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Freitag, 15. Juli 2016

Album der Woche#255: N.W.A. - Straight Outta Compton (1988)

Guckt doch nicht so blöde, das ist auch ein 80er-Jahre-Album.

Und weil wir uns mit Rappern/Rapcrews dessen Lyrics zum Großteil aussagen dass sie tierisch dope und besser als andere sind nicht so groß beschäftigen, wird das Review auch dementsprechend kurz. "Straight Outta Compton" ist das erste Album von N.W.A. Die Gangsta-Rap-Crew bestand aus den mittlerweile mehr als "nur" bekannten sondern welberühmten Rapikonen wie den DJs Yella und Dr. Dre als auch den Rappern MC Ren, Ice Cube und Eazy-E. Arabian Prince der am Anfang noch dazugehörte, verließ die Gruppe vor dem Release des Albums, ist aber auf "Something 2 Dance 2" zu hören. Ihm hat man übrigens im Film "Straight Outta Compton" komplett weggelassen.

Am bekanntesten sind wohl die ersten drei Tracks des Albums: "Straight Outta Compton", "Fuck tha Police" und "Gangsta Gangsta". Sie haben damit geschafft, die Öffentlichkeit ordentlich vor dem Kopf zu stoßen und gleichzeitig eine riesige Fangemeinde aufzubauen. Ihre Art von HipHop war nämlich was komplett neues. Zwar hat man schon früher über Gangrivalitäten, Drogen, Gewalt und Waffen getextet und natürlich auch das man der größte Macker in der Hood ist - allerdings meistens um vor den ganzen Gefahren zu warnen und auch um sich selbsironisch abzufeiern. Okay, das "selbstironisch" könnte man vielleicht streichen. N.W.A. gingen in eine bis dato völlig unbekannte Richtung. Sie lieferte nicht bloß Texte um das Gangstertum um die Jugend zu warnen, nein. Sie zelebrierten das Gesetze auf eine sehr nihilistische Art und Weise. So heißt es zum Beispiel in "Gangsta Gangsta":

And then you realize we don't care
We don’t just say no, we’re too busy sayin' "yeah!"
About drinkin' straight out the eight bottle
Do I look like a muthafuckin' role model?!
To a kid lookin' up to me
Life ain't nothin' but bitches and money

Doch auch wenn "Fuck tha Police" oder "Straight Outta Compton" so rough und hardcore sind, besteht das Album nicht nur daraus. Der Rest ist eher partytauglich gehalten. "Express Yourself" samplet beispielsweise den Soulklassiker von Charles Wright. Überhaupt wird sehr viel gesamplet. Beispielsweise die Beastie Boys, ganze vier mal. Auf "8 Ball" redet Eazy-E davon dass er ein 8ball-Junkie (Olde English 800) ist und kein "Brass Monkey" trinkt. Falls ihr den Song "Brass Monkey" von den Beasties nicht kennt, so holt es nach. Auf "I ain't the I" schwadroniert Ice Cube in rüpelhaft-misogyner Manier über Frauenprobleme. Hier gibt es typische Gangsta-Tracks aber auch breakdance-Party-Beats. Funkiges Zeug als auch Sachen die sich ganz und gar nicht aggressiv anhören.

Ich mag das Album wirklich sehr gerne. Allerdings frage ich mich wie man es geschafft hat ungefähr 10392030 die Floskeln "Crazy Motherfucker", "Motherfucker" und "fuckin" zu verwenden. Außerdem ist es zu schön/schadenfreudig die Geschichte der Gruppe durchzulesen und zu merken, dass sie nicht nur die Vorreiter des Gangsta Raps sind sondern auch die Vorreiter des modernen Beefs (ja ich weiß dass es auch vorher Diss-Tracks gab). Einfach mal auschecken wie die Bandmitglieder vor und nach der Auflösung zueinander standen.

7/10 Pfandflaschen
hier gehts zum titelgebenden Musikvideo

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