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Mittwoch, 5. Juli 2017

So isses, Musik!#33

YO! Häßlich willkommen zu einer weiteren Ausgabe von "So isses, Musik!". Da das "Rezept des Monats" letzten Monat sein Ableben gefeiert hat wird es ab Juli diesen Jahres monatlich zwei Ausgaben von dieser Rubrik geben. Deshalb packe ich in die erste Ausgabe bisschen mehr Text und in die zweite bisschen mehr Videos rein. Und weil ich folgendes letzten Monat bei den "Happenings des Monats" nicht unterbringen konnte, kommt es jetzt hier rein.

Spastic Fantastic Fest - 10 Jahre Punkimperium am 30.6.2017 im FZW, Dortmund

Als allererstes möchte ich anmerken dass ich davor mit Frau Otterich und Titzi in Holland gewesen bin, ganz schlecht geschlafen hab und am Freitag noch mal arbeiten gegangen bin. Das heißt, dass ich n ziemlichen Anteil an Bands verpasst hab. Angekommen bin ich als Femme Krawall auf der großen Bühne (anstelle der kleinen - nie wieder kleine bühne, ich schwöre!) anfangen sollten. Ich kann nicht oft genug betonen wie flawless die sind und wie sehr mir ihre surfbrettreiter-musik mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Ansonsten stand ich einfach nur da wie so n Zaunpfahl. Anschließend begab ich mich mit dem Fastwessironny in eine Pommesbude um mir ein Falafel-Pide ohne Soße zu holen. Mir wurde nicht mal eine angeboten. Scheinbar sah ich so aus wie diese ganzen komischen Leute die den ganzen Abend über keine Soße bestellt haben. Danach nach langer Zeit Derbe Lebowski: Ich glaub mich tritt n Pferd. Habe nämlich über sehr lange Zeit nicht so gut wie nichts in Richtung Power Violence gehört. Deswegen war ich gar nicht mal schlecht überrascht wie anders für mich die neuen Songs klangen (ja ich hab die neue Platte! :P) Ich weiß nicht genau an was mich das jetzt erinnert. Vielleicht eine Art Post-Powerviolence? Weekend Nachos oder so? Keine Ahnung, jedenfalls hats
wie immer gebockt. Danach Youth Avoiders auf der kleinen Bühne. Irgendwie muss ich mich beim nächsten Mal besser organisieren. Ich setze mich da so an die Bar, dann gehts los und es ist natürlich kein Wunder, dass bei so einer lauten, schnellen und quicklebendigen Band die das beste aus Hardcore und Garage vereint die Leute durchdrehen, sich quetschen und hastenichtgesehen. Da kann ich da kaum sitzen bleiben, mir geht das nach ner kurzen Zeit ziemlich auf den Sack. Vorletzte Band: Sniffing Glue, ebenfalls 100 Jahre nicht gesehen. Aber natürlich nichts an der zerstörerischen Energie eingebüßt. Heilige Scheiße warum muss man auf der Bühne diesen "Ich gucke dich an und hasse dich"-Move machen? Das macht einen schon Angst. Zum Abschluß des Abends dann endlich Henry Fonda und sogar mit einem Gastauftritt von Femme Krawall die den Boys unterstellt haben zwar gegen Sexismus und all das zu sein aber am Ende doch nur aus Typen zu bestehen. Reicht halt natürlich nicht für eine vollkommende Argumentation, war glaub ich aber auch nicht so gemeint. Jedenfalls, geiler Song gegen Pimmelparaden in der "Szene". HxF glänzten mal wieder durch gute Ansagen (ja ich weiß dass ihr vielleicht genervt seid wenn jemand so viel redet auf der Bühne, aber das kompensiert einfach dass man kein Wort vom Gesang versteht. Haltet doch einfach mal die Fresse und nutzt die Pausen um Energie zu tanken, verdammte Scheiße und fallt Tompa nicht ins Wort ihr beschissenen Pimmelpunker!) und so. Einzige Band bei welcher ich mich überhaupt ein Meter bewegt hab. Danke.


Beastie Boys Discography: "To The 5 Boroughs" (2004)

Falls ihr euch für den Vorgänger "Hello Nasty" interessiert, so geht es für euch hier entlang. "To The 5 Boroughs" ist der Heimatstadt der drei Rapper gewidmet. Es bezieht sich auf die fünf Bezirke von New York.

Anders als auf den vorherigen Alben geben sich die Beasties hier weniger experimentell. So gibt es keine Hardcore-Punk-Songs keinen Funk, keine Pfeifen, keine psychedelischen Interludes. Dieses Album ist Hip-Hop wie man ihn gewohnt ist. Zwar merkt man den erheblichen Oldschool-Einfluss,
sei es jetzt an der Art zu Rappen oder dem Einsatz von Scratching allerdings klingen einige Songs als würden BB mit der Zeit gehen wollen. Sie klingen neu, weil das Beatkonstrukt nach Mainstream-Rap klingt, zumindest in meinen Ohren. Natürlich beziehen sie sich trotzdem auf ihre Wurzeln - in "An Open Letter To NYC" wird der Anfangsriff von "Sonic Reducer" von den Dead Boys gesamplet.

Ich hätte nie gedacht, dass ich sowas sage - aber die Beasties haben hier einen ziemlichen Banger geliefert, der sowohl alte als auch neue Fans begeistert hat. Brett.

8,5/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: An Open Letter To NYC, Hey Fuck You, Ch-Check It Out, Triple Trouble, Right Right Now Now


Green Day Discography: "Kerplunk!" (1992)

Für die Korinthenkacker hier: Das Album wurde eigentlich 1991 rausgebracht, allerdings habe ich mir das zweite Release angehört, zu welchem auch die EP "Sweet Children" gehört, die man als Bonus Tracks mit drauf gepackt hat.

Green Day klingen hier nicht mehr ganz wie auf ihren ersten paar Veröffentlichungen. Das Rotzige ist zwar immer noch da, macht aber immer mal wieder Platz für das Poppige. Allerdings noch nicht
ganz. Das Album ist quasi um ein Haar entfernt wie der Nachfolger "Dookie" zu klingen. Tatsächlich teilt es sich damit sogar einen Song - "Welcome To Paradise" wurde hier zuerst veröffentlicht. Es isr ziemlich kurz und prägnant. Ich finde es sogar ziemlich besser als das erste Album. Da klangen sie zwar als schon als wüssten sie was sie tun, hier tun sie das aber definitiv. Zudem wagen sie auch einen Ausflug in andere Musikgenres. Der neue Drummer Tré Cool hat seinen eigenen Country-Song "Doinated Love Slave" gesungen. Starkes Album!

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Dominated Love Slave, Welcome To Paradise, One Of The Razorbacks


Ministry Discography: "Filth Pig" (1996)

Um das Review zum Vorgänger "Psalm 69..." zu lesen, klickt hier.

Das hier ist der Nachfolger dazu. Ich weiß, dass etliche Zuhörer mehr als enttäuscht davon waren, verstehe auch warum, kanns aber trotzdem nicht nachvollziehen. Hier werden übrigens, wie so oft Jourgensens Drogenexzesse verarbeitet. Im Gegensatz zu allen Vorgängern verzichtet das Album
nahezu komplett auf elektronische Samples, Beats, Loops, Echos und all den Schnickschnack. Es ist ein "Live"-Album welches auch solche Instrumente wie die Pedal Steel Guitar oder eine Mundharmonika beinhaltet. Es ist außerdem sehr viel langsamer als die Vorgänger und ziemlich zäh. Einen Song wie "Jesus Built My Hotrod" sucht man vergebens. Ich kann verstehen, dass die Leute was vollkommen anderes erwartet haben...aber dieses Album so runterzuziehen geht halt einfach gar nicht. Es ist das am meisten unterbewertete Album der Band. Völlig zu unrecht. Es ballert halt, nur halt auf seine eigene Weise. Zudem covert man hier mit "Lay Lady Lay" sogar Bob Dylan was ich als Beweis des guten Geschmacks zähle.

8/10 Pfandflaschen
Anspieltipps: Lay Lady Lay, Reload, Hot Lava, The Fall

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