Seiten

Donnerstag, 24. März 2016

Album der Woche#240: Hass auf Alles - s/t (2016)

Yes, yes, yes. Der "Omg, ich habe neues Zeug, ich muss das reviewen"-Monat März geht langsam aber sicher zu Ende. Der letzte Eintrag aus der Subrubrik ist das selbstbetitelte Erstlingswerk von HASS AUF ALLES, einer superschneller Hardcore Punk Band, dessen Mitglieder aus Würzburg und Halle (wie ein guter Freund einmal gesagt hat "Halle ist einfach der perfekte Ort. Man hats nicht weit nach Leipzig. Man hats nicht weit nach Dresden. Man muss einfach nach Halle ziehen.") kommen. Und die ich auch bei meinem letzten Besuch in Würzburg live angucken durfte (und auch feststellen durfte, dass sie keinen Drummer haben. Ach du Scheiße! Sowas gibts noch!). HAA erfinden Punk
gute Kombi, wa?
nicht neu. Sie sind keine superinnovative Band die es sich zur Aufgabe gemacht hat, neue Wege zu gehen. Und bei der ganzen Schnellebigkeit in der Punkszene habe ich ehrlich gesagt die Befürchtung dass es sie höchstens noch fünf weitere Jahre gibt (das wäre natürlich schön wenns nicht der Fall wäre). Nun, warum feiere ich diese Band also so dermaßen?

Ich habe in meinem leben verschiedene Bands gehört, gesehen, kennengelernt. Viele waren dabei sehr intelligent, übten Kritik an der Gesellschaft und waren auch sonst ziemlich supi. Ehrlich. Auch die ganzen Deutschpunk-Bands mochte ich die sich irgendwie über Bullen, Nazis und alle anderen ausgekotzt haben und dabei versucht haben so originell wie möglich zu klingen. Doch, ich finde - ich als der Mensch in den letzten Jahren so viel schlechte Laune (die mir nur meine besten Lieblingsmenschen wegnehmen können) aufgesogen hat, dass ein Gefühl, ein sehr simples Gefühl viel zu oft entweder unter dem Teppich gekehrt oder poetisch aufgeblasen wurde. Ich rede natürlich vom HASS. Hass auf VERDAMMT NOCH MAL ALLES UM EINEN HERUM. Man kann diesen Hass gezielt gegen bestimmte Menschen richten, als auch allgemein auf die ganze Umwelt streuen. HAA tun beides. Es ist wirklich so schön und so energiegeladen. Dabei gibt man einen Scheiß drauf ob die Songs lyrisch perfekt sind oder eher nicht. Das ist Punkrock pur. Man kotzt sich darüber aus, was einen aufregt. Was einen sowas von gegen den Strich geht. Ich habe sowas schon lange nicht mehr gehört. Das tut wirklich gut. Sowas von gut. Ehrlich, echt jetzt.

"ich hass mein leben 
schaffe ruft schon wieder an 
aushilfen krank 
der scheiss azubi hat keinen plan 
fickt euch alle 
ich bleib hier und penn mich aus 
hass auf alle nachbarn 
ich schmeiß euch alle aus’m haus 
hass auf alles 
hass auf euer scheiß system 
hass auf die gesellschaft 
hass auf mit den hunden gehen 
hass auf tiere 
hass auf alles um mich rum"

(aus "Schmeiß ausm Fenster")

9/10 Pfandflaschen
PS: Danke fürs Tape! Grüße nach Würzburg und nach Halle.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen