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Dienstag, 11. September 2018

So isses, Musik!#62

Hello, fellow children! Willkommen bei der neuesten Ausgabe von So isses, Musik! Als erstes werde ich ein paar Sachen hier reinknallen, die ich mir neuerdings selbst ausgesucht oder zugeschickt bekommen hab.

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Rattus Cholericus - Promo

Reinhören könnt ihr übrigens hier. Ich bin mal so frei und posaune es frei heraus: Dieses Tape hat mir ein ehemaliges Mitglied der mittlerweile leider aufgelösten, großartigen HASS AUF ALLES zugeschickt. Auf dem Tape klebt ein Aufkleber, auf welchem "Breakcore Punk" steht. Und ich bin nicht dumm, ich weiß schon was mich erwartet :D Nämlich Beats mit Gebrülle. Und ich werde nicht enttäuscht. Definitiv nicht. Es klingt wie als ob Atari Teenage Riot underground geblieben wären. Kurze, knackige Songs voll mit hasserfüllten Lyrics. Und zwar nicht mal so, dass es sich irgendwie super krass reimen muss. Man befolgt einer einzigen "Regel": Kotze dich aus, darüber was dich ankotzt und lass andere sich vielleicht dazu bewegen. Dabei ist das alles gar nicht mal so oberflächlich wie es sich für den Laien eventuell anhören mag. Beispielsweise setzt man sich mit dem Trend, sich über Punk- und Oi!-Klischees lustig zu machen, auseinander - im Song "Szeneclowns". Vor allem mit dem Fakt, dass es ab irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr witzig ist. Klar, es sind Genres, die nur so von Klischees triefen, aber: Es kommt mir rüber wie ein Haufen pseudo-elitärer pseudo-Akademiker (oder, die die Akademiker sein wollen) die mit ihrem Finger auf diese "dummen Bauern und Proleten" zeigen wollen. Darüber kann man sich, finde ich, sehr wohl auskotzen.

Anspieltipps: Ja, tatsächlich einfach mal alles. Auch die Interludes.
7,5/10 Pfandflaschen
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Was läuft sonst noch?

Das neueste Album von Nervöus. Ich erinnere mich sehr gerne an einen Festival-Auftritt vor ca. 7 Jahren. Da war dieser superfertige Typ, der allerlei Blödsinn erzählt hat und eine völlig kaputte Stimme hatte. Das ist tatsächlich auch derselbe Typ der
"GRAUES GEFÜGE EINE FAHNE IM WIND GLEICHT DER ANDERN
LEIDLICH INHALTSLEER " singt. Ich finde es wirklich sehr beruhigend und entspannend. Ich mag es, zumindest in der Hinsicht, angeschrien zu werden. Meiner Meinung nach einer der deutschsprachigen Bands die gnur utes Kwalitätskóntent bringt.

Ansonsten: Dieser Klassiker von Satyricon. Mal wieder "Nowa Aleksandria" von Siekiera. Und "Raza Odiada" von Brujeria. Oh und GZUZs "Warum", keine Ahnung warum.








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Darkthrone Discography: Panzerfaust (1995)

Mittlerweile fünftes Album von Darkthrone. Genauso minimalistisch eingespielt wie der Vorgänger "Transilvanian Hunger". Allerdings ist die Gesangsspur deutlich rauer und weniger mit diesen typischen Hall-Effekten versehen. Ein tiefes, ziemlich kaputtes Krächzen. Ungehobelt. Wie ein
Instagram-Foto ohne Filter. Und zugegeben ziemlich hässlich. Aber das soll Black Metal ja nicht sein. Trotzdem stößt es mir beim ersten hören etwas sauer auf, weil ich diesen anderen, "gefilterten" Gesang gewohnt bin. Aber nach mehrmaligen Hören gefällt es mir doch, irgendwie. Man hört auch eindeutige Einflüsse von Hellhammer bzw. deren Nachfolgeband Celtic Frost.

Für eine positibe Überraschung bei mir sorgte der letzte Song "Snog og granskog (Utferd)", welches bis dato das erste elektronische Lied der Band ist. Ist übrigens eine Vertonung eines Gedichts von Tarjei Vessas. Fazit: Durchaus hörbar, jedoch von den klassischen Alben der Band sicherlich nicht das Beste.

6,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Quintessence, Beholding The Throne Of Might, En Vind Av Sorg


Killing Joke Discography: MMXII (2012)

Vierzehntes Album von Killing Joke. MMXII ist 2012, geschrieben in römischen Zahlen. Das Album kam äh im Jahr 2012 raus. Offensichtlich. Inspiriert vom Phänomen des Jahres 2012: Dem Glauben an den Weltuntergang. Anyways: Das Album bietet wieder einen eingängigen, kühlen aber trotzdem ziemlich maschinellen, industriellen Sound. Im Prinzip ein Album, dass finstere Themen wie bspw.
eine düstere und ungewisse Zukunft anspricht gleichzeitig aber auch Positives vorweisen kann. So zeigen sich KJ überzeugt von Permakultur, Aufforstung und biologischer Nachhaltigkeit. In "Fema Camp" geht es um die Camps der Federal Emergency Management Agency. Den Begriff habe ich bis jetzt leider nur im Zusammenhang mit irgendwelchen Querfront/Aluhut-Veranstaltungen gesehen auf welchen irgendwelche "woke people" darüber gesprochen haben. Eines der stärksten Songs ist meiner Meinung nach "Rapture", aufgrund der Art der wie der Song aufgenommen ist. Als wäre er dafür gedacht Massen zum Toben zu bringen.

Sie haben damit bewiesen, dass sie es immer noch können. Nicht nur bei mir sondern auch bei Dutzenden von Fans und Kritikern. Deswegen:

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Rapture, Colony Collapse, Pole Shift



Metallica Discography: Reload (1997)

Eigentlich sollte das Album zusammen mit "Load" in Doppelpack erscheinen. Allerdings hat man sich entschlossen, erst auf Tour zu gehen um dann anschließend das Album fertig zu stellen.

Ich muss ehrlich sagen, ein wenig bin ich enttäuscht. Das Album ist natürlich nicht so schlecht wie es diese ganzen Metallica-Puristen sagen. Es hat verdammt gute Momente. Ich mag bspw. Marianne Faithfuls Gastpart in "The Memory Remains". "Fuel" ist ein verdammt guter Opener. Auch "The Unforgiven II" find ich irgendwie gut. Es ist halt dieser Southern Rock/Americana/Blues-Einfluss der das ganze doch etwas merkwürdig macht. Es zieht sich gegen Ende dann doch ziemlich und geht mir
auf den Nerv. Trotz alledem ist es nicht das schlechteste Metallica-Album. Definitiv nicht.

PS: YEAAAH YEAAAH YEAAHEEAAAHHH
6,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Fuel, The Memory Remains, The Unforgiven II


Ministry Discography: Amerikkkant (2018)

Hm. Also halten wir's mal fest: Nach 1203123 Aussagen wie "Das hier ist aber wirklich das letzte Album" bringt Al Jourgensen doch noch eins raus. Und natürlich muss er sich an der großartigen Milchkuh Donald Trump beteiligen. Schließlich ist es ziemlich leicht den US-Präsidenten zu bashen. Hier und da ein paar Samples. Untergangsstimmung. Dieser große Idiot wird uns noch umbringen!
Gleich im Opener "I know Words" wird "Make America Great Again" gesamplet. Tatsächlich ist das rundum gesehen gar kein so schlechtes Album. Man verzichtet auf die Thrash Metal Komponenten und kehrt etwas zu den ursprünglichen Sound zurück. Das klingt wirklich gar nicht mal so schlecht. Was ich tatsächlich ziemlich interessant finde: Jourgensen hat früher Songs gegen Bush gehabt, darüber dass 9/11 ein Inside Job ist... Hat Info Wars ein Interview gegeben... Und hier gibts ein Song namens "Antifa". Also fand scheinbar ein Umdenken statt. Dafür wird Jourgensen auch in den YouTube-Kommentaren zur Sau gemacht. Er sei ein Cuck, ein NWO-Kämpfer und Kommunist. Witzig. Es ist nicht so brutal stumpf wie so einige Sachen davor. Allerdings nicht mal ansatzweise so innovativ wie die Klassiker. Deswegen: Kann man hören, muss man aber nicht. :D

6/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Twilight Zone, Antifa, Wargasm

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