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Dienstag, 11. Januar 2022

Film der Woche#519: Jumanji Double Feature, Teil 2 (von 2)

Endlich. Endlich habe ich es geschafft, die beiden neuen Jumanji-Filme zu sehen. Dabei will ich das schon seit 2017 tun. Oder so. Scheiße, habe ich lange dafür gebraucht. Das Case mit den zwei DVDs liegt hier seit mindestens 2019. Und hier geht's zum ersten Teil. 

Jumanji: Welcome to the Jungle (2017)

Im zweiten Teil der Reihe findet zunächst der Vater eines Jugendlichen namens Alex Vreeke (Colin Hanks) das berühmt-berüchtigte Jumanji-Brettspiel am Strand und bringt es seinem Sohn mit. Dieser ist jedoch nicht wirklich daran interessiert und spielt lieber mit seiner Spielekonsole. In der Nacht verwandelt sich das Brettspiel auf magische Art und Weise in ein Videospiel und lässt sein Zimmer in grell-grünen Licht erhellen. Aber das war vor zwanzig Jahren. Im hier und jetzt, in der selben Stadt namens Brantford: ein junger Nerd namens Spencer (Alex Wolff) schreibt die Hausaufgaben für seinen Kumpel, den Footballspieler Anthony, genannt "Fridge" (Ser'Darius Blain). Der Betrug fällt allerdings auf und beide werden zu Nachsitzen verdonnert. Genauso wie die Smartphone-verliebte Bethany (Madison Iseman), die in einer Prüfung telefoniert und Martha (Morgan Turner) die sich einer Sportlehrerin gegenüber sehr frech geäußert hat. Jedenfalls dürfen sie in einem zukünftigen

"Computerraum" uralte Zeitschriften auseinanderreißen und fürs Recycling vorbereiten, als Strafarbeit. Merkwürdigerweise meldet sich exakt hier das Spiel zurück. Es steckt in einer alten Konsole und zieht die vier quasi hypnotisch an mit den Sound von Tribal Drums. Als sie es anschalten zeigt sich ihnen ein Nintendo-64-mäßiges Design. Sie dürfen zwischen vier von fünf spielbaren Charakteren entscheiden. So entschließen sie sich, eine Runde zu zocken und werden prompt in das Videospiel hineingesaugt. Im Spiel angekommen, stellen sie fest dass sie nun die vier Videospiel-Avatare darstellen. Spencer ist der starke Dr. Smolder Bravestone (Dwayne "der Stein" Johnson), Bethany wurde zu Professor Shelly Oberon (Jack Black), "Fridge" wurde zum Zoologen  Franklin "Mouse" Finbar (Kevin Hart), Martha hingegen verwandelte sich in den "Vamp" Ruby Roundhouse (Karen Gillan). Es dauert nicht lange, da zeigt ein NPC namens Nigel ihnen die gesamte Vorgeschichte von Jumanji. Ein korrupter Anthropologe namens Van Pelt (Robby Cannavale) hat einen smaragdgrünen Stein gestohlen und eine uralte Energie an sich gerissen. Nigel hat es geschafft, den Stein zu stehlen und bringt ihn den vier Avataren. Es ist nun ihre Aufgabe durch das fiktive Dschungel-Land von Jumanji zu laufen und den Stein in einen riesigen Jaguarförmigen Gestein zu stecken. Damit wäre das Spiel durchspielt.

Der erste "Jumanji" hatte zwar eine rührende Story vom Vater der seinen Sohn vernachlässigt hat, war aber im Grunde genommen ein witziger Abenteuerfilm. Hier ist es nicht viel anders. Die vier Charaktere (nicht die Avatare) haben eindeutig ihre Schwächen, erkennen aber durch Teamarbeit aber auch die eigenen Stärken und merken dass sie als Menschen "gar nicht mal so scheiße" sind. Prestige und Coolness fallen weg und der schulische Beliebtheitsstatus ist dann irgendwann gar nicht mal so interessant. Im Grunde geht es viel um Freundschaft und ein positives Selbstbild. Andererseits geht es aber auch als Videospiel-Character durch die Gegend zu laufen, Rätsel zu lösen und Bösewichten eins auf die Schnauze zu hauen. Ich finds herrlich wie detailgetreu der Film ist. Man hat jegliche Klischees bedient. So bewegen sich die Avatare tatsächlich, zumindest zum Teil, wie Videospielfiguren. Das Spiel agiert dann auch auf typische Weise. Die NPCs könnten nicht dämlicher sein. Wer meint, dass das hier nur eine Art Action-Variante des alten Films ist, der hat nicht ganz unrecht. Allerdings war der alte Film auch sehr actionreich. Nur gabs dort keine Bösewichte die auf Motorrädern durch die Gegend gefahren sind. Und Van Pelt war jemand komplett anders. Ich muss sagen, auf eine ganz eigene Art hat mir der Film gefallen. Er versucht nicht besonders intellektuell rüber zu kommen, hat aber eine ganz angenehme Botschaft. I enjoyed this.

8/10 Pfandflaschen
Trailer:



Jumanji: The Next Level (2019)

Es sind zwei Jahre vergangen. Die uralte Konsole mit dem Jumanji-Spiel ist endgültig von Fridge mit einer Bowlingkugel zerstört worden. Die vier Freunde halten immer noch Kontakt zueinander, haben sich aber über alle Winde verstreut. Sie sind auf verschiedenen Colleges. Martha und Spencer sind irgendwie immer noch zusammen, aber die Fernbeziehung ist schon eine Last. Darum machen sie eine Pause. Über die Winterfeiertage (aka Weihnachten) fährt Spencer zu seiner Mutter nach Hause und eigentlich sollte er auf seine drei Freunde treffen. Doch er fühlt sich nicht wohl in seiner Haut. Am liebsten wäre er wie sein Videospielcharakter Dr. Smolder Bravestone. Sein Opa Eddie (Danny DeVito) ist nach einer Hüft-OP zu Besuch und mit ihm muss er sich auch das Zimmer teilen. In der Nacht kann
er nicht schlafen, geht in den Keller, und repariert notdürftig die Konsole, die er ohne das Wissen seiner Freunde aufbewahrt hat. Seitdem ist keine Spur mehr von ihm zu finden. Als die drei übrigen Freunde ihm finden wollen, treffen sie zuerst auf Opa Eddie und seinen ehemaligen Geschäftspartner Milo (Danny Glover). Die beiden haben früher ein Restaurant besessen und sind, sagen wir mal, verstritten und wollen ein paar Sachverhalte klären. Als Fridge, Bethany und Martha in den Keller gehen entdecken sie die Konsole und zählen 1 und 1 zusammen. Spencer hat sich irgendwie ins Spiel teleportiert. Also müssen sie rein und ihn da rausholen. Es geschieht schneller als erlaubt. Da die Konsole aber kaputt ist, entscheidet sie willkürlich wer welchen Avatar nimmt. So wird Eddie zu Smolder Bravestone, Milo zu Franklin Finbar und Fridge zu Sheldon Oberon. Einzig Martha behält ihren Avatar. Bethany hingegen wird gar nicht erst hineingesaugt. Im Spiel selbst muss das neue Team nun Spencer finden, der offensichtlich als ein neuer Avatar unterwegs ist. Außerdem hat sich der Verlauf verändert. Ein neuer Bösewicht namens Jürgen der Brutale (Rory McCann) ist dabei das Land von Jumanji zu versklaven. Er hat, wie Van Pelt im ersten Teil, ebenfalls ein Juwel sich unterm Nagel gerissen dass nun zurückgeklaut gehört.

Höchst interessant. Wirklich jetzt. Dwayne "The Rock" Johnson, Jack Black, Kevin Hart und Karen Gillan haben es im Film davor geschafft sich wie astreine Teenager in einem Videospiel zu benehmen. Jack Black redete und verhielt sich wie ein Cheerleader-Girl. Hier verhält er sich wie ein junger schwarzer Quarterback. Kevin Hart spricht hier nicht wie ein junger schwarzer Quarterback, sondern wie ein alter Mann. Noch interessanter wird es wenn Awkwafina den Character von Danny DeVito darstellen muss. Aber ich will nicht zu weit vorgreifen. Ich finds herrlich, was für ein Schauspiel das ist. Es zeugt wirklich von Talent diese verschiedenen Charaktere darzustellen, die in einem anderen Körper gefangen sind. Aus "The Rock"s eindringlichen Starren wird ein Knautschgesicht eines alten Mannes. Wie schon gesagt: Wirklich sehr beeindruckend. Auch die Handlung eines Videospiels ist wieder mal perfekt übertragen. Vor allem die Sinnlosigkeiten diverser Spielverläufe bringen mich zum Lachen. 

Großartiges Kino!
8,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


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