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Dienstag, 14. Juni 2016

Comic Book Review#249: Bitch Planet, Vol. 1: Extraordinary Machine (2015)

"Bitch Planet" ist einer von diesen Comics die zwar in den 2010er Jahren rausgebracht wurden, allerdings von der Optik her problemlos aus den 70er stammen könnten. Oder ein (feministischer) Exploitation-Film sein könnten. Geschrieben von Kelly Sue Deconnick, gezeichnet von Robert Wilson IV. Rausgebracht bei Image Comics. Das erste Volume enthält die ersten fünf Ausgaben.

Die Handlung spielt in einer nicht näher definierten Zukunft. Die Welt (oder zumindest die USA) wird von Männer regiert. Nicht im heutigen Sinne, sondern im wortwörtlichen. Männer haben die Zügeln in der Hand und bestimmen die Regeln. Es heißt nicht mehr Mother Earth sondern Father Earth. Diejenigen Frauen, die nicht in das gängige Muster passen (sei es ob sie zu fett, zu dünn, zu sexuell, zu prüde sind) werden zum Aufenthalt auf einen Knast-Satelliten(?) verfrachtet der
umgangssprachlich "Bitch Planet" genannt wird. Die Frauen, die dort landen wehrten sich explizit gegen die von den sogenannten "Vätern" (die alle scheinbar nur das Beste wollen) aufgestellten Standards (welche auch immer das sein mögen). Diejenigen die auf der Erde leben fügen sich den Regeln jedoch. Die Hauptstory dreht sich um die neue Insassin Kamau Kogo, die irgendwann ein Inhaftierten-Team zusammenstellen soll, welches an einen Spiel gegen eine männliche Mannschaft teilnehmen soll. Und zwar in einem rugby-mäßigen, scheinbar äußerst brutalen Spiel.

Einerseits mag ich den Comic sehr, weil er mit viel Details besticht. Achtet mal auf jede respektlose Aussage, auf dieses "Sweetheart" das der männliche Reporter der Anchorwoman sagt. Oder dass Frau dem Leser aufzeigt dass sie sich trotz all ihrer "Unebenheiten" sich selbst so liebt wie sie ist. Andererseits erinnert er mich an diese ekligen BDSM-Comics die ich mal online gelesen haben und die von eben solch einer Zukunft erzählen, in welcher Frauen rechtlich den Männern unterlegen sind und diese sich auch Frauen als Sklaven halten. Wobei so derbe ist es hier natürlich nicht. Trotzdem musste ich daran denken. Dieser Comic nimmt keine Gefangenen. Sehr direkt. Sehr in your face. Sehr empfehlenswert.

8/10 Pfandflaschen

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