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Dienstag, 30. Juli 2019

Album der Woche#404: Sum 41 - Does This Look Infected? (2002)

404

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Höhö, das wollte ich schon immer mal machen.

Spaß beiseite.

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Verdammte Scheiße, ich liebe dieses Album. Auch wenn es verhältnismäßig ziemlich simpel ist. Ich liebe es. Und ich versuche euch mal darzustellen wieso.

Es hat einfach die richtige Länge für ein Punkrock-Album. Und es beginnt mit einem abfälligen Rotzen. Außerdem: Es ist das verfickte zweite Album. Viele Bands habens schon beim zweiten Album sehr schwer, weil das erste so erfolgreich war und sie es als eine Mammutaufgabe sehen den Vorgänger irgendwie zu toppen. Oder auch nur ansatzweise an den Erfolg anzuknüpfen.

"Does This Look Infected?" ist meiner Meinung so das ziemliche Gegenteil von "All Killer, No Filler". Das Major-Debüt war quasi "Wir sind eine junge, aufstrebende Band, machen überteuerte Videos worin wir unseren Spaß haben und verkörpern die Blödel-Band schlechthin". Das hier ist eher "Oh fuck, das Leben ist vielleicht doch nicht so einfach und so lustig wie wir es uns am Anfang vorgestellt haben."

So geht es um Drogenkonsum ("All Messed Up"), die Welt nach 9/11 ("Still Waiting"), Abschottung von der Außenwelt ("Mr. Amsterdam"), HIV ("The Hell Song") oder naja Anna Nichole Smith ("Anna Nichole Is a Cunt"). Letzterer Song wurde nach dem Tod Smiths nicht mehr gespielt.

Musikalisch hört man definitiv Metal-Einflüsse. Wenn man ganz genau zuhört, merkt man diese klitzekleinen Maiden/Metallica-Tributes. Ansonsten harter Pop-Punk der allerdings hörbar bleibt und nicht ins Klischeehafte abdriftet. Pop-Punk 2002 ist halt was komplett anderes als heutzutage. Da hat man es sich öfter geleistet rauer zu klingen und nicht um Teufels Willen wie so n Chorknabe.

Man hört viel Frustration in den Lyrics raus aber auch eine gewisse Reife. Ich mag das total. Es ist ein weiterer Beweis für den Wachstum einer damals recht neuen Band. Und sie machen bis heute weiter und sind keineswegs cringy geworden. Aber das werden wir irgenwann bei "So isses, Musik!" sehen.

Was mir auch besonders positiv aufgefallen ist: Die Musikvideos. Für "The Hell Song" musste man wohl nur die Actionfiguren bezahlen. Bei "Still Waiting" nimmt man "The"-Bands aufs Korn... Und generell hat man es scheinbar nicht eingesehen für ein Musikvideo horrende Summen zu bezahlen.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: All Messed Up, Still Waiting, The Hell Song, Mr. Amsterdam, Thanks for Nothing

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