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Sonntag, 12. November 2017

Album der Woche#318: Tiger Army - II: The Power of Moonlite (2001)

Während Fred Hell der "50 Cent des Psychobilly" ist, weil er mehrfach angeschossen wurde sind Tiger Army für mich die "die Ärzte" des Genres. Warum? Nun, DÄ sind sehr lange umstritten gewesen. Ist das noch Punk oder Kommerz? Sind die überhaupt trve? Und was weiß ich noch alles. Bei TA war das ähnlich. Man fragte sich vielerorts "Ist das noch echter Psychobilly? Darf der Typ so
emotional klingen? Ist das Emo?". Andere schimpften über diesen "fürchterlichen" Emobilly-Scheiß. Das sei viel zu weich und alles. Leute wie ich waren sich zuerst nicht sicher, was sie davon halten sollen und folgten vielleicht auch den Gruppenzwang. Bis sie sich, zumindest in meinem Fall, ein Album der Band geholt haben. Für mich war das das Zweitwerk "II: The Power of Moonlite".

Ich verstehe bis heute das Problem mit der Band nicht. Dann sind TA halt nicht so knallhart-maskulin unterwegs wie The M3t3ors. Nicht so verrückt, gory und in Frauenklamotten wie Demented Are Go. Dafür haben sie wunderschöne Songs über Liebe und das Sterben und ein Faible für die Roots des Psychobilly, nämlich Rockabilly der 50er Jahre. Dadurch behalten sie ihre eigene Note. Viel Punkeinflüsse, viel Emotionen. Und auch Nick 13s Stimme ist einfach himmlisch. Genau das richtige. Natürlich schwingt hier auch jede Menge Pathos mit. Man höre sich bspw. "Remembered Forever" an. Und verdammte Scheiße noch mal, nach all den Jahren stell ich fest dass bei "Annabel Lee" der wunderbare Davey Havok von AFI mitsingt.

Großartiges Album für eine melancholische Zeit.
8,5/10 Pfandflaschen

Anspieltipps: Cupid's Victim, Remembered Forever, Incorporeal, Power of Moonlite, FTW

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