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Mittwoch, 27. Juli 2016

Happenings des Monats: Juli'16

Juli war mal wieder nicht sehr ereignisreich. D.h. Ich war auf wenig Konzerten, aaaallerdings waren diese so großartig und sind für immer im Gedächtnis geblieben dass auch wenn es nur 2 sind, sie für 10 reichen.

02.07.2016: COBRA RECORDS - Geburtstagsfeier mit Empowerment, AYS, Norbert Buchmacher und Static Void am Herner Meer

Mooooment, es gibt ein Plattenlabel was hauptsächlich HC/Punk raushaut, in WANNE-EICKEL? Ernsthaft jetzt? So ungefähr war meine Reaktion als ich von diesem Konzerttermin erfahren hab. Anyways habe ich keine Kosten und Mühen gescheut nach Herne zu kommen, denn genau dort fand die Geburtstagssause statt - auf einem Schiff namens König Ludwig. Vier Bands, 100 Tickets, ca. 4 Stunden (?), die wir auf dem Rhein-Herne-Kanal verbracht haben.

Static Void habe ich letztens hier mal besprochen. In dem Moment als sie anfingen zu spielen, fiel
mir nämlich ein dass es die Static Void sind die ich schon mal in Würzburg gesehen habe. Und dass sie zu einem kleinen Teil aus dem Ort kommen, wo ich momentan wohne. Ich bin also quasi der Band hinterhergereist. AYS habe ich schon mal gesehen und fand sie überhaupt nicht gut, ich schiebe es aber auf den Sound der Halle. Ich weiß es aber ehrlich gesagt nicht. Jedenfalls war hier die Atmosphäre eine komplett andere - anstatt 200-300 Leute waren vielleicht mal 30-40 Hanseln zu sehen, auf kleinsten Raum, der Sound war komplett anders. Es war so ne Art Kellershow, alles wirkte so schön klein und richtig punkrock. AYS selbst klangen überraschend erfrischend, komplett anders als ich sie in Erinnerung hatte. Das sorgte bei mir übrigens dafür, dass ich seit langem mal wieder richtig Spaß auf einer HC-Show hatte und Bock hatte auf mehr. Empowerment waren wie immer sympathisch, witzig, und vollgepackt mit guten Ansagen. Besonders geil fand ich, dass Jogges nicht wirklich wusste auf welchem Fluss er sich befand. Norbert Buchmacher habe ich mir leider überhaupt nicht angeguckt, weil mir die Musik nicht wirklich zusagte.

Insgesamt war das ein Bild für die Götter: Draußen hatte man lauter grüne Bäume, den Fluß und Menschen die mit ihren Golden Retrievern spazieren gegangen sind. Und auf diesen Fluß waren dann irgendwelche Chaoten die übelsten Krach gemacht haben und nicht mal wirklich wussten wo sie sind. Großartig. Danke.

22.07.-24.07.2016: FLUFF FEST in Rokycany, Tschechien

Oh, sweet baby jesus. Es ist vorbei. Das Fluff Fest'16 aka das beste Festival der Welt ist leider um. Die Post-Fluff-Depression setzt aber bei mir nicht ein. denn ich weiß: Nach dem Fluff ist vor dem Fluff. Anyways...

DIE HINFAHRT UND DIE ANKUNFT

Ich habe vielleicht 2,5 Stunden geschlafen. Los gings in Wanne-Eickel. Wir waren am Anfang zu dritt: Mr. XYZ, Frau Otterich und meine Wenigkeit. Ich musste ständig pinkeln, weil ich nur alkoholfreies Bier, Cola und vielleicht Wasser getrunken habe. Außerdem hatte ich irgendwann aufgrund des Schlafmangels, des alkfreienbierkonsums und Müdigkeit einen Placebo-Rausch von Klasse B. Mir gings richtig dreckig. Um 12 Uhr kamen wir dann endlich in Würzburg an, wo wir Ms. Axiom aufgesammelt haben. Was war das für ein stranges Gefühl für 20 Minuten oder so wieder in Würzburg zu sein. Flashbacks dies das. Danach gins weiter und man hatte das Gefühl dass die Fahrt
niiiiiiiie zu ende gehen wird, weil wir teilweise so arschlangsam fahren mussten. Scheiß bayrische Landstraßen. Dafür sorgte ein Autofahrer für Erheiterung. Der glatzköpfige, gebräunte Mann im Tanktop(?) fuhr einen Landrover(?) und hatte Plüschkoalabären auf der hinteren Ablage als auch ein "AJ" im KFZ-Kennzeichen, was ihm prompt den Spitznamen "Koala Captain AJ" gebracht hat.....der niemals überholt werden kann und will. Ich habe sogar ganz kurz sein Gesichtsausdruck gesehen, der einfach "NEIN NIEMALS ÜBERHOLT IHR MICH NIEEEMALS!" ausgedrückt hat. Heiliger Jesus, Junge was los mit dir? Zu viel Solarium? Wahrscheinlich wollte er dicht hinter dem unsichtbaren Auto (mit Tarnfleckenmuster) und dem Haus (ja es wurde tatsächlich ein Haus durch die Gegend gefahren) fahren...Man wird es nie erfahren....

Angekommen sind wir in einem Zwei-Sterne-Hostel. Wir waren zu acht. Es gab: Alte Betten, alte Einrichtung, kaputte Duschtür, Blutflecken auf dem Kissen ( :D ), jedoch ziemlich ruhig und abgelegen...und besser als Zelten. Definitiv. Jedenfalls haben die Verantwortlichen der Gaststäte anstatt acht ganze sieben Betten bereit gemacht sodass ich meins mit Herrn XYZ teilen musste. Das war tatsächlich sehr angenehm. Die erste Nacht war sehr lange: Ganze 12 Stunden.

Nebenbei: Much respect an Frau Otterich die fast ohne Pause 10 Stunden gefahren ist. Ganz richtig, wir waren von 7 bis 17 Uhr unterwegs.
DIE BANDS

- Freitag
Da wir relativ spät ankamen, ging es zumindest für mich auch relativ spät los. Die erste Band, die ich mir angucken durfte waren Swain, die ich vor zwei Jahren als "This Routine Is Hell" ebenfalls auf der Hauptbühne begutachten durfte. Damals war der Sound so scheiße, wie er meistens auf der Hauptbühne ist, leider. Es sei denn man steht direkt davor. Diesmal schwächelte der Klang ebenfalls. Es hat enorm geklackert. Allerdings hatte ich ziemlichen Spaß, denn es passte erstaunlicherweise gut zur Musik: Swain hören sich nämlich an und sehen aus wie eine typische Grunge-Band. Das ist so unglaublich strange, aber so verdammt gut. Jungbluth auf der Zeltbühne habe ich entgegen meines Vorhabens überhaupt nicht angeguckt, weil das Zelt einfach viel zu klein geworden ist. Es ist immer vollgestopft mit Leuten, jedes Jahr immer mehr, habe ich das Gefühl. Deshalb kein Jungbluth für mich. Dafür aber DS-13 auf der Hauptbühne. Ja, es machte tatsächlich Spaß diesen oldschool-thrash-skateboard-hardcore-spektakel aus Umea (Schweden) zuzusehen. Mit Circle Pits, Stage Dives, simplen Riffs und kurzen Songs. Jedoch habe ich das Gefühl dass sie, solange sie besser zugänglich ist, eher auf die Zeltbühne gepasst hätten. Von der Keller-Atmosphäre her, you know? Irgendwann, als allerletzte Band des Abends fingen Spirits auf der Zeltbühne an.....klangen gar nicht mal schlecht. Ich hatte jedoch eher Bock auf etwas unhardcoriges, etwas abgefahrenes. Auf der Phil Hell Stage, die einen gewissen Filip gewidmet war, der sein Leben der tschechischen Hardcore-Szene gewidmet hat und dieses Jahr leider gestorben ist, spielten STUKA PARTY. Was für ein Name! Zu hören waren ein laut aufgedrehter Bass und Schlagzeug, später kam ein Gitarrist dazu. Dieser war leider kaum zu hören weil der Rest viel zu laut aufgedreht war. Allerdings waren die Stuka-Geräusche eine großartige Untermalung des ganzen. Irgendwann stellte man sich vor mit "Hello vee are Stooka Party from Sueden!" Sympathisch.

- Samstag

Nach der herrlich entspannten Nacht (ehrlich, kein Scheiß!) in der Pension (12 Stunden Schlaf, diggah!) waren Totem Skin die erste Band für mich. Metal? Hardcore? Grind? Langhaarige und bärtige Typen auf der Bühne. Ohrenbetäubender Lärm. Viel Geschrei. Zwei Sänger. Ich liebe es wenn eine Band zwei Sänger hat. Grandios. An den Auftritt der Youth Avoiders kann ich mich leider nicht so gut erinnern, weil ich die Band irgendwo zwischen dies und jenes geschoben hab und hingegangen bin weil ich nichts besseres zu tun hatte. Im Nachhinein hören sie sich aber richtig geil an. Nervöus spielten leider im Zelt, ich war viel zu spät dran und bekam somit nur die letzten 5 Minuten mit. Von Government Flu bekam ich leider auch nicht viel mit, außer die letzten Sekunden ihres "Victim in Pain"-Covers....seltsamerweise hätten sie aber laut Plan noch eine Viertelstunde spielen sollen. Was für ein Scheiß. Doch daraufhin kam etwas viel größeres auf mich zu: GRAF ORLOCK rissen ordentlich ab. Grind/Thrash mit heftigen, nerdigen Einfluss. Viel Samples aus Filmen, so wie man es von guten Fastcore/Powerviolence-Bands kennt. Ich war so angefixt, dass ich tatsächlich das erste mal seit 1000 Jahren in den Pit gegangen bin, ordentlich ausgeteilt und eingesteckt hab und am Ende mit irgendjemands Kopf zusammengestoßen bin. Aua aua aua. Was für ein Abriß. Im Anschluß danach gings weiter mit motherfuckin' Earth Crisis. Sie hatten dieses Jahr leider das schwierige Los, die schwierige/problematische Band zu sein. In den letzten Jahren waren es mal Defeater, mal Harms Way...mal wer anders. Jedenfalls wurden Behauptungen in den Raum gestellt, dass die Vegan-Straight-Edge-Althasen frauenfeindlich/sexistisch/gegen Abtreibung wären, sodass sogar eine ganze Petition gegegen sie gestartet wurde. Das Ende vom Spiel war, dass sie mit Bier und in rote Farbe getunkten Tampons beschmissen wurden. Ich fand das so unglaublich peinlich. Das war der Höhepunkt des "Ich werde mit Fakten konfrontiert, sehe sie nicht ein und lebe meinen peinlichen Internet-Aktivismus aus, weil mein stereotypes Feindbild böhse weisze Männer sind". Achja, der Typ der bei der Trottelbande dabei war sah aus als hätte er Zitrone mit Essig gegessen. Guck mal nicht so ernst, junge. Achja, wo war ich jetzt? Achso. Der Auftritt selber war schon nice, allerdings haben mir definitiv Songs vom Album "Slither" gefehlt. Es sei denn, ich hab sie nicht rausgehört weil die Anlage gar nicht so gut war. Ich fand die Ansagen auch viel zu einstudiert, aber was soll man machen. So ist es leider oft bei erfahrenen Bands. Nicht cool war die Tatsache dass eine Person von der Bühne runtergeschubst wurde, weil sie mit den eben genannten Vorfällen in Verbindung gebracht wurde. Allerdings hatte man genügend Mumm gehabt sich bei ihr ordentlich zu entschuldigen, was ich sehr lobenswert finde. Letzte Band des Abends waren die großartigen Yacöpsae die mich übrigens beinahe schon zehn Jahre meines Lebens begleiten und quasi der Einstieg in richtig richtig extreme Musik waren. Es war zwar nicht das erste Mal für mich, aber das erste Mal in direkter Nähe. Mein kleiner Höhepunkt dabei war übrigens der Bärtige von 52 Hertz (der jetzt übrigens nicht mehr dort spielt, also nennen wir ihn einfach H1L). Oh mein Gott, ohne Scheiß. Ich weiß nicht ob du das absichtlich gemacht hast, aber du hast mich so derbe zum Lachen gebracht. Mitten in der Menge einfach ein Russensquat machen. Während auf einen 1000 Leute fallen weil sie zu unfähig zum Stage Diven sind. Danke :D

- Sonntag

In der Nacht von Samstag auf Sonntag war ich tatsächlich das erste Mal seit 10231074823047 Jahren richtig gut Feiern. Und zwar im Aftershow-Disco-Zelt. Es lief 90s Pop (Scooter, Scatman John, Aqua), neueste Charthits (Beyoncé, Taylor Swift, Ke$ha) als auch HipHop/Rock-Klassiker wie The Smiths, The Cure, Montell Jordan... Ich habe getanzt wie sonst noch nie, hatte wirklich sehr viel Spaß, trotz meine anhaltenden Blähungen. ("Warum stinkt es hier die ganze Zeit? Hat es was mit uns zu tun?") Mir wurde leider verboten einen halbnackten Typen von hinten mit meinem Edding anzumalen ("Wenn du das machst, läufst du zur Pension!). Außerdem wurde ich bei "Panic" von The Smiths etwas unglücklich hochgehoben bzw. an den Eiern gepackt. Aua aua aua. Dieser Schmerz. Die Welt des Schmerzes. Never Forget.

Jedenfalls war der Sonntag gar nicht mal so spannend. Council of Rats kurz gesehen und für gut befunden. Such Gold für ziemlich goldig. Um 16 Uhr auf der Open-Stage (die am Sonntag ins Innere des Festivalgeländes umgezogen ist und somit nicht mehr Open war. Haha wie wäre es mit Closed Stage als Namen? AHAHAHAHA.) Bait aus Würzburg angeschaut. Black Metal influenced Hardcorewasweißich, viel Blastbeats, viel MEDDL, allerdings auch mit ruhigen Elementen. Ein Stück Heimat. *sniff* Um 17 Uhr dann auf No Omega geschissen und mir den Auftrit von meinen Freund Pinky Swear im sogenannten Infozelt angeguckt. Er wird wirklich immer besser, also checkt sein Bandcamp. Neighbourhood spielten auf der großen Zeltbühne, die dieses Jahr kaum von mir betreten wurde, vom außen klangen sie aber richtig geil. Oathbreaker waren rein technisch gesehen ziemlich geil, jedoch war ich ziemlich gelangweilt davon weil ich der Meinung war an den zwei Tagen davor bereits ähnlichere Bands gesehen zu haben. Also welche die Richtung Metal/Sludge/Crust/Doom gehen. Blacklisted waren neben RVIVR die Überraschung des Tages. Richtig eingängiger, mitreißender, schlecht gelaunter Hardcore mit der Message "Wir können das machen, also könnt ihr das auch. Geht raus und gründet eine Band!". RVIVR selbst habe ich davor nicht wirklich angehört, ergo wusste ich nicht was mich erwartet. Poppiger Punkrock mit Messages bezüglich Liebe, Emotionen und Geschlechtergleichstellung. Zuckersüß, viel Stagedives, High Fives und naja man mag es kaum glauben dass ich das sage, aber erfrischende positive Energie. Angenehmer Abschluß des Wochenendes. Halt Stooooopp! Die Crépes-Schlange war der Abschluß des Wochendes. Beste Schlange der Welt!

DAS ESSEN

Es gab: HotDogs, Burger, Crépes, Bouletten mit Kartoffelbrei, Tortillawraps, Pommes und Reis mit Scheiß. Ich habe im Grunde genommen so gut wie alles davon probiert. Fast bis mir schlecht wurde und ich etwas Bullrich Salz zu mir nehmen musste. Am letzten Abend standen wir sogar tatsächlich fast 1 Stunde an um Crépes zu kriegen. Jedenfalls musste jemand tatsächlich deswegen auf uns diese 1 Stunde warten. Das tut mir nicht wirklich leid, denn ich hatte unglaublich viel Spaß in der Schlange :D

DIE HEIMFAHRT

Diesmal keine 10 sondern 7,5 Stunden. Von 23:30 bis 7:00. Zu fünft mit einem schlafenden Fast-Wessi-Ronny auf dem Rücksitz. Ich dachte wir kommen nie an.

FAZIT

Wäre diese Heimfahrt nicht so lange gewesen hätten wir uns wahrscheinlich nicht mal die Hälfte an Stories erzählen können, die wir erzählt haben. Ich hatte so unglaublich gute Laune, das ganze Wochenende über. Ernsthaft, ich hatte an keinem Tag schlechte Laune. Wirklich nicht. Und das will was heißen. Ich bin übrigens der Meinung dass trotz der ganzen geilen Bands, diese gar nicht so wichtig waren, sondern das man sich gesehen hat: Mit "sich" meine ich die ganzen Leute die sonst selten auf einem Fleck sind. Es gab so viel zum Lachen (auf einer Skala von 1-2000 ungefähr 230420989 Tränenlachsmileys). Dann gabs noch diese bekloppten Geschichten wie die von einem Kerl der mit seinem Fuß in eine angeschlossene Fritteuse getreten ist (fotan wurde auch irgendwie von einer Schmerzskala von 1-10 geredet, wobei 10 so n....Fuß in der Friteuse ist). Heiliger Strohsack, was habe ich alles gelacht. Auch darüber dass ein gewisser Herr Nolram aus Krefeld Bierdosen vergraben hat und dabei mit dem Spaten alle kaputt gemacht hat. Das macht man so nicht.

Oh mann. Das Ganze war schon echt das Highlight des Jahres. Vielen Dank an alle die dabei waren, an alle denen ich geschafft hab, mehr als nur Hallo zu sagen, auch wenn wir uns nur paar Minuten (mehr) unterhalten haben.... Schöne Grüße an Phil, Kat und Melixxx vom xclusivx-zine als auch an André und Pivo-Ivo und Kiki und Nolram und Birne und Gutti und Jack und überhaupt an alle die ich jetzt schon vergessen hab zu erwähnen. Nächstes Mal bringe ich Sonnenblumenkerne mit und 2Liter-PET-Flaschen von äh weißichnich. Lang lebe die Russenhocke! Ich liebe euch alle!

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