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Donnerstag, 26. März 2020

Film der Woche#434: Basquiat (1996)

In der neuesten Folge des "Movie Punx"-Podcasts von Pinky und mir besprechen wir vier Biopics. Zwei davon habe ich gesehen und habe nun auch beschloßen beide zu reviewen. Das Review zum zweiten Film kommt wohl nächste Woche.

Zugegeben, ich kannte Jean-Michel Basquiat bisher nicht wirklich. Zum ersten Mal ist er mir in Comic Gestalt begegnet, während der Lektüre von "Hip-Hop Family Tree" von Ed Piskor. Dort umriss man kurz seinen Fußabdruck in der Kunstwelt. Darum ging ich recht unvoreingenommen an dieses filmische Werk heran und wurde auch nicht enttäuscht.

Jean-Michel Basquiat wird von Jeffrey Wright gespielt, der später solche Persönlichkeiten wie Colin Powell und Muddy Waters verkörpert hat. Der Film zeigt Basquiats Leben vom dem Zeitpunkt an als er in einem Karton im Tompkins Square Park wohnt. Er ist ein junger Künstler, dessen Werke eine skurrille Mischform aus abstrakten Zeichnungen, Worten, Parolen und allerlei möglichen Formen beinhalten. Im weiteren Verlauf der Geschichte kriegen wir mit wie Basquiat zum Top Star der (größtenteils) weißen Kunstwelt aufsteigt. Man nennt ihn auch "the voice of the gutter", was ihm offensichtlich sehr missfällt. Generell scheint es als würden seine "Verehrer" ihn teils auf seine Hautfarbe reduzieren bzw. seine Graffiti-Wurzeln zu stark hervorheben. Basquiat selbst sah sich nämlich nicht als Teil der Graffiti-Szene, durch die Ähnlichkeit seiner Kunstwerke mit Tags und seiner Hautfarbe wurde er allerdings schnell in diese Schublade gesteckt. Sein berühmtester Freund und Inspiration ist Andy Warhol (hier dargestellt von David Bowie). Im Grunde genommen ist Basquiat ein Künstler der beinahe alles als Kunst betrachtet und das macht er will. Doch wie es so oft mit berühmten Persönlichkeiten ist kommt es zu einer gefährlichen Mischung aus Druck durch Erfolg, Isolation und Drogensucht die kein gutes Ende verspricht.

Regisseur Julian Schnabel ist selbst Maler und hat sich durch die (versteckte) Darstellung von sich durch Gary Oldman nicht überall beliebt gemacht. Kritiker meinten, der Film wäre an der Realität vorbei und würde Basquiat nicht gerecht werden. Das Ding ist, dass das hier keine Dokumentation ist, sondern ein kurzer Abschnitt aus einem Leben. Der tatsächlich recht klar vermittelt was dem Künstler im Kopf vorging. Ich finde die Darstellung seiner Träume ziemlich interessant als auch die Vision des Surfers. Basquiat sieht nämlich immer wieder einen Surfer am Himmel der auf Wellen reitet. Im Grunde genommen sieht der Himmel auch aus wie ein Meer. Im Prinzip ist es ein fiktionalisiertes Biopic, das selbst wie ein Kunstwerk daher kommt und nicht ganz wie ein reines Biopic. Das wäre tatsächlich recht langweilig, glaube ich.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:

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