INS GENICK!!!11" (oder so). Man nimmt linksradikale, durchaus stumpfe Inhalte und setzt sie genauso kantig um wie einst Darkthrone oder Taake. Und das auch noch mit Frakturschrift, Äxten und einen (Wehrhmachts-)Helm auf der Bühen, der als Beute präsentiert wird. Leider musste ich zeitig nach Hause weil mir sonst der Zug weggefahren wäre. Heiliger Fick, was für ein großartiger Abschluß des Abends. Leider habe ich mich, nachdem ich zuhause angekommen bin, nicht nur von außen sondern auch von Innen absolut ekelhaft nach Zigarette gestunken - und das obwohl ich keine einzige an dem Abend geraucht hab. Danke, Frost Punx. Lol.



My Favorite TV-Show: 24 Seasons 3-4

Okay, die Reise geht weiter. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch abstruser und verrückter werden könnte, aber ja. Doch, doch. Es geht. Aber sowas von.

Staffel 3:

Die dritte Staffel beginnt mit einem verheerenden, ja schrecklichen Szenario: Vor das Gebäude des Gesundheitsamt von Los Angeles wird eine Leiche abgeladen, die mit dem sogenannten Cordilla-Virus infiziert ist. Dieses ist ein tödliches Virus, was innerhalb von 24 Stunden wirkt. Kurze Zeit später meldet sich der Hector Salazar (Vincent Laresca), der Bruder von Ramon Salazar (Joaquim de Almeida), einen mexikanischen Drogenbaron der zurzeit im Gefängnis sitzt. Er sagt, dass er über das Virus verfügt und es bald zu einer Ausbreitung der Krankheit kommt wenn sein Bruder nicht frei
kommt. Jack Bauer (Kiefer Sutherland), der bis vor kurzem an einer Geheimoperation gegen die Salazars teilgenommen hat und Ramon ins Gefängnis gebracht hat juckt es nun, Ramon selbst zu befreien um eine Epidemie zu verhindern. Inzwischen ist auch Jacks Tochter Kim (Elisha Cuthbert) beim CTU tätig und mit Chase Edmunds (James Badge Dale), einen Kollegen von ihm zusammen. Die Salazars benutzen augenscheinlich außerdem einen Collegestudent um Cordillaverseuchtes Kokain über die Grenze zu schmuggeln. Jack führt seine waghalsige Operation durch und befreit Ramon. Nach kurzer Zeit stellt es sich heraus, dass es eine weitere Underdover-Sache ist und die Salazars das Virus (noch) nicht haben, sondern es bald bei einer Auktion ersteigern sollen. Sie sind die einzige Chance des CTU selbst irgendwie an das Virus heranzukommen, damit es nicht in die falschen Hände gerät. Doch es gibt, wie vorher auch, jemanden im Hintergrund der Jack ganz genau kennt...

Es wird mit jeder Folge immer absurder. Der Zuschauer wird ständig auf die falsche Fährte gesetzt. Erst ist der College-Student mit dem Kokain der Virus-Träger, dann sollen die Salazars das Virus haben, dann nicht und am Ende sind sie gar nicht mehr der Mittelpunkt der Staffel. Mitarbeiter des CTU werden nach nicht mal einen Tag nach einer Schußverletzung aus dem Krankenhaus entlassen. Jack Bauer ist aufgrund seines ursprünglichen "glaubwürdigen" Undercovereinsatzes nun heroinsüchtig. Heroinsüchtig und cholerisch. Wie gesagt: Es ist wirklich sehr absurd. Außerdem wird hier munter gefoltert, gedroht, geschossen und man kann irgendwie niemanden trauen. Wahnsinn. Und schon wieder habe ich das Gefühl: Das kann doch niemals alles an einem Tag stattgefunden haben! Das einzig realistische hier ist Jack Bauers PTSD.




Staffel 4:

Diesmal befinden wir uns 18 Monate nach Staffel drei. Jack Bauer (immer noch Kiefer Sutherland) ist nicht mehr Teil der CTU und arbeitet stattdessen als eine Art Sicherheitschef des US-Außenministers James Heller (William Devane). Außerdem ist er mit seiner Tochter Audrey Raines (Kim Raver) zusammen, die sich vor kurzem von ihren Noch-Ehemann Paul (James Frain) getrennt hat. Zu Beginn der Handlung werden James und Audrey von einer Gruppe Terroristen entführt nachdem sie gemeinsam Jerrys Sohn bzw. Audreys Bruder Richard (Logan Marshall-Green) besuchen. Dahinter steckt eine
Gruppe um Terroristen Habib Marwan (Arnold Voosloo), der die USA für ihren invasive Außenpolitik bestrafen will. Die erste "Amtshandlung" wäre ein "Gerichtsprozess" über Heller in einem Live-Feed und seine Hinrichtung. Jack sieht sich gezwungen mit der CTU zu arbeiten und seinen Vorgesetzten zu befreien. Doch es kommt noch mehr: Habib Marwan hat an den Tag mehrere Ziele und auch mehrere Mitarbeiter, die tief aus der US-amerikanischen Gesellschaft kommen, Ja, sogar in die US Army hinein. Was den USA hier mal wieder droht ist....die Zündung einer Atombombe. Was denn sonst?

Diesmal sind es nicht drei Erzählstränge, die irgendwie nacheinander folgen, sondern viel mehr. Und das innerhalb kürzester Zeit. So wird man mehr auf die Folter gespannt, als in der Serie gefoltert wird. Es ist wirklich sehr spannend und (mal wieder) äußerst unrealistisch. Es fühlt sich noch tausend mal unechter an, weil man das Gefühl kriegt (mal wieder), dass das hier nicht innerhalb eines Tages stattfinden kann. Gleichzeitig denkt man aber: "Oh okay, das geht aber sehr schnell. Irgendwie kann das vllt. doch in einer Stunde passiert sein?" Das ist aber nur der Fall, weil Jack Bauer absolut gehetzt ist und (wieder mal) Sachen tun muss, die er tun muss um seinen Job richtig zu machen. Man kann auch nachvollziehen, warum dieser Mann seinen Job eigentlich hasst. Weil es ihm bis zum äußersten treibt. Aber selbst das ist absolut übertrieben. Wer würde einen Arzt mit einer Waffe bedrohen, damit er DIESEN Typen operiert der geheime Informationen weiß und nicht DEN ANDEREN, der grade stirbt. Obwohl der letztere ein paar Stunden vorher einem selbst das Leben gerettet hat. "ICH MACHE NUR MEINEN JOB!!!!!!!!!!!!!!!!!11111" 

"24" ist an der Stelle eine irrwitzige Sendung. Ehrlich jetzt. Man hier ein Ausmaß der Absurdität erreicht, dass er nur noch knallt. Spannend bleibt es aber trotzdem und ich bin gespannt, wie es in der fünften Staffel weiter gehen wird. Schließlich hat man mich mit einer Art Cliffhanger sitzen gelassen.



Mittwoch, 26. Februar 2025

Film der Woche#619: 2024 Double Feature!

Ja, ich weiß. 2024 ist schon paar Monate her. Allerdings haben Pinky und ich im Dezember 2024 zwei Filme aus eben diesem Jahr besprochen. Und weil ich alles nachhole kommen die "schriftlichen" Reviews, die zu den jeweiligen Podcast-Folgen aus dem Jahr 2024 dazu gehören nun nach und nach raus. Auf geht's.

Robot Dreams (2024)

Eigentlich ist dieser Film im Dezember 2023 in Frankreich rausgekommen, doch erst 2024 in Deutschland. Ich habe die Werbung auf Instagram gesehen und war wirklich sehr begeistert. Leider habe ich es einfach nicht ins Kino geschafft. Anyway, here it is...

SPOILER ALERT


"Robot Dreams" spielt ungefähr in den 1980er Jahren in einer fiktiven Version von New York. Einer Version, die ausschließlich von antropomorphen Tieren bewohnt wird. Also, die ganze Welt wird von antropomorphen Tieren gewohnt. Nicht nur New York. Jedenfalls steht ein Hund im Mittelpunkt. Ein Hund der noch dazu sehr einsam ist. Dog Varon ist der Name. Eines Abends sieht er eine vielversprechende Werbung. Es wird ein Kumpel-Roboter beworben, den man sich nach bestellen und zuhause zusammen bauen kann. Dog ist sofort hellauf begeistert und tut dieses. Kaum ist das Paket angekommen, schon macht er sich ans Werk und ist tatsächlich erfolgreich. Robot erwacht zum Leben
und sie werden Freunde. Sie unternehmen alles zusammen. Vom Eis essen, Rollschuhtanzen zu "September" von Earth Wind And Fire, Spaziergängen und einen Ausflug am Strand. Doch genau dieser führt zu einem verheerenden Ereignis. Robots Batterie als auch sein Mechanismus ist durch das Wasser beschädigt. Er kann sich nicht mehr bewegen und Dog ist zu schwach um ihn fortzubewegen. Als er am nächsten Tag zurück, mit Reparaturutensilien zurück kommt, ist der Strand aufgrund Saisonende
geschlossen. Jeder Versuch, zurück zum Strand zu kehren, scheitert. Also gibt sich Dog selbst ein Versprechen am 01.06. wieder zu kommen, um Robot endlich abzuholen. Währenddessen erlebt der Roboter verschiedene Dinge, teilweise jedoch in seinen Träumen. Dog hingegen versucht, zumindest zeitweise, die Lücke in seinem Leben wieder zu schließen.

Ich finde es beeindruckend, dass man es geschafft hat eine so tief gehende und höchst emotionale Geschichte ohne jeglichen Dialog zu erzählen. Dazu kommt noch, dass die Zeichnungen äußerst detailliert sind und man viele Anspielungen findet. Musik spielt auch eine verdammt große Rolle. So ist "September" ein Lied, dass immer wieder auftaucht. Sie dient auch dazu, verschiedene Aspekte von New York in den 1980ern zu veranschaulichen. So hören die antropomorphen Punks Reagan Youths "I Hate Hate". Inhaltlich betrachtet haut mir dieser Film wirklich rechts in die Fühls. Ich empfinde ihn als eine Art antropomorphe Erzählung übers Einsamsein, Verlustängste und das Gefühl immer wieder zurück gelassen zu werden als auch niemals bei der "richtigen" Person anzukommen. Doch auch Tagträume sind ein hier sehr häufig eingesetztes Mittel. Ich fühle wirklich sehr mit diesem Film mit. Vielleicht ein Bisschen zu sehr. Viel zu sehr. Basierend auf einer Graphic Novel von Sara Varon. Regie führte Pablo Berger.

10/10 Pfandflaschen
Trailer: 




Dieses Mal darf Pinky seinen Film selbst reviewen. Here we go...

The Substance (2024)


"Hey hey, hier ist Pinky mal wieder mit einem Review! Das ist mal wieder ein ganz besonderer Anlass. Nicht nur, dass das mal wieder ein Text von mir ist,nein,es ist auch

die letzte Movie Punx Episode für dieses Jahr! Dieses mal geht es um unsere persönlichen Highlights dieses Filmjahres und mit zwei Filmen die unterschiedlicher nicht sein könnten.

Hier geht’s aber hauptsächlich um meinen Film, den Film von Gregor entnehmt ihr dem anderen Post. Okay,let's go!

In "The Substance" spielt Demi Moore die alternde Schauspielerin Elizabeth, die verzweifelt versucht, ihre Karriere wiederzubeleben. Als sie von einem mysteriösen Unternehmen ein Verjüngungselixier angeboten bekommt, ergreift sie die Chance, wieder jung und schön zu sein.

Die Substanz verwandelt Elizabeth in ihr jüngeres Ich, Sue (gespielt von Margaret Qualley).

Die Substanz ist an strenge Regeln gebunden, die Elizabeth vor der Einnahme erklärt werden. Sie darf die Substanz nur einmal pro Woche anwenden und muss dann genau sieben Tage warten, bevor sie sie erneut einnehmen kann. In dieser Zeit lebt sie als ihr jüngeres Ich. Nach Ablauf der sieben Tage kehrt sie automatisch in ihren alten Körper zurück und Sue verschwindet, bis zur nächsten Anwendung.


Wird dieser Rhythmus gebrochen, drohen schlimme, unvorhersehbare Konsequenzen. Wie ungeahnt diese Folgen sein werden weiß bis dahin niemand.....

Ich jedoch weiß was die Konsequenzen sein werden und ein Teil von mir wünscht sich sie nie gesehen zu haben. Dazu aber später mehr. Kommen wir erstmal zu ein paar handwerklichen Aspekten des Films:

Regie führte die französische Regisseurin Coralie Fargeat, die mit The Substance ihren zweiten Film produzierte. Eine der Sachen die mir an diesem Werk besonders gefiel sind die grandiosen Kameraeinstellungen, bei dem mir vor allem der Anfang und das Ende in Erinnerung geblieben sind (in rein technischer Hinsicht natürlich, das andere folgt wie gesagt später) da der Streifen mit dem gleichen Shot endet mit dem er auch angefangen hat.

Ein weiteres sehr wichtiges technisches Element sind die in dem Kinofilm verwendeten Farben. Es ist eine Mischung aus sehr knalligen Farben, die teilweise auch in die NeonRichtung gehen und recht kühlen Farben. Die Farbauswahl kommt nicht von ungefähr, denn man wollte hier mit Absicht Assoziationen mit den 80er Jahren herstellen, die ja als das Jahrzehnt des absoluten Schönheitswahns gelten, was ja auch das Kernthema des Films ist und hinzu kommt noch das die von Demi Moore gespielte Liz eine Live Aerobic Show a la Jane Fonda hat. Weiterhin ist mir vor allem auch das Interior Design im Gedächtnis geblieben, dass mich teilweise sehr an The Shining von Stanley Kubrick erinnerte, dort vor allem zu erwähnen ist das Muster der Tapete in den Gängen des TV Studios.

Nun kommen wir zu dem von mir bereits angeteaserten Teil mit den lieber nicht gesehenen Konsequenzen, die mit einer falschen Anwendung des Produktes einhergehen. Ab hier wird es zu Spoilern kommen, deshalb schonmal eine kleine Vorwarnung (natürlich nur auf die Tatsache das es Spoiler gibt bezogen).

SPOILER!







Es kommt wie es kommen muss: Liz bekommt nicht genug von der plötzlichen neu entflammten Berühmtheit und Aufmerksamkeit ihres jüngeren Ichs Sue und es entsteht eine Doktor-Jekyll-und-Mister-Hyde Situation in der Liz und Sue sich gegenseitig bekämpfen. Denn die jüngere Version der beiden denkt nicht dran in den anderen, alten Körper zurückzukehren und überschreitet dabei die von der Substanz vorgeschriebenen 7 Tage Frist. Und hier kommen wir zu einem der ersten grotesken Aspekte des Films, denn das Zurückkehren in den Körper ist hier wirklich wortwörtlich zu nehmen, denn wenn die Substanz angewendet wird, entsteigt man seinem Körper wie aus einem fleischigen Overall den man zurücklässt und mit einer Flüssignahrung frisch und am Leben halten muss.

Ich hatte ja in dem optischen Teil dieses Reviews Stanley Kubrick als Inspirationsquelle für die Innenausstattung der Räume erwähnt. Nun folgt ein weiterer absoluter Kult-Regisseur

der vor allem in dem absolut großartigen und absolut abstrusen Finale des Films erwähnt werden MUSS, denn Parallelen sind definitiv nicht von der Hand zu weisen. Es handelt sich hierbei um niemand geringeren als David Cronenberg dessen Handschrift und größtes Merkmal seiner Filme wohl das Monsterdesign ist.

Denn das Ende des Films hat mich so dermaßen fassungslos mit offenem Mund dasitzen lassen, was schon was heißen muss, denn ich habe in meiner langen Film-SchauLaufbahn schon krassen Scheiss gesehen, weil mein Hirn das Gesehene in dem Moment einfach nicht verarbeiten konnte.

Und immer wenn man dachte „ok, was soll da noch kommen?“ kam das Finale mit einer weiteren Steigerung um die Ecke und setzte noch einen oben drauf. Und als ob das nicht genug wäre, dachte es sich „Komm,ich setz noch einen drauf“ und das tat es auch mehr als genug.

Denn Liz verwandelt sich in ein absolut ekelhaftes, bizarr wirkendes Fleischmonster das einem Hören und Sehen vergeht. Ich kann das Ganze auch gar nicht so wirklich beschreiben, denn The Substance ist einer der Filme die man einfach mit eigenen Augen gesehen haben muss um zu verstehen was gemeint ist. Deshalb spare ich mir das an dieser Stelle auch und hoffe, dass ihr jetzt auch Bock habt den Film zu schauen. Denn ich spreche hiermit eine absolute Empfehlung aus. Für mich einer der besten Filme der letzten Jahre und deshalb auch folgende Bewertung:

10/10 Pfandflaschen"

Trailer:



Dienstag, 25. Februar 2025

Comic Book Review#618: The Flintstones#4-6 (2016)

#4

Und weiter geht es:

In der Story "Domestications" geht es sowohl um die Domestizierung von Menschen als auch von Tieren. Zuallererst werden wir Zeuge davon wie die ersten Menschen eine Wildkatze domestizieren, die sich bei einem Lagerfeuer ihnen angenähert hat. Aus Hunger, weil die Menschen alles mögliche zum Teufel gejagt haben. In der Gegenwart spielt Pebbles, die Tochter von Wilma und Fred mit Dino den Hund, den Fred am Ende der letzten Ausgabe gekauft hat. Einfach weil er sich dachte, dass er etwas nach Hause bringen sollte was tatsächlich Glück und Freude bringt, anstelle eines weiteren "Gerätes". Die anderen Tiere (die als Geräte im Haushalt dienen) betrachten Dino als "Verräter". Gleichzeitig macht sich ein Konzept breit, was allerdings schon längst vorhanden aber noch nicht wirklich etabliert
ist: Die Ehe. Fred und Wilma sind zwar verheiratet, machen aber keine große Sache draus. Doch genau daraus wird ein großes Ding gemacht. Plötzlich fangen Paare in der Umgebung an, zu heiraten oder erwägen dies zumindest - so auch das befreundete Pärchen Adam und Steve. Wiederum andere sind absolute Gegner des Konzepts und fordern, dass man zurück in seine äh Sexhöhle geht. Während die Flintstones zu einer Art "Marriage Retreat" fahren passen Betty und Barney Rubble auf Pebbles auf. Dort angekommen lernen sie andere verheiratete Paare kennen als auch zwei junge Leute, die sich noch nicht sicher sind ob sie heiraten sollen. Ein Guru versucht allen nahe zu bringen, dass es das einzig Wahre ist, zu heiraten - schließlich diene die Ehe der Vermehrung und Sicherstellung des Überlebens der menschlichen Rasse. Das ältere Ehepaar hasst einander bis aufs Blut, während die beiden jungen Leute ohne einander nicht sein können. In der Stadt selbst versuchen mehrere Gegner der Ehe das Thema bei einer Rathaussitzung anzusprechen, allerdings hat der Bürgermeister keine Lust auf das Thema. Es kommt zu einer Mobbildung. Eine aufgebrauchte Meute von Ehegegnern, mit Schildern wie "God hates Dads" stürmt die Versammlung von Eheleuten, kann aber mit vereinigten Kräften abgewehrt werden. 

Mal wieder absolut faszinierend. Wieder mal schafft es der Comic, reale Ereignisse und reale Spinner (die Westboro Baptist Church zum Beispiel) ordentlich aufs Korn zu nehmen. Das Konzept der Ehe wird hier hinterfragt, doch nicht eine feste Bindung zwischen zwei Menschen. Vor allem hat der Autor Mark Russell auf die ideologische Sichtweise des Gurus abgesehen - der irgendwie einem Bischoff oder Priester entspricht. Seine Definition schließt nämlich gleichgeschlechtliche Paare nicht mit ein. Weil sie keine Kinder zeugen können und für den Fortbestand der Menschheit "nutzlos" sind. Fred erzählt daraufhin von seiner Kindheit, als Adam und Steve Teil seines Stammes waren und gemeinsam mit seiner Mutter ihn und andere Kinder vor Gefahren beschützt haben. Ich glaube, die Figur Fred Flintstone war noch nie zuvor so stabil. Zudem zeigt sich Herr Feuerstein von einer nachdenklichen Seite. Er selbst weiß nämlich nicht so recht was seine genaue Motivation war, Wilma zu heiraten: "Marriage is like insurance. You only enter into a Lifetime commitment because you're afraid of the future. But...does being married mean she will love me forever? Or is it just my attempt to keep her from finding someone better? Is marriage really a sacred bond, or just the Illusion of security?" Ich finde, dass der Comic mit jeder Ausgabe immer besser wird und bin weiterhin gespannt wie es weiter geht.

8,5/10 Pfandflaschen
Made by: Mark Russel, Steve Pugh

#5:

Ausgabe Numero Fünf vermischt Bezüge auf Ereignisse in der realen Welt der Gegenwart als auch der Vergangenheit und die innere Welt der Protagonisten. Es ist unfassbar traurig.

Es bahnt sich eine Bürgermeisterwahl in Bedrock an. Während der amtierende Bürgermeister eher moderat zu sein scheint faselt sein Gegner, "Clod the Destroyer" irgendwas von Echsenmenschen die man bekämpfen muss. Man fragt sich allgemein ob "Clod the Destroyer" überhaupt irgendwas in seinem Leben "destroyt" hat, oder ob er nur so heißt weil er der Sohn von "Mordok the Destroyer" ist. Laut ihm ist sein Name nicht besonders wichtig. Viel wichtiger sei die Sache mit den Echsenmenschen. Fred und Barney fühlen sich hier an ihre Jugend erinnert. Früher existierte die Stadt Bedrock noch nicht und die zukünftigen Einwohner lebten in Zelten. Ein Mann prangerte es an, dass in einem nahe gelegenem Wald Baummenschen wohnen, die schon bald die Zeltsiedlung angreifen würden. Man könne sie jedoch zuerst angreifen, die Bäume fällen und anstelle des Waldes eine neue Stadt bauen, die man dann "Bedrock" nennen will. Ein propagandistischer Redner und Hüne namens, ihr ahnt es schon, "Mordok the Destroyer" überzeugt eine Gruppe junger Männer für ihn (und Vaterland und Familie und so) in den Krieg gegen die Baummenschen zu ziehen. Fred ist vollends überzeugt, das richtige zu tun. Barney hat seine Zweifel, doch als er zufällig mitkriegt wie Betty darüber spricht dass die Liebe zu ihm "noch nicht genug in ihrem Leben" ist, beschließt er ebenfalls mitzumachen. Wilma und Betty sind über die Entscheidungen ihrer Ehemänner zurecht empört. Erstere ist nämlich zu dem Zeitpunkt schwanger.
Barney selbst ist leider unfruchtbar und hat dadurch Komplexe. Als der Tag der großen Schlacht kommt eliminieren die Krieger beinahe alle Baummenschen. Bis auf ein Kind, was Barney rettet und nach Hause nimmt. Es ist sein Adoptivsohn Bam Bam, der übermenschlich stark ist - wie alle Baummenschen. Doch wer bringt denn Kinder zu einer Schlacht? Richtig, niemand. Fred und Barney haben an einem Genozid teilgenommen und bereuen es zutiefst. Sie fürchten, dass etwas ähnliches in der Gegenwart passieren könnte. Gleichzeitig erlebt Pebbles in ihrer Schule die Wahl des Schülersprechers. Der örtliche Bully stellt sich zur Wahl auf und punktet durch das Niedermachen seiner Gegner.

Okay, das war wahrlich finster. Aber wieder mal gekonnt inszeniert. Man findet hier sowohl Anspielungen auf den Vietnamkrieg, populistische Propagandamaschinerien und die Präsidentschaftswahl des Jahres 2016 in den USA. Tatsächlich finde ich auch Parallelen zu einem gewissen glatzköpfigen Diktator aus dem Jahre 2022, aber ich glaube das war hier nicht gewollt. Fest steht, man zeichnet die Charaktere bewusst als "unperfekte" Menschen die schwerwiegende Fehler in ihrem Leben begehen und diese bereuen - gleichzeitig sie aber irgendwie wieder gut zu machen versuchen. Interessante und traurige Originstory von Bam Bam, die ich so niemals in Betracht gezogen hätte. Bis jetzt ist das die traurigste Ausgabe.

8,5/10 Pfandflaschen

#6

Dieses mal geht es um das sprichwörtliche "Back to the stone age": Die Gesellschaft in Bedrock ist hochnäsiger denn je. Überall in den Nachrichten ist die Rede von Rückgang von Kriminalität und dass alle so oder so irgendwie zivilisiert sind. Man hält sich für die Höhe der Schöpfung und laut "anonymen" Umfragen für den "besseren Menschen". Pebbles und Bam Bam werden von Professor Sargon als "Praktikanten" in seiner Science Cave eingestellt. Der Mann untersucht den Lebens- und Fortpflanzungszyklus von Motten. Um Geld zu sparen entlässt er seinen renommiertesten Wissenschaftler - den Job sollen jetzt Pebbles und Bam Bam machen. Zufällig findet Sargon nun
heraus, dass in drei Tagen ein riesiger Asteroid die Erde treffen und auslöschen wird. Er geht damit an die Öffentlichkeit, die Medien berichten darüber und es führt natürlich zu Plünderungen usw. usf. In diesen letzten Augenblicken werden die Flintstones Zeugen davon wie sich Menschen im Angesicht des Todes verhalten. So gibt es Tumulte in der lokalen Kirche als man die Existenz des hiesigen Gottes ("Gerald") hinterfragt. Andere Menschen gestehen sich ihre Liebe, was wiederum zu mehr Tumulten führt - aufgrund eifersüchtiger Ehemänner. Am Ende war alles gar nicht so schlimm.

Das ist die erste Ausgabe, die ein wenig mit der Sozialsatire zurück gefahren ist und stattdessen over the top silly humor bietet. Sicher, das Szenario ist uns allen bekannt - schließlich haben wir alle drei Jahre lang Masken getragen und äh Mehl und Nudeln gehortet. Allerdings wird das hier auf eine absolute Over The Top Weise dargestellt, sodass es einfach nur lustig ist. Viel eher erinnert mich diese Ausgabe an irgendeine Folge der Simpsons oder Futurama, weil sie so absurd ist. Die einzigen wirklich traurigen Momente sind die Unterhaltungen zwischen dem Staubsauger (ein Elephant) und einer Bowlingkugel (ein Armadillo), die ihr Leben satt haben. Insgesamt: Etwas weniger großartig als die ersten Ausgabe aber trotzdem gut.

7,5/10 Pfandflaschen



Montag, 24. Februar 2025

Album tygodnia#622: Батюшка - Литоургиіа (2015)

Wow. Ten album obchodzi w tym roku swoje dziesięciolecie. Co więcej, został wydany dokładnie w dniu moich 25. urodzin! "Litourgiya" Batushki to nowoczesny klasyk black i doom metalu. Myślę, że (prawie) wszyscy wiedzą, o co chodzi, gdy pada nazwa tego zespołu. Dlatego nie zamierzam rozwodzić się nad historią projektu.

W skrócie: Krzysztof Drabikowski postanowił poeksperymentować i połączyć prawosławne chóry z black metalem. Teoretycznie brzmi to jak absolutne bluźnierstwo, ale w praktyce wszystko świetnie się komponuje, bo chóry prawosławne mają w sobie coś metalowego. "Batushka" bardzo szybko zyskała popularność i była na ustach wszystkich. Wtedy nie znałem nikogo, kto nigdy by o tym projekcie nie słyszał. W 2018 roku doszło jednak do konfliktu między multiinstrumentalistą Drabikowskim a wokalistą Bartłomiejem Krysiukiem. Yada yada yada... summa summarum: od tego momentu istniały (albo już nie?) dwie "Batushki". Przez pewien czas metalowy internet nabijał się z tej sytuacji, tworząc
parodie. Moją ulubioną była "BatUWUshka" z fenomenalnym coverem piosenki tytułowej anime "Neon Genesis Evangelion". Update: Krysiuk przegrał w sądzie i jego projekt nazywa się teraz Patriarkh.

Wracając do tematu – "Litourgiya" to rewelacyjna mieszanka ekstremalnego, powolnego, doomowego black metalu i prawosławnych chórów. Na pierwszy rzut oka teksty są niezrozumiałe. Ale po dokładniejszym przyjrzeniu się im, np. na genius.com, wszystko staje się jasne. To zwyczajne, bogobojne modlitwy używane w prawosławnych cerkwiach – błagania o ratunek dla świata i ludzkości, wiarę w Boga, cierpienie duszy po śmierci itp. Batushka nie jest jednak zespołem chrześcijańskim – ani katolickim, ani prawosławnym. "Litourgiya" to po prostu mistrzowska prowokacja. Tak dobra, że w Białorusi i Rosji wywołała protesty i groźby śmierci, gdy zespół planował tam koncerty.

Nie mam pojęcia, w jaki sposób Drabikowski i Krysiuk nauczyli się tekstów po staro-cerkiewno-słowiańsku. Podejrzewam, że posłużyli się transliteracją. Krysiuk ma niesamowity głos – w połączeniu z tekstami i jego intonacją nie słychać, że nie jest wschodnim Słowianinem, Ukraińcem czy Rosjaninem. Doskonale znam akcent Polaków mówiących po rosyjsku i na odwrót – tutaj tego nie słyszę. Elegancko! Równie elegancka jest instrumentacja Drabikowskiego. Uwielbiam tę ciężką, hipnotyzującą ścieżkę dźwiękową, która wywołuje we mnie dziwne, ale dobre, wręcz mistyczne uczucia.

9/10 butelek zwrotnych

Piosenki, które warto posłuchać: Litourgiya III: Predmudrost', Litourgiya IV: Milost', Litourgiya I: Oczyszczenie





Donnerstag, 20. Februar 2025

So isses, Musik!#184

Bloodhound Gang Discography: Hooray For Boobies (1999)

Okay. Eigentlich sollte an dieser Stelle das nächste Album "One Fierce Beer Coaster" kommen. Aber ich habe es vor Ewigkeiten schon mal reviewt. Das könnt ihr hier nachlesen. Tatsächlich habe ich auch schon über "Hooray For Boobies" geschrieben, und zwar hier. Allerdings handelte es sich damals um das Review des russischen Bootleg Tapes, dass ich besitze. Es verfügte über eine nicht komplette Tracklist und ein falsches Cover. Ich finde, dass das Album ein vernünftiges Review verdient hat. 

Achja, das Line-Up ist hier genau das gleiche wie bei "One Fierce Beer Coaster". Also ein anderes als auf "Use Your Fingers": Jimmy Pop Ali am Gesang und Gitarre, Evil Jared Hasselhoff am Bass, DJ Q-Ball an den Turntables, Lüpüs Thünder an der Gitarre und Spanky G am Schlagzeug. Es ist das letzte Album mit Spanky G, der sich mehr seinem Studium widmen wollte. (als ob)

"Hooray For Boobies" ist das insgesamt dritte Album der Bloodhound Gang und genau das Werk was die Band in den Mainstream katapultiert hat. Sicher, "Fire Water Burn" vom Vorgängeralbum hat sie schon in die richtige Richtung gerückt, allerdings ist dieses großartige Unding hier wohl der endgültige
Durchbruch gewesen. Fünf Singles sind hier drauf. "Along Comes Mary" (Cover der Rock Band The Association), "The Bad Touch" (was wohl jeder kennen dürfte), "The Ballad of Chasey Lain" (eine Ode an eine Pornodarstellerin gleichen Namens), "Mope" und "Inevitable Return of the Great White Dope".

Wie schon beim ersten Album "Use Your Fingers" benutzt man hier jede Menge Querverweise zu 80er/90er Popkultur und Popmusik. Man wälzt zwischen verschiedenen Musikstilen und parodiert sie. Größtenteils befinden sich BHG allerdings irgendwo zwischen Alternative Rock und Rap. Ab und an hört man aber auch Techno/EDM-Einflüsse, wie in "The Inevitable Return of..." oder "The Bad Touch". Dazu kommen noch Zwischenspiele wie ein hustender Mensch in "That Cough Came With A Prize" oder ein Gespräch zwischen Sänger Jimmy Pop und seiner Mutter in "Mama's Boy". Darin geht es darum, dass er ein Reim auf "Vagina" finden will. Im darauffolgenden Song "Three Point Four" geht es auch darum. Insgesamt dreht sich das Album um Langeweile, Loserdasein, Sex und andere Osbkuritäten. "A Lap Dance Is So Much Better When The Stripper Is Crying" handelt von sexuellen Abenteuern eines Serienmörders der Menschen Gesichter abzieht - als Parodie auf Country-Songs eines Typen namens Red Sovine, der größtenteils über Trucker-Thematiken geschrieben hat. 

Aus heutiger Sicht ist das ein unglaublich obskures und fragwürdiges Album, dass aber natürlich trotzdem sehr viel Spaß macht. Es würde, denke ich, zumindest in den heutigen USA nirgendwo in den Charts auftauchen. Niemand würde irgendwelche Texte über Blowjobs, zumindest nicht in dieser Ausführung, oder Arsch essen (again: zumindest nicht in dieser Ausführung) hören wollen. Es ist ein Relikt aus einer Zeit in der sowas äh "erlaubt" war. Faszinierendes Zeitzeugnis.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Mope, Three Point Four, Magna Cum Nada, Inevitable Return of the Great White Dope




Primus Discography: Tales from the Punchbowl (1995)

Okay, ich hätte nicht gedacht dass Primus sich in Puncto Absurditität noch mal steigern werde. Aber ja, das tun sie. Es ist eindeutig, wie ich grade gesagt bekommen habe, "Musik zum Rechen verschrecken". Holy Guacamoly.

Fangen wir mal bei den Äußerlichkeiten an. "Tales from the Punchbowl" hat (wieder mal) ein unfassbar hässliches Albumcover. Ich verstehe beim ersten Hinsehen nicht ob das Teelöffel mit Gesichtern oder verbrannte Streichhölzer mit Gesichtern sein sollen. Jedenfalls sind es drei, also sollen sie wohl die drei Bandmitglieder Les Claypool, Larry LaLonde und Tim Alexander darstellen. 

Musikalisch ist "Tales from the Punchbowl" einerseits ein Schritt zurück Richtung Funk Metal bzw. ähnliche Gefilde und andererseits ein weiterer Schritt in Richtung Psychedelia. Im Gegensatz zu "Pork Soda" sind die Riffs weniger hart. Im Gegenteil, das Album trieft nur so vor Melodie. Meiner Meinung nach tritt Larry LaLonde deutlich mehr in den Vordergrund. Finde, dass es hier auch 

etwas Richtung Country & Western geht. Was die Texte betrifft: Les Claypool bringt hier wirklich ordentlich merkwürdiges auf den Tisch. Es ist allerdings astreines Storytelling. "Wynona's Big Brown Beaver" handelt von einem Biber der einer Frau namens Wynona gehört. Sie hat ihm hinter einem Zaun eingesperrt. Eines Tages kam ein Typ namens Rex (aus Texas!) und wurde von dem Biber in die Eier gebissen sodass er 1,5 Wochen lang nicht pinkeln konnte. Doch auch wenn es um ernstere Themen geht, enttäuscht Mr. Claypool nicht. In "Mrs. Blaileen" geht es um eine manipulative Lehrerin, die ihre Schüler mobbt. "Southbound Pachyderm" handelt von der sinkenden Population von Elefanten.

Meiner Meinung nach ist das alles andere als ein schlechtes Album. Tatsächlich klingt es aber, insgesamte, stellenweise doch etwas "hohl" und ein kleines Bisschen als hätte man hier ein paar Lückenfüller eingebaut. Andererseits ist man wiederum, weiterhin echt kreativ. Eine psychedelische, country space Polka mit Songtexten über Elefanten und Biber. Herrgott, hier gibt es sogar einen Song namens "Space Farm", der voll ist mit Grunz- und Miaugeräuschen. Allerdings komplett instrumentell. Holy Moly. Mir bleibt nicht viel zu sagen, als dass ich nach wie vor begeistert bin. Jedoch gleichzeitig immer noch überrumpelt. Ich komme auf diese Band nicht ganz klar. Aber es ist gut so.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Wynona's Big Brown Bieber, Southbound Pachyderm, Del Davis Tree Farm

Und weil drei Meinungen besser sind als eine, hier kommt...

Philipp:

"Ein weiteres Primus-Album, ein weiteres sehr hässliches Cover, diesmal etwas bunter und ich halte mich vornehm mit irgendwelchen Interpretations-Ansätzen zurück.
Die Besetzung Ler/Les/Herb blieb weiterhin unverändert, musikalisch begab man sich meiner bescheidenen Meinung nach in etwas gefällig-eingängigere Gefilde und ließ die Düsternis von Pork Soda hinter sich. Textlich bleibt alles absurd-bescheuert. Zum Glück. Mein unangefochtener Favorit des Albums ist das großartig-countryeske "Wynonas Big Brown Beaver", in dem Les' Bass klingt als würde er ungefähr 3 gitarrenähnliche Instrumente gleichzeitig spielen. Textlich gibt es hierbei absolut keine sexuellen Anspielungen, es geht einfach um ein Mädchen mit einem Biber.
Southbound Pachyderm beispielsweise erinnert an 60er Psychedelic Rock, ich habe an "No Quarter" von Led Zeppelin und ein paar gute nicht ganz so antisemitische Momente von Pink Floyd denken müssen. 
Ansonsten bewegt sich die Musik weiterhin im Spannungsfeld seltsamer Polka und Progressive Rock. Der Metal-Anteil wurde etwas zurückgeschraubt, was dem Album aber keinesfalls schlecht tut. 
Insgesamt vergebe ich hier solide 

8,5/10 Pfandflaschen

Anspieltipps:

Wynonas Big Brown Beaver, Southbound Pachyderm, Space Farm"

Raphael:

"Im Jahr 1995 erschien das vierte Studioalbum von Primus, und danach kam es tatsächlich mal zu einem richtigen Besetzungswechsel – dazu aber im nächsten Text mehr. Hier geht es erstmal um „Tales from the Punchbowl“, das vorerst letzte Album mit Schlagzeuger Tim „Herb“ Alexander. Mit dabei im Rancho Relaxo Studio in Sebastopol, Kalifornien waren natürlich Larry LaLonde, der neben seiner Gitarre auch ein sechssaitiges Banjo gespielt hat, und Les Claypool dessen Basssammlung immer wahnsinniger wurde. Neben einem regulären E-Bass, einem Sechssaitiger, einem bundlosen Bass und einem Kontrabass gehörte auf „Tales from the Punchbowl“ auch ein Bass Banjo zum Sortiment.

Nach Aufnahmesessions, die von November 1994 bis März 1995 andauerten, wurde am 06. Juni 1995 das fertige Album bei Interscope und Prawn Song veröffentlicht. Das Jahr 1995 kommt bei der Review Task Force wirklich häufig vor: im selben Jahr erschien „Disco Volante“ von Mr. Bungle (Reviews), „Forbidden“ von Black Sabbath (Reviews), und „Adrenaline“ von den Deftones (Reviews). Nur bei Slime war nach der Veröffentlichung von „Schweineherbst“ im jahr 1994 erstmal eine längere Pause angesagt. Es war auch das Jahr, in dem sich das Massaker von Srebrenica beziehungsweise Potočari ereignete, in dem Jitzchak Rabin bei einer Friedenskundgebung in Tel Aviv erschossen wurde, und in dem Lagumot Gagiegem Nimidere zum Präsidenten Naurus gewählt wurde.

Primus klingen auf ihrem vierten Album gewohnt funky, haben allerdings eine ordentliche Note Hillbilly-Sound dazubekommen. Außerdem klingt „Tales from the Punchbowl“ stellenweise etwas schwerfällig. In vielen zeitgenössischen Rezensionen wurden die Begriffe Prog Rock und Prog Metal verwendet, und so falsch ist das wirklich nicht. Der Sound wirkt deutlich glatter, nicht mehr so dreckig, und trotz des Einflusses der Banjos etwas glattgebügelt. Irgendwo zwischen verkünstelt und nicht ausgereift mag das Mango liegen, das meine Hörfreude einschränkt.
6/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Hellbound 17½ (Theme From), Wynona’s Big Brown Beaver"



Mittwoch, 19. Februar 2025

Film der Woche#618: JÖRG BUTTGEREIT DOUBLE FEATURE!

Wieder einmal grabe ich hier eine schriftliche Version einer weiteren Podcast-Folge von "Movie Punx" aus. Diesmal von November 2024. Thema sind zwei Filme von deutschen Underground-Regisseur Jörg Buttgereit. Als ich am 20.11.2024 "Nekromantik" gesehen habe, habe ich übrigens unfassbar leckeren ukrainischen Borsch' gekocht. Kein Scheiß.

Nekromantik (1987)

Okay.

Daktari Lorenz (der übrigens auch die Musik komponiert hat) spielt einen jungen Mann namens Robert Schmadtke. Dieser arbeitet bei "Joe's Säuberungs Aktion" (kurz: JSA), einer Firma die Tatorte bzw. Todesorte reinigt. Das passt Robert tatsächlich sehr gut in den Kram. Er ist nämlich nekrophil und bringt gerne seine Arbeit mit nach Hause. Das heißt, dass in seiner kleinen Wohnung mehrere Einmachgläser mit eingelegten menschlichen Organen stehen. Seine Freundin Betty (Beatrice Manowski) teilt seinen Fetisch. Als Robert eines Tages eine ganze Leiche (ein Mann der von einem Hobbyjäger während des Äpfelpflückens in einem Schrebergarten erschossen wurde) mit nach Hause bringt, ist Betty ganz aus dem Häuschen. So fangen die beiden eine Art Dreierbeziehung mit der Leiche und haben Sex mit ihr. Robert ist allerdings kein besonders zuverlässiger, pünktlicher oder sauberer
Mitarbeiter. Also wird er entlassen, was Betty unfassbar enttäuscht. Also verlässt sie ihn und nimmt die Leiche mit. Von nun an versucht Robert die Lücke in seinem Leben mit Gewalt und Sex zu füllen doch es klappt leider nicht so gut.

Okay.

Ich habe schon viel über diesen Film gehört und ab und an mal irgendwelche Patches auf Kutten von Metalheads oder Horrorpunks gesehen. Irgendwie war/ist er kult. Aber ich habe mich irgendwie immer dagegen gesträubt, ihn zu sehen. Ich weiß nicht warum. Wahrscheinlich weil ich ihn in derselben Ecke wie den "Serben" gesehen habe (den ich unfassbar widerlich fand). Tatsächlich ist er, bis auf die Szene der Schlachtung eines Hasen, gar nicht mal so schlimm. Nagut. Er zeigt die absolutesten Abgründe der menschlichen Psyche. Es ist eine Art Studie über das Verhalten eines Abhängigen, der nach immer mehr Endorphinen lechzt und am Ende keine Droge (hier ist die Droge der Tod) nicht so wirklich wirken möchte. Oder um es mit einer anderen Sucht zu vergleichen: Ein Pornokonsument kriegt seine größten Endorphinschuß weggenommen und versucht es nun zu kompensieren. Da hilft kein Sex auf den Friedhof, oder der Besuch eines Splatterfilms und nicht mal Mord. Nix. Ey, ich will hier nichts spoilern, ja? Jedenfalls: Sehr interessante Charakterstudie. Die Splattereffekte sind gar nicht mal so eklig, sondern tatsächlich super gut gemacht. Obwohl ich die Szene mit der Schlachtung des Hasen absolut nicht gut heißen kann (der Hase wurde nicht extra für den Film umgebracht sondern es wurde einfach gefilmt), ist sie an sich eine gute Metapher für den Endorphinausschuß des Protagonisten. Aber dafür müsst ihr das selbst gesehen haben. "Nekromantik" ist nicht gruselig sondern größtenteils ziemlich eklig. Aber das ist schon okay, denn der Soundtrack ist bombe. Trotzdem würde ich den Film so schnell nicht noch einmal sehen wollen. Jetzt ist die Frage was ich für ne Bewertung geben soll. Hmm.. I don't know. So komplett angewidert bin ich nicht. Mein Lieblingsfilm wird es auch nicht, auch wenn ich manchmal lachen musste. Deshalb:

6/10 Pfandflaschen

Trailer:



Der Todesking (1990)

Während "Nekromantik" Pinkys Wahl war, ist das hier meine Wahl.

Ein Episodenfilm von Jörg Buttgereit aus dem Jahre 1990, aufgeteilt in sieben verschiedene Geschichten die an den sieben Wochentagen stattfinden. Ich werde nicht jede einzeln durchkauen, weil es zu viel spoilern würde. Was diese verschiedenen Stories vereint, ist der Tod. Sei es durch Selbstmord oder durch Mord. Die ersten beiden Stories sind auf einer Art Meta-Ebene miteinander verbunden. So begeht am Montag ein Fischliebhaber namens Barsch (Hermann Kopp) in seiner Wohnung Suizid nachdem er seinen Job gekündigt und seinen letzten Urlaub genommen hat. Darüber berichtet er seinen Nachbarn in einen Brief, der diesen erst beim Besuch einer Videothek aufmacht und so von dessen Tod erfährt. Der junge Mann leiht sich "Vera, Todesengel der Gestapo" aus, einen Nazisploitation-Film, den er sich zuhause ansieht. Als seine Freundin auftaucht und genervt darüber ist, dass er immer noch
zuhause ist, anstatt auf einem Geburtstag zu sein, bringt er sich mit einer Pistole um. Die Blutspritzer an der Wand rahmt er ein. Es stellt sich heraus, dass die Handlung selbst teil eines fiktiven Films im Film ist, den sich jemand in einer anderen Wohnung angeguckt hat, bevor er/sie Selbstmord begangen hat. Die üblichen Episoden haben damit nichts mehr zu tun. So geht es um einen Mann der seine Frau nach einem gemeinsamen Hochzeitstag umgebracht hat. Um die Mangfallbrücke in Bayern, von welcher besonders viele Menschen in den Tod gesprungen sind. In den übrigen drei Tagen thematisiert der Film: eine Frau die auf einen Kettenbrief, der zum Selbstmord animiert erhält, reagiert. Eine Frau die sich thematisch mit Amokläufen beschäftigt und einen jungen Mann der von Schmerzen und Ängsten so gepeinigt ist, dass er sich umbringt.

Während "Nekromantik" noch sowas wie eine, aus meiner Sicht, Abhandlung über eine Endorphinsucht, die mit immer derberen Methoden befriedigt wird, ist "Der Todesking" eine Art Überblick über verschiedene Arten des Todes und des Selbstmordes. Dabei ist der Film meines Erachtens nicht voyeuristisch oder irgendwie "notgeil" auf den Tod oder darauf aus irgendwelche derben Bilder zu liefern. Es ist aus einer rein neutralen Sicht einfach unfassbar traurig anzusehen, wie sich Menschen aus welchem Grund auch immer das Leben nehmen. Vor allem wenn man den Grund nicht mal wirklich versteht. So bleiben die ersten zwei Episoden durchaus undurchsichtig und geheimnisvoll, wobei auch ein gewisser Trash-Faktor besteht. Damit meine ich den Film im Film (im Film?) "Vera, Todesengel der Gestapo", der eine offensichtliche Anspielung auf "Ilsa, She-Wolf of the SS" ist. Meiner Meinung eine sehr kunstvolle Umsetzung der Auseinandersetzung mit dem Todestrieb des Menschen. Als Untermalung werden zwischen den Episoden Aufnahmen einer künstlichen sich zersetzenden Leiche gezeigt. Der Soundtrack ist mal wieder, wie bei "Nekromantik" auch, phänomenal. Der Titelsong wurde von 1-2 Black Metal Bands gecovert. Insgesamt bin ich wirklich sehr zufrieden und froh darüber, ihn gesehen zu haben.

8/10 Pfandflaschen

Trailer:



Dienstag, 18. Februar 2025

Comic Book Review#617: The Flintstones#1-3 (2016)

Kaum zu glauben, aber Wahr: Der DC-"Reboot" von "Familie Feuerstein" wird nächstes Jahr (2026) ganze zehn Jahre alt. Damals kam die Reihe neben post-apokalyptischen Varianten von "Scooby Doo!" und "Wacky Races" raus. Ich hatte leider nie die Zeit gefunden mich irgendwie damit auseinanderzusetzen. Also, here we go.

#1

Zunächst befinden wir uns in der heutigen Zeit. Ein Museumsführer zeigt den Besuchern das berühmteste Exponat. Der als "Lorenzo" bekannte Neanderthaler. Man fragt sich, was für ein Mensch er gewesen sein könnte. Der Comic wirft den Leser daraufhin in das Zeitalter der frühen Menschen. Ein gewisser Fred Flintstone, der in einem Steinbrucharbeitet und stets der Mitarbeiter des Monats ist, kriegt von seinem Vorgesetzten Mr. Slate ein gutes Angebot. Er soll bald zum Vorarbeiter befördert werden, wenn er drei Cro-Magnons (eigentlich sind es Neanderthaler) einarbeitet. Diese können weitaus mehr Arbeit verrichten als Homo Sapiens und haben keinerlei Vorstellung von Geld. Sie sind

also quasi eine Anspielung auf illegale Migranten, die schnell Geld verdienen wollen und sich leider von ausbeuterischen Kapitalisten übers Ohr hauen lassen. Fred zeigt ihnen die Stadt von Bedrock und bringt sie zu einem Veteranen-Treffen. Er selbst war nämlich Soldat in den Bedrock-Kriegen, wo es um Landnahme ging. Die Homo Sapiens haben damals Baummenschen von ihren Territorium verjagt und äh tragen nun selbst schweres PTSD davon. Später führt er sie in ein Restaurant, daraufhin zu einem MMA-Fight, wo der ausgeknockte Verlierer von Pterodaktyli aufgefressen wird. Alle jubeln. Nachdem die drei eingearbeitet wurden, kriegt Fred mit dass seine Frau Wilma schon bald ihre Kunststücke in einem Museum ausstellen darf. Auf einer Party von Mr. Slate soll einer der drei Neanderthaler einen Mammut für ihn erledigen, wird aber von einem riesigen Eisberg begraben (äh siehe oben). In der später in der Handlung folgenden Ausstellung stellt es sich heraus, dass Wilmas "Handabdrücke" als "Outsider Art" gelten und verlacht werden. Fred erfährt von ihr daraufhin, dass diese Art von Kunst viel für sie bedeutet. Sie sind sozusagen teil ihrer "Menschwerdung" und stehen für jedes Mitglied ihres Tribes dass verstorben ist.


Was für eine großartige Geschichte. Diese Neuvariante verfügt über all die Sozialsatire, die es schon in der Zeichentrickserie zu sehen gab, allerdings ist der Humor wesentlich, wesentlich finsterer. Dazu kommt noch das Hinterfragen von dingen. Die "Flintstones" bzw. die Gesellschaft die in der Reihe dargestellt wird sind eine Allegorie auf unser Zeitalter. So macht man sich über "Höhlenmenschen" lustig, die nicht verstehen was "Arbeiten für Geld" ist und stellt sich selber als "zivilisierten Menschen" hin. Und das obwohl man selbst in einer Gesellschaft lebt, die andere nach ihrer Herkunft beurteilt, ausbeutet und sich mit Brot und Spielen ablenken lässt. Das Menschenleben ist hier keinen Pfennig oder äh einen Stein wert. Dazu kommt, dass der erste Comic einfach großartig von Steve Pugh gezeichnet worden ist. Da Flintstone als auch sein Vorgesetzter Slate Menschen sind die viel körperliche Arbeit schaffen, sehen sie auch so aus. Im Gegensatz zu ihren Cartoon-Vorbildern. Die Frauen, Wilma und Betty, haben hier tatsächlich auch einen Gesichtsausdruck, der nicht nur aus zwei Punkten und einem Strich besteht. Wahrlich großartig.

8/10 Pfandflaschen
Made by: Mark Russell, Steve Pugh


#2

In der zweiten Ausgabe der 12 Ausgaben umfassenden Serie schlägt der Kapitalismus noch mal zu. Urplötzlich existiert das Fernsehen und die Nachbarn der Flintstones haben sich längst ein Empfänggerät zugelegt. Für Fred ist das erst mal ein Novum, weil eine Person aus der Wand spricht. In den Nachrichten erfährt man auch dass irgendwo ein Stein jemanden erschlagen hat und gibt gleichzeitig zu, dass die Bilder Kinder traumatisieren könnten. Ebenfalls erfährt man aus dem Fernsehen, dass es jetzt überall lauter...Scheiß zu kaufen gibt. So fängt die Familie Flintstone an, sich lauter Scheiß zu kaufen. Wie zum Beispiel einen neuen Rasenmäher (eine an ein Stock angebundene Ziege), eine neue Spülmaschine (ein Oktopus) usw. usf. Gleichzeitig wird in der Kirche ein neuer Gott "ausprobiert". Dieser ist ein Vogel namens Morp, der gleichzeitig ein Vinylabspielgerät ist. Als dieser eine Platte abspielt, die sich anhört wie der "Humpty Dance" von Digital Underground sind die
Kirchenbesucher entsetzt. Die Oberhäupter der Kirche versuchen daraufhin einen neuen Gott zu etablieren: einen Babymammut namens "Peaches". Als Fred und Wilma dahinterkommen, dass sie nun einen süßen Staubsauger (Ja, Mammuts sind damals noch Staubsauger) anbeten sollen, merkt man in der Kirche dass es keine gute Idee war. Außerdem werden Fred und Barney Opfer eines Betrugspyramidenschema. Für einen zwielichtigen Kaufmann sollen sie Vitaminpillen verkaufen. Barney kann das ganz gut, Fred jedoch nicht und ist am Ende sehr enttäuscht. Doch nicht nur davon, sondern auch dass er nun lauter Scheiß gekauft hat der weder ihn noch Wilma glücklich macht. 

Ich merke schon, wohin die Reise geht. Es ist hier ein wenig wie in "King of the Hill", zumindest in den ersten Staffeln. Fred ist derjenige der sich um das Wohl der Familie sorgt und seine Frau glücklich machen will. Wilma ist diejenige die ihn von seinen Abenteuern wieder auf den Boden der Tatsachen bringt. Am Ende sind beide irgendwie glücklich, und das zählt. Die zweite Ausgabe schafft es wieder mal eine sehr bissige Kapitalismus-Satire zu zeichnen und alles auf den Kopf zu stellen. Ich bin nach zwei Ausgaben bereits Fan der Reihe und bereue es ein Bisschen, sie nicht vorher schon gelesen zu haben. Herrlich.

8/10 Pfandflaschen

#3

Die dritte Ausgabe handelt von etwas vollkommen anderen. Genauer gesagt sind es zwei Dinge, die später auf einander treffen: Aliens und das PTSD von Kriegsveteranen. 

Alles beginnt damit dass Pebbles (Tochter von Fred und Wilma) und Bam Bam (Adoptivsohn von Barney und Betty) mit ihrer Klasse in einem Wissenschaftsmuseum sich einen Vortrag von Professor Sargon (der eine Anspielung an Carl Sagan ist) anhören. Daraufhin wird ein Affe namens Seargant Grumbles ins Weltall mit einer Rakete geschossen - der Versuch mißlingt und der Affe landet irgendwo auf dem harten Boden. Kurze Zeit später tauchen Außerirdische auf der Erde auf. Sie sind nicht gerade
begeistert, ihre Mission ist allerdings erfüllt. Sie tragen die Erde in eine sogenannte "Galactapedia" ein. Doch damit enden die Weltraumabenteuer nicht. Es dauert nicht lange, bis ein weiteres Raumschiff auftaucht. Diesmal kommen allerdings junge Aliens die auf einem "Galactic Break" sind. Also quasi das Äquivalent zu jungen US-Amerikanischen Schülern/College Studenten die zum "Spring Break" nach Mexico fliegen. Die jungen Außerirdischen benehmen sich wie die Axt im Walde und so langsam haben die Bewohner von Bedrock langsam die Schnauze voll. Als sie jedoch mit einer App, die Todesstrahlen aussenden kann einfach nach Lust und Laune Menschen töten hat Fred endgültig die Faxen dicke. Er ruft seine Veteranen-Kumpels zusammen um gemeinsam den Aliens in den Arsch zu treten. 

Wer hätte das gedacht? "Yabba-Dabba-Doo" ist ein Nonsens-Ausdruck um in Stresssituationen besser zurecht zu kommen. Den haben die Veteranen der Paleolithischen Kriege von ihrem Therapeuten in ihren PTSD-Sitzungen gelernt. Diese Ausgabe ist diesmal gar nicht so tiefergehend gesellschaftskritisch, sie stellt allerdings mehrere Sachen in Frage: den sinnlosen Saufkult im Spring Break als auch den Umgang mit Veteranen. Mir gefallen die Anspielungen auf David Bowies "Space Oddity" als auch die Tatsache, dass "The Great Gazoo" hier auch seinen Auftritt hat. Kenner wissen was ich meine. Jedenfalls: Es bleibt gut bzw. wird immer besser.

8/10 Pfandflaschen



Montag, 17. Februar 2025

Album tygodnia#621: Путъ - Песни Смерти (2018)


Nie pamiętam dokładnie, kiedy to było, ale w jakimś momencie mojego cudownego życia kliknąłem na ten thumbnail na YouTube. Zaintrygowała mnie tajemnicza istota z akordeonem na okładce albumu. Chociaż muszę przyznać, że wygląda raczej wesoło niż tajemniczo.

Песни Смерти to pierwszy longplay rosyjskiej grupy Путъ z Pskowa. Po polsku tytuł znaczy Piosenki Śmierci. Nazwę zespołu można przetłumaczyć jako Droga. Jeśli zbierzemy się w garść i transliterujemy ją na łacinę, to będzie wyglądać tak: Put' - Pesni Smerti. Jasne? Jasne.

Internetowi eksperci od black metalu i jego sub-sub-sub(...)-subgatunków twierdzą, że Путъ grają post-black metal. Nie zgadzam się z tym. Oczywiście cały album jest cholernie atmosferyczny – zarówno pod względem tekstowym, jak i muzycznym. Słuchając tych dziesięciu kawałków, można niemal poczuć warunki pogodowe na Syberii. Uciekające zwierzęta. Ludzi opłakujących swoich bliskich nad grobami. Cała ta tematyka to typowy element nowoczesnego black metalu. Pod pojęciem post-black metal rozumiem jednak coś innego – zespoły takie jak Alcest czy Deafheaven. Путъ brzmią
jednocześnie nowocześnie i tradycyjnie. Może dlatego, że ten album nie był nagrywany w jaskini (albo garażu) w Norwegii czy na jakimś totalnym zadupiu. Myślę, że to właśnie akordeon w niektórych kawałkach sprawia, że słuchacz kojarzy ten album z czymś awangardowym. Dziwne instrumenty w black metalu nie są jednak niczym nowym – Windir używał akordeonu, Taake banjo.

Myślę, że fani ostrej muzyki lubią rzeczy egzotyczne. „Patrzcie, to jacyś kolesie z Rosji, grają black metal z akordeonem. Brakuje jeszcze niedźwiedzia z bałałajką! Huehuehue.” Moim zdaniem Путъ bardzo starają się stworzyć coś wyjątkowego – coś w rodzaju albumu koncepcyjnego z perspektywy Pana/Pani Śmierci. I wychodzi im to całkiem nieźle. Nie wiem, jak brzmią ich kolejne płyty, ale Песни Смерти mogłyby być jeszcze odrobinę lepsze. Ale spoko, podoba mi się.

7,5/10 butelek zwrotnych
Piosenki, które warto posłuchać: Культ 1: Огни далёких холмов, Так пела метель, Прометей



Mittwoch, 12. Februar 2025

Film der Woche#617: Edgar Wallace Double Feature!

Pinky hatte für Oktober 2024 einen sensationellen Vorschlag. Wir sollten doch mal für die Halloween-Ausgabe unseres Podcasts "Movie Punx" zwei deutsche Edgar Wallace Verfilmungen besprechen. Und zwar eine in schwarz/weiß, die andere in Farbe. Gesagt, getan. Achja und hier ist die Folge.

Die toten Augen von London (1961)

Diesen Film hier hat sich Pinky ausgesucht. Den unteren habe ich mir ausgesucht. Dieser hier ist schwarz/weiß, der untere ist in Farbe. Nur damit das mal klar ist.

Joachim Fuchsberger spielt Inspektor Larry Holt vom Scotland Yard. In letzter Zeit gibt es mehrere mysteriöse Fälle. Es werden immer wieder Leichen von älteren Herren, mit ausländischer Staatsbürgerschaft und ohne Verwandtschaft in Großbritannien in der Themse aufgefunden. Jeder Leichenfund scheint zunächst ein Unfall zu sein. Doch beim nächsten Mal findet ein Stück Papier mit Blindenschrift drauf. So ziehen Holt und sein Assistent Sunny Harvey (Eddi Arent) die ehemalige Blindenpflegerin Nora Ward (Karin Baal) als Hilfe hinzu. Holt glaubt nicht an einen Zufall, sondern viel eher daran, dass eine Gruppe von blinden Obdachlosen wieder aktiv geworden ist. Ihr Name lautet "Die toten Augen von London" und einer ihrer berüchtigsten Leute ist der "blinde Jack" Farrell (Adi Berber) der für seine Brutalität bekannt ist. Doch es scheint so, als ob die Bande nicht einfach für sich selbst agiert. Es steckt mehr dahinter als einfach nur Menschen zu ermorden und ihre Leichen zu entsorgen.


Es ist ein zugegeben doch recht einfaches Konzept. Reiche Menschen werden umgebracht, ihre Leichen entsorgen und wieder aufgefunden und irgendwie scheint es ein Muster zu ergeben, was den hiesigen Scotland Yard Inspector auf den Plan ruft, der die Lunte zu riechen scheint. So gräbt er als auch sein Assistent und die ehemalige Blindenpflegerin Nora immer tiefer und tiefer bis sie an das schockierende Geheimnis kommen. Am Ende offenbart sich der Bösewicht (natürlich) und es kommt zu einem Showdown. Sicher, es gibt hier einige humoristische Elemente doch insgesamt fühlt sich der Film ein kleines Bisschen ernster an, als äh der zweite weiter unten. Es ist kaum Klamauk vorzufinden sondern einfach nur eine morbide wirkende Krimigeschichte die im nebligen London angesiedelt ist. I like this, and you would like that too.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Der Mönch mit der Peitsche (1967)

Von dem ursprünglichen Edgar Wallace Roman "Gucumatz" ist nichts übrig geblieben. Das Buch wurde stark überarbeitet und das Ergebnis war "Der Mönch mit der Peitsche". 

Wir befinden uns irgendwo in England. Ein Wissenschaftler namens Dr. Cabble (Wilhelm Vorweg) entwickelt ein geruchloses Giftgas, dass er prompt an seinen Assistenten testet, der daraufhin stirbt. Der Auftraggeber für dieses Giftgas ist unbekannt und nachdem Cabble das Gift überreicht, wird er getötet - von einem geheimnisvollen maskierten rot gekleideten Mönch mit einer Peitsche. Mit eben jener Peitsche bricht der Mönch Cabble das Genick. Weiter verlagert sich die Handlung in ein Gefängnis: Ein Taschendieb und Trickbetrüger namens Frank Keeney (Siegfried Rauch) kriegt ein vielversprechendes Angebot. Sein neuer Zellengenosse Cress Bartling (Narziss Sokatscheff) bietet ihm an, heimlich aus
dem Knast geholt zu werden um einen Auftrag auszuführen - für nicht gerade kleines Geld. So gelangt Keeney zu einer geheimen Basis eines noch geheimnisvolleren Mannes, der ihn beauftragt einer Internatsschülerin namens Pam Walsbury (Ewa Strömberg) ein kirchliches Gesangsbuch zu unterjubeln. Als die Aktion ausgeführt wird, stirbt das Mädchen an dem oben erwähnten Giftgas dass daraus ausgesprüht wird. Das ganze Mädcheninternat ist in Aufruhr. Noch schlimmer wird es, als eines Nachts der rote Mönch auftaucht und sich das präparierte Gesangsbuch aus dem Schrank von Pam zurück holt. Einst ist klar: Hier ist eine Verschwörung zugange. Die beiden Scotland Yard Inspectors Higgins (Joachim Fuchsberger) und Sir John (Siegfried Schürenberg) ermitteln in der Sache.

Dieser Film ist gleichzeitig Horror, Mystery als auch Selbstparodie. Wobei es mir nicht ganz klar ist, ob das letztgenannte tatsächlich so beabsichtigt war. Tatsächlich wirkt es so als hätte man einfach ein kleines Bisschen Humor einbauen wollen um das Ganze ein wenig aufzulockern. Es ergibt sich aber insgesamt ein eher komisches Bild. Ein weder gruseliger noch besonders mysteriöser dafür aber ein urkomischer Film. Das ganze Benehmen der Leute, ganz zu schweigen von den Kostümen und den Frisuren (na gut, das ist halt die damalige Mode gewesen) ist einfach unfassbar..."campy". Die beiden Scotland Yard Inspektoren wirken noch irgendwie halbwegs ernst. Der Rest besteht aus einer Reihe von Krimi-Klischees. Die (doch nicht so) unschuldigen Internatsmädchen die heimlich auf wilde Parties gehen. Notgeile Lehrer. Ein mysteriöser Gärtner der alles aus der Ferne beobachtet. Ein mysteriöser "Auftraggeber" von einer Reihe an Morden, den man nie zu Gesicht bekommt. Und natürlich dieser bescheuerte Mönch, der aussieht wie ein äh Grand Wizard oder Grand Dragon oder weiß der Geier was vom Ku Klux Klan. Was für ein unfassbar lustiger und völlig bizarrer Film. Nichtsdestotrotz wollte ich nach jeder vergangenen Minute wissen, wie es weiter gehen wird. Denn: Ich hatte meinen Spaß.

6,5/10 Pfandflaschen
Trailer:




Dienstag, 11. Februar 2025

Comic Book Review#616: Nächstes Jahr in (2021)

"Nächstes Jahr in" ist ein Comic-Sammelband, dass Marlyn mir im Jahre 2023 geschenkt hat. Danke dafür. :3 

Der Titel spielt auf den Spruch "Nächstes Jahr in Jerusalem" an, welcher seit Tausenden von Jahren innerhalb von jüdischen Communities auf der ganzen Welt gängig ist. Es geht darum, endlich in die Heimat zurückzukehren und dass es hoffentlich bald geschehe. Auch in Angesicht der Tatsache dass Jerusalem lange unter Fremdherrschaft war.


Im Band selbst finden wir insgesamt 11 Geschichten, die sich allesamt mit der jüdischen Geschichte innerhalb Deutschlands als auch in benachbarten Ländern beschäftigen. Es geht hier primär nicht um Vertreibung sondern um verschiedene Aspekte. Zuallererst geht es um einen jüdischen Arzt namens Jonas der im Jahre 1452 nach Darmstadt gekommen ist, um einen Grafen zu heilen. Ganz alleine und weit weg von seiner Familie musste Jonas für sich selbst notdürftig ein Seder-Abendessen zusammenstellen (Seder ist der Vorabend des jüdischen Festes Pessach). In "Die Partie" lernen wir Glikl bas Judah Leib kennen, die eine der ersten selbstständigen jüdischen Kauffrauen gewesen ist. "Abraham Picard" erzählt die Story des gleichnamigen jüdischen Räubers, der sich hier mit einem anderen namens "Schinderhannes" zusammentut um anschlließend das erbeutete Geld zu teilen. Schinderhannes betrügt ihn jedoch und reißt die andere Hälfte der Beute an sich. "Bet HaChajim - ein besuch" zeigt den Jüdischen Friedhof in Darmstadt und was für Persönlichkeiten dort begraben sind - auf spielerische Weise. Ein Junge und ein Eichhörnchen begegnen dort mehreren Geistern und sprechen mit ihnen. Über den Architekten Ludwig Meidner erfahre ich in "Sehen lernen". Dort zeigen sich nicht nur seine Visionen der Städte sondern sein Schicksal nach der Auswanderung aus Deutschland nach dem II. Weltkrieg und die Rückkehr. "Hidden Figures" erzählt von einer unbeachteten Figur der französischen Resistance gegen die Wehrmacht - Fanny Azenstarck die als Botin/Kurierin im Untergrund gearbeitet hat und später das Arbeitslager Chrastava überlebt hat. Sie kämpfte lange um die Anerkennung ihrer Arbeit als Widerstandskämpferin. Mascha Kalékos traurige Geschichte wird in "Kein Kinderlied" dargestellt. Die Dichterin floh insgesamt zwei Mal aus Deutschland und hat insbesondere während des II. Weltkriegs schwere Traumata mitgenommen. Das Gefühl der Heimatlosigkeit war in ihrem Leben allgegenwärtig. "Blue Notes In Berlin" erzählt die Story von Alfred Lion und Francis Wolff. Die beiden Berliner waren so in Jazz verliebt, dass sie irgendwann vorm NS-Regime abgehauen sind und später in New York ein dementsprechendes Plattenlabel namens "Blue Note Records" aufgebaut haben. Dort wurden Platten namhafter schwarzer Künstler wie Miles Davis, Thelonious Monk und John Coltrane rausgebracht. Als nächstes lernen wir die Geschichte der Jüdischen Berufsfachschule Masada kennen und erfahren auch etwas über zwei gegensätzliche zionistische Bewegungen. Nämlich Hashomer Hazair (sozialistisch) und Betar (nationalistisch). In "Aaron" lernt die Protagonisten einen alten Antisemiten kennen, der einst in der Wehrmacht gedient hat und damals einen etwa gleichaltrigen Soldaten der Roten Armee erschossen hat. In der letzten Geschichte erzählt Autorin Miriam Werner etwas über ihre Familiengeschichte und das sprichwörtliche "Sitzen zwischen den Stühlen".

Die Autoren als auch die Erzähl- und Zeichenstile könnten nicht unterschiedlicher sein. Zu Beginn sehen wir in Simon Schwartz' "Die Darmstädter Haggada" einen nahezu mittelalterlich anmutenden Stil, gemischt mit durchaus comichaften Gesichtern. Im Gegenzug dazu ist Tine Fetz' "Abraham Picard" ein reiner durchaus detaillierter aber jedoch schwarz-weißer Comic. Büke Schwarz' Geschichte über Ludwig Meidner ist nahezu das detaillierteste was ich seit langem gesehen habe. Die Illustrationen von Gebäuden, Rolltreppen, Stühlen etc. sind fantastisch. "Hidden Figures" von Ka Schmitz erscheint nahezu fast schon zu unschuldig für einen Comic über eine Widerstandskämpferin. Einer meiner Favoriten in dieser Sammlung ist "Kein Kinderlied", geschrieben und gezeichnet von Barbara Yelin, deren Werk "Irmina" ich schon mal hier reviewt habe. Wirklich außerordentlich eindringliche und auch traurige Zeichnungen. 

Meines Erachtens ist "Nächstes Jahr in"eine wirklich herausragende und vielfältige Quelle an Informationen über ebenfalls vielfältiges Jüdisches Leben in Deutschland. Empfehlenswert vor allem für diejenigen unter euch, die sich für (jüdische) Geschichte interessieren und auf künstlerisch anspruchsvolle Zeichnungen stehen. Grandios.

9/10 Pfandflaschen
Hier eine Aufzeichnung des Livestreams über diese Anthologie, der vor drei Jahren in Stuttgart aufgenommen wurde:


Montag, 10. Februar 2025

Album tygodnia#620: Wilczyca - Magija (2023)

Pamiętam to, jakby to było wczoraj. Siedziałem w internecie (jak zawsze) i słuchałem muzyki (jak zawsze) na YouTube, kiedy niespodziewanie na liście polecanych pojawił się album Magija zespołu Wilczyca. Zobaczyłem okładkę tej płyty i natychmiast skojarzyłem ją z memem o złej jakości miedzi, który półtora roku temu krążył w anglojęzycznym internecie. Ten gość po prawej stronie nosi maskę podobną do Ea-Nasira, a ten po lewej siedzi na koniu. W sumie ta okładka wygląda absolutnie kretyńsko i jest całkiem, jak to się mówi po angielsku, meme-worthy. Ale jestem tolerancyjnym człowiekiem i nie oceniam książek ani płyt po okładce, you know? Anyways, o co chodzi?


Magija
to już czwarta płyta tego black metalowego duetu, o którym do tej pory nie miałem pojęcia. Kiedy słyszę albo czytam słowa Black Metal i duet, to najpierw przychodzi mi do głowy Darkthrone, a potem minimalizm i underground. W sumie Wilczyca jest całkiem minimalistycznym zespołem – jeśli chodzi o długość albumu. Płyta trwa zaledwie 34 minuty. Z ośmiu utworów tylko trzy przekraczają pięć minut.

Jeśli chodzi o muzykę – już dawno nie słyszałem black metalu, który byłby jednocześnie agresywny, uspokajający, znajomy i wymagający. Uwielbiam te ambientowe intro, interludium i outro. To ostatnie nazywa się Igne Natura Renovatur Integra i przypomina mi Marsz Imperialny z Gwiezdnych Wojen. Wokalista Nidhogg przekonuje mnie swoimi szeptami i skrzekami – można powiedzieć, że taki wokal brzmi bardziej „ohydnie” albo „okropnie” niż jakikolwiek growling kapel death metalowych. Chociaż niektóre słowa są zrozumiałe, nie rozumiem całych tekstów piosenek. W ten sposób Wilczyca mistyfikuje się jak jakiś fantom.

Zajebiste blast beaty i instrumentacja. Na koniec muszę powiedzieć: cholera, uwielbiam ten album i w ciągu dwóch tygodni słuchałem go minimum piętnaście razy.


9/10 butelek zwrotnych
Kawałki które warto posłuchać: Tetragrammaton, Magija, Przyzywam