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Samstag, 5. Mai 2018

Album der Woche#342: The Redskins - Neither Washington Nor Moscow (1986)

ROTFRONT, Genossinnen und Genossen!

Da diese Woche ja der erste Mai war, habe ich mir gedacht: Machste doch einfach den Mai generell zum politisch gefärbten Monat. Soll heißen, dass die Alben der Woche explizit linke Musik sein werden. Agit prop Musik, politisch gefärbter Punk, dies das. Wir werden sehen. Den Anfang machen ein paar Skinheads aus England.

The Redskins waren zuallererst eine Oi!-Band die 1982 als Nachfolger der Punkband "No Swastikas" entstanden ist. Dieses Album hier ist allerdings von 1986, ergo nicht allzu weit weg von der
Auflösung der Band. Und es hat nichts mehr mit Oi! oder so zu tun. "Neither Washington Nor Moscow" ist nämlich feinster Northern Soul. Ganz genau. Ein paar trotzkistische Skinheads machen Soul Musik mit Bläsern und ein paar Rockabilly-Einflüssen. Sänger Chris Dean will offensichtlich schwarz klingen und er schafft es fast.

Die Songs tragen Titel wie "Go Get Organized", "Keep On Keeping On", "Kick Over The Statues" oder "Keep On Keepin' On". Die Jungs positionieren sich relativ ungewohnt. Das Album heißt ja "Neither Washington Nor Moscow" später wird das fortgeführt mit einem "...but international Socialism". Ergo nicht für die USA aber auch definitiv nicht für die Sowjetunion. Man macht einerseits Durchhalteparolen für englische Arbeiter andererseits gibt es auch eine Geschichtsstunde was den Sozialismus anbetrifft: "It Can Be Done" erzählt von den Revolutionen 1917 in Russland und 1919 in Berlin.

Insgesamt lässt sich sagen, dass der Sound bzw. die Kombination aus Sound und den Texten damals ziemlich ungewohnt war. Es ist ziemlich kreativ die musikalischen Wurzeln der Skinheadkultur mit explizit linken Texten zu mischen. Und ich mein damit nicht irgendein bauchlinkes Zeug sondern feinstes Agit Prop.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Hold ON, Keep On Keeping On, Kick Over The Statues, Go Get Organized

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