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Freitag, 17. Juni 2022

Album der Woche#540; Meshuggah - obZen (2008)

Meshuggah ist eine dieser zig tausenden von Bands mit welchen ich mich schon länger beschäftigen wollte, aber irgendwie nie wirklich die Zeit dafür gefunden hab. Oder die Motivation mal mehr als nur einen Song anzuhören. Anyways: Meshuggah kommen aus Schweden und "obZen" ist ihr sechstes Album.


Die Band gilt als unfreiwilliger Begründer des Genres "Djent", was im Grunde genommen eine Art mehrfach Kopieren von typischen Meshuggah-Riffs ist. Ich weiß nich wie viele Saiten die Gitarre von Fredrik Thordendal hat, aber es hört sich als wären es 10 und sie ist auf jeden Fall sehr tief gestimmt. Hört sich an wie als wenn eine Gitarre in einen Betonmischer geschmissen hätte. Diese Art und Weise hat unzählige Metalcore-Bands beeinflusst und führte zu einer Art von neuen Genre. Ich glaube Thordendal müsste davon mindestens peinlich berührt sein. Ich finde den Stil tatsächlich einzigartig, finde es aber absurd dass es zu einem neuen Genrenamen geführt hat. Ähnlich wie bei Suffocation und "Slam" - diese Band hat es geschafft dass ein Riff in ihrem Song "Liege of Inveracity" von dutzenden Slam-Bands nachgespielt wurde. Genau genommen, wie bei Meshuggah, kreierten sie damit ein neues Genre. Allerdings ist das eine andere Geschichte. Worum es mir gehts: Ich verstehe nicht wie man eine Band stur kopieren kann und das ein neues Genre nennen kann. Egal.

Laut Bandangaben ist dieses Album eine Art Rückkehr zu den Wurzeln. Zwar ist man immer noch progressiv, aber im Gegensatz zum vorherigen Album "Catch Thirty-Three", welches angeblich ein einziger riesiger Song gewesen ist, versucht man hier zum alten Muster zurückzukehren. Tatsächlich klingt "obZen" gleichzeitig nach viel viel viel Gitarrenfrickelei und Mathematik und nach Musik zum Bewegen. Es ist also entweder Progressive Metal mit Mosh-Kante (was für n dummer Ausdruck) oder einfach Metal mit Hang zum Progressiven. I don't know.

Der Albumtitel ist eine Wortneuschöpfung aus "Obscene" und "Zen". Auf dem Cover ist eine Figur zu sehen, die in der Lotusformation sitzt. Tatsächlich wurden dafür ein weibliches und ein männliches Model fotografiert. Der untere Teil gehört einer Frau, weil das männliche Modul nicht in der Formation sitzen konnte. Man hat danach die beiden Körper zusammengeshoppt. Der Titel bezieht sich auf die Behauptung die Menschheit hätte in der Obszönität, im Kriegeführen, Mord und Totschlag ihren "Zen" also Frieden gefunden. Darum sitzt diese Figur auf dem Cover so da, hebt die Finger auf die Art und ist gleichzeitig blutüberströmt. 

"Bleed" ist der Song hierauf, der wohl am ehesten für seine Rolle im Memegame bekannt ist. Am besten gefällt mir die islamische Version. 

Wirklich ein großartiges, sowohl simples als auch kompliziertes Album.
Anspieltipps: Bleed, Combustion, Pineal Gland Optics

8,75/10 Pfandflaschen



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