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Samstag, 27. Februar 2021

So isses, Musik!#118

Dead United - Fiend Nö. 1 (2021)

Die Band, die der Headliner von meinem allerallerallerersten Konzert überhaupt (30.10.2006 im Jugendzentrum B-Hof in Würzburg) war hat ein neues Album rausgebracht! 

Ich war mir zuerst nicht sicher, ob mir "Fiend Nö. 1" genauso viel Spaß machen würde, wie meinem 15-Jährigen Ich. Doch all die Unsicherheiten waren beim ersten Durchlauf des Albums wie weggeblasen. Zuerst fand ich den Beginn etwas holprig, doch wenn man dem Ganzen etwas Zeit gibt, dann "spielt" sich das Album "ein". Natürlich, es sind die selben Zutaten die jede sich selbst respektierende Horrorpunk-Band nimmt und zu Musik verwurstet. Ein gruselig anmutendes Intro, Songtitel wie "The Old Spook Sanatorium On Kill Hill", hier und da ein paar Samples (oder wie ich hier mitgezählt habe, wohl nur eins) und natürlich die "Woah Oh Oh"s als auch catchy Refrains. Man mag das vielleicht als ideenlos bemängeln, aber das ist nun mal Punk und nicht die 9. von Beethoven. Ich habe allerdings auch (außer vllt. The Other) keine weiteren Bands mit denen ich DU vergleichen könnte, weil ich mich schon seit längerem nicht mehr im Horrorpunk-Spektrum bewege. 

Was für Dead United spricht: Sie nehmen sich selbst ernst genug um weiter Musik zu machen und sich stetig zu verbessern. Gleichzeitig ist der Humor-Anteil nicht gerade klein. Ich spreche von Songzeilen wie "Mr. Reptile, Mr. Reptile, you ate my family!" oder dem Tom-Jones-Cover "It's Not Unusual", dass sie endlich mal aufgenommen haben. Ich musste bei dem Songtitel "Aaaaaah! Some Bees!" bisschen mehr lachen als ich sollte. Besonders ins Ohr gefallen ist mir "Fuck The Fiends!", das meiner Meinung nach sich tatsächlich gleichzeitig vor den alten (Danzig-)Misfits als auch vor den späteren Graves-Sachen verneigt. Das ist wie "Earth A.D." trifft auf "American Psycho" oder so. "Fiend Nö. 1" ist Horror, dreckig, Punk und definitiv nicht langweilig. Aber allerallerspätestens beim letzten Song "Waltz of the Damned" merkt man, dass da noch viel viel vieeeel mehr in der Band steckt. Ich bin gespannt, ob sie in Zukunft mehr in Richtung Death Rock gehen bzw. sich noch mehr ausprobieren werden. Habe auf keinen Fall eine Orgel erwartet! 

Ich bin tatsächlich sehr zufrieden!

Die Single "Fuck The Fiends!!!" erscheint Ende Februar, das Album am 09.04. dieses Jahres! Reinhören lohnt sich

8/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Fuck The Fiends!, Mr. Reptile, Waltz Of The Damned


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Poison Ruin - S/T (2021)

Habe durch den heiligen YouTube-Algorithmus Poison Ruin entdeckt. Eine funktionierende Mischung aus 80s Anarcho Punk und Dungeon Synth Interludes. Hört sich zuerst mal seltsam an, ist aber geil!

Bandcamp



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50 Best Rock Albums of the 90s, Teil 11 

28. Slayer - Seasons Of The Abyss (1990)

Slayer haben sich nie besonders darum geschert in irgendwelche Konventionen/Vorgaben reinzupassen und haben Anfang der 90er Jahre im Prinzip so weiter gemacht wie bisher. Während Metallica und Anthrax ihren Stil verändert haben. Das heißt aber nicht dass dieses Album 1:1 genauso ist wie "Reign In Blood" oder "South Of Heaven" ist. Trotzdem zähle ich es in eine Reihe mit den beiden Alben. Es ist für mich der Abschluß der "klassischen" Slayer-Ära. 

"Seasons In The Abyss" hat einen großartigen Titeltrack, der für Slayer-Verhältnisse ungewohnt langsam ist. Und ein großartiges, mystisches Musikvideo hat. Und der Songtext erst. Der Rest ist, und das möchte hier kein Tadel sein, Slayer-Standardwerk. Großartige Riffs und Soli von Hannemann und King. Wuchtiges Drumwerk von Dave Lombardo. Tom Araya macht seinen Job auch verdammt gut. Texte über Mörder wie Ed Gein (Dead Skin Mask) oder den Krieg (War Ensemble). Es ist definitiv kein schlechtes Album, jedoch möchte ich an der Stelle anmerken, dass alles was danach kam für mich nicht wirklich von Bedeutung ist. Okay, außer "God Hates Us All", aber das war 11 Jahre später.

Ich mag das Ding, aber auch nicht alles darauf. Einige Songs sind mir dann doch zu sehr "Standard Slayer". Trotzdem okay.

6,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Seasons Of The Abyss, War Ensemble, Dead Skin Mask



27. Alanis Morissette - Jagged Little Pill (1995)

Ich fand sie tatsächlich richtig gut in der Rolle von Gott (weiblich) in "Dogma". Nicht weil sie dort kaum ein Wort gesagt hat, sondern weil sie trotz keiner gesprochenen Passage die Rolle verdammt gut gemeistert hat. Das kann ich leider so nicht über dieses Album sagen. Ich bin allerdings zwiegespalten, darum wird es wie bei Bon Jovi keine Bewertung geben.

"Jagged Little Pill" ist zweifelsohne ein sehr einflussreiches Album, welches sogar Künstlerinnen wie Britney Spears inspirierte. Sie coverte sogar "You Oughta Know" auf einer ihrer Touren. Kann mir gut vorstellen dass Britney ähnliches mitgemacht hat wie Alanis Morissette in dem Song beschreibt. Eine schief gelaufene Beziehung und ein Ex-Partner der sich schnell eine andere sucht und einen emotionalen Trümmerhaufen hinterlässt. Der Song gefällt mir absolut, das liegt aber zum einen daran dass er sehr radiotauglich und nun, eine Single ist. "Ironic" hingegen, die andere Singleauskopplung empfinde ich als furchtbar nervig, höchstwahrscheinlich weil er irgendwann bis zum gehtnichtmehr in irgendwelchen Werbungen, YouTube-Videos oder Serien verwendet wurden. Ansonsten haben wir hier eine Art Post-Grunge-Verschnitt, Alternative Rock, der im Alternativen Radio läuft und in den Charts präsent ist. Nicht falsch verstehen: Ich finde es tatsächlich sehr cool dass AM sich durchgesetzt hat. Aber das Album ist vollgeballert mit Klischees und größtenteils geht mir ihr Gesang fürchterlich auf den Sack. Trotzdem steckt hier jede Menge Energie und Herzblut usw. und ich höre dass man sich wirklich sehr viel Mühe gegeben hat. Aber es ist absolut nicht meins.

Keine Bewertung

Anspieltipp: You Oughta Know



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