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Samstag, 6. August 2016

Album der Woche#258: Hoax - dto. (2013)

Da ich dieses Jahr bis jetzt nur Themenmonate (größtenteils) mit wenig Punk/Hardcore-Musik gemacht habe, mache ich das wieder gut. Und zwar gibt es jetzt einen "Ugga ugga, Hardcore!" aka "I don't like hardcore, I love it!"-Monat. Ne Quatsch. Ganze zwei.

Meine erste "Begegnung" mit Hoax ereignete sich in Berlin vor ein paar Jahren. Ich war zu Besuch bei Dmn (aus Bln) und er zeigte mir verschiedene Videos bzw. spielte verschiedene Platten vor. So wie Vinyl/Musiksammler es eben tun. Aber das versteht ihr echt nicht. Jedenfalls zeigte er mir irgendwann das Musikvideo zu "Fantasy". Es war voll mit S/M-mäßigen Bildern - aber nicht so typisch wie man sich das eben vorstellt, sprich Leder, Peitsche, Reißverschlussmaske sondern mit Typen die anderen Typen die Schuhsohle geleckt haben....Damenstrümpfen überm Kopf, Ohrfeigen und Betreten des Genitalbereichs.

So festigte sich bei mir der Eindruck, die Band bestehe aus irgendwelchen S&M-Fritzen die sich auf der Bühne selbst verletzen. Auch weil mir relativ verstörende Bilder vom Sänger Jesse Sanes gezeigt wurden. Anyways, womit wir es hier zu tun haben ist negativer, nihilistischer Raw Hardcore Punk. Ungeschliffen ohne jeglichen Schnick-Schnack oder großen Einsatz von Solis/Breakdowns. Durchschnittslänge des Songs sind 1,5 Minuten. Sanes hört sich an als würde er sich selbst verletzen.
Eigentlich erinnert er mich an 1 GG Allin vong dehr Destruktitivität her. Es macht so unglaublich Spaß dem ganzen zuzuhören. Man hat einfach Bock irgendwas kaputt zu machen. Aber am Ende würde ich das eh nicht machen und mich schämen :(

Das hier ist übrigens kein Album sondern eine Compilation aus bisherigen EPs/7"es/Splitbeiträgen. Deswegen wird sie auch "Collected" genannt. Nebenbei, was mir besonders an den Lyrics gefällt ist dass man immer vermutet der Typ würde irgendwas super-deepes singen, weil man ihn nicht verstehen kann. Zumindest gehts mir so. Aber dann stellen sich die Lyrics als sowas raus:


   

God this sucks shits so dumb
Same town same slack
See through my act
Same old shit
("Fantasy")


Wobei, verdammt eigentlich ist es ziemlich deep. Oder man nehme den Song "Fagget" der sich mit Erfahrungen von Homophobie auseinandersetzt, wenn auch simpel:

"I'm a faggot, you told me so.
I'm a faggot, you let me know.
And when I die, you'll know why."

Oder man nehme "Suicide Pact", auch sehr großartig:

"Your brothers got your back your crew makes you bigger
Suicide pact
Pull the fucking trigger
Said I needed help
Said that you would do it
Mouths wide fucking open
Put the barrel through it"

Hört Hoax!
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fagget, Down, Living On The Brink of Suicide, Suicide Pact, Down, Strikeout

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