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Donnerstag, 19. November 2020

Comics Monthly#80

Hallo und herzlich willkommen zur neuesten, mittlerweile achtzigsten Ausgabe von Comic Monthly. Diesen Monat beschäftige ich mich ausschließlich mit Comics aus dem Hause Image Comics. 

Crossover#1

Wow. Ich bin wirklich sprachlos. Im Comicladen kurz durchgeblättert und dann einfach so zugeschlagen. Und ich bin verdammt noch mal sehr zufrieden.

Zuerst wird diese eine Frage gestellt: Sind Superhelden in Comics real? Sind sie real als wir es sind? Schließlich waren sie vor unserer Geburt da und werden nach unser aller Tode wahrscheinlich auch noch da sein. Daraufhin kommt ein Flashback aus dem Jahr 2017, dem 17ten Januar in Denver, Colorado um genauer zu sein. Eine urplötzliche Explosion erschütterte die Stadt. Plötzlich hagelte es buchstäblich überall Superhelden, Superbösewichte und allerlei anderes nicht existierendes Volk. Menschen wurden unter Trümmern begraben, wurden verbrannt, ihre Gesichter schmolzen weg. Es war ein wahres Crossover, ein riesiger Superheldenkampf tobte. Diesmal in unserer Welt, nicht in einem Comic. Und die Bevölkerung hatte zu leiden. Das war real. Ein paar Monate nach dem "Event" hat irgendein Superheini ein Kraftfeld über Colorado erschaffen, sodass die "Supes" unter sich bleiben konnten. Doch es geht nicht primär darum. Sondern um eine Cosplayerin und Comic-Shop-Mitarbeiterin namens Ellipse. Als menschliche Maskenträgerin wird sie in der "neuen" Welt nach dem "Crossover" schief angeguckt und von evangelikalen Spinnern angeschrien. Sie arbeitet im letzten Comicladen der Welt, der Comics verkauft, die vor dem Event rausgekommen sind. Alles was jetzt rauskommt sind Propaganda-Comics über Cops und Soldaten. Eines Tages taucht im Laden jemand auf, der nicht außerhalb des Kraftfeldes gehört.

Heilige Scheiße. Wir hatten in "Comic Book Review" es ja schon mit The Boys zu tun gehabt. Die Reihe zeigte uns das wahre Gesicht der Superhelden. Hier wird eine etwas andere Situation geschildert. Nämlich nicht, wenn Superhelden teil unserer Gesellschaft wären sondern wie ein riesiger Fremdkörper urplötzlich in sie eindringen würden. Der Comic ist insofern unrealistisch, weil das einfach großartiges Sci-Fi ist, insofern realistisch weil die Reaktionen der Evangelikalen und anderen Spinner darin doch der Wahrheit entsprechen könnten. Außerdem gibt es einen Pfarrer der wie Helmut Kohl aussieht. Und man zeigt sehr gut wie schnell irgendwas oder irgendjemand zu einem Feindbild für die Gesellschaft werden kann und Menschen urplötzlich anfangen Molotov Cocktails zu schmeißen. Überraschend gut, verdammt gut gezeichnet und ich habe an der Stelle nichts mehr zu sagen.

9/10 Pfandflaschen

Made by: Donny Cates, Geoff Shaw

Firepower#5

Ich habe oben links "Robert Kirkman" gelesen und dachte mir... "Hmmmm na gut".

Ausgabe#5 fängt mitten im Geschehen an. Ein Typ in Rüstung, ausgestattet mit einer Keule hält eine Frau im Würgegriff. Sie ist die Ehefrau des Typen im Anzug, der sich ihm gegenüber stellt. Doch sie ist nicht wehrlos und hat eine Waffe. Beide können den Glatzkopf in Rüstung abwehren. Nach einem kurzen Kampf stellt es sich heraus, dass beide Ehepartner auf einer Date Night sind und der Glatzkopf es nicht nur auf sie sondern auch auf ihre Kinder abgesehen hat. Doch weil seine Freundin von dem Typen im Anzug schwer verletzt wurde, lässt er die Finger von den beiden und rennt weg. Die Ehepartner - Owen und Kellie Johnson fahren daraufhin schnellstens nach Hause. Dort sind schon zwei merkwürdig gekleidete Ninjaleute und wollen ihre beiden Kinder Doug und Haley kidnappen. Außerdem ist da noch n Kumpel der Kids, der zu Besuch ist und absolute Angst hat. Zum Glück tauchen die Eltern bald auf. Owen zeigt dann seine wahre Stärke. Er kann Feuerbälle aus seinen Händen schießen. Denn er hat die FIREPOWER die er einst im "Temple of the Flaming Fist" gelernt hat. Dieser Tempel will ihn nun zurück. Doch warum seine Familie?

Mein Gefühl sagt: eine Mischung aus Mr. und Mrs. Smith und Iron Fist. Wegen der inneren Kraft die gebündelt wird und irgendeinen esotherisch wirkenden Tempel als auch beiden Elternteilen in Anzügen, die gut austeilen können. Wobei sie sich hier nicht gegenseitig an die Gurgel gehen. Anyways: Es ist Robert Kirkman. Es ist spannend. Die Handlung der fünften Ausgabe geht einfach ohne Vorwarnung los und man kann super schnell eintauchen, ohne jegliches Vorwissen zu haben. Es ist actionreich und leicht witzig. So wie ein normaler Action/Abenteuer-Comic sein sollte. Designtechnisch nicht ganz mein Fall, aber egal. Es fetzt.

8/10 Pfandflaschen

Made by: Robert Kirkman, Chris Samnee

Inkblot#3

Ich fand das hier irgendwie cute und dachte mir, dass es eine Chance verdient hat.

Zuallererst erfahren wir, was es mit der schwarzen Katze mit den gelb-grün leuchtenden Augen auf sich hat. Inkblot ist nicht einfach nur eine Katze/ein Kater. Es ist ein von einer Hexe erschaffener raumverändernder Dämon, der durch alle Dimensionen reist. In dieser Ausgabe suhlt er sich zuerst in einem Blumenbeet, steigt aber aus nachdem er eine Flosse im nahegelegenem Wasser sieht. Diese gehört Nessie, oder zumindest einem Nessie ähnelnden Monster. Zusammen gehen sie auf ein Abenteuer. Sie tauchen plötzlich in einer Piratenwelt. Dort hat eine einäugige Hexe ein Piratenschiff an sich gerissen und bringt die Crew dazu das neu aufgetauchte Monster zu jagen. Der eigentliche Captain des Schiffes, Illivanos wurde auf ein kleines Boot mit magischen Fesseln gefesselt transportiert. Doch er lässt das nicht auf sich sitzen und ist ordentlich sauer über die Meuterei. Es entbrennt ein magischer Kampf zwischen der Hexe Stormlocke und ihn, Captain Illivanos.

Ich habe das Nachwort zusätzlich gelesen und kann es bestätigen. Dort wurde nämlich beschrieben wie Inkblot-Comics gemacht werden und ich finde man merkt das mit jedem Panel. Die Zeichnungen sind als allererstes entstanden und erst danach wurden Dialoge/Worte hinzugefügt. So wirkt die Handlung auch wesentlich natürlicher, weil die Katze kein "richtiges" Wort von sich gibt, außer "mow". Stattdessen gibt es eine/n Erzähler/in, die dem Leser etwas über den Titelhelden erzählt. Und natürlich die Piraten. Insgesamt wirkt der Comic auf mich, wie ein typisches semi-anthologisches Ding. In jeder Ausgabe kommt eine andere Story vor und der Titelheld wirkt als eine Art Begleitcharakter. Leider ziemlich kurzes Lesevergnügen, aber trotzdem sehr cute und aufregend gestaltet.

8/10 Pfandflaschen

Made by: Emma Kubert, Rusty Gladd

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