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Donnerstag, 25. Februar 2016

Film der Woche#233: 101 Horrorfilme, die Sie sehen sollten bevor das Leben vorbei ist, Teil 2

Yes, yes, yes. Die erste Runde verlief schon mal sehr gut. Heute gehts weiter mit dem letzten Stummfilm auf der Liste als auch paar weiteren Klassikern des Horrorkinos.

5. Das Phantom der Oper (1925)

Basierend auf dem gleichnamigen Roman von Gaston Leroux.

Die Handlung spielt sich in einem pariser Opernhaus ab. Die neuen Eigentümer, die grade dabei sind das Haus aufzukaufen, glauben den mysteriösen Geschichten über das Phantom nicht. Dieser wohnt angeblich tief in den Katakomben unterm Haus. Doch er existiert tatsächlich. Nach einer Balettvorführung zeigt die Hauptdarstellerin der Oper, Carlotta (Virginia Pearson) einen Drohbrief des Phantoms den sie erhalten hat. Darin heißt es: Wenn in der nächsten Aufführung von "Faust" die Hauptrolle anstelle von Carlotta nicht mit Christina Daeé () besetzt wird, wird Carlottas Karriere mehr als katastrophal enden. Das Phantom (Lon Cheney) welches dem Zuschauer als ein Mann mit
Maske präsentiert wird hat nämlich großes Interesse exakt sie in der Hauptrolle zu sehen. Und niemand anders. Und er wird alles erdenkliche tun um seine Forderungen durchzusetzen.

Ich weiß dass dieses Werk sehr wohl als Klassiker betrachtet wird. Aber so richtig überzeugt hat mich hier eigentlich nur Lon Cheney, bzw. das Make-Up was ihm aufgetragen wurde. Der Mann der 1000 Gesichter sieht hier nämlich sehr leidend und täuschend echt aus. Wie ein missgestaltetes Unfallopfer. Die Story an sich fand ich leicht verstörend, aber auch traurig. Traurig weil das Phantom ein so krankhaftes Interesse an der Sängerin hatte und verstörend weil...ja, deswegen auch. Dummerweise habe ich wohl nicht die Originalfassung gesehen. Die existiert nämlich überhaupt nicht mehr.

6/10 Pfandflaschen
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6. Dracula (1931)

Achtung, es ist KEINE direkte Verfilmung von Bram Stokers Roman sondern viel eher die eines Theaterstücks das wiederum auf dem Roman basierte.

Die Handlung ist allerdings der in "Nosferatu" ziemlich ähnlich. Es geht um einen jungen britischen Immobilienmakler namens Renfield (Dwight Frye) der von London nach Transylvanien reist um im Schloß von Graf Dracula (Bela Lugosi) ein Geschäft abzuschließen. Der Graf will in London eine kleine, zurückgelassene Abtei kaufen. In Transylvanien angekommen merkt Renfield schnell das irgendwas merkwürdiges vor sich geht. Die Anwohner warnen ihn vor der Gegend, Vampire treiben scheinbar dort ihr Unwesen und überhaupt sei es dort nicht sicher. Die Reise endet für Renfield in Draculas Schloß. Er wird dort nämlich stark narkotisiert und von Draculas drei Frauen selbst zum
Vampir gemacht. Von nun an ist er Draculas Sklave der seinem Meister immer gehorcht und stets nach Blut lechzt. Die beiden brechen schon bald nach London auf, wo Dracula glaubt eine neue Heimat gefunden zu haben.

Das ist der Dracula nach welchen Dave Vanian von The Damned sein Äußeres gestaltet hat. Das ist der Graf über welchen Bela B. gesungen hat. Das ist der Schauspieler nach welchem sich Bela B. überhaupt benannt hat. Und ja das ist der Bela Lugosi der später in Ed Woods "Plan 9 from outer Space" "zu sehen" war. Aber es ist nicht nur Dracula. Der Rest macht auch ne gute Arbeit. Allen voran Frye der wie ein auf nem Trip hängengebliebener wirkt oder Helen Chandler (Mina) die nicht weniger merkwürdig oder psychotisch daherkommt. Im Gegensatz dazu kommen die restlichen Schauspieler sehr vernünftig und distanziert daher. Großartiger, chilliger wenn auch nicht allzu gruseliger Horror. Bela Lugosis eindringlicher Blick. The Best.

8/10 Pfandflaschen
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7. M (1931)

Eher ein finsterer Krimi als ein Horrorfilm. Zumindest meiner bescheidenen Meinung zufolge.

Im einem der ersten deutschsprachigen Tonfilme von Fritz Lang (u.a. Metropolis), wird uns eine im Gegensatz zu Langs früheren Werke eine viel realistischere, den Menschen nähere Geschichte vorgestellt. Die Story spielt sich ab in Berlin, wo ein Kindermörder (Peter Lorre) sein Unwesen treibt. Die Polizei tappt sprichwörtlich im Dunklen. Als es der Berliner Unterwelt an den Kragen geht, beschließen die Banditen und Mafiosi der Stadt den Mörder selbst zu fassen. Dieser mache
schließlich das Geschäft kaputt und man möchte mit einem Triebtäter nicht in Verbindung gebracht werden.

Ein bewegendes, äußerst realistisches Stück. Der Kindermörder ist hier zwar in erster Linie der Hauptbösewicht, wird aber nicht zu einer überdramatisierten Karikatur. Er wird stattdessen als ein kranker, von Stimmen in seinem Kopf geplagter Mann dargestellt. Der von einem wütenden Mob gejagt wird. Da frage ich mich ob man gezielt die Botschaft verbreiten wollte, dass ein Täter von einem neutralen Gericht bestraft werden soll anstelle das Opfer eines Fackel- und Mistgabel-Mobs zu werden. Sehr progressiv. Finde ich gut. Achja, falls euch das interessiert: Der Song "Eine Stadt sucht einen Mörder" von Turbostaat bezieht sich darauf.

8/10 Pfandflaschen
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8. Frankenstein (1931)

Wieder mal ein Film von 1931, wieder mal ein Film das weniger auf dem Roman sondern auf dem drauf basierenden Bühnenstück basiert.

Ein in Deutschland des 19. Jahrhunderts lebender junger Wissenschaftler namens Henry Frankenstein (Colin Clive) der vor kurzem aufgrund seiner Ansichten die Universität verlassen hat, forscht über dem großen Ursprung des Lebens. Zusammen mit seinem Gehilfen Fritz (wieder mal Dwight Frye) raubt er Gräber aus und entwedet Körperteile von Gehängten. Zu der Menschheit hält er sehr geringen Kontakt. Selbst mit seiner zukünftigen Frau Elisabeth (Mae Clarke) unterhält er sich nur per Brief. Sein großes Ziel ist übrigens einen neuen Menschen aus Körperteilen und Gehirn verstorbener zu erschaffen. Mit Hilfe von Elektrizität will er ihm zum Leben erwecken. Eines Tages ist es dann
auch so weit. Das Monster (Boris Karloff) wird zum Leben erweckt und wirkt auf uns wie ein naives, ängstliches Kind. Obwohl Frankenstein von seiner Schöpfung begeistert ist, ahnt er nicht dass Fritz für das Experiment das Gehirn eines Mörders stahl. Die wahre Natur des Monsters soll sich also demnächst zeigen.

Was soll ich dazu noch sagen? Ich scheiß auf alle anderen. Boris Karloff ist DA BOSS hier. Definitiv. Er macht das ganze so furchtbar echt, so tieftraurig. Wie er sich vom Feuer fürchtet. Man sieht im förmlich an, was er denkt. Was will ich hier? Was soll ich hier? Warum bin ich überhaupt auf der Welt? Leider gibt es im Vorspann diesen superkomischen Hinweis auf die drastischen Szenen der so merkwürdig daher kommt. Außerdem wird Boris Karloff erst im Abspann erwähnt. Achja, und es wurden (nicht bei der Version die ich gesehe hab) einige kleine Szenen rausgeschnitten, sodass ein vollkommen anderes Bild des Monsters übermittelt wurde. Falls ihr das nicht wisst: Das ist übrigens DAS Monster welches unzählige Nachahmungen nach sich gezogen hat. Der Kanisterkopf mit den Elektroden am Hals. Nuff said.

9/10 Pfandflaschen
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