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Donnerstag, 2. Dezember 2021

Album der Woche#516: Spiritbox - Eternal Blue (2021)

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Themenmonat auf "..,klar". Wie es die letzten zwei Jahre auch der Fall war, werde ich im Dezember im Rahmen von "Album der Woche" ausschließlich Alben aus diesem Jahr reviewen. Sozusagen als eine Art Mini-Rückblick.

Das erste Mal von kanadischen Spiritbox hörte ich irgendwann Mitte dieses Jahres. Dabei gibt es die Band schon seit 2016. Ich weiß nicht genau, wann es war, aber ich hörte mir irgendeine der Singles an, die vor diesem Album rausgekommen sind. Doch erst die Ankündigung von Limp Bizkit mit Spiritbox auf Tour zu gehen (die wegen Covid-19-Fällen abgebrochen werden musste) hat dieser Band meine Aufmerksamkeit beschert. Allerdings hat es gedauert, bis ich mir das Album tatsächlich geholt habe. 


"Eternal Blue" ist dann auch das erste richtige Album. Sängerin Courtney LaPlatte und Gitarrist Mike Stringer sind ehemalige Musiker der Irgendwas-Core Band Iwrestledabearonce. Ich kann mich erinnern, was für eine Art Gesang dort herrschte und war deswegen recht überrascht von dem Zusammenhang zu lesen. LaPlatte setzt nämlich sowohl sehr cleanen Gesang ein als auch jede Menge Growls. Allerdings ist das hier nicht wie in verschiedenen Metalcore-Bands, die beide Gesänge in jedem Song abwechselnd einsetzen. Viel eher ist in jedem Song eine Art Gesang zu hören, sodass jeder einzelne gut hervorsticht. Wäre es so wie bei den anderen Metalcore-Bands würde es mir wahrscheinlich wie Metalcore-Einheitsbrei vorkommen, der nach einem Gewissen Schema funktioniert. 

Spiritbox hingegen schaffen es knapp vierzig Minuten lang nicht langweilig zu werden. Es sind Elemente die man teilweise in diesen Konstellationen nicht vermutet hätte. Zumindest ich nicht. Melodischer Gesang, Growls, Djent-ige Riffs, Sample-Spielereien und dazu noch progressive Momente. Ich meine damit klitzekleine Schlagzeug- und Gitarrenfrickeleien. Der Albumtitel "Eternal Blue" bezieht sich auf einen Compuerhack gleichen Namens, der zu Computerabstürzen und dem sogenannten "Blue Screen of Death" führt. Inhaltlich gesehen geht es aber größtenteils um radikale Veränderung, wie das plötzliche Ende einer Freundschaft oder einer toxischen Beziehung. Das letzte Lied hierauf ("Constance") hat LaPlatte ihrer an Demenz erkrankten Großmutter gewidmet. Im Video dazu geht es unter anderem um den voranschreitenden Verlust der Wahrnehmung der Außenwelt. Es ist sehr traurig.

"Eternal Blue" ist insgesamt ein sehr erfrischendes und spannendes Erstlingswerk. Ich hoffe auf noch mehr in den nächsten Jahren.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: We Live In A Strange World, Constance, Sun Killer, Yellowjacket, Eternal Blue


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