Seiten

Dienstag, 13. März 2018

So isses, Musik!#50

ОСТБЛОК: Distemper

Es ist glaub ich das erste Mal, dass diese Art von Musik hier vertreten ist. Ich rede von Ska-Punk und zwar den von der übelsten Sorte. Haha. Tatsächlich gibt es mittlerweile sehr wenige Bands aus dem SKA-Bereich die mich irgendwie noch beeindrucken können. Richtig guten SKA gibt es sowieso nicht mehr wirklich. Ska-Punk sowieso gar nicht mehr. Ich habe eine zeitlang verdammt viel in der Richtung gehört nur um am Ende festzustellen, dass mir die gute Laune ordentlich auf den Sack geht. Und irgendwie gestellt wirkt. DISTEMPER aus Moskau wirken gar nicht so. Sondern viel eher ehrlich und emotional in allen Stimmungen angesiedelt. Gleichzeitig ist die Band auch politisch, wenn auch eher auf bauchlinken Niveau. Sie sind eine der wenigen Bands aus meiner Ufta-Ufta-Ska-ska-ska-(Deutschpunk)-Vergangenheit die sich irgendwie noch halten können. Nicht immer, aber meistens. Witzigerweise waren sie vor ihrer Umwandlung zur Ska-Punk-Band eine stinknormale Hardcore-Combo.









Killing Joke Discography: "Killing Joke" (1980)

Sodala. Hiermit fangen wir die Diskographie von einer der einflussreichsten Bands der 80er Jahre an: Killing Jokes Debütalbum von 1980. Ohne KJ würden Nirvana, Metallica, Marilyn Manson, Soundgarden und zahlreiche andere nicht so klingen wie sie klingen.

"Killing Joke" kann man faktisch gesehen tatsächlich als Post-Punk bezeichnen. Kein Wave, kein Punk sondern etwas was nicht die Rotzigkeit des Punks (aber seine Stärke) besitzt, gleichzeitig aber
auch die Melodien die das Album in die Charts katapultieren könnten. Ich finde, das ist bei "The Wait" oder "Bloodsport" definitiv der Fall. Der Großteil des Albums ist allerdings ziemlich kühl, langsam und leicht depressiv. Ändert aber trotzdem nichts daran, dass es mir ein Lächeln auf die Lippen zaubert. Es ist so wunderschön und trist zugleich wenn "Wardance" erklingt. Andererseits gibt es da auch diesen "$,O,3,6"-Song der aus Schnipseln der Berichterstattung über die deutsch-deutschen Verhältnisse besteht. Natürlich auf Deutsch. Weiß bis heute nicht, was ich davon halten soll.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: The Wait, Wardance, Primitive, Bloodsport, Requiem, Complications


Marilyn Manson Discography: "The Golden Age Of Grotesque" (2003)

Falls ihr euch wundert, wo "Holy Wood" abgeblieben ist, so klickt einfach hier fürs Review.

"The Golden Age Of Grotesque" war für mich das letzte Lebenszeichen von Marilyn Manson. Danach gabs nur noch die "Lest We Forget"-Best-Of und das wars. Also für mich. Habe mich seitdem gar nicht für die neueren Alben der Band interesiert. Deshalb mach ich ja diese Discography-Reihe. Dieses Album hier bietet eine völlig neue Perspektive. Es ist kein Teil einer besonderen
Trilogie und musikalisch halt auch komplett anders. Eine zugegeben leicht merkwürdige Mischung aus Dritte-Reich-Ästhetik (man beachte das MM auf dem Cover), Narzissmus und einen Sound der irgendwo zwischen absoluter Zerstörung und Sauberkeit. Die Texte drehen sich erstaunlich oft um jemanden der Manson offenbar sehr viel bedeutet hat. Zumindest interpretiere ich das so.

Anders gesagt: Wenn man andere Alben hiermit vergleicht, hätte man niemals auf die Idee kommen können, dass diese Band Songnamen wie "This is the New Shit" oder "Doll-digga-buzz-buzz-ziggety-zag" raushaut. Das ist so skurrill oder haha besser gesagt grotesk. Aber alles andere als schlecht!

Anspieltipps: Use Your Fist Not Your Mouth, (s)AINT, Spade, (m)Obscene, This Is The New Shit, Tainted Love


White Zombie Discography: "Soul Crusher" (1987)

Ich muss sagen, zum ersten Mal in dieser Discography bin ich richtig zufrieden mit White Zombie. Man kann nicht genau sagen, dass sie dasselbe machen wie auf den Vorgängerveröffentlichungen.
Aber irgendwo in dieser Richtung bleibts. Nihilistischer Noiser Rock. Viel geschredderte Gitarrenriffs, viel miauen und Stöhnen von Rob Zombie. Songs die wirken als wären sie das Produkt einer längeren Jamsession.

Diesmal allerdings viel professioneller und hörbarer gemacht. Scheinbar weil besseres Studio/keine Garage oder so. Trotzdem ist es kein Album, welchen ich mir in nüchternen Zustand dauerhaft geben könnte. Das ist viel mehr was für irgendwelche abgefahrenen Stoner Rock Fans. Dennoch viel viel besser als die Vorgänger. Aber das beste am Album ist definitiv das von Ralph Steadman inspirierte Artwork.

7/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Ratmouth, Scum Kill, Truck On Fire

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen