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Donnerstag, 28. Dezember 2023

Film der Woche#610: Godzilla Minus One (2023)

Ursprünglich sollte dieser Text in der Dezember-Ausgabe von "Happenings des Monats" erscheinen. Pinky und ich haben uns allerdings für die Dezember-Folge unseres Podcasts für "Unterschätzte Filme des Jahres" entschieden. Er nimmt "Blue Beetle", ich nehme "Godzilla Minus One". Nun, um mal kurz die Umstände zu erklären. "Blue Beetle" ist an den Kinokassen gescheitert, unserer Meinung nach zu Unrecht. "Godzilla Minus One" war ein riesen Erfolg, zumindest in den USA. Hierzulande scheint es mir allerdings so, als ob der Film wirklich nur in wenigen ausgewählten Kinos gelaufen ist und das

wars. Meines Erachtens hätte er viel mehr mediale Aufmerksamkeit bekommen sollen. Darum ist er meiner Meinung nach etwas "underrated". Anyways, hier geht es zu "Blue Beetle" und hier kommt Godzilla:

"Godzilla Minus One" ist der erste japanische Godzilla-Film seit langem - die drei Netflix-Anime-Filme als auch die Anime-Serie nicht mitgezählt - nach "Shin Godzilla". Für mich war es das erste Mal seit Godzilla vs. Kong, dass ich in einem Kaiju-Film im Kino war. Für Marlyn war es der erste Godzilla im Kino überhaupt. Bin sehr froh gewesen, dass live miterlebt zu haben, hihi.

Der Film ist kein Prequel in dem Sinne, spielt aber vor dem Jahr 1954 - das war das Jahr in welchem der Original-Film gespielt hat. Wir haben noch den zweiten Weltkrieg. Kōichi Shikishima (Ryunosuke Kamiki) ist Kamikaze-Pilot, der allerdings nicht willens ist sein Leben aufzugeben. Also täuscht er ein Defekt am Flugzeug vor und landet auf der Insel Odo, die als Stützpunkt gilt. Dort werden defekte Flugzeuge von Mechanikern repariert. Kaum angekommen, merkt man schnell dass er geflunkert hat, sagt aber nichts. In der Nacht wird das Lager von Mechanikern von Godzilla angegriffen (der zu dem Zeitpunkt noch nicht so groß ist). Koichi ist leider in Schockstarre versetzt und kann von seinem Flugzeug aus nicht schießen, was sowieso nichts gebracht hätte. Als er nach Ende des Krieges zuhause ankommt, ist von seinem Bezirk in Tokyo nicht viel übrig geblieben. Menschen sind gezwungen in selbstgebauten Hütten zu leben. Kurzerhand nistet sich Noriko Ōishi (Minami Hamabe) bei ihm ein. Dabei hat sie das kleine Mädchen Akiko was sie gerettet hat. Innerhalb von zwei Jahren bildet sich sowas wie ein Familienband zwischen den dreien, obwohl sie keine Beziehung haben und auch nicht wirklich Eltern sind. Koichi findet keinen Job, bis auf einen: Minenzerstörer auf offenen Meer. Seine Aufgabe ist, gemeinsam mit drei Kollegen, übriggebliebene Wasserminen zu sprengen. Eines Tages, im Jahre 1947 werden sie mit der Aufgabe anvertraut, Godzilla auf den Weg nach Tokyo zu stoppen, solange die "richtigen" Kriegsschiffe noch unterwegs sind. Dieser ist nämlich durch US-Atomtests mutiert und viel größer geworden. Und gefährlicher denn je.

Ja, ich würde fast schon sagen, dass es der beste Godzilla aller Zeiten ist. Fast. Denn die anderen Filme waren gut für ihre Zeiten. Der von 1954 für ihre Zeit. Einige der Filme der Heisei-Staffel waren super für die 90er. Ein gewisster Teil der Millennium-Reihe war auch absolut großartig. Die Filme des Legendary Monsterverse haben auch ihre guten (und schlechten) Seiten. Shin Godzilla war sowieso großartig. Das hier ist ein weiterer, großer Schritt nach vorne. Dieser Film zeigt auf eine sehr emotionale Art und Weise wie der Schrecken und das Elend des 2. Weltkriegs Japan gezeichnet hat. Godzilla ist ja immer wieder eine Metapher für die Atombombe gewesen. Hier ist er nicht nur das, sondern auch eine Metapher für den Krieg und das menschliche Leid. Wir sehen hier nicht nur zerstörte Häuser und einen stampfenden Big G sondern absolute Zerstörung, Trauer und Hoffnungslosigkeit. Gleichzeitig aber auch ein "gemeinsames Ziehen am Strang" usw. usf. Jedenfalls: Dieser Film haut alles weg. Es ist etwas wirklich neuartiges im Godzilla-Multi/Universum. Fantastisch.

9,75/10 Pfandflaschen
Trailer:



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