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Dienstag, 17. November 2020

Comic Book Review#463: Dark Horse Presents#116 (1996)

Wow. Habe durch "Cartoonist Kayfabe" von Fat Dog Mendoza erfahren (meine ich zumindest, vielleicht irre ich mich aber) und wollte unbedingt eine Ausgabe davon lesen. Ich bin also durch meine Recherchen an die 116te Ausgabe von "Dark Horse Presents" gestoßen. Es ist eine Art Anthologie-Reihe die seit Ewigkeiten bei Dark Horse Comics rauskommt und in welcher pro Ausgabe drei bis vier verschiedene Storylines gezeigt werden. In dieser Ausgabe kommt übrigens in jeder Story ein Hund vor!

Scheinbar ist es der erste Auftritt von Fat Dog Mendoza (auf dem übrigens eine britische Zeichentrickserie für Kinder lose basiert). Der dicke, shapeshiftende (?) Hund, auf dem wahrscheinlich Jake von "Adventure Time" basiert, ist der Sidekick eines Superhelden namens The Whoosh. Vielleicht ist es aber andersherum. Die beiden werden Zeugen eines Banküberfalls, begangen durch ein paar weiblicher siamesischer Zwillinge. Sie unternehmen aber nichts, sondern beschließen stattdessen in den Urlaub zu fahren. Und zwar in den Monte Carlo State Park. Dafür steigt The Whoosh auf Mendoza drauf und sie galoppieren davon. Mendoza zieht mit seinen Schwanz ein ganzes Wohnmobil. Im Park angekommen helfen sie einen Ranger nicht, der grade mit einem Bären kämpft, weil er so beschäftigt aussieht. Whoosh zeigt den Park-Besuchern daraufhin wie stark er ist, indem er alle Dixi-Klos umkippt. 

Die zweite Story handelt von "Trypto the Acid Dog", einer Parodie auf "Krypto the Superdog", den besten nicht-menschlichen Freund von Superman. Trypto ist mit seiner menschlichen Familie unterwegs und sie machen irgendwo halt. Plötzlich sehen sie wie irgendwo in der Ferne ein Raumschiff landet oder ein Meteorit fällt oder so. In der Nacht vertreibt Trypto dann ein paar Waschbären indem er sich ganz kurz in ein Monster verwandelt. Wahrscheinlich ist das seine Superkraft, acidmäßige Illusionen erzeugen um seine Gegner einzuschüchtern. Jedenfalls, werden er und sein Junge am nächsten Tag von einem insektoiden Außerirdischen gekidnappt.

In der letzten Geschichte geht es um Dr. Spin und seinen Sidekick, Spingirl. Wobei sie sich eigentlich gar nicht so richtig für den Job entschieden hat. Der Doctor ist eine Art Parodie auf Doctor Who. Genauer gesagt sieht er aus wie eine Mischung aus Dick Tracy und irgendwelchen Strichmännchen. Anders als bei Doctor Who geht es hier allerdings nicht um Dimensionen/alternative Welten/andere Planeten sondern um verschiedene Kontinuitäten in der Comic-Welt. Dr. Spin und Spingirl finden eine vollkommen durcheinander geratene Comic-Welt vor. Verschiedene Realitäten sind ineinander geraten und all die (innerhalb dieses Comics) existierenden Superhelden stehen miteinander im Krieg. Sie sind der Sache dicht auf den Fersen und finden heraus dass Dr. Spins ewige Gegner wie Continuity Clown oder Red Menace (die ein absolutes Klischee von existierenden Superbösewichten sind) dafür verantwortlich sind. 

Die erste Story war so eine Art Sage über Anti-Helden. Irgendwas mit Dadaismus ist da definitiv mit drin. Außerdem erinnert mich der Stil sehr an irgendwelche Artists der Neuzeit deren Werke größtenteils in Memes verwurstet werden. Das Ganze ist so grotesk, dass man gar nicht glauben darf dass man daraus eine Kinderzeichentrickserie gemacht hat. "Trypto the Acid Dog" hat auf meinem Gesicht ein riesiges Fragezeichen ausgelöst. Alleine die Idee, diesem Hund diese Fähigkeiten zu geben ist so absurd, dass sie schon wieder gut ist. Dr. Spin hat den ganzen Comic komplett auf den Kopf gedreht. Das war eine sehr gute, detaillierte Parodie auf all das Comic-Insiderwissen, dass nur Comic-Insider wissen. Es ist die gute Art von Selbstironie.

Richtig gute Ausgabe!

Made by: Scott Musgrove, Bill Mumy, Miguel Ferrer, Steve Leialoha, Gordon Rennie, Roger Langridge

9/10 Pfandflaschen

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