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Dienstag, 31. Januar 2023

So isses, Musik!#160

R:

"Sweet 10 Thrashers" von Razor's Edge ist genau das, was der Titel verspricht. 10 zuckersüße Crossover Thrash Songs die einen Pop Appeal aufweisen. Wie auch immer das funktioniert, aber es funktioniert.





Recharge haben schon einen lange einen Platz in meinem Herzen. Ich besitze die "Menschen, Hass, Vernichtung", "Hamburg 42" als auch die Splits mit Extinct Government und External Menace. Ich liebe diese Band einfach. Sie sind eine der wenigen deutschsprachigen Punkbands die mich heutzutage immer noch aufspringen und durch die Wohnung rennen lassen. 




"Ballads Of The Flexible Bullet" von Red Tape Parade ist super. Review gibt es hier. RIP Wauz.

"Live" ist ein Live-Album der russischsprachigen Punkband....Red Wave aus Dresden. Anders als Der Steinkopf aus Russland, die sich deutschsprachigen Punkrock verschrieben haben, machen Red Wave russischsprachigen Punk, wohnen aber in Deutschland. Das ist die einzige halbe Parallele die ich erkennen kann. Lol. Sie covern KINO und Grashdanskaya Oborona, können aber mit eigenen Texten durchaus glänzen. Mittlerweile ist die Band ganz ganz ganz gaaaaanz weit vom Punkrock entfernt und macht sowas wie Progressive Post-Rock oder so. Und das auch gar nicht mal schlecht. Leider ohne Gesang, soweit ich festellen konnte.




"Der letzte Marokkaner" ist ein Mixtape des Rappers MC Rene, rausgekommen auf seinem Label "Marracash Records" (lol). Das Ganze ist ein unfassbar witziger Mix aus Ohhhs und Aaaah-Flows. Man könnte eigentlich die ganze irgendwas mit Moneytoooos reimen. Es ist so unfassbar schlecht, dass es wieder witzig ist. Ich habe keine Ahnung wieso ich dieses Album besitze.




"The Shape Of Punk To Come" von Refused war damals schon ein Klassiker und ist es bis heute noch. Review habe ich vor acht Jahren geschrieben, findet ihr hier.

Ich nenne drei Veröffentlichungen der Nürnberger Streetpunk-Band "Rejected Youth": "Angry Kids", "Black Army" und "Rejected Disorder". Mit Ernüchterung musste ich feststellen, dass ich zwar den Hype um die Band damals etwas nachvollziehen konnte aber insgesamt so gar nichts hängengeblieben ist bei mir. Ich kenne den Song "Antifascista", aber mehr irgendwie auch nicht. Meiner Meinung nach, absoluter Street-Punk-Einheitsbrei mit Songs zum Mitgröhlen. Ich finde es leider unfassbar langweilig. Sorry. :( 




Die "#7" der Psychobillies von Restless ist aus heutiger Sicht leider gar nichts für mich. Zu viel Rock'N'Roll und zu wenig Innovation. Schade, eigentlich.


Das Review zu "Behold.Total.Rejection" von Revenge findet ihr hier.

"Spend A Night In The Box" von der Psychobilly-Band Reverend Horton Heat ist sicherlich kein schlechtes Album. Allerdings fühle ich mich an diesen einen Comicstrip von Mitch Clem ("Nothing Nice To Say") erinnert, in welchen die Charaktere RHH hören und merken, dass die Songs einander bisschen zu sehr ähneln. So fühle ich mich auch.




Revolting Cocks habe ich eine Zeit lang absout gesuchtet und zwar genauer gesagt die beiden Alben "Linger Ficken Good" (das ich hier reviewt habe) und das Remix-Album "Cocktail Mixx". Erstgenanntes ist so unfassbar grotesk, bizarr und unfassbar gut, dass es heutzutage als Hintergrundmusik zum Putzen genutzt wird. Das ist eine gute Sache. Das zweite empfinde ich als wesentlich aggressiver aber nicht weniger gut. "Fire engine fast, fire engine slow, fire engine fire engine go go go!". Ein wunderbarer Mix aus Industrial, Punk und lauter obskuren Texten.




Ich habe digital leider nur die beiden Red Hot Chili Peppers Alben "Blood Sugar Sex Magik" und "Californication". Dazu habe ich mich schon geäußert und werde es nun nicht mehr tun. Ich finde sie nach wie vor großartig, auch wenn ich insgesamt aus dem RHCP-Alter raus bin. Eigentlich müsste ich im RHCP-Alter sein, weil ich ein erwachsener Mann Anfang 30 bin, aber ich bins nicht.

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BREDOR Interview:

Bredor waren eine Death/Grind-Band aus Ukraine, die in den 1990ern einem lokalen Sender ein unfassbar dummes Interview gegeben hat. Dieses endete als Meme im russischsprachigen Internet. Ich habe das Interview wieder ausgegraben und in den Kommentaren eine Transkription gefunden. Diese übersetze ich hier. Viel Spaß beim Lesen.

Hier, aber erstmal das Interview auf YouTube:



"Journalistin: Ja, jetzt? Vor euch steht die Band Bredor. Stellt euch vor!

Vlad: Ich bin Vlad.

Journalistin: Worauf spielst du?
Vlad: (versucht sich zu erinnern) Ich spiele die Bass-Gitarre.
Eskobar: Ich bin Eskobar
Journalistin (unverständlich) Man kann auch bisschen mehr.
Valera: (kokett klingend) Mmhhhh, ich bin Valera.
Kolya: Und ich bin Kolya, am Schlagzeug
Eskobar: (erzählt irgendwas über Kokain)
Journalistin: Jungs, wann habt ihr euch gegründet, und warum genau "Bredor"?

(lange Pause)
Eskobar: Wat?
Jouranlistin: Warum heißt die Band denn Bredor.
Eskobar: Zum fick, woher soll ich das wissen? Mhh... joa Bredor halt.. Bredor
Valera: Ja, Bredor, das ist halt dings... ja, wie sagt man... das ist eine eigene Weltanschauung. (wendet sich an Eskobar) Zeig ihm, deinen Stempel. (lacht)
Eskobar: Stempel. Ich hab aufm Schwanz SOOOOO einen Stempel. Ich kann ihn dir später, nachm Interview individuell zeigen (lacht)
Journalistin: Ja gut, sag mir bitte, wie lange ist es her dass du in dir solche gesanglichen Fähigkeiten gefunden hast?
Eskobar: (zeigt auf das Tattoo auf dem Rücken): Das hat er rausgefunden, das hat er rausgefunden. Ich singe in sieben verschiedenen Gesangstilen.. hab nichts anderes zu tun. Ich kann so und so. Überhaupt, was stellen Sie mir überhaupt fragen, warum fra..
Journalistin: Ja, du bist ja der Leadsänger, also stelle ich dir die Fragen.
(Aufnahme wird mit White Noise unterbrochen)

Eskobar: ...chlichen Unterbewusstseins...
Journalistin: Und wer schreibt die Songtexte
Eskobar: Niemand schreibt uns die Texte. Texte sind bei uns ausschließlich psychologisch und entstehen spontan. Das ist.. also... das ist keine, wie gesagt, keine Musik, das ist eine bestimmte Etappe. Eine sogenannte Euphorie. Die mit süchtigmachenden Mitteln unterstützt wird. Am besten nützt man eine fünfprozentige Tinktur von Morphium Hydrochlorid. Weil es den menschlichen Organismus...erweckt... es peitscht seine Psycho... seine Psyche auf. Ja und das ding ist, sehen Sie, dass wenn manchmal wenn du bei so Auftritten bist wo um dich herum lauter so opium getränke junge Gesichter sind, dann sieht man sofort was der Unterschied ist.
Valera: (schreit irgendwas)
Journalistin: Fühlt ihr einen Unterschied zwischen "Bomber" und sagen wir, diesem Konzert hier?

Eskobar: Das eine ist scheiße und das andere ist auch scheiße. Und beide sind solche Scheißen, dass ich.. dass ich ihre Mutter in den Mund gefickt hab. Das könnt ihr später rausschneiden...
Journalistin: Danke.... (will gehen, aber Eskobar hält sie auf)
Eskobar: Ja, noch paar Worte.. Diese dings dings dings also diese, ja ich bin vollkommen erstaunt, diese hier was ist das? Echt jetzt? Bei uns,.. bei der Bandprobe kommen Leute um sich aus Spaß das ganz zu geben. Mhh ja.. mhjjja.... (tut so als würde er Gitarre spielen) tiririririririiiii.. zeroooo heroooo zerooo heroooo...

Black Sabbath Discography: Forbidden (1995)

Ich muss dieses Review leider ziemlich kurz halten, weil ich nicht in Belanglosigkeiten ausschweifen möchte. 

Viele Kritiker haben hierzu gesagt, dass es einfach unfassbar beschissen ist. Tony Iommi ist an sich mit der Produktion von BodyCount-Mitglied Ernie C. nicht zufrieden gewesen und will es seit Jahren remastern. Andere sind von Ice-Ts(!!!) Spoken Word Part im Opener "The Illusion Of Power" angenervt. Ich hingegen bin der Meinung, dass er super dazu passt, zumal der Song stilistisch auch etwas an die ersten Black Sabbath Alben erinnert. "Forbidden" ist tatsächlich gar kfin schlechtes Album.


Wir haben Tony Martins großartige Stimme, bisschen mehr Pathos, balladeske Songs, doomigere Songs und ordentliche Tränensauger wie "Can't Get Close Enough". Meine Favoriten hierauf sind definitiv "The Illusion Of Power", das bluesige, stampfige "Get A Grip", "Shaking Of The Chains". Black Sabbath wandern irgendwo zwischen einer Anfang-90er-Jahre Band die bisschen Out of Place wirkt, weil Grunge und Co. ihren Platz eingenommen haben und einer Gruppe die tatsächlich nicht aufgibt und versucht relevant zu sein. Ohne Scheiß, "Forbidden" ist eigentlich gar nicht mal schlecht. Eigentlich. Denn, so gut wie die Songs auch klingen, sie reichen nicht an das heran was mit Dio oder mit Ozzy war. Geschweige denn an die ersten Alben mit Tony Martin. Es bleibt einfach nicht wirklich was hängen und hinterher denkt man sich "Okay, das war gut, aber ich höre lieber was anderes". 

6/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Get A Grip, The Illusion Of Power, Shaking Off The Chains

und weil drei Meinungen besser sind als eine...

Philipp:

Neil Murray, Tony Iommiy, Tony Martin, Cozy Powell
"Puh. Dieses Album hat gewissermaßen eine etwas infame Position in der Black Sabbath-Diskografie. Tony Iommi ist unzufrieden mit der Produktion, die Beteiligung der Body Count-Mitglieder Ice T (welcher als Rapper und Schauspieler ja durchaus große Bekanntheit erlangt hat und auf dem ersten Track „The Illusion of Power“ zu hören ist) und Ernie C (welcher hier für die Produktion zuständig war und Cozy Powell wohl gesagt haben soll, er solle mehr „Hip Hop Beats“ spielen) wurde ebenso mehrfach kritisiert und es fiel mir etwas schwer, mich an dieses Album heranzutrauen. Übrigens hielt sich bei mir auch hartnäckig der Eindruck, dass dieses Album die damalige Karriere von Black Sabbath nachhaltig beendet hat, was aber wirklich zum Ende der Tony-Martin-Ära führte, war die Rückkehr von Ozzy Osbourne, Reunion-Konzerte und die anschließende Neuformation in der „The Mob Rules/Dehumanizer“-Besetzung als „Heaven And Hell“. Zum Glück fand ich Cross Purposes so furchtbar und bin demzufolge kaum ohne irgendeine positive Erwartungshaltung hier rangegangen.
Ich bin tatsächlich überrascht, denn es ist wirklich besser als ich es mir vorgestellt habe. Die Produktion ist nicht so furchtbar glatt wie auf dem letzten Album, ich finde sie verleiht dem Album sogar einen ziemlich modernen Anstrich und steht den Songs wirklich gut zu Gesicht. Ansonsten ist die Besetzung von Tyr zurück und schlägt sich verdammt gut. Die Riffs sind großartig, Tony Martins Stimme ist auf diesem Album sehr rau und verleiht der düsteren Stimmung zusätzlich an Gewicht. Leider zieht sich aber mein Kritikpunkt von Tyr hier durch, die Songs sind sehr austauschbar, es bleibt nicht allzu viel hängen, so gut ich das auch beim hören finde, fällt es mir danach schwer, wirklich etwas davon zu rekonstruieren, auch in meinen Notizen steht leider oft nur „gutes Riff“, „Ice T nervt gar nicht“, „Powerballade“, „Hard Rock“. Die Songs sind leider nicht so zwingend wie auf Headless Cross und sämtlichen Klassikeralben, wenn auch der Qualitätsunterschied zu den schlechteren Alben riesig groß ist. 

7/10 Pfandflaschen 

The Illusion Of Power, Get A Grip, Guilty As Hell"


Raphael:
"Die Wiedervereinigung des „Tyr“-Lineups führte zum erfolglosesten Black Sabbath in der Bandgeschichte. Wir schreiben das Jahr 1995; Tony Martin, Tony Iommi, Cozy Powell, Neil Murray und Geoff Nicholls haben das letzte Album einer Ära fertig gestellt. Mit „Forbidden“ endet die Black Sabbath Zeit mit Tony Martin, Geoff Nicholls, Neil Murray und Cozy Powell. Außerdem ist es das letzte Release der Band bei I.R.S., und um es dreifaltig zugestalten: „Forbidden“ ist das letzte Black Sabbath Studio Album der 90er.
Knapp eine Dreiviertelstunde lang wurde hier während der Hochphase des Grunge und Alternative Rock ein Mix aus Heavy Metal und Power Metal zum Besten gegeben. Neben vielen Songs, die geradeaus nach vorne schießen ist mit „Can’t get close enough“ eine überraschend starke Ballade dabei. Und auch sonst ist „Forbidden“ insgesamt ein ziemlich starkes Heavy Metal Album, das dem Zeitgeist der 1990er trotzt und mächtig rollende Riffs in alle Richtungen schießt.
Die Kritiken waren verheerend und auch die Bandmitglieder – allen voran die beiden Tonies – mochten das Album nicht besonders, und der Grund dafür liegt auf der Hand: „Forbidden“ wirkt wie ein roher Klotz, der zur Weiterverarbeitung bereit liegt. An allen Ecken fehlt etwas, und doch ist es eine Vorarbeit mit viel Potential. Das Album hätte mehr Zeit beim Songwriting gebraucht, um runder zu wirken. Es hätte mehr Aufmerksamkeit in Mix, Master und Produktion gebraucht, um seinen Klang richtig entfalten zu können. Und wären die Bandmitglieder häufiger gemeinsam im Studio gewesen, hätte man sicherlich ebenfalls weitere Unebenheiten ausbügeln können.
So endet eine großartige Ära mit einem unfassbar mittelmäßigen Album. Tony Martin hätte mit Sicherheit als der beste Sabbath-Frontmann in die Geschichte eingehen können, wenn dieses Album etwas geworden wäre. Stattdessen beendet der Sänger seine Zeit bei Black Sabbath mit einem Album, das zu langweilig ist, um es aus dem Schrank zu kramen, obwohl es keinen einzigen wirklich schlechten Song enthält.
4/10 Pfandflaschen"



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