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Donnerstag, 29. Juli 2021

Comics Monthly#87

Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe von "Comics Monthly"! Diesmal habe ich sogar, so wie früher, ganze vier Ausgaben von vier verschiedenen Verlagen reviewt. Unterschiedlicher gehts kaum. Kein Wunder, dass es so viel ist. Schließlich arbeite ich seit Anfang des Monats daran. 

Ashes, Ashes#1

Oh, ich liebe positive Überraschungen.

"Ashes, Ashes" basiert auf dem Buch "Ravage" von René Barjavel. Zuerst scheint sich die Geschichte in irgendeinem Dorf, mitten im Winter abzuspielen. Die Umgebung sieht aus wie Ende des 19. Jahrhundert oder vielleicht etwas später. Die Bevölkerung, mehrheitliche Männer jungen und mittleren Alters stellt eine Armee dar. Sie werden grade von einem hinterlistigen Feind angegriffen, der mit seiner Armee über die Schutzmauer bzw. durch sie gekommen ist. Plötzlich legt sich der Fokus auf den Anführer des Dorfes, einen bärtigen, 129-jährigen Mann den alle nur den "Patriarchen" nennen. Als er

erfährt, dass der Feind in unmittelbarer Nähe ist, beschließt er, nicht lange zu fackeln und zurückzuschlagen. Also nimmt er seine Axt und schlägt mehrere Schädel der gegnerischen Armee ein. Mit seinem Messer schlitzt er diverse Kehlen auf, bis er 1:1 mit dem gegnerischen Anführer ist. Es stellt sich heraus, dass der Patriarch in Wirklichkeit Francois heißt. Sein Gegner heißt Albert und sie duzen sich. Ab diesem Moment wird klar. Die Story spielt weit in der Zukunft, als die Menschheit auf einem derart hohen technologischen Stand ist, dass es für einige doch zu viel gewesen ist. Und zwar so viel, dass sie anfingen sich in Dörfer zurückzuziehen. Zumindest vermute ich, dass es so gewesen sein muss, denn so viel wird hier noch nicht verraten.

Das hier ist künstlerisch auf solch hohen Level, dass alle anderen Comics in dieser Ausgabe fast schon einpacken dürfen. Es ist eindeutig kein Comic mehr, sondern eine Graphic Novel. Die einzelnen Panels sehen aus wie kleine Gemälde und als Francois anfängt mit seiner Axt Köpfe einzuschlagen, sehen die Gesichter so überrascht aus, dass es wiederum lustig ist. Für Freunde des Steampunk als auch des Sci-Fi finden sich auch zwei kleine Momente. Ich habe, ehrlich gesagt, irgendwas Sci-Fi-mäßiges erwartet. Das Cover hat mich an den Film "Inception" erinnert. Ich bekam Sci-Fi, nur andersrum aufgesattelt. Wie man das so sagt. Oder so. Ich finds mehr als gut!

Erhältlich bei: Magnetic Press
9/10 Pfandflaschen
Made by: JD Morvan, Rey Macutay, Walter


Gamma Flight#1

Okay, ich hab wohl einiges nachzuholen. Wobei, nee. Eigentlich weiß ich dass es mittlerweile zwei Hulks gibt. Den Immortal Hulk und den Totally Awesome (?) Hulk. Und dass es zwei unterschiedliche Personen sind. Der erstgenannte ist immer noch Bruce Banner, der zweite ist Amadeus Cho. Erstgenannter wird immer noch oder wieder von der Regierung gesucht? Egal.


Jedenfalls gab es mal eine Comicreihe namens "Alpha Flight". Dort waren Agenten/Superhelden zu sehen, die für die Regierung diverse Aufträge im Weltraum erfüllt haben. "Gamma Flight" war eine Art Spin-Off. Die dort vertretenen Charaktere hatten die Augabe für Alpha Flight den Hulk zu suchen. Es hat sich allerdings herausgestellt, dass dieser gar nicht mal so schlimm ist. Lange Rede, kurzer Sinn. Die Jäger wurden zu Gejagten. Zu Beginn dieser Ausgabe sind sie zu sechst. Da wären: Crusher Creel aka The Absorbing Man, Mary MacPheeran aka Titania, Eugene Judd aka Puck, Leonard Samson aka Doc Sasquatch (lol), die Wissenschaftlerin Charlene McGowan und ein Hybrid aus den beiden Teenagern Rick Jones und Del Frye. Kaum sind sie in einem neuen Unterschlupf angekommen, sind noch nicht mal richtig da, schon kommt eine verheerende Nachricht im Fernsehen. Ein Gamma Monstrum attackiert die Stadt. Kurzerhand beschließen sie vor Ort aufzutauchen, den Mutanten zu beruhigen und mitzunehmen. Bevor die Gamma Police es tut. Der Mutant stellt sich als eine junge Frau namens Dionne heraus, die aus einem Cap geflohen ist, wo Experimente auf Menschen gemacht wurden. Als die ganze Gruppe von der Polizei angeschossen wird, rastet Titania komplett aus und zerstört Polizei Autos. Leider klappt es nicht Dionne mitzunehmen und Skaar, der Sohn von Hulk taucht auf um sie "nach Hause zu bringen".

Eine Sache muss ich hervorheben: Rick Jones (der damalige beste Freund von Hulk) und Del Frye sind auf eine unglaublich schlimme Art miteinander verschmolzen. Del ist ein durchsichtiger grüner Körper, mit Rick als eine Art Giraffenhals-Tumor der im am Hals herauswächst. Dieses Leben muss sehr schlimm sein. Die Handlung ist so lala. Es ist im Prinzip dasselbe wie die Task Force X bzw. die Suicide Squad von DC Comics. Nur ohne die implantierten Bomben, die bei Nichtdurchführung der Mission explodieren. Es sind Bösewichte bzw. Anti-Helden, die jetzt Heldenarbeit machen. Underdogs und so. Eigentlich müsste mir sowas gefallen. Allerdings ist der Plot einfach unfassbar vorhersehbar, zum einen. Eine Gruppe von Outsidern findet eine weitere Outsiderin und will sie bei sich aufnehmen. DOCH irgendjemand hat wohl was dagegen. Zum anderen: Dazu kommt noch, dass die Zeichnungen teilweise einfach richtig Scheiße aussehen. Als wäre man nicht fertig geworden. Als wären das Skizzen auf die man Farbe draufgeklatscht hat. Das ist wirklich sehr sehr schlimm. Ich dulde das nicht.

Made by: Al Ewing, Crystal Frasier, Lan Medina
4,75/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei: Marvel 

Justice League Infinity#1

Als allererstes werden wir Zeuge wie der Android Amazo quer durchs Weltall fliegt und von Außerirdischen für eine Gefahr gehalten wird. Sie schießen auf ihn mit Raketen, die er aber erfolgreich abwehrt, obwohl sie eigentlich ganze Sonnen zerstören sollten weil sie auf dem neuesten Stand der Technik sind. Irgendwann landete Amazo in einem vom Rest des Universums abgeschotteten Raum, bestehend aus lauter Spiegeln. Dieser hat ihm vom weiten zu sich gerufen, via Telepathie oder ähnliches. Dort angekommen beginnt der Androide zu hinterfragen was er ist, wieso er ist und was sein Zweck auf dieser Welt ist. Wieder auf der Erde: der Justice-League-Mitgründer und Marsianer Martian Manhunter aka J'Onn J'Onnz hat die JL verlassen. Nun reist er über den Globus in Gestalten
verschiedenster Menschen, jeglicher Hautfarbe und Nationalitätet. Die Welt der Homo Sapiens ist ihm äußerst wichtig, also hat er beschlossen sie genauestens zu erkunden anstelle Superheld zu spielen. Woanders: Die Justice League bestehend u.a. aus Batman, Superman, Wonder Woman und einen Haufen anderer Helden veranstaltet eine Überraschungsparty für Flashs Geburtstag. Der schnellste Mann der Erde ist sehr überrascht, noch überraschter sind allerdings alle anderen als plötzlich die Invasoren vom Planeten Apokolips in Metropolis auftauchen. Es sind Granny Goodness und die Paradämonen. Doch ein weiterer Apokolipsianer (?) namens Kalibak (der Sohn von Darkseid) und seine Soldaten taucht auf. Es kommt zu einem Kampf zwischen den beiden Fraktionen. Der Angriff ist offensichtlich nur eine Art galaktischer Schwanzvergleich. Mr. Miracle findet einen Weg die beiden Mini-Armeen wortwörtlich wegzusaugen und alles ist am Ende gut. Doch in dem oben genannten Raum, in welchem sich Amazo befindet kommt es zu einer Art Riss, welcher allen anschein nach Raum und Zeit verändern wird...

Ich habe die ersten beiden Seiten gelesen und dachte mir "Oh cool, das sieht vertraut aus". Dann habe ich festgestellt: Scheiße, das ist ja beinahe dasselbe Artwork wie im DC Animated Universe. Also in den Serien "Superman", "Batman", "Justice League" usw. Der Comic ist die Fortsetzung der leider schon beendeten Serie "Justice League: Unlimited". Mein Herz freut sich. Das Artwork ist dementsprechend auch sehr cartoony und ziemlich kinderfreundlich. Es ist außerdem interessant eine etwas weniger "Heldenhafte" Seite zu sehen, nämlich die Weltreise von MM als auch die Gedanken von Amazo. Der Stil erinnert teilweise jedoch nicht nur ans DCAU sondern auch an Genndy Tartakovsky (Dexter's Labor, PPG) allerdings nur was die Hintergrundgestaltung betrifft. Manchmal funktioniert so n Nostalgie-Ding einfach sehr gut.

8/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei DC
Made by: JM DeMatteis, Jim Tucker, Ethen Beavers

Ordinary Gods#1

Die Geschichte fängt vor 22 Jahren an. Irgendwo in Tokyo wird eine Gruppe von Yakuza von einem weißen Typen mit Bart angegriffen. Sie wissen sich zu wehren, doch der Bärtige kämpft sich durch und will an ihren Anführer rankommen - einen tätowierten älteren Herren. Doch die Handlung wendet sich und der Mann wird von seinem eigenem Handlanger umgebracht. Als nächstes wird uns in einer Art Rückblende (die immer wieder in die Handlung eingebaut wird) erklärt, dass es schon seit jeher Götter in unserem Universum gibt. Schon immer haben die Menschen gegen ihre Herrschaft rebelliert, bis irgendwann unter den Göttern selbst ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist. Einer der Götter, der "Erfinder", beschloß die eigenen Gegner (die unsterblich sind und immer wieder auferstehen) auf eine andere Art zu bekämpfen. Er erschuf eine Art ewig währendes Gefängnis für unsterbliche Seelen. Im Hier und Jetzt: Ein Typ namens Christopher besucht seinen Psychiater. Er stellt das erste Mal fest, dass er depressiv ist. Sein Leben besteht aus einem Zyklus von Geldverdienen bis er irgendwann alt genug ist um in Rente zu gehen. Kurze Zeit später ist er mit seiner kleinen Schwester in einem Bücherladen. Vor der Ladentür treffen sie auf die Repräsentantin einer komischen Sekte, die mit Kunden des Shopping Malls irgendwelche Scientology mäßigen Tests durchführen. Bei einem seiner Arbeitsaufträge trifft er urplötzlich auf diese Leute wieder. Es scheint so als ob sie hinter ihm her sind. Doch warum, und wieso? Und weshalb überhaupt? Nun, das wird erst gegen Ende verraten. Und ich spoiler hier nicht.

Zunächst mal das Positive: Das Artwork ist verdammt gut. Teilweise erinnert es mich an das Videospiel "God Of War", teilweise an irgendwelche Avengers-Klamotten. Mir gefällt auch die Verschmelzung von einer neuen und einer alten Welt. Ich meine jetzt die Handlung. Die Story ist auch alles andere als schlecht. Es ist ein uralter Kampf von guten gegen böse Götter, die sich in unserer Zeit "verstecken". Und da sind wir schon beim eigentlichen Problem: Die Story und das Artwork sind zwar schon geil, allerdings ist die Geschichte an sich relativ vorhersehbar. Natürlich muss es irgendeinen "Auserwählten" geben, der die Welt verändern wird. Natürlich weiß er nichts davon. Natürlich wird sein gesamtes Leben auf dem Kopf gestellt und nichts ist mehr so wie vorher. Von daher: echt gut, aber auf Dauer ist das nichts.

6,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Image Comics
Made by: Kyle Higgins, Felipe Watanabe

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