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Freitag, 26. November 2021

Album der Woche#515: Nirvana - Bleach (1989)

Irgendwann vor länger Zeit auf CD gekauft und ebenfalls vor längerer Zeit auf eine "To Review"-Liste gepackt. Und weil der Zufall es so wollte, wird dieses Album eben jetzt reviewt. Und weil ich damit eine Discography mehr auf diesem Blog erfülle. Also fast. Fehlt nur noch ein Album.

"Bleach" ist das erste Album von Nirvana, zwei Jahre bevor sie mit diesem einen Album mit dem Baby auf dem Photo Karriere gemacht haben. Aufgenommen für 606$, die Zweit-Gitarrist Jack Everman geblecht hat. Allerdings ist er hierauf gar nicht zuhören. Man war ihn aber für das Geld so dankbar, dass man im Booklet ihm Credis gegeben und als zweiten Gitarristen aufgezählt hat. An den Drums ist hier noch lange nicht Dave Grohl sondern ein gewisser Chad Channing, der auch auf "Nevermind" im Song "Polly" zu hören ist. Auf "Floyd The Barber", "Papercuts" und "Downer" hört man jedoch nicht ihn, sondern Dale Crover von den Melvins, die damals gut mit Nirvana befreundet waren. "Love Buzz" ist ein Cover der niederländischen Band Shocking Blue. 

Ich habe irgendwann vor ca. 10 Jahren in einer Ausgabe von VISIONS gelesen, dass die Mitglieder vor den Aufnahmen zu "Bleach" die ganze Zeit ein Tape gehört haben. Auf einer Seite waren Songs von der Indie-Rock-Band The Smithereens und auf der anderen Seite die schweizerischen Metaller von Celtic Frost. Und nach einer Mischung aus beiden sollte dieses Album klingen. Tatsächlich ist es in gewissen Maßen so. Man hört einen Hang zu Melodie und eher weniger nihilistisch-abgefuckt klingenden Riffs. Andererseits dann aber absolute Stampfer-Drums und richtig harte Riffs. "Paper Cuts" ist so ein Song der beide Aspekte vereint. "Negative Creep" ist wohl einer der interessantesten Nirvana-Songs überhaupt. Er klingt so als hätten sie Minuten vorher Discharge gehört. Das Tempo ähnelt einem typischen Discharge-Song. Und Kurt Cobain klingt als hätte er kaputte Stimmbänder. Die Lyrics sollen angeblich nicht lange vor den Aufnahmen entstanden sein, sodass sie dementsprechend nicht wirklich fertig waren und Cobain teilweise improvisiert hat. So klingt's für mich teilweise auch. Aber gottverdammt noch mal, für ein Album dass mit so wenig Budget und relativ wenig Vorbereitung aufgenommen wurde ist das hier höllisch gut. Wirklich höllisch gut. Ohne Scheiß.

Anspieltipps: Negative Creep, About A Girl, Paper Cuts, Blew
8,5/10 Pfandflaschen


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