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Sonntag, 15. November 2020

Album der Woche#465: Bathory Discography, Teil 2

4. Blood Fire Death (1988)

Auf diesem Album gingen Bathory (das waren damals Quorthon, Kothaar und Vvornth) neue Wege. Nun, verhältnismäßig neu. Sie haben mit "Blood Fire Death" (mal wieder) ein neues Genre (mit)geprägt. 

Laut Quorthon war der Schlagzeuger Vvornth ein riesiger Manowar-Fan. Eigentlich sollen sie die einzige Metal-Band gewesen sein, die er gemocht hat. Also baute er sein Schlagzeugstil für dieses Album auf ihn bekannten Manowar-Songs auf. Dies gefiel Quorthon ebenfalls. Anyways: Bathory bewegen sich hier thematisch weiter weg von typischen Themen ihrer ersten drei Alben. Weg von Satan und Blasphemie, hin zu Paganismus/Heidentum, nordischen Göttern und all den ganzen Kram. Zwar sah sich Quorthon zu dem Zeitpunkt (definitiv) nicht als Heide, aber das Thema war interessant. Vor allem weil Satan nach drei Alben wohl doch ausgelutscht war.

Musikalisch ist "Blood Fire Death" nicht viel anders als die ersten drei Alben, im Groben. Es ist derselbe Thrash Metal, diesmal jedoch mit etwas klarer klingendem Krächzgesang von Quorthon. Auf Songs wie "Blood Fire Death" versucht er sich allerdings an beinahe-Cleangesang. Dazu kommen allerdings der oben erwähnte, von Manowar "kopierte" Schlagzeugstil der einige Songs "schaukeln" lässt, sodass sie, ja tatsächlich wie "Hymnen" rüberkommen. Man wirft auch noch andere Stilmittel ein wie Pferdewiehern oder Regengeräusche. Textlich geht es, wie gesagt um Odin und andere heidnische Sachen. 

Die Thematik würde meiner Meinung nach eher weniger zum ursprünglichen Sound von Bathory passen. "Bathory", "The Return..." und "Under The Sign Of The Black Mark" waren hart, roh und primitiv. "Blood Fire Death" ist auch roh, aber irgendwo merkt man dass die Leute dahinter langsam richtig gut ihre Instrumente beherrschen und experimentieren wollen. Ich finde das sehr sehr gut.

8,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Blood Fire Death, A Fine Day To Die, Dies Irae



5. Hammerheart (1990)

6. Twilight Of The Gods (1991)

Ich habe mir vor dem Review zu "Twilight Of The Gods" noch mal "Hammerheart" reingezogen und bin der Meinung, dass das Album so ziemlich in dieselbe Kiste passt. Hach wie schön war es damals 2014 als ich mit Titzi Gassi war und dabei auf der Fußgängerbrücke am Rhein-Herne-Kanal in die Ferne guckte und in meinen Kopfhörern "One Rode To Asa Bay" lief. Diesmal ist es anders. Ich sitze zuhause, "genieße" meinen Kurzurlaub, esse Gemüsesuppe und höre dieses Machwerk.

Entstanden grob ein Jahr nach "Hammerheart" als auch rausgebracht. Wie ich schon bei "Blood Fire Death" nachrecherchiert hab und es auch beim direkten Vorgänger zu hören ist: Manowar sind der indirekte Einfluss. Die Drums erinnern an die "Metal Legenden" (hust) aus England. Der Rhythmus ist schleppen und schaukelnd. Wie als würde man zum Kampf marschieren. Allerdings verzichtet Quorthon (der übrigens hier für alle Instrumente verantwortlich ist) auf diese typische Manowar-Krieger-Attitüde. Stattdessen setzt man auf Atmosphäre und Texte über nordische Götter/Vikinger/dies das. Dabei ist man noch ein Stück langsamer als auf "Hammerheart". Dazu kommt noch dass Quorthon nicht nur cleanen Gesang einsetzt, sondern auf Chöre und gesprochene Passagen. Die Chöre stammen auch von ihm, es sind Multi-Track-Aufnahmen oder wie man das im Fachchinesisch sagt.

Ich muss dazu sagen, dass er tatsächlich keine überragende Singstimme hat. In der Thrash-Ära der Band/des Projekts konnte man das noch nicht hören, weil er diesen Krächzgesang eingesetzt hat. Aber es mir deutlich lieber, wenn ein ehrlicher, nicht glatt polierter Quorthon singt als irgendein Power-Metal-Arschloch mit Falsetto oder so.

Einflüsse sind übrigens Richard Wagner und Friedrich Nietzsche, was im Metal auch gar nicht mal so unüblich ist. Mittlerweile. 

Fazit: Richtig gut zum Wandern, oder am Lagerfeuer sitzen. Oder anderen entspannten Tätigkeiten.

8,75/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Under The Runes, Through Blood By Thunder, Twilight Of The Gods



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