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Donnerstag, 10. Juni 2021

Film der Woche#489: Oldboy (2003)

Lange, lange, laaaange, nagut vielleicht nur ein Jahr, stand dieser Film auf der Liste. Nun ist er endlich dran. Zufall sei dank.

Oh Dae-Su (Choi Min-Sik) ist ein trinkfester Geschäftsmann aus Seoul. Er ist Vater einer vierjährigen Tochter und verheiratet. Seine Rolle als Vater/Ehemann erfüllt er nicht grade gut und hat in der Nachbarschaft das Images eines Trunkenboldes und Schlägers. Eines Abends verhält er sich im Vollsuff dermaßen ekelhaft, dass er verhaftet wird. Ein guter Freund holt ihn von der Wache ab. Auf dem Weg nach Hause telefoniert Oh Dae-Su noch mit seiner Tochter aus einer Telefonzelle. Nachdem sein Freund ihn den Hörer abgenommen hat und sich daraufhin umgedreht hat, ist Oh Dae-Su plötzlich verschwunden. Daraufhin erfahren wir, dass er gekidnappt wurde. Anschließend wird er ganze fünfzehn Jahre lang von seinen Entführern in einer kleinen Wohnung festgehalten. Durch eine Schiebeklappe in der Tür gibt man ihn regelmäßig Nahrung. Es handelt sich ausschließlich um frittierte Teigtaschen. Ab und an strömt Gas in die Wohnung, sodass er ohnmächtig und ihn Blut abgenommen wird. Durch den Fernseher, seine einzige Informationsquelle, erfährt er dass er seine Frau umgebracht haben soll und sein Blut am Tatort gefunden wurde. Durch puren Zufall findet er einen Weg nach draußen und wacht, ohne eigenen Verdienst, am nächsten Morgen in einem Koffer auf dem Dach eines Gebäudes auf. Durch die jahrelange Isolation hat er sich einen immensen Wunsch nach Rache antrainiert und möchte nun herausfinden wer ihm so übel zugespielt hat. Und sich rächen, natürlich.

Normalerweise bin ich kein Freund von Folterszenen, Folterszenarien usw. Allerdings gefallen mir die Art von Rachefilmen, in welchen die vermeintlichen Bösewicht ordentlich die Zähne gezogen und auf die Fresse kriegen. Es ist wie in "Das Belko Experiment": Man fragt sich nicht unbedingt wieso das der betreffenden Person angetan wurde, sondern was für ein kranker Wichser hinter den Kulissen steckt. Was mir auch gefällt ist, dass der Hauptcharakter sowas wie Selbstreflexion besitzt und über eigene Taten nachdenkt, was wirklich sehr cool ist. Ebenso wie dier Zurschaustellung seiner richtig geilen Bad Ass Kampfkünste, die er sich in Isolationshaft antrainiert hat. Dazu kommt noch, dass Choi Min-Sik wie eine koreanische Version von Gary Oldman aussieht und der Film "Oldboy" heißt. Sicher, die detaillierten Folterszenen sind richtig heftig, aber ich finde es lohnt sich drüberzusehen und sich dieses Machwerk anzugucken. Vor allem wenn man sich für menschliche Abgründe interessiert.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:



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