"Juju" ist das vierte Album der Band und gleichzeitig die Rückkehr zu "rockigeren" Sounds. Es ist sowas wie ein Konzeptalbum, auch wenn es ursprünglich nicht so geplant war. Man merkt allerdings, dass dunkle Themen sich durchs Album ziehen. Um mal ganz hinten anzufangen, "Voodoo Dolly" klingt irgendwie nach Jefferson Airplane und handelt von einer manipulativen, toxischen Beziehung. Die Leadsingle "Spellbound" ist etwas völlig abstraktes. Der Text verwirrt einen erstmal, doch wenn man dahinter steigt, wird man AHA-Momenten überschütet. Meiner Analyse zufolge handelt er von der Erfahrung, als Kind nicht sprechen zu können und von all den Stimmen um einen herum verzaubert zu sein. Ich mag die Art und Weise wie der Text geschrieben ist. Wenn man nicht genau hinhört, könnte er so rüberkommen als würde er von Hexen oder so handeln. Dabei geht es um was komplett anderes. In "Night Shift" geht es um einen Serienkiller namens Peter Sutcliffe, der zwischen 1975 und 1980 13 Frauen umgebracht hat.
Musikalisch ist es ein großartiges Zusammenspiel von Steven Severins sehr 80s-lastigen Bass, Budgies hypnotischen Schlagzeug, John McGeochs oftmals orientalischen anmutender Gitarre und natürlich Siouxsie Sioux' großartigen Gesang. Letzterer kommt größtenteils super melodisch daher, bis sie irgendwann anfängt zu kläffen, was sehr überraschend kommt. Was mir insgesamt gefällt ist dieser Spagat. Es ist nicht Post-Punk a lá Joy Division, sprich nicht so depressiv und auch kein Goth Rock wie Sisters Of Mercy. Ich spreche jetzt in Schubladen, ich weiß. Kurzum: Siouxsie und ihre Typen sind einfach wesentlich punkiger gewesen und genau das gefällt mir daran. Und wie viele OHrwürmer das Ding erzeugt, wie kraftvoll das ist. Herrlich
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Night Shift, Spellbound, Arabian Knights
8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Night Shift, Spellbound, Arabian Knights
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