Seiten

Samstag, 18. Juli 2020

Album der Woche#448: Napalm Death - Harmony Corruption (1990)

Hallo, und herzlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "Album der Woche" im Rahmen des Death-Metal-Themenmonats. Ich habe Phil Th. Pig gefragt was ich denn sonst so reviewen könnte, weil ich mich doch nicht bloß auf die Länder Schweden (Entombed) und USA (Nile) beschränken konnte. Er meinte sowas wie "Junge, deine Reise geht nach Großbritannien etzadla!". Das ist natürlich gelogen, aber ihr wisst was ich ungefähr meine.

"Harmony Corruption" ist das dritte Album von Napalm Death. Hierauf ist nicht mehr der alte Sänger Lee Dorrian zu hören, der sich dann mit "Cathedral" dem Doom Metal widmete. Mit Jesse Pinado (Ex-Terrorizer) auch ein neuer Gitarrist dabei, ebenso Mitch Harris (ex-Righteous Pigs). Neuer Sänger wurde der bis heute bei der Band tätige Mark "Barney" Greenway.

Es ist definitiv kein super wegweisendes Album in der Geschichte des Death Metal. Auf jeden Fall aber ein sehr bedeutendes für die Band. "Scum" und "From Enslavement to Obliteration" waren reine, chaotische Grindcore-Alben. Mit dem kürzesten Song der Welt, "You Suffer" gingen sie in die Geschichte ein. Hier ist es einfach vollkommen anders. Man nahm das Album zusammen mit dem berühmt-berüchtigen Producer Scott Burns auf - man erinnere sich an Mayhem, die ihn absolut gehasst haben wegen des zu cleanen Sound.

Dieser ist hierauf tatsächlich unfassbar clean und sehr gut produziert. Jedoch kein typisches Death Metal Album, wie sie zur damaligen Zeit übrig waren. Napalm Death änderten nicht plötzlich ihre Texte oder ihre Attitüde. Es geht immer noch um soziale Ungerechtigkeit und die zerstörerische Natur des Menschen, man wechselt nicht plötzlich zu Texten über Gore und Tod. Was auch zur Ungewöhnlichkeit dieses Albums führt. Es ist kein Grindcore-Album, sondern ein Death-Meal-Album mit Punk-Attitüde. Dementsprechend sind die ursprünglichen Fans der Band etwas verstört weil es viel zu sauber produziert klingt, herkömmliche Death-Metal-Fans können mit den Texten wenig anfangen.

Ich hingegen halte es für verdammt noch mal sehr gut. Wollte hier auch nicht unbedingt mit irgendwelchem Fachwissen flexen, es ist einfach nur ein echt gutes Death-Metal-Album. Und ein Meilenstein für die Band.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Unfit Earth, Inner Incineration, The Chains That Bind Us

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen