Seiten

Mittwoch, 7. Juni 2023

Film der Woche#582: Altered States (1980)

In Deutschland bekannt als "Der Höllentrip". Ich nenne ihn allerdings "Wrath of the Caveman".

Edward Jessup (William Hurt) ist Psychopathologe an der University of Columbia und beschäftigt sich mit Schizophrenie. Er ist der Meinung, dass veränderte Stadien des Bewusstseins bei Menschen genauso real sind wie das Bewusstsein im "Wachzustand". Jessup benutzt sensorische Deprivation und ist manchmal Stunden lang in einem Wassertank eingeschlossen. Er fängt an, zu halluzinieren. In seinen Träumen sieht er seinen sterbenden Vater, der in seiner Jugend an Krebs gestorben ist. Außerdem kommen ihm religiöse Motive in den Sinn. Kreuzungen, Blutopfer und ein Schaf mit mehreren Augen. Durch seinen Kollegen Arthur Rosenberg (Bob Balaban) lernt er auf einer Party die junge Doktorin der
Anthropologie Emily (Blair Brown) kennen, in die er sich verliebt. Es vergehen sieben Jahre, die beiden heiraten und kriegen Kinder. Doch die Ehe leidet unter Edwards Besessenheit mit seinen Studien. Er hört von einer bewusstseinserweiternden Droge, die von den Hinchi in Mexiko hergestellt wird. Bei seinem Aufenthalt dort konsumiert er eine nicht grade geringe Menge davon und glaubt, dass er als Urmensch existiert. Folglich fängt er an, die Droge zusätzlich zu seinen Sessions in dem Wassertanks einzunehmen. Das verursacht scheinbar eine genetische Veränderung. Edward glaubt, dass er sich zumindest kurzzeitig evolutionstechnisch zurück zum prähistorischen Menschen entwickelt.

Ich habe Ausschnitte aus diesem Film in einem inoffiziellen Musikvideo zu Converges "Wretched World" gesehen. Mich haben die Sequenzen mit dem gekreuzigten Menschen mit dem vieläugigen Schafskopf fasziniert als auch die lavageschwängerten alptraumhaften Sequenzen voller Kreuze und Menschen die ins Höllenfeuer springen. Seitdem wollte ich diesen Film sehen und nun habe ich es getan. Es war faszinierend. Zwar gilt er als Meilenstein des Body Horror, ist aber so gesehen nicht wirklich gruselig sondern einfach herausfordernd. Man weiß nicht so wirklich wo man sich als Zuschauer befindet bzw. was einen als nächstes erwartet. Es gibt kaum Jumpscares und diese kann man nur als solche aufgrund der Musik bezeichnen. Was wir sehen ist eine überzeichnete Erzählung über jemanden der sich in eine Sache hineisteigert, und zwar so sehr, dass diese ihn auffrisst. Um es mal auf das Wesentliche herunterzubrechen. Die visuellen Effekte sind einerseits sehr simpel, andererseits sehr beeindruckend. Die schnellen Schnitte gepaart mit furchteinflößender, schriller Musik und sehr verstörenden Bildern. Am Besten (oder nicht) in einem Atemzug mit "Videodrome" und "Eraserhead" gucken.

9/10 Pfandflaschen
Trailer:


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen