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Samstag, 16. Juli 2022

Comics Monthly#98

The Army of Darkness vs. Reanimator: Necronomicon Rising#1

Aaaaah. Da sind wir wieder. Wieder mal eine Interpretation/Fortführung der Filmreihe bzw. Fortsetzung einer bereits existenten Comicreihe. In einem der letzten Army of Darkness Comics die ich gelesen habe hat sich Ashs Persönlichkeit in mehrere kleine Persönlichkeiten abgespalten, sodass es kleine Klone von ihm gab. Aber ich kann mich nur grob daran erinnern. Das hier ist ein Art Crossover mit der Filmreihe Reanimator, die auf dem Werk von H.P. Lovecraft basiert. In dieser Filmreihe macht ein gewisser Dr. Herbert West versuche mit Toten. Er reanimiert die Leichen wortwörtlich. Ist übrigens schon das zweite Mal, dass beide Franchises aufeinander trafen.

Zu Beginn dieses Comics gräbt irgendeine Archäologen-Crew etwas unfassbar wichtiges und ungewöhnliches aus. Es stellt sich heraus, dass es ein menschlicher Kopf ist, der mindestens 1.200 Jahre alt ist. Zufälligerweise wird er in das Labor gebracht wo Herbert auch arbeitet. Der Typ kann es natürlich nicht sein lassen und injiziert dem Kopf sein Reanimator-Serum. Dieser bereits beschädigte und zombie-eske Kopf erwacht daraufhin zum Leben und ist sichtlich über die Hilfe erfreut. Allerdings ist es nicht nur das Serum was ihn zum Leben gebracht hat, sondern auch Magie. Mithilfe dieser wachsen ihm ganz schnell erst eine dann beide Hände, Füße, Schuhe und dann den Rest des Körpers. Wir finden heraus, dass es sich hierbei um eine böse Form von Ash Williams handelt. Genannt Bad Ash. Klingt cool, wenn Schotten es sagen. Er bietet Herbert an, zusammen zu arbeiten und das Buch
Necronomicon aufzuspüren, sodass er damit und natürlich mithilfe des Serums noch besser und noch viel mehr Toten auferwecken kann. Währenddessen trifft sich der richtige Ash mit einer Frau namens Constance in einem Burgerladen. Sie möchte ihn davon überzeugen gegen das Buch der Toten/Necronomicon anzukämpfen, weil er ja schließlich der Auserwählte ist und der einzige der es stoppen kann. Kurze Zeit später werden die beiden von anderen Besuchern des Restaurants angegriffen, die sich in Deadites verwandelt haben. Ash hat sowieso keinen Bock auf das Buch und jetzt auch das noch.

Zuerst war ich wegen des Zeichenstils etwas abgeschreckt. Er hat mich einfach nicht zugesagt. Die Farben in welchen die beiden Archäologen dargestellt sind, haben mir einfach nicht gepasst. Doch danach wurde es irgendwie finster und gleichzeitig lustig. Man muss es können zwei Franchises in einem Stil zu vereinen. Das gelingt Künstler Eman Cassallos ziemlich gut. Allerdings ist die Geschichte nicht viel weiter als ein weiteres Crossover, dessen Verlauf eigentlich relativ gut nachzuvollziehen ist. Oder auch nicht. Vielleicht irre ich mich ja. Aber irgendwas sagt mir, dass Ash selbstverständlich gegen die Deadites, sein böses Ich und Herbert West kämpfen wird, der noch mehr Tote auferstehen lassen wird. Meines Erachtens eine gute Idee die beiden Franchises zusammenzubringen, genauso wie Bubba Ho-Tep oder Marvel Zombies. Andererseits fragt man sich ob die Serie einen so derart bleibenden Eindruck hinterlassen wird. Ich denke nicht. Vielleicht müsste ich aber einfach alle Army of Darkness Miniserien lesen. Vielleicht würde ich dann anders denken. So ist es eine gute, jedoch kurzweilige Unterhaltung.

Made by: Eman Cassallos, Erik Burnham
Erhältlich bei Dynamite Entertainment
6,5/10 Pfandflaschen

The Illusion Witch#2

Wir befinden uns in einer anderen, fantasy-mäßigen Dimension. In einem Land namens Saari, das bevölkert wird von Hexen, Rittern, Königen und sprechenden Frettchen. Eine Zauberin namens Cyren, die die menschliche Verkörperung von dem positiven Licht von Saari war wurde von obligatorischen Vertretern des Bösen, in Gestalt von drei Rittern angegriffen. Sie könnte sie abwehren, allerdings waren ihre Verletzungen so schwer, dass ihre physische Gestalt nicht mehr überleben konnte. Die zuständige Magierin hat ihre Essenz in ein Buch gebracht. Aber das vor langer Zeit. Nun sind die drei bösen Gestalt in Form eines äääh dreiköpfigen Monstrum zurückgekehrt und Cyren muss unbedingt zurückkehren bzw. irgendjemand muss Besitzer ihrer Kräfte werden um das Land Saari zu verteidigen. Jedenfalls wird ein sprechendes Frettchen namens Baru auf unsere Erde geschickt und findet dort die definitive Verteidigerin von Saari. Eine Illusionistin namens Aadya Locke, die definitiv keine Superkräfte hat und von alldem kein Plan hat wird irgendwie außerwählt. Baru hat die Aufgabe sie "nach Hause" zu bringen. Die arme Frau glaubt allerdings dass sie auf einem Acid Trip hängengeblieben ist und hält das Frettchen für eine Illusion. Fragt sich nur, warum sie danach mit dem Auto nach Hause fährt. Baru schafft es nicht, sie zu überzeugen, also kidnappt er sie im Schlaf, indem er ihr irgendeinen Pulver zu flößt, was ihren Körper schweben lässt. Prompt sind sie in Saari angekommen und schon bald treffen sie auf einen Drachen. Aadya kann immer noch nicht glauben, was da grade passiert und denkt, sie wäre in Koma.

Ich frage mich ehrlich gesagt, wieso das heutzutage durchgeht dass jemand offensichtlich nicht in der Lage ist irgendwo hin zu gehen und dann ohne was dagegen sagen zu können entführt wird. Also, dass sowas in einem Comic präsentiert wird, als wäre es was ganz normales. Aber gut, hier wirds dargestellt als wäre es ein fürchterlicher Notfall. Von daher: Nagut. Jedenfalls, haben wir hier eine klassische "Fantasy Welt trifft moderne Welt" Geschichte. In der nächsten Ausgabe wird Aadya noch viel mehr erstaunt darüber sein, was für Gestalten durch die Gegen laufen. Und irgendwann wird sie auch tatsächlich checken, dass sie nicht in Koma liegt und auch nicht auf einem Acid-Trip ist. Es ist alles so offensichtlich, weil es schon zig mal durchgekaut wurde. Nichtsdestotrotz: Verdammt guter Zeichenstil und amüsante Geschichte.

6,5/10 Pfandflaschen
Made by: Ruben Romero, Andrea Errico
Erhältlich bei: Behemoth

Man Goat & the Bunnyman: Green Eggs & Blam!#1

Okay.

Zunächst mal wird eine kurze Vorgeschichte gezeigt. Ein anthropomorpher Hase, der sein Kind im Arm trägt wird von einem nicht näher definierten Wesen durch einen Wald gejagt. Es sieht aus wie ein äääh anthropomorpher ääääh Schakal oder so. Jedenfalls springt der Krieger-Hase durch einen Portal und landet in unserer Dimension. Prompt wird er von US-Militärs mit Waffen bedroht und kündigt daraufhin an ihnen die Lichter auszublasen, wenn sie damit nicht aufhören. Nun sind wir in der Gegenward. Floyd, ein etwas stämmiger anthropomorpher Hase und offensichtlich das kleine Kind in der Rückblende ist grade dabei Holz zu hacken. Zusammen mit Phil, den Ziegenmann, bildet er ein unvergleichliches Team. Sie sind Monsterjäger und grade in einem Wald in New Jersey am campen. Ziel ist, den Teufel von New Jersey zu töten. Floyd ist so über Phil aufgeregt, weil er der Meinung war, dass er seine Mutter ins Bett kriegen wollte, dass er gar nicht mitkriegt wie der Teufel auftaucht und Phil kurzen Prozess mit dem Biest macht. Ist der Job erledigt, werden die beiden zu ihrem HQ von
einem weiteren Teammate, einer Frau namens Tammy geflogen. Dort angekommen ist Floyd immer noch sauer und beschließt im Wald sich auf das Foto seiner Freundin, einer Veterinär-Krankenschwester namens Jill, einen runter zu holen. Prompt wird er von einem riesigen, achtarmigen Roboter gejagt bis irgendwann mehrere Freunde, darunter ein Big Foot auftauchen. Der Bigfoot schafft es das Teil mit einem gezielten Steinwurf kaputt zu machen. Jack, ein weiterer Freund von Floyd und gleichzeitig notgeiler Wolpertinger, fährt ihn daraufhin wieder zum HQ. Dort wird er allerdings wieder böse von Phil überrascht, weil dieser scheinbar Sex mit Jill hatte, die zu Gast ist. oO. Jedenfalls beschließt er, gemeinsam mit Jack, stattdessen auf die Spur von seinem Vater zu gelangen.

Ööööööööh.

Okay, ich musste das also verarbeiten. Es ist nicht neu, dass man ungleiche Charaktere in einem Team oder einem Duo vereint. Dass sie irgendwie Freunde sind, die sich manchmal gar nicht leiden können, auch nicht. Anthropomorphe Tiere sind auch nichts neues. Andere Dimensionen sowieso nicht. Sexuelle Anspielungen - davon will ich gar nicht reden. Das Ding ist, das hier wirkt so vertraut, ist gleichzeitig so unfassbar blöd aber so lustig und tatsächlich irgendwie spannend. Es ist wie ein Action-Comic für Erwachsene, nur dass hier nicht zu viel für Erwachsene preisgegeben wird. Kurzum: Ich finde das höllisch witzig, auch wenns mich in erster Linie einfach vorm Kopf gestoßen hat. Und genau das fehlt mir manchmal in Comics. Es ist zwar alles vertraut, aber zu vertraut, zu banal und zu vorhersehbar: Das hier ist vertraut, wirkt aber gleichzeitig wie eine neue Variante des Vertrauten. Es ist einfach nur verdammt gut und lustig.

Made by: Joe Brusha, Ralph Tedesco, Dave Franchini, David Wohl
8/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: Zenescope

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