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Dienstag, 3. November 2020

Comic Book Review#461: The Punisher#1-12 (2001)

Mal wieder eine Leihgabe von Pinky. Ich hatte tatsächlich sehr sehr sehr viel Spaß und Vergnügen, werde aber demnächst nachrüsten um mal etwas neueren, abwechslungsreicheren Content hier zu liefern. 

Raus gekommen in einem Band namens "Welcome Back, Frank". Es ist NICHT dieselbe Serie, die Garth Ennis später ebenfalls geschrieben hat, die unter dem "MARVEL MAX" Imprint gelaufen ist. Diese war deutlich gewalttätiger und abgefahrener. Hier ist es auch der Fall, aber verglichen zu der MAX-Reihe ist es höhö nichts. Trotzdem sehr gute Story und Unterhaltungsfaktor 9000.

Frank Castle aka Punisher macht hier das was er am Besten kann: Kriminelle töten, abschlachten, in die Luft jagen. Als "John Smith" lebt er in einem unauffälligen, aber eher schmuddeligen New Yorker Viertel. Seine Nachbarn sind der Punk Spacker Dave, der ihn ziemlich cool findet, die schüchterne Joan und der übergewichtige Mr. Bumpo, der zu Beginn der Geschichte in seine Wohnung zurückgeschoben werden möchte, weil er im Türrahmen feststeckt. Frank hat ein neues Ziel seiner Verbrechensbekämpfung ausgewählt. Der italienische Mafia-Clan von Ma Gnucci. Er schaltet ihre Söldner aus, einen nach dem anderen. Ein Detective namens Soap wird auf den Fall angesetzt. Die meiste Polizeibelegschaft scheint dem Punisher zwar dankbar zu sein, aufgrund öffentlichen Druck seitens der Regierung muss sich aber jemand um den Vigilanten kümmern. Also wird der Fall den größten Loser-Cop überhaupt, der Soap ja nun mal ist, auferlegt. Ma Gnucci ist alles andere als begeistert vom Massensterben ihrer Söldner. Noch weniger ist sie begeistert als Castle sie in einem Zoo Eisbären zum Fraß wirft. Dabei verliert sie ihre beiden Arme und Beine. Es muss wohl jemand her, der den Punisher ausschalten kann. Soap, der schnell aus Versehen seinen Psychologen Partner (der Typ hieß ernsthaft Bud Plugg) in den Selbstmord treibt kriegt bald eine neue Partnerin zugewiesen. Lieutenant Molly von Richthoffen, die mit keinem Vorgesetzten schlafen will und als "die größte Enttäuschung des Departments" gilt. Sie beschließen Punisher und die Mafia gegeneinander antreten zu lassen um am Ende die "Reste, die übrig bleiben" zu verhaften Parallel dazu entwickeln sich drei weitere Stränge. Es gibt nämlich weitere Vigilanten in der Stadt, die ebenfalls ohne Skrupel Kriminelle töten. Ein Priester, der sich "The Holy" nennt und Gangmitglieder nach ihren Beichten mit einer Axt abschlachtet. Ein faschistoider Elitist aus einem Reichenviertel, der sich "The Elite" nennt und Crackdealer tötet. Und zu guter letzt Mr. Payback, ein Working Class Vigilante der Manager und Bosse ins Visier genommen hat. 

Ich liebe diese Story. Ohne Scheiß. Garth Ennis versteht es sehr gut, den Leser zuerst sehr schnell reinzuziehen, ihn dann mit einem hohen Bodycount zu provozieren und es dann zu schaffen ihn bis zum Ende beizubehalten. Steve Dillons Artwork sagt mir zwar nicht immer zu, beispielsweise wirkt Punishers Gesicht derart seelenlos dass es nur noch merkwürdig ist, aber insgesamt macht es schon was her. Außerdem ist dieser Comic eine Art Verteidigung von Punishers Taten. Man heißt zwar nicht zu 100% alles gut, was er tut aber man betont sehr gut dass er sich dabei viel Gedanken über die Unschuldigen macht. Das tut man indem man ihn die drei anderen Vigilanten gegenüber stellt. Diese sehen sich zwar als des Punishers Nachfolger bzw. Kollegen, haben aber im Endeffekt nichts mit ihm zu tun. In seinen Augen sind sie genauso Abschaum, wie andere Kriminelle auch weil sie sich einen Dreck scheren ob sie Unschuldige töten. That was a very good read. Ein sehr extrovertiertes Stück Comic Kunst. Und nein, das ist kein "anything goes" oder "Hauptsache Schock" oder so. Auf keinen Fall.

8,75/10 Pfandflaschen

Made by: Garth Ennis, Steve Dillon

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