Seiten

Sonntag, 25. Oktober 2020

So isses, Musik!#110


Allrighty then! Ihr wisst langsam wie das funktioniert. Hier gehts zum Video von Raphael der die ersten zehn Plätze reviewt hat und dann gehts weiter in Schriftformat. 

44. Bon Jovi - Keep The Faith (1992)

Holy shit. Ich reviewe hier tatsächlich Bon Jovi. Dass es mal soweit kommt, hätte ich nie gedacht. 

"Keep The Faith" ist das fünfte Album der Band um den Sänger Jon Bon Jovi und Gitarrist Riche Sambora. Wie die anderen heißen weiß ich nicht. Ich möchte hier nicht unnötig viel meckern. Ich weiß, dass Bon Jovi an so vielen Ecken verhasst sind, wahrscheinlich bei irgendwelchen Trve Metallern und keine Ahnung was für Leuten, aber hingegen bei Boomern über 40 durchaus beliebt. Nun, betrachten wir das Ganze neutral.

Das Album zeigt einen großen Bruch zu Musik, die BJ in den 80ern gemacht haben. Kein Glam/Hair Rock (Metal ist es ja nicht), sondern viel eher stinknormaler Hard Rock, der in großen Stadien gespielt wird. Auf dem Vorgängeralbum "New Jersey" war scheinbar auch viel Bruce Springsteen Einfluss zu hören, was den Sound hierauf erklärt. "Keep The Faith" ist tatsächlich ziemlich abwechslungsreich. Wenn man "Hard Rock Nummer folgt auf Ballade folgt auf Hard Rock Nummer folgt auf Ballade" Abwechslung nennen kann. Es gibt hier genau drei Songs die mir wirklich gefallen haben und zwar "Keep The Faith", "Little Bit Of Soul" und "Fear". Letzteren fand ich tatsächlich wirklich überragend. Insgesamt ist es allerdings definitiv nichts für mich. Ich kann mich mit Classic Rock anfreunden. Deep Purple, Uriah Heep oder so. Durchaus. Aber Stadion Rock von dem Kaliber ist definitiv nicht meins. Jedoch kann ich mich nicht dazu durchringen hierfür ne miese Bewertung zu geben, darum gibt es einfach keine

/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Little Bit Of Soul, Fear, Keep The Faith




43. Aerosmith - Get A Grip (1993)

Es ist nicht das erste Mal, dass ich Aerosmith reviewe. Damals ist mir knapp zehn Jahre später erschienen Werk "Just Push Play" nicht grade gut weggekommen. Hier siehts komplett anders aus.

Was man von Aerosmith erwartet ist klassisch-klassischer Classic Rock mit Blues Note. Man kennt sie auch als die Band die mit Run DMC kollaboriert hat. Naja, egal. Ich hab das hier nicht erwartet. Es ist bluesig, nicht nur was die Gitarrentechnik betrifft sondern auch die Art von Sprechgesang, der häufig im Blues verwendet wird. Hier allerdings nicht leidend und langsam sondern ein Ticken schneller. Überhaupt stößt mich das Album erstmal vor dem Kopf. Das Intro ist knapp 20 Sekunden lang und wirkt wie ein Ausschnitt aus einer Sketchshow. Danach kommt der Song "Eat The Rich", der aus heutiger Sicht wohl doch irgendwie ironisch erscheint. Es gibt auch ein Rülpser am Ende. Und ich mein, es wirkt als würde man einen fetten Clown gefrühstückt haben. Das Album heißt "Get A Grip" und hat Kuheuter auf dem Cover. Weil man etwas greifen soll. Das ist in erster Linie etwas merkwürdig und man weiß nicht was man davon halten soll. Aber als jemand der vollkommen absurden Humor gewöhnt ist, sollte ich da vllt nicht groß lamentieren. Danach werde ich tatsächlich warm. Groovende Gitarren, Steven Tylers schrille Stimme und das relativ schnelle Tempo lassen Aerosmith sehr frisch erscheinen. Kein Wunder, ist ja schließlich auch mehr als zwanzig Jahre her, dass das Album rauskam. Da waren sie noch nicht so verbraucht. Achja, Hits wie "Cryin'" oder "Livin' On The Edge" und "Crazy" hats hier auch. Das hab ich fast vergessen. 

Ich hätte nicht gedacht, dass ich das tatsächlich richtig gut finden würde. Hmm.

Anspieltipps: Cryin', Livin' On The Edge, Crazy, Eat The Rih, Get A Grip
8,75/10 Pfandflaschen



----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
ИЛ - Ересъ (2000)

Durch eine Facebook-Gruppe im Bezug zu Doom Metal habe ich diese Band aus Moskau entdeckt. Sie heißen "IL" und ihre erste LP heißt "Jeres'" was auf Englisch so viel wie "Heresy" heißt. 


Was soll ich dazu sagen? Der Sound ist schleppend und brachial, der Gesang mal brutal und primitiv mal richtig wehleidig. Zudem ist das Artwork der Platte einfach großartig. Mal gucken wie viele kleine Details ich finde. 

Ist wahrscheinlich (mal wieder) keine Neuerfindung des Genres, für mich ist aber Doom Metal mit Black Metal Ästhetik doch irgendwie neu. Ich bin hin und weg!

Jedenfalls hier gibts das Ganze auf YouTube.
Und hier auf Bandcamp. 

9/10 Pfandflaschen


--------------------------------------------------------------

KoRn - Discography:
The Nothing (2019)

Fast ein Jahr ist es her, dass dieses Album rausgebracht wurde und nun kommt endlich mal ein nachträgliches Review von mir. "The Nothing" erschien am 13. September 2019 und beinhaltet 13 Songs. Der Titel des Albums und die Anzahl der Tracks sind tatsächlich kein Zufall. Viel eher ist es die Konsequenz aus den Umständen in welchen die Texte entstanden sind. Die Ehefrau des Sängers Jonathan Davis ist nämlich (so weit ich mich erinnere) 2018 oder 2019 verstorben. Sein Leiden hört man sehr gut im Intro zum Album heraus. Dieser auf Band festgehaltene emotionale Ausbruch soll echt sein und klingt auch tatsächlich so.

"The Nothing" klingt (mal wieder) wie ein Sequel zum 20 Jahre davor erschienenen "Issues". Nur mit glatteren, hin und wieder mal Djent-mäßigen Sound und manchmal auch durchaus atmosphärischen Elementen. Einige Songs zünden so gar nicht, wie beispielsweise "H@rd3r". Der Rest lässt sich aber durchaus sehen. KoRn schaffen es, gleichzeitig vertraut zu klingen und nicht langweilig zu werden. Obwohl ich sagen muss, dass dieses Album tatsächlich lange gebraucht hat um bei mir wirklich anzukommen. Nach einiger Zeit kommen aber diese ganzen Ohrwürmer in meinem mentalen Flughafen an und setzen sich fest. Das ganze funktioniert tatsächlich. Und wenn ich höre wie Jonathan Davis in "Idiosyncracy" "God is making fun of me" sagt, dann fühl ich das irgendwie. Es mag sein, dass es immer die gleichen Zutaten sind, aber das Grundgerüst stimmt und es werden neue Dinge ausprobiert. Darum:

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Darkness Is Revealing, You'll Never Find Me, Idiosyncracy




Queen - Discography: Made In Heaven (1995)

Wir sind nun am Ende der Discography von Queen angelangt. Dieses letzte Album der Band erschien ganze fünf Jahre nach dem Tod des Sängers Freddie Mercury. Logisch betrachtet sind es keine neuen Stücke. Ein Teil der Songs besteht aus Aufnahmen die Mercury noch vor seinem Tod aufgenommen hat. Der Titeltrack war ursprünglich für sein Soloalbum "Mr. Bad Guy" vorgesehen. Brian May, John Deacon und Roger Taylor haben hierfür einfach neue Spuren aufgenommen. "Let Me Live" hingegen ist eine modernere Variante des Demos "Another Piece Of My Heart" die bereits 1983 aufgenommen wurde. 

Es ist auch das einzige Lied bei dem Taylor, Mercury und May sich den Gesang teilen. "Heaven For Everyone" ist eigentlich ein Song des Soloprojekts von Drummer Roger Taylor, "The Cross". Ursprünglich hat Mercury Gesang dafür aufgenommen, welcher bei der Single nicht verwendet wurde. Ihr seht es also ganz klar: Im Prinzip sind das hier zusammengepuzzlete Stücke bestehend aus älteren und neuere Aufnahmen. als auch Samples von anderen Queen-Songs. Insgesamt ein mit Balladen vollgeballertes Album, welches mich an solche Künstler wie Michael Bolton erinnert. Nicht immer angenehm zu hören, weil mir die Queen-Hard-Rock-Kante fehlt. Aber leider würde der Gesang dazu nicht passen. Die gesungenen Passagen sind nun mal balladesk.

Rundum: Gelungen, sehr gelungen aber auf Dauer kann ich mir das nicht geben. Witzig, dass ich letzte Woche jedes Mal wenn ich irgendwo aus einen Zug oder einen Bus gestiegen bin in meinen Ohren "It's a beautiful daaaaaaaaay!" erklungen ist.

Anspieltipps: It's A Beautiful Day, My Life Has Been Saved, Let Me Live, Heaven for Everyone
7/10 Pfandflaschen



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen