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Sonntag, 8. Dezember 2019

Film der Woche#419: Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul, Ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul

Hallo und herzlich willkommen zum letzten Eintrag diese Woche. Dieses Mal habe ich mir  "Der Herr der Ringe" von Ralph Bakshi vorgenommen bzw. die ganze Trilogie. Allerdings hat die Zeit für den indirekten Nachfolgefilm  "Return of the King" (welcher nicht von Bakshi gedreht wurde) nicht gereicht. Darum ist das ein Double Feature, welches zusätzlich "The Hobbit" von Arthur Rankin und Jules Bass beinhaltet.

Kurze Vorgeschichte:
Als ich in der vierten Klasse war hatten wir eine Pflichtlektüre, und zwar "Hobbit" von J.R.R. Tolkien. Aber irgendwie habe ich es vercheckt meine Mum zu fragen mir das Buch zu kaufen und habe es am Ende nicht gehabt. Dumm nur dass wir später das Buch vorstellen mussten in einer Art Gruppenarbeit. Irgendwie habe ich es geschafft die richtigen Fragen zu stellen und es ist nicht aufgefallen dass ich das Buch nicht gelesen hab. Paar Jahre später, so in der siebten Klasse ungefähr, habe ich es auch tatsächlich geschafft es zu lesen und war hin und weg. In der vierten wiederum, haben die Lehrer beschlossen zusätzlich uns auch einen Film zu zeigen. Dieser war die nicht unbekannte Zeichentrickverfilmung von "Herr der Ringe". Habe seitdem den Film nie wieder gesehen. Das heißt also dass ich ihn heute das erste mal seit 20 Jahren angeguckt hab. :3

1. The Hobbit (1977)

Dieser Film stammt zwar nicht von Bakshi, spielt aber folgerichtig vor "Herr der Ringe" und ist nur ein Jahr davor erschienen. Darum dachte ich mir, dass er hier rein gehört.

Die Geschichte spielt sich ab in Mittelerde - einer Welt in der Menschen, Zwerge, Elfen und andere Wesen leben. Eine besondere Spezies sind die Hobbits: Nahe Verwandte des Regisseurs Peter
Jackson, mit behaarten Füßen und einer großen Liebe für Frühstück. Der Hobbit Bilbo Baggins (Orson Bean) bekommt Besuch vom Zauberer Gandalf (John Huston). Dieser trickst ihn buchstäblich in ein Abenteuer rein. Bilbo wird zuerst zum Gastgeber für eine Gruppe von Zwergen (ich glaube insgesamt neun an der Zahl), die vorhaben den Einsamen Berg zurückzuerobern und einen Schatz zu stehlen der vom Drachen Smaug behütet wird. Bilbo soll dabei als Langfinger fungieren. Der Hobbit willigt schließlich ein und die ganze Gruppe geht auf ein riskantes Abenteuer.

Ich habe lange Zeit gerätstelt ob die Hobbit-Trilogie von Peter Jackson wohl ne bessere Idee gewesen wäre - drei Filme für ein Buch. Das ist wahrscheinlich höchst detailliert und hält sich sehr nah ans Buch. Leider habe ich sie nie gesehen. Darum kann ich sie hiermit nicht vergleichen und ich glaube diese Version hier würde auch ziemlich abstinken. Es macht sich schon bemerkbar, dass das hier eher für Kinder gedacht ist und als eine Art Sunday Morning Cartoon fungiert. Es wird viel gesungen und das Design von Bilbo wirkt so semi-niedlich. Diese riesigen Augen sind eigentlich ziemlich gruselig. Die Songs sind wirklich das schlimmste am Film. Ansonsten allerdings recht stabile Animation und die Tatsache dass die Story recht flott erzählt wird macht den Film noch ein Stückchen besser. Insgesamt jedoch nicht ganz mein Ding, da mir das Design vom Nachfolger gefehlt hat. Denn dieses ist einfach unvergesslich.

5,5/10 Pfandflaschen
Trailer:


2. The Lord of the Rings (1978)

Dieser Film beschäftigt sich mit dem ersten Band "The Fellowship of the Ring" und ungefähr der Hälfte bis 2/3 vom zweiten Band "The Two Towers".

Ganz am Anfang geht es um die verschiedenen Ringe die von Elfenschmieden geschmiedet wurden: neun für Menschen, sieben für Zwergenfürsten und drei für Elfenkönige. Nachdem der Sauron, der dunkle Fürst "den einen" Ring schmiedet um Mittelerde zu erobern wird der besagte Ring von Prinz Isildur ergriffen und wiederum nach seinem Tod durch die Orcs landet dieser im Fluss Anduin. Dort verweilt er auch ca. 2.500 Jahre. Währenddessen ergreift Sauron die neun Ringe und verwandelt deren Besitzer in Nazgul, die Ringgeister - das sind diese creepigen finsteren Pferdereiter. Falls ihr das nicht wisst. Der "eine" Ring wird von Deagol gefunden, der wiederum aus Habgier von seinem Cousin Smeagol getötet wird. Smeagol verfällt der Macht des Rings und wird davon abhängig und im Laufe der Zeit langsam aber sicher zum wohl bekanntesten Crackjunkie von Mittelerde - Gollum. In "The Hobbit" wird der Ring allerdings von Bilbo Baggins gefunden und behalten. Viele Jahre später während einer Geburtstagsfeier von Bilbo besucht ihn Gandalf wieder und teilt ihn mit dass er den Ring an seinen Cousin Frodo weitergeben muss. Daraufhin vergehen noch mal siebzehn Jahre -
sheesh - und Gandalf findet raus dass die dunklen Mächte um Sauron nun bescheid wissen dass der Ring in Besitz von Frodo ist....Was jetzt unbedingt kommen muss ist ein epischer Quest, ausgeführt von vier Hobbits, einen Zauberer, zwei Menschen, einen Zwerg und einen Elben. Das Ziel: den einen Ring zu seiner Quelle - Mordor - bringen und ihn endgültig vernichten.

Habe ich mich nun jetzt vernünftig ausgedrückt? Ich glaube schon. Jedenfalls: Dieser Film ist so geil, dass mir die Augen platzen. Es wurde mit Rotoskop-Verfahren gedreht: es wurden echte Schauspieler eingesetzt die daraufhin mit Zeichentrickcharakteren überzeichnet wurden sodass die Bewegungen echt gewirkt haben. Die Aufnahmen von den Nazgul und den Orcs wurden allerdings nicht überzeichnet sodass hier Zeichentrickcharaktere auf echte, gruselig geschminkte Menschen in Orc/Nazgul-Verkleidung treffen. Es werden zudem psychedelisch wirkende Effekte eingesetzt. Der Himmel wird urplötzlich rot, die Augen der Orcs leuchten rot. Dieser Film wirkt zeitweise wie ein skurriles Metal-Video. Ist ja auch naheliegend, wenn ich bedenke wie viele Black-Metal-Bands sich nach Orten/Gestalten/Begriffe aus Tolkiens Welt benannt haben. Ich finds schade, dass die finanzielle Unterstützung zu niedrig war um einen weiteren Film zu drehen. Es wäre bestimmt mindestens genauso episch gewesen. Bakshi ist verdammt gut darin, wenn es heißt dass irgendwas super weird und abgefahren werden muss. Ich schätze seine Werke sehr und empfehle euch auch dringend "Die Welt in einer Million Jahren" anzugucken. Wenn man sich Peter Jacksons Trilogie anguckt merkt man übrigens auch dass er sich sehr wohl darauf bezieht. Einige Szenen sind beinahe 1:1 übertragbar

Wir mussten damals übrigens sehr viel über den Namen "Legolas" lachen. Die Lehrer fanden es witzigen wegen "Lego"(eine bekannte Klemmbausteinefirma) und "Las" (Wald auf polnisch). Wir, Viertklässler fanden es witzig wegen "Le"(französisch für irgendwas) und "Golas" (Nackedei auf Polnisch).

8,75/10 Pfandflaschen
Trailer:

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