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Dienstag, 22. August 2023

Comics Monthly#110

Buffy the Last Vampire Slayer#1

Hierbei handelt es sich nicht um irgendeine Fortsetzung der Fortsetzung der Serie. Die ursprüngliche Reihe, also die Fortsetzung der TV-Serie, endet mit Staffel 12. Irgendwann wurde das Ganze bei BOOM! Studios rebooted. Sprich: Wir hatten die ursprüngliche Situation, wie zu Beginn der Fernsehserie wieder. Und so weiter. Ich hatte keine Lust das zu lesen, weil ich zuvor mit Buffy abgeschlossen habe und erstmal keine Lust mehr hatte. "Buffy the Last Vampire Slayer" ist hingegen eine Art Blick in eine mögliche Zukunft der Reboot-Serie.


That's right, wir befinden uns in der Zukunft. Buffy und Spike sind immer noch zusammen. Und gleichzeitig sind sie Wächter für eine junge Jägerin namens Thessaly, die den Nachnamen Rosenberg trägt. Sie sieht auch aus wie Willow, also nehme ich an dass sie ihre Tochter ist. Jedenfalls arbeitet Thessaly bei einem Unternehmen am hiesigen Hafen in einer Kleinstadt, die ähnlich wie Sunnydale von Dämonen und Vampiren bevölkert ist. In einem Video versucht sie, mit Unterstützung von Buffy und Spike weitere Jägerinnen zu rekrutieren. Sie ist bi oder lesbisch und geht in dieser ersten Ausgabe auf ein Date mit einer Mitarbeiterin - während Anya, die tausend Jahre alte Dämonin in menschlicher Gestalt auf sie aufpasst, weil ihre eigentlichen Wächter gemeinsam in den Urlaub fahren. Buffy selbst erlebt sowas wie eine Midlife Crisis und weiß nicht so recht wo ihr Platz auf der Welt ist. Außerdem hat Cora, Thessalys Date einen aufsässigen Bruder der mit komischen Leuten rumhängt. Und irgendwie riecht Anya dass irgendwas mit ihr falsch ist. 

Also die Story ist gar nicht mal schlecht. Es ist typisch für Buffy-Verhältnisse. Selbst die Sache mit Midlife Crisis ist nicht neu und somit auch vertraut. Thessaly wirkt auf mich wie ein verlängerter Arm von Buffy bzw. ihre jüngere Inkarnation, die dieselben oder ähnlichen Probleme durchlaufen muss. Es ist nicht schlecht, wie gesagt. Angenehm zu lesen - jedoch alles andere als neu. Mein Problem liegt viel eher im Design. Es ist einfach grottenhässlich. Ich mag diese pseudo artsy fartsy skizzenhafte Art hier ganz und gar nicht. Während die Charaktere in der Originalserie noch den Schauspielern nachempfunden waren, sehen sie hier aus wie... schlechte Karikaturen. Leider isst das Auge mit und somit sehe ich mich nicht imstande dieser Serie eine größere Chance zu geben.

5/10 Pfandflaschen
Made by: Casey Gilly, Oriol Roig
Erhältlich bei BOOM! Studios

Godzilla: War for Humanity#1

Da ich diesem Monat bei "Comic Book Review" lauter Godzilla-Comics reviewt habe, dachte ich mir dass auch bei "Comics Monthly" eins nicht fehlen darf.

Dr. Yuko Honda ist Wissenschaftlerin und Kaiju-Expertin. Als Kind hat sie gemeinsam mit ihrer besten Freundin Megumi bei einem Ausflug im Wald einen "Angriff" des Umwelt-Monsters Hedorah überlebt. Genauer gesagt hat der Kaiju sich an irgendwelchen Dämpfen eines Vulkans nähren wollen, sodass die beiden Mädchen vor Lava flüchten mussten. Sie überlebten dank Godzilla, der urplötzlich aufgetaucht ist und gegen Hedorah gekämpft hat. Nun ist sie erwachsen und macht zehn Mal im Jahr Vorträge darüber, dass Godzilla in Wirklichkeit keine Bedrohung sondern eine art natürlicher Schutz für die Menschheit ist. Bei ihrem neuesten Ted-Talk wird sie vom Tech-Bro Phazon Fullchech unterbrochen, der die Bildschirm-Übertragung hägt und dem Publikum etwas neues zeigt: Ein neuer Kaiju ist
aufgetaucht, greift andere Monster wie Gorosaurus an und scheint sie irgendwie zu paralysieren. Später stellt es sich heraus, dass Fullchech Teil einer Task Force ist, die gegen Kaiju kämpft. Sie involvieren Yuko in ihren Plan und weihen sie in die neuesten Infos über das Pilz/Pflanzen-Wesen "Zoospora" (wie sie es genannt haben) ein. Leider können sie beim Kampf nicht auf Unterstützung von Godzilla hoffen. Dieser befindet sich nämlich auf Monster Island und macht dort Monster Dinge. D.h. sich mit seinem Sohn Minilla beschäfteigen, zum Beispiel.

Kann mich nicht erinnern, jemals einen Godzilla-Comic gelesen zu haben der auf irgendeine Art und Weise die "Showa"-Filme-Staffel aufgreift. Ich mein mal, irgendwo Hedorah gesehen zu haben aber ansonsten nie und nimmer auch nur eine Erwähnung von Minilla. Beziehungsweise noch nie das uralte Godzilla-Design in einem Comic. Somit ist das für mich eine Premiere. Der Stil ist nicht gerade aggressiv oder so. Sicher es sind 2-3 Kämpfe zu sehen aber insgesamt erweckt der Comic den Eindruck irgendwie ein Kinderbuch zu sein. Nur dass es hier chibi-style ist sondern schon etwas "westliches". Die Bilder sind sehr detailliert. Man fokussiert sich darauf, möglichst viel in einem Panel zu zeigen, anstelle einfach nur "Zerstörung" zu liefern. Wegen der Story kann ich noch nicht so viel sagen, weil ich bis jetzt nur einen Rückblick und wenig von der "Gegenwart" gelesen habe. Insgesamt war das aber ein durchaus bemerkenswerter Ausflug in eine weitere Godzilla-Dimension.

Made by: Andrew Maclean, Jake Smith
9/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei IDW Publishing

You've Been Cancelled#3

Wir befinden uns in einer... hoffentlich noch weit entfernten Zukunft. Die Cancel Culture ist weiter gegangen als bisher. Mittlerweile ist "gecancelled" werden ein Todesurteil. Es gibt eine große Corporation namens "Cancelled" die allerlei Knochenbrecher dafür bezahlt unliebsame Leute loszuwerden. Also, es werden Menschen "gecancelled" die böses getan haben. Danach werden sie in Livestream umgebracht. Einer dieser vollstrecker ist ein Typ mit einem künstlichen Arm namens Roland Endo. In der dritten Ausgabe dieser vielversprechenden Reihe trifft er auf ein 12,5-jähriges Mädchen, dessen Bruder er umgebracht hat. Sie selbst hat "Cancelled" gehackt und hat seine eigenen Leute, also seine Arbeitgeber, auf Roland gehetzt. Warum sie das getan hat? Nun, ihr Bruder hat selbst einst bei "Cancelled" gearbeitet und hat herausgefunden, dass das ganze ein abekatertes Spiel ist. In Wirklichkeit werden Konkurrenten und andere Menschen, die der Corporation schaden könnten auf die "Liste" gesetzt und dann öffentlich gecancelled. Seine Bosse fühlten sich ertappt und haben ihn
ebenfalls "canceln" lassen. Nun muss Roland dafür grade stehen, weil 20 solcher Vollstrecker ihn dicht auf den Fersen sind. Es kommt zu einer ungewöhnlichen Zusammenarbeit zwischen Mädchen, Mutter, Vollstrecker und äh seinen Kollegen oder so. "Cancelled" muss gecancelt werden!

Was für ein großartiger Stil! Hat was von Comedy Manga, nur in amerikanisiert. Gezeichnet wurde dieses großartige, simple Werk von Kevin Castaniero. Geschrieben von Curt Pires. Rausgekommen bei Mad Cave. Ich glaube dieser Verlag ist neben Image und Dark Horse der Hort für tatsächlich interessante, neue Comics. Es ist simpel, es ist gory, lustig (auch wenn es durchaus noch lustiger sein könnte) und auf jeden Fall unfassbar unterhaltsam. Ich hatte höllisch guten Spaß dabei!

7,5/10 Pfandflaschen
Made by: Kevin Castaniero, Curt Pires
Erhältlich bei: Mad Cave

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