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Mittwoch, 9. Dezember 2020

Album der Woche#469: Igorrr - Spirituality and Distortion (2020)

Kurze Vorgeschichte: Igorrr wurde mir vor ca. 9 Jahren (oder so) von einem Kumpel gezeigt. Damals war Gautier Serre noch ein Soloartist und machte eine einzigartige Mischung aus Breakcore und Barockmusik. Bei mir ist nur der Name und die grobe Einrichtung hängengeblieben. Bis zu diesem Jahr als Igorrr mit u.a. Author and Punisher in Europa auf Tour gehen sollte. Irgendwann im April sollte ein Konzert in Bochum stattfinden. Aber ihr wisst ja schon was passiert ist. Jedenfalls, beschloß ich jetzt das Album zu reviewen. Auch um im "Best of 2020"-Monat Dezember die düstere Thematik beizubehalten.

"Spirituality and Distortion" ist mittlerweile Album von Igorrr. Das Projekt ist kein Ein-Mann-Projekt mehr, sondern viel mehr eine ganze Band. Zu Breakcore, Trip-Hop-Beats und Operngesang und Metal Riffs gesellt sich nicht nur die längst bekannte Barock Musik, sondern auch Akkordeon. Am Gesang sind Sängerin Laure Le Prunenec, die für die Barock Einlagen sorgt und Shouter Laurent Lunoir. Es gibt auch einen Gitarristen, zwei Bassisten und einen Drummer. Aber ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen. 

Fest steht: Ich habe etwas länger gebraucht um mich an das Album zu gewöhnen. Für den ersten Augenblick ist es zu verwirrend, zu hin und her springend. Doch wenn man sich daran gewöhnt hat, läuft es in Dauerschleife. Stellt euch vor, ihr hört einen klassischen Song, mit Operngesang, und plötzlich kommen zu Geigen auf einmal Metal-Gitarren dazu. Das ist ja noch vertretbar, schließlich ergänzen sich beide Genres ganz gut. Doch der nächste Song geht dann los mit Breakbeat-Uffta-Uffta und das haut dich dann von Socken. Oder aber mit Polka-Einlagen, die du so absolut gar nicht erwartest. Oder orientalische Klänge. Doch wenn du "Spirituality and Distortion" mehrfach abgespielt hast, ist die "Routine" drin. Und es ergibt ein großartiges Gesamtbild. Epische langgezogene Riffs, großartiges Schlagzeugspiel, dazu Geigenmeisterhaftigkeit, großartige Stimmlagen sowohl klassisch als auch schreiend und n Haufen schneller Beats. "Spirituality and Distortion" hätte ein beschissenes Mash-Up-Album werden können, zum Glück hat man all sein Können eingesetzt und das miteinander verbunden was laut Genre-Puristen gar nicht zu verbinden geht. Ich finde das sehr gut und gebe deshalb:

8,75/10 Pfandflaschen

PS: Ja, das ist der Corpsegrinder bei "Parpaing"

Anspieltipps: Paranoid Bulldozer Italiano, Barocco Satani, Very Noise, Polyphonic Rust, Parpaing, Downgrade Desert






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