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Donnerstag, 24. September 2015

So isses, Musik!#12: Strichers Tapes#3

Shiiiiiiit! Kaum habe ich gesagt, dass die Rubrik nicht an der Stelle erscheinen wird sondern anderswo und schon breche ich mein Versprechen. Aber naja irgendwo muss ich sie unterbekommen. Und so viele Tapes hab ich auch nicht. Egal!



10. Crucifix - Dehumanization (1983)

Irgendwann auf einem Festival geholt. Weiß leider nicht welches. Entweder Paranoya oder Fluff Fest. Auf jeden fall dort, wo die berüchtigten Polen ihr Distro-Zelt aufgestellt haben. Ich spreche von den Polen aus der Umgebung der Band Infekcja, Namen sind mir leider unbekannt. Es sind übrigens auch die Leute die 1/8 meines T-Shirt-Schranks ausmachen.

Crucifix waren eine großartige Band. In meiner Hinsicht ähnlich wie Reagan Youth, da sie Hardcore Punk Klänge mit Themen von Anarcho-Bands verbunden haben. Sänger Sothira Pengs Familie stammt aus Indochina und ist von den Roten Khmer geflohen. Das erklärt den Songtitel und die Lyrics zu "Indochina". Crucifix klingen in meinen Ohren wie eine aggressiv-progressive Anarcho-Band. Als hätten Crass sich von US-Hardcore beeinflussen lassen. An die Briten erinnert mich auch das gesprochene Intro zum Titelsong. Das klingt nämlich wie "Asylum" oder die zahlreichen anderen gesprochenen Beiträge auf Crass-Alben.

Wie auch immer, das Album spricht für sich. Es sollte einfach mal gehört werden.

8/10 Pfandflaschen

11. Cypress Hill - IV (1998)

Gekauft an einem zwielichtig aussehenden Regal mit Kassetten auf einem Markt in St. Petersburg. Wieder dieser supersüße Aufmachung in Grün. Ähnlich wie bei Beastie Boys. Das Label KPA wurde Mitte der 90er Jahre von einem gewissen Pawel K. aus Moskau ins Leben gerufen. Die Alben wurden tatsächlich legal vertrieben, es wurde eine gewisse Lizenz dafür erworben. Die "grünen Kassetten" waren in der Bevölkerung sehr beliebt, weil sie eine verdammt gute Qualität aufweisen konnten und sie eine Art Seriennummer besaßen. So konnte man sie sammeln, wenn man wollte. Ha, das hab ich alles grade eben rausgefunden. Und ich Idiot dachte die Teile hätte irgendein Typ im Keller von CD auf MC überspielt. Damals kosteten sie 21 Rubel. Heute sind es 249, weil die Teile eine gern gesehene Rarität sind.

Auf diesem Datenträger hier ist das vierte Album von Cypress Hill, genannt "IV" zu hören. Ich habe ehrlich gesagt nicht wirklich viel dazu zu sagen. Eigentlich ist es wirklich nicht schlecht, andererseits wird hier nicht so viel neues gesagt wie auf den anderen drei Alben. Es geht wirklich öfter mal um Kiffen. Okay, einige Songs sind wir bis heute hängengeblieben wie Tequila Sunrise, Dr. Greenthumb, Checkmate, Lookin Through The Eye Of A Pig. Aber auch wenn es gut hörbar ist, so merkt man auch schon Abnutzungserscheinungen. Aber für einen netten Abend reicht es und mehr erwarte ich auch nicht.

7/10 Pfandflaschen

12. Czosnek - Ponure historie zmagan ze stabilizacja zyciowa (Gloomy Stories of Strife with life stabilization) (2001)

Wieder etwas vom selben Distro-Zelt wie das Crucifix-Tape. Bei Czosnek handelt es sich um a) das polnische Wort für Knoblauch und b) um eine polnische Punk-Band die so seltsam semi-aggressiv klingt, dass es himmlisch in den Ohren wird. Hier wird das Rezept "Ich rede über scheißthemen, raste dabei aber kaum aus" angewendet. Man ist zwar wütend, dreht aber nicht unnötig durch. Eine Methode die ich hierzulande eigentlich nur von ...But Alive kenne.

Der Bandcamp-Link ist übrigens gleich hier. Hier weiter oben. Lohnt sich anzuhören, auch wenn man kein Wort versteht. Echt jetzt.

8/10 Pfandflaschen

13. Detsl - Kto?Ty (2000)

Wer zum fick ist das? Fragt ihr euch. "DETSL IST DAS OMG!!!1" sage ich. Doch wer zum fick ist der Typ und was macht er in meiner Tape-Sammlung?

Kirill Tolmatskiy alias Detsl ist ein russischer Rapper. Mittlerweile ist er 32 Jahre alt. Zum Erscheinungszeitpunkt seines Debütalbums (ja das ist das hier) war er allerdings erst 17. Oder 16. Jedenfalls war er sehr jung und wurde von vielen belächelt. Kein Wunder, ein Junge seines Alters der einen Abschluß von einer Privatschule in der Schweiz hat versucht einen auf waschechter Rapper zu machen. Jedoch muss ich auch heute zugeben - ja, er hat wirklich talent. Ja, verdammt die meisten Songs gehen gut ins Ohr. Weil sie auch wenn er das damals bestimmt nicht hören wollte simple Popsongs sind die nun mal ins Ohr gehe müssen. Das ändert aber nichts an der Tatsache dass er kaum ein Song selbst geschrieben hat. Für die meisten waren russische MCs wie SHEFF oder LIGALIZE verantwortlich. Darüber hinaus war der junge Mann in einer sehr seltsamen Pepsi-Werbung zu sehen. Es ging damals um ein Gewinnspiel bei welchem der Hauptpreis ein Pager war.

Beattechnisch ist das ganze unterirdisch simpel. Sehr simpel. Was die Texte angeht so geht es um Teenage Angst, Depressionen, Party und noch mehr Party. Der erste Track handelt von einer Party die er veranstaltet während seine Eltern nicht da sind. Der Songtext lässt bei mir die Fußnägel hochrollen. Aber es mach Spaß, wirklich sehr viel Spaß. Das nächste Album ist übrigens meiner Meinung nach um längen besser. Dazu komm ich irgendwann später.

7/10 Pfandflaschen

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