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Freitag, 29. September 2023

Happenings des Monats: September'23

YACÖPSAE + CLEAVER + MORAL BOMBING am 01.09.2023 im AZ Mülheim

Das AZ Mülheim ist der einzige Ort an dem ich wirklich ungestört einen fahren lassen kann, weil die Luft teils so dick ist und nach Kiffe stinkt dass es keinen Unterschied macht. An diesem Abend ging es eigentlich. Und es gab genug Seife auf der Toilette.

Den Anfang machen Moral Bombing aus Dortmund. Eine jung wirkende, super sympathische Band. Ausgestattet mit einem Sampler, der Samples aus mir unbekannten Filmen/Sendungen spielt, der leider ziemlich am Anfang irgendwie kaputt geht. Ein wunderbarer, abwechslungsreicher und höllisch tighter Mix aus den besten Momenten von (moderneren) Hardcore Punk und schnelleren Power Violence Episoden. Am Ende auch wirklich sehr emotional. Schon oft den Bandnamen gelesen, aber leider nie live sehen können (und irgendwie auch nie in die Musik reingehört). Das war jedenfalls, zumindest für mich, eine absolute Bereicherung. Also, an dem Abend.

Cleaver kommen aus Frankreich und wirken wie ein Vater mit zwei Söhnen auf einem Ausflug. Einer von den dreien wirkt wie in seinen 40ern, die anderen beiden bestimmt Anfang/Mitte 20. Der Drummer könnte mein jüngerer Bruder sein. Alles in allem könnte diese Band einfach ein "weiterreichen der Fackel an die nächste Generation" sein. Insgesamt, ähnlich wie bei Moral Bombinb, eine Mischung aus grundsätzlichen zwei Elementen. Hardcore Punk mit zwei Arten Vocals. Powerviolence-Momente, jedoch keine komplette PV-Songs. Angereichert mit sehr ruhigen Augenblicken. Das klingt fast schon progressiv. Ich mag das was ich sehe und höre wirklich sehr.

Am Ende endlich die deutschsprachige Powerviolence-Legenden aus Hamburg. Yacöpsae habe ich das erste Mal vor über zehn Jahren gehört, weil ich die Aufnahme auf irgendeinem Blog gefunden hab. Ich hatte absolut keine Ahnung was das ist und war damals wie weggeblasen. Seitdem bin ich Fan und durfte die Band ganze zwei Mal sehen. Dieses Mal bin ich am nähesten zur Bühne als je zu vor. Es wird 25 Minuten lang, quasi pausenlos, durchgeballert. Auf Platte hört man das nur, aber in echt sieht man wie anstrengend so ein Auftritt ist. Man steht erschöpft und gebeugt auf der Bühne oder es bluten einen die Finger weil man so schnell geshreddert hat. Zum Glück ist auch Wein da. Ich erkenne meine Lieblingssongs wie "Frost" oder "Asozial" und bin wirklich sehr glücklich. Am Ende stehe ich in der Merch-Schlange und höre ein Teil eines Gespräch zwischen Fan und Bassist mit: "Ja wir sind leider zu spät gekommen und haben die ersten beiden Bands nicht mitbekommen..." - "Ja, war genauso". 

Fazit: Ein wirklich sehr gelungener Abend, auch wenn ich direkt von der Arbeit hingefahren bin, viel zu früh da war, im Zug Chips gegessen hab und im AZ selber dann Erdnüsse. (Ich hatte nur n Brötchen zum Mittag)

Stricher guckt sich "Teenage Mutant Ninja Turtles: Mutant Mayhem" (2023) an am 19.09.2023

Es ist gar nicht mal so lange her, dass ich TMNT geguckt habe. De Facto habe ich ALLE fucking Zeichentrick(und diese eine Realserie)serien verschlungen. Die Michael Bay Filme sind aber schon etwas her. Anyways, worum geht's?

Vor fünfzehn Jahren hat der einsame Wissenschaftler Baxter Stockman (Giancarlo Esposito) mithilfe eines Mutagens einen Mutanten kreiert. Genauer gesagt, eine etwas zu groß geratene Fliege. Er war auch dabei mehrere andere in unsere Welt zu bringen und hatte auch die tierischen "Prototype" dazu. Leider wurde er von seinen Arbeitgeber, der TCRI Company, daran gehindert. Die hauseigene Strike Force dringt in sein Zuhause ein, versucht ihn zu verhaften, wird aber von der eben erwähnten Fliege windelweich geprügelt. Sie können nichts an sich reißen, bis auf einige Proben - dabei fällt ein Behälter mit dem Mutagen in die Kanalisation und.... ihr wisst schon was passiert. Fünfzehn Jahre später erleben wir das, was wir immer erleben. Die vier mutierten Schildkröten Leonardo (Nicolas Cantu), Donatello


(Micah Abbey), Michelangelo (Shamon Brown Jr.) und Raphael (Brady Noon) leben in der Kanalisation unter der Obhut ihres Adoptivvaters, einer mutierten Ratte namens Splinter (Jackie Chan!). Sie dürfen nicht unter die Menschen, weil diese böse seien und keine Mutanten mögen. Doch es zieht sie so sehr in diese bunte Welt von Leuchtreklamen und Teenager-Komödien. Eines Abends begegnen sie der Schülerin April O'Neill (Ayo Edebiri) und helfen ihr weil ihr grade der Scooter geklaut wird. Sie freunden sich an und finden nach und nach heraus (mithilfe von Faustschlägen gegen New Yorks Unterwelt) wer der Ganove Superfly (Ice Cube) ist, der überall in der Stadt verschiedenste Technik stiehlt und was er so vor hat.

Die Michael Bay Filme hatten ihren eigenen Charme, waren aber im Grunde das Produkt ihrer Zeit und rückblickend betrachtet waren sie irgendwie komisch. Auch wenn ich den Großteil davon doch irgendwie genossen habe, fühlen sie sich aus heutiger Sicht nicht so richtig an. Das hier jedoch schon. Es ist eine stark nostalgische Variante, vollgespickt mit Anspielungen auf vergangene Serien und Martial Arts Filme. Aufgeladen mit einem großartigen Soundtrack (HEYYAYEAHYEAH aus diesem He-Man-Video und "Can I Kick It?" von A Tribe Called Quest u.a.) und gesprochen von Leuten, die man so gar nicht mit TMNT in Verbindung bringt. Dazu noch diese "dreckige" Zeichenstil, der die 3D-animierten Figuren aussehen lässt als wären sie aus Knete. Faszinierend. Die Story hätte fast genauso in der 1987er Serie stattfinden können, nur nicht so gut erzählt wie jetzt. Ich bin wirklich begeistert. Absolut.

8,5/10 Pfandflaschen

Trailer:



Stricher guckt sich endlich "Halloween Ends" an, am 22.09.2023

Es ist noch gar nicht Shocktober und ich bringe schon Halloween ein. Dabei wollte ich einfach nur (mal wieder) einen Film aus meiner To-Watch-List streichen. Anyways...

´"Halloween Ends" spielt größtenteils vier Jahre nach den Ereignissen in "Halloween"(2018) bzw. "Halloween Kills" (die beide zum selben Zeitpunkt spielen). Zu Beginn (im Jahr 2019) lernen wir den Jungen Corey Cunningham (Rohan Campbell) kennen, der bei einem Babysitter-Abend durch einen unglücklichen Unfall den kleinen Jeremy umbringt. Jeremys Eltern verfluchen ihn natürlich und schon bald sieht ganz Haddonfield Corey als den "Psycho Babysitter". Er wird den Ruf nicht mehr los. In der Gegenwart kriegen wir mit wie Laurie Strode (immer noch Jamie Lee Curtis) den Verlust ihrer Tochter verarbeitet und an ihren Memoiren schreibt. Ihre Enkelin Allyson (Andi Matichak) arbeitet als Krankenschwester und hofft auf eine baldige Beförderung. Von Michael Myers (James Jude
Courtney/Nick Castle) fehlt immer noch jede Spur. Allyson freundet sich mit Corey an, nachdem diese in ihrem Krankenhaus landet, weil er von Terry und seiner Mobbingclique verletzt wurde. Zwischen den beiden entsteht eine Beziehung, doch irgendwann sieht sich Corey als Allysons Sozial-Experiment. Eines Nachts, nach einer Halloween-Party wird er von Terry von einer Brücke geschubst, überlebt aber. Niemand geringeres als Michael Myers rettet ihm das Leben und "infiziert" ihm mit dem Killer-Virus (lol) bzw. bringt ihm das Töten bei. So wird in Corey ein ähnlicher Instinkt geweckt, was dazu führt dass er anfängt nach und seine und Allysons Widersacher abzumurksen.

Bei vielen Fans des Franchises bzw. des Genres stieß dieser Film auf einen Widerspruch. Zu langweilig, zu merkwürdig, zu wenig Kills... Sicher, in Vergliech zu "Halloween Kills" ist "Ends" etwas weniger gory. Es gibt aber definitiv ein paar Extra-Szenen die es nicht in den Film geschafft haben, wobei einige wirklich außerordentlich gut sind. Und die Kills die hier zu sehen sind, haben es meiner Meinung nach schon in sich. Was ich verstehen kann, ist dass man irgendwann nicht versteht was der Film will. Einerseits de-mystifiziert man den Mythos Michael Myers indem man ihn (oh, Spoiler lol) endgültig tötet und "beerdigt". Andererseits mystifiziert das Ganze irgendwie wieder, indem man zeigt dass Michaels "Kraft" auf andere Personen übertragen werden kann. Dabei sieht Rohan Campbell den jungen Tony Moran (der in "Halloween" von 1978 auch Myers gespielt hat) irgendwie ähnlich. Das lässt sich mit der Prämisse erklären, dass "das Böse nicht verschwindet sondern einfach andere Formen annimmt". Oder so. Jedenfalls, fand ich das Ausmaß von zwischenmenschlicher Geschichte genau richtig. Ich bin nicht derjenige der 90 Minuten voller Abschlachten erwartet. Es ist eine Abschlußgeschichte, die halt zufällig mehrere Morde beinhaltet. Nicht wirklich vergleichbar mit den anderen Filmen. Dieser hier ist anders. Sehr anders. Aber nicht schlecht.

7,5/10 Pfandflaschen

Trailer:



Stricher guckt sich "Last Voyage of the Demeter" an am 27.09.2023

Dieser Film gehört eigentlich thematisch ganz gut zum Shocktober, genauso wie "Halloween Ends". Aber egal, jetzt sind wir hier.

"Last Voyage of the Demter" oder "Die letzte Fahrt der Demeter" ist so gesehen ein Nischen-Horrorfilm. Es handelt sich nämlich nicht um die Verfilmung eines ganzen Buches sondern um die eines ganzen Kapitels aus dem Buch "Dracula" von Bram Stoker. Nämlich genau den Kapitel, in welchem das Logbuch des Kapitäns des Schiffes "Demeter" beschrieben wird. Es ist nämlich genau das Schiff, was den Körper von Graf Dracula in einer Kiste voll mit rumänischer Erde von Rumänien nach London transportiert. Die Crew bestehend aus illustren Gestalten, u.a. den Arzt Clemens (Corey
Hawkins) und den Kapitän Elliot (Liam Cunningham). So ziemlich zu Beginn des Films merken sie dass mit Anna (Aisling Franciosi) eine blinde Passagierin am Bord ist, die jedoch bewusstlos und entkräftet ist. Clemens ordnet eine Bluttransfusion an. Was sie nicht wissen: Anna dient als Nahrung und psychische Verbindung für Dracula (Javier Botet), der schon bald anfängt langsam alles an Bord zu dezimieren. Das erste Opfer ist die Nahrung der Crew: das gesamte Vieh als auch der Hund Huckleberry (der jetzt keine Nahrung ist lol) werden abgeschlachtet. Es bahnt sich ein "Alien"-mäßiges Szenario an. Unterwegs mit einem Monstrum auf einem unbekannten Terrain. Kein Entkommen.

Nun, ich wusste wie das ausgeht, auch wenn ich "Dracula" das letzte mal vor 20 Jahren oder so gelesen habe. Von daher war die Handlung des Films als auch das Ende keine Überraschung für mich. Jedenfalls: Großartige, gefühlt minimalistische Umsetzung (kein riesen Cast) mit einem wahrscheinlich etwas größeren Budget. Es fällt nicht mal auf, dass sie nicht mal auf offenem Meer sind. Green Screen regelt. Javier Botet bietet einen mysteriösen, teuflichen Nosferatu-mäßigen Dracula der stets im Schatten bleibt und nur selten zu sehen ist. Es ist quasi Horror Movie 1x1. Alle werden sterben, nach und nach. Oder so. Schade, dass er nicht so gut abgeschnitten hat. Allerdings muss ich auch sagen, dass es eine sehr nischenhafte Nischenverfilmung ist die wohl auch ein nischenhaftes Publikum finden muss. Und das sind Hardcore Dracula Fans, die sich mit dem ursprünglichen Stoff zu 100% auskennen. Ich habe das Ganze ganz nüchtern als Film-Fan betrachtet und bin insgesamt schon ziemlich zufrieden.

7/10 Pfandflaschen

Trailer:



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