Seiten

Sonntag, 23. Februar 2020

Comics Monthly#72

Bang#1

Okay, wie schon auf dem Cover zu sehen: Keanu Reeves meinte, der Comic wäre eine abgefuckte Mischung aus Tintin und James Bond. Mir scheint es eher so als wäre es eine Mischung aus James Bond und Doctor Who. Oder viel eher James Bond und Nummer 6 (The Prisoner). Aber eins nach dem anderen.

Zu Beginn und am Ende des Comics sind zwei Seiten eines fiktiven Romans über den Titelhelden des Comics namens Thomas Cord. Als der eigentliche Comic beginnt sehen wir ihn auch. Er ist ein James-Bond-Typ. Ein Superagent einer britischen Spionageeinheit namens MIX, die seit den 60er Jahren gegen eine bösartige Organisation namens Gold Maze kämpft. Diese hat sich seit Beginn an eingebildet wir würden in einer Art Matrix leben und der einzige weg daraus wäre ein für alle mal dieses goldene Labyrinth zu zerstören. Sei halten Thomas Cord gefangen und wollen, dass er den Aktenkoffer aufmacht, den er bei sich hat. Er kann sich allerdings mithilfe von versteckten Lasern aus seinen Fesseln befreien und haut die in weiß gekleideten Bösewichte k.o. Er kann über Wasser mit dem Koffer in der Hand zu seiner Yacht fliehen. Darin trifft er auf eine Frau namens Fanny, die schon auf ihn gewartet hat. Nach den ersten, genretypischen Küssen und Streicheleinheiten schießt sie ihn in den Kopf und wirft die Leiche über Bord. Im Koffer war ein Roman namens "The 18 Stigmata of Philip Verve". Kurz daraufhin lernen wir Thomas Cord erneut kennen. Diesmal ist er etwas jünger (so um die 30) und schwarz. Er kriegt es als Aufgabe in das Zuhause des Autors Philip Verve einzudringen und ihn festzunehmen. Es heißt, dass dieser ein unabhängiger Agent ist, der in seine Texte supergeheime Gehemnisse unterbringt.

Ich komme auf den Vergleich zu Doctor Who und The Prisoner, weil der Hauptcharakter sich irgendwann nicht mehr sicher ist, was aus seiner verworrenen Gedankenwelt denn überhaupt Realität ist und was nicht. Lebt Thomas Cord in einer Matrix? Oder denkt Philip Verver nur das wäre so? Hat Goldmaze eigentlich recht? Was sollen diese Anspielungen auf James Bond (Professor Nyet anstelle von Dr. No)? Fragen über Fragen die ich nicht mal nach der ersten Ausgabe beantworten kann. Eigentlich wiederhole ich mich wenn ich das sage, aber ja das gabs schon mal. So ähnlich. Und trotzdem dringe ich da einfach nicht durch. Das ist so weird aber so unfassbar gut. Kein Wunder schließlich hat der großartige Matt Kindt daran gearbeitet.

Made by: Matt Kindt, Wilfredo Torres, Nayoung Kim, Nate Piekos
9/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Dark Horse Comics


Death To Army Of Darkness#1

Wow, that was a hell of a ride!

Der Comic spielt einige Zeit nach den Ereignissen in "Army Of Darkness". Ash Williams arbeitet wieder im S-Mart und hat eine künstliche rechte Hand. Wie man weiß. Nach fünf Jahren Dienstzeit wird ihm sogar eine höhere Stelle angeboten, die er allerdings ablehnt weil er sich vor zu viel Verantwortung drücken will. Eines Abends ist er in einem Waschsalon und unterhält sich mit einem
Verschwörungstheoretiker, als plötzlich eine gutaussehende junge Frau auftaucht und nach etwas Kleingeld für n Waschautomaten fragt. Kurze Zeit später als sie weggehen will, stellt es sich heraus, dass sie ein Deadite (einer der Dämonen aus den drei Sam-Raimi-Filmen) ist und greift Ash an. Daraufhin will er das Necronomicon ein für alle Mal los werden und sucht Hilfe bei einem Universitätsprofessor der vom Buch absolut begeistert ist. Das Buch ist schließlich tausende von Jahren alt sehr wertvoll. Ash bietet ihn folgendes an: Falls er im Buch irgendein Zauberspruch findet, welcher Ash aus der Verantwortung um das Buch löst, darf er dieses auch behalten. Also.. ihr kennt die alte Leier wird aus dem Buch vorgelesen... der Professor wird zum Deadite. Allerdings teilt sich Ash in verschiedene Persönlichkeit auf: eine weibliche Form von ihm, ein Skelett, eine Homunkuli-Version und ein Hund. Außerdem fängt seine Kettensäge an zu sprechen.

Was zur Hölle? :D
Also das nenn ich mal eine interessante Wendung. Die Homunkuli sind ja schon in "Army of Darkness" vorgekommen. Aber der Rest ist gänzlich neu. Klar, in "Ash vs. Evil Dead" (also, der Serie jetzt), die ich leider nie gesehen habe kämpft er wahrscheinlich auch gegen Deadites in der realen Welt. Aber eine Auseinandersetzung mit ihnen kurz nach den Ereignissen im Originalfilm hat es glaub ich so nicht gegeben. Hier sieht man auch noch einen jungen Ash, im Gegensatz zur älterem Bruce Campbell in der Serie. Zudem ist das Artwork herrlich. Erinnert mich leicht an die Godzilla- bzw. Men In Black-Zeichentrickserien. Ich mein, das ist wirklich verdammt gut und abwechslungsreich.

Made by: Ryan Parrott, Jacob Edgar, Kike J. Diaz, Hassan Otsmane-Elhaou
8/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Dynamite Entertainment

Doctor Tomorrow#1

Okay, ohne Vorwissen zugegriffen und nicht enttäuscht worden.

In Doctor Tomorrow#1 finden wir zunächst eines der typischsten Szenarien vor. Die Erde wird von einem mächtigen Gegner angegriffen. Einen Typen mit langen Haaren in irgendso einem Spezialanzug der eine Energiequelle dafür braucht. Alle Helden des hiesigen Universums (diesmal ist es Valiant Comics) kämpfen gegen ihn und scheitern. Allen voran steht Doctor Tomorrow, ein Typ im Helm und Cape. Der Bösewicht schafft es irgendwie dass die ganze Erde implodiert oder so. Schnitt. Plötzlich befinden wir uns der Vergangenheit und sehen zu wie ein Teenager namens Bart mit einer
Freundin Baseball spielt. Währenddessen fragt sie ihn in (Astro?)physik ab, weil er bald eine Prüfung schreibt. Kurz darauf werden sie von fiesen Typen dumm angemacht und prügeln sich kurz mit ihnen. Nach der Prügelei taucht plötzlich Doctor Tomorrow auf und meint, dass er Barts Hilfe braucht, schließlich sind deren beider Moleküle ähnlich verändert. Doctor Tomorrow ist nämlich Bart aus der Zukunft bzw. aus einem Paralleluniversum aber das ist viel zu kompliziert. Und natürlich muss auch noch eine Art Time Police auf den Plan gerufen werden die irgendwelche illegalen Zeitreisen verhindern muss.

Okay, das sind alles Sachen die ungefähr 234234234 mal vorgekommen sind. Diese Szenarien gab es schon etliche Male. Es ist absolut gar nichts neues. Trotzdem ist die Gestaltung der Story als auch des Artworks einfach nur verdammt gut und erfrischend. Ich mein, ich habe es im Hinterkopf dass es sowas schon tausend Mal gab. Und trotzdem, weil es mir unbekannte Helden sind, anstelle von Marvel/DC, finde ich es tatsächlich sehr unterhaltsam. Gerade weil es irgendwie vertraut vorkommt. Sehr farbenfrohe Gestaltung, realistischeres Design, dies das. Sehr gut.

Made by: Alejandro Arbona, Jim Towe, Diego Rodriguez
7,5/10 Pfandflaschen
Erhältlich bei Valiant Comics


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen