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Dienstag, 4. Juni 2019

Album der Woche#396: Death Grips - Exmilitary Mixtape (2011)

Hallo und herzlich willkommen zum neuen Themenmonat bei "..,klar"! Diesmal geht es, nachdem wir die 2000er Jahre hatten um die 2010er Jahre. Selbstverständlich.

Ich wollte mal mit etwas leicht außergewöhnlichen anfangen. Dafür aber erstmal die Vorabinfo: Ich habe schon mal ein Death Grips Album reviewt, und zwar "Bottomless Pit" im Laufe des "laufendes Jahr"-Monats im Dezember'16. Soweit ich mich erinnern kann. Ich mag das Album zwar, allerdings gefällt es mir wesentlich weniger als dieses Goldstück hier. "Exmilitary" ist die zweite Veröffentlichung von Death Grips und deren erstes Mixtape dass sie damals kostenlos auf ihrer Webseite zur Verfügung gestellt haben.

Böse Zungen behaupten ja, dass es nicht viel braucht um ein Death-Grips-Song zu machen: ein paar obskure Samples, ein Schlagzeug und einen besoffenen Typen der rumschreit. Ich sehe das zwei ein. Aber das ist doch nicht schlimm. Gibt doch nichts besseres. Aber das nur oberflächlich gesehen. Denn eigentlich gehts viel tiefer:

Der Opener beginnt mit einem Ausschnitt aus einem Interview mit Charles Manson. Dort behauptet dieser, dass er "the Man" ist der alles Geld und Macht in der Welt hat. MC Ride, die Stimme der Band fordert ihn auf gewisser Weise heraus, u.a. auch weil Manson ein Rassist war der in Verschwörungstheorien äußerte dass schwarze Menschen die Macht an sich reißen wollen. Ich finds faszinierend dass ein Songtext wie "I close my eyes and seize, I close my fist and beat it, I light my torch and burn it, I am the beast I worship" sowohl eine Anspielung an Manson als auch ans Kiffen und Masturbieren sein kann. Ebenso wie dieses unglaublich obskure "Guillotine". Dieses random Geschrei: "UH UH UH UHHHH!", "It goes it goes it goes it goes GUILOTIIIIIIINE UH!". Zwei weitere Favoriten von mir sind "Lord of the Game" (wegen Arthur Brown Sample als auch wegen der Mallorca-Tauglichkeit) und "Klink". Letzterer wegen Punk-Tribute an Black Flag.

Überhaupt ist die Dichte an Samples sehr groß. Black Flag, Pink Floyd, Link Wray, Arthur Brown, Beastie Boys, Bad Brains.. Holy Shit. Es ist wie eine Art wildgewordenes Opposum dass in vielerlei Müll sich gewatet hat und nun ordentlich am ausrasten ist. Wobei Opposums eigentlich gar nicht so irre sind.

Anspieltipps: Beware, Lord of the Game, Guillotine, Klink
8,99/10 Pfandflaschen

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