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Freitag, 23. Oktober 2015

Album der Woche#218: Judgment Night OST (1993)

"Judgment Night" ist der Name eines Action-Thrillers von 1993. Ich habe ihn mal vor hundert Jahren gesehen, weiß aber leider nicht mehr genau worum es ging. Besonders gut fand ich das ganze aber nicht. Ich weiß aber noch, dass Emilio Estevez, Cuba Gooding Jr., Dennis Leary als auch Coolio und Everlast mitgespielt haben. Wie gesagt, besonders gut fand ich nicht - das ist auch die Meinung der Kritiker gewesen und der Zuschauer. Doch scheißegal was man von dem Film hält - der Soundtrack ist der Hammer.

Dieser vereint nämlich DIE Rap und Rock-Größen der damaligen Zeit. Er besteht aus 11 Songs - jeder davon ist komponiert von jeweils einer Rapcrew und einer Band bzw. einem Rapper und einer Band. Es sind teilweise die ungewöhnlichsten Konstellationen entstanden. Einige Songs sind ziemlich gewöhnungsbedürftig (aber dennoch gut), die wenigsten find ich Scheiße. Das meiste ist aber ziemlich gewöhnlich, weil die Bands zusammenarbeiten, die wie die Faust aufs Auge zueinander passen.

Es geht los mit Helmet (die ich als eine der vielen Bands die im Fahrwasser von Nirvana berühmt wurden, in Erinnerung habe), die zusammen mit House of Pain einen mehr als perfekten Crossover-Song namens "Just Another Victim" fabrizieren. Es sind quasi zwei Songs in einem. In der Mitte hört der reine Helmet-Part auf und House Of Pain übernehmen das Ruder. Quasi so wie Cold World später. Dabei geht es ziemlich aggressiv zur Sache und Danny Boy erwähnt den Film "Taxi Driver", was ein total seltsamer Zweckreim ist. Dann geht es weiter mit einem unglaublichen positiven Song - nämlich "Fallin'" von Teenage Fanclub und De La Soul. Klingt wie eine hippieske Version von Crossover. Als würden De La Soul mit Folkmusikern zusammenarbeiten. "Me, Myself and my Microphone" von Run DMC und Living Colour funktioniert sowieso sehr gut weil die erstgenannten schon immer ein Faible für Rockbands hatten und deren Songs auf gesampelten Gitarren immer gut funktionierten. Biohazard und Onyx bringen den alles zerfetzenden, richtig abgefahrenen Titelsong. Als nächstes kommt was eher ungewohntes. Slayer und Ice-T. Beide covern Exploited. Und zwar die Songs "Disorder", "War" und "UK'82". Ungewohnt, weil man die beiden Namen eher nicht miteinander in Verbindung bringt - doch wenn man an Body Count zurückdenkt, dann passt das wieder. "Another Body Murdered" von Boo Yaa Tribe und Faith No More könnte besser sein, wenn man Mike Patton öfter zum Mikrophon gelassen hätte. Die Kiffer(?)-Hymne "I Love You Mary Jane" von Sonic Youth und Cypress Hill ist sehr strange. Wirkt als hätten Cypress Hil einfach die Stimme von Kim Gordon gesamplet. Mudhoney in Verbindung mit Sir Mix-A-Lot gehen einfach gar nicht. Der Typ reproduziert nämlich hier seinen größten Hit "Baby got Back" indem er beinahe dieselben Reime verwendet. "Missing Link" von Del und Dinosaur Jr. passt jedoch wieder und lässt mich an die Kollaboration zwischen dem Rapper und Gorillaz zurück denken ("Clint Eastwood"). "Come and Die" von Fatal und den irischen Alternative-Typen von Therapy?(Ja, das Fragezeichen gehört dazu) ist wunderbar aggro. Richtig gut. Die Zusammenarbeit von Cypress Hill und Pearl Jam am Ende geht aber gar nicht. Liegt vielleicht daran, dass ich mit Pearl Jam nicht richtig warm werde.

8/10 Pfandflaschen
Daunlaud

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