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Mittwoch, 25. September 2019

Happenings des Monats: August/September'19

Stricher guckt sich "ES" (2017) an, am 31.08.2019 in Schwerte

Wie soll ich das jetzt formulieren ohne zu viel zu verraten. Schließlich geht euch da einiges nichts an. Jedenfalls musste ich diesen Film sehen, weil ich und meine wunderschöne Begleitung uns den zweiten Teil im Kino angucken wollten. Aber da ich den ersten noch nicht gesehen habe, musste es sein.... Und weil ich hier nicht einfach so den zweiten Teil stehen lassen kann, muss ich auch noch den ersten reviewen, auch wenn ich ihn nicht im Kino gesehen hab.

Es ist die Neuverfilmung des Romans "IT" von Stephen King. Im Grunde genommen ist es dieselbe Handlung wie in der Verfilmung von 1990, die ich hier reviewt habe. Allerdings hält man sich soweit ich nachrecherchiert habe, wesentlich mehr an das Buch. Nur wurde die Handlung ins Jahr 1989 verlegt, anstelle in die 50er Jahre. Der Ort des Geschehens ist immer noch Derry.

Bill Denbrough (Jaeden Lieberher) hat im Oktober'88 seinen Bruder Georgie (Jackson Robert Scott) verloren. Nachdem dieser sein Papierschiffchen nachgejagt hat, wurde er vom merkwürdigen Clown Pennywise (Bill Skarsgard) näher in die Kanalisation gelockt. Anschließend wurde ihm der Arm abgebissen und er wurde getötet. Im Sommer'89 hat Bill immer noch nicht aufgehört nach seinem Bruder zu suchen bzw. Theorien zu spinnen, darüber was mit Georgie geschehen ist. Zusammen mit seinen Freunden, die genauso Außenseiter sind wie er (der Komiker Richie, der bazillenscheue Eddie und der skeptische Stanley), beginnt er die Kanalisation nach Georgie abzusuchen. Eigentlich reden sie die ganze Zeit über Mädels oder über den Sadisten Henry Bowers. Ihre Gruppe wird auch mit der Zeit größer. Es stößt Beverly hinzu, die zuhause von ihren Vater belästigt wird. Ben, der von Bowers aufgrund seiner Fettleibigkeit von Bowers verletzt wurde. Und Mike, dessen Eltern bei einem Hausbrand umgekommen sind. Ben findet raus, dass Derry seit Jahrtausenden von einem finsteren Wesen heimgesucht wird, dass alle 27 Jahre aus seinem Versteck rauskommt um sich an den Stadtbewohnern zu nähren. Es ist auch sehr auffällig, dass in Derry mehr Kinder verschwinden als im gesamten Land. Der "Club der Verlierer", wie sich die Clique nennt beschließt dem Wesen ein für alle Mal den Garaus zu machen.

Ich fand das so viel besser als die erste Verfilmung. Wahrscheinlich weil der Coming-of-Age-Aspekt mehr herausgearbeitet wurde. Überhaupt ist man, meinen Quellen zufolge, mehr auf den Inhalt des Buchs eingegangen. Insgesamt haben beide Teile 113 Minuten mehr an Material zu bieten. Das ist verdammt viel. Die Darstellung von Pennywise als auch den durch ihn visualisierten Ängsten ist noch eindringlicher. Der Gore-Anteil ist auch weitaus höher. Ich musste eindeutig sehr viel weniger lachen als bei diesem Fernsehfilm. Es ist einfach so viel grausamer und sadistischer. Find ich gut!

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


Stricher guckt sich "ES. Kapitel 2" an am 06.09.2019 im CinemaXx Essen

Ihr wisst ja, wie das hier so ist. Ich versuche möglichst wenig zu spoilern. Darum werde ich möglichst wenig spoilern.

Der zweite Teil spielt exakt 27 Jahre nach dem ersten. Nachdem ein junger Mann von homophoben Hurensöhnen verprügelt und in den See geworfen wurde, wird ihm von Pennywise das Herz herausgebissen. Der "Club der Verlierer" hat sich damals geschworen, falls ES wieder auftaucht es wieder zur Strecke zu bringen. Inzwischen sind die Kids von damals erwachsen. Der einzige von ihnen der sein Leben lang in Derry geblieben ist, war Mike (Isaiah Mustafa). Er ist auch derjenige der den Rest anruft um sie wieder nach Derry zu bringen. Sie führen alle inzwischen ziemlich
unterschiedliche Leben. Richie (Bill Hader) ist tatsächlich Komiker geworden, Bill (James McAvoy) ist Schriftsteller, Eddie (James Ransone) ist eine Art Unternehmsberater, Ben (Jay Ryan) ist inzwischen erfolgreich und nicht mehr wiederzuerkennen. Beverly (Jessica Chastain) muss von ihrem gewalttätigen Ehemann flüchten um überhaupt nach Derry zu kommen. Sie schaffen es alle, bis auf Stanley (Andy Bean) der nach Mikes Anruf Selbstmord begeht. Schon kurz nach ihrer Ankunft heißt Pennywise sie auf seine ganz eigene Art willkommen. Um das Monster endgültig zu besiegen müssen sie ganz tief in ihrer Vergangenheit wühlen. ES kommt ihnen dabei in die Quere, indem ES immer wieder ihre eigenen Ängste gegen sie ausspielt. Gleichzeitig vergreift es sich an Kindern in Derry.

Ich war erst etwas zwiegespalten. Ich mein, es ist ein verfickt gruseliger Film. Die Jumpscares sind on top, die Effekte sind verdammt gut und manchmal macht mich das Ganze ziemlich wütend. Da ist dieser Hurensohn, dieser kinderfressende Clown der diese Loser runter macht und du willst einfach, als Zuschauer, dass sie ihn ordentlich auf die Fresse hauen. Andererseits ist da der Humor. Er kommt hier definitiv nicht zu kurz - was den Film ein Stück weit kaputt macht. Es ist ja okay, eine Prise Ironie einzubauen und sich manchmal selbst nicht so ernst zu nehmen. Allerdings muss man damit nicht so übertreiben. Aber nicht, dass ich nicht gelacht hätte. Gejammer auf hohen Niveau.
Jedenfalls: Ich bin trotzdem ziemlich ziemlich zufrieden. I liked it.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:


NAXEN + ARCANE FROST im AZ Wuppertal am 13.09.2019

Die anderen Bands an dem Abend waren übrigens Trespasser und Morast. Aber da ich die unpassendste (weil ausgefallene) Zugverbindung ausgesucht habe und Naxen dank irgendwelchen technischen Schwierigkeiten sehr lange gebraucht haben bis sie überhaupt spielen konnten, haben wir uns nur die beiden Bands angeguckt.

Arcane Frost waren ziemlich cool, wenn auch noch leicht dilettantisch und für mein Geschmack sehr crustig. Haben allerdings trotzdem gut geballert. Auf "Platte" bzw. digital hört sich das aber tatsächlich noch etwas besser an.

Naxen haben mich absolut umgehauen. Habe ich eigentlich erwähnt, dass wir komplett ohne Erwartungen und ohne Bandkenntnisse dahingefahren sind? Das war tatsächlich eine positive Überraschung. Epischer Sound, hallender Gesang, Lederjacken und Kunstnebel auf der Bühne. Also so wie es momentan ziemlich gang und gäbe ist. Allerdings ohne irgendwelche Strümpfe überm Kopf. Es war sehr melancholisch und gleichzeitig mitreißend. Ich erwischte mich dabei, wie ich nach vorn und nach hinten gewippt bin. Ja, so mache ich es wenn mir Musik gefällt.
Hört mal rein:



TEETHGRINDER + WOAT + LIFETAKER + FLUSH!! im Rattenloch, Schwerte am 20.09.2019

Eigentlich war die Kurzbeschreibung der ganzen Bands doch ein Bisschen irreführend. Aber das war im Endeffekt gar nicht schlimm, schließlich war der Abend mehr als gelungen.

Auch wenn FLUSH!! (aus Südkorea) angekündigt waren mit "Fastcore/Hardcore Punk", kam es ganz anders. Stattdessen war astreiner Youth Crew Hardcore zu hören. Auf Englisch mit ziemlich krassen Akzent, sodass ich kein Wort verstanden hab - allerdings merkte man dass FLUSH!! unglaublich Bock haben und sich tierisch freuen da zu sein. Sie animierten das Publikum zu moshen und stiegen selbst teilweise in den Pit. Es ist tatsächlich echt sehr lange her, dass ich auf einer "reinen" HC/Punk-Show war. Astreine Performance, ehrlich jetzt Junge.

Lifetaker (aus Hamm) waren mein Highlight des Abends. Furioser, vollkommen irrer Death/Grind. Und da Grindcore oftmals einfach nur aus Gekloppe besteht finde ich es gut, wenn man mir nebenher auch eine grandiose Show liefert. Wie beispielsweise ein Sänger mit Hassmaske, der auch noch irgendwelche Neon-Lichter neben seinem Gesicht hält. Aber ich hätte sie mir auch ohne das Ganze angeguckt. Die erste Band auf dem Line-Up die ihre Beschreibung halbwegs erfüllt.

WOAT - ich weiß nicht wofür das steht, vielleicht Worst Of All Time? Jedenfalls stand auf dem Flyer/Veranstaltungsbeschreibung irgendwas von wegen Powerviolence. Äääääh mag ja sein, dass superschnelle Riffs in Powerviolence vorkommen, insgesamt kams mir aber vor wie ein merkwürdiger experimenteller Versuch einer "super böhsen" Beatdown-Band. Auch wenn sie nach knapp 15 Minuten fertig waren - mit Powerviolence hatte das nicht viel am Hut.

Dadurch dass WOAT so schnell fertig waren, hatten Teethgrinder wohl noch mehr Zeit ihre Show vorzubereiten. Die übrigens fabulös war. Man hätte nur vielleicht dieses ganze selbstverletztende Verhalten einfach weglassen können. Finde anstrengend bei sowas zuzugucken. Jedenfalls passte die Beschreibung "Black Metal/Grindcore/Powerviolence" tatsächlich fast. Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen wie man alle drei Genres bedienen kann, aber gut. Es war tatsächlich ultra fast and evil. So evil, dass ich mir ehrlich gesagt vorstellen kann, diese Band in keine bestimmte Schublade zu packen. Großartig.


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