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Sonntag, 13. März 2016

Album der Woche#238: Alien TV/The Jim Tablowski Experience Split (2014)

Wow. Das kommt also zu dir nach Hause wenn du bei Spastic Fantastic bestellst. Nein, ich habe die Platte nicht bestellt - sie lag merkwürdigerweise als Zugabe zum "Sex mit Bekannen"-Sampler bei. Nicht falsch verstehen: ich beschwere mich überhaupt nicht. Allerdings war ich etwas unvorbereitet. Das letzte mal als ich die Tablowskis live gesehen habe war a) deren scheinbar letztes mal und b) für meine Geschmäcker viel zu lange her. Warum habe ich mir diese Platte nicht vorher schon geholt?

Als erstes ist da dieses Cover was einen ins Gesicht katapultiert wird. Im Hintergrund der Weltraum mitsamt einer fetten Explosion. Im Vordergrund sieht man zwei gegeneinander kämpfende Esel. Auf dem Hintern des rechten Esels befindet sich ein Junge der vom Hintern des Esels abzurutschen droht. Doch damit ist der Wahnsinn nicht zu Ende. Auf dem Kopf des Jungen ist dieselbe Szene nochmal zu sehen. Im kleinen und spiegelverkehrt.

Kommen wir mal zu der Musik. Alien TV kannt ich bis dato noch gar nicht, konnte nichts mit dem Namen anfangen noch irgendwas drunter vorstellen. The Jim Tablowski hatte ich als ziemlich verrückt in Erinnerung, mir fehlte aber irgendwie die Einordnung. Nach dem mehrfachen Genuss dieser Scheibe kann ich folgendes sagen: Alien TV hören sich an wie eine richtig gute Garagenpunkband. Roh, eingängig, dafür aber weniger rotzig sondern ziemlich melodisch. Gut mitsingbar und gut tanzbar. Textlich ist man sich ziemlich sicher. Kein Duden-Englisch sondern hohes Niveau.

"are we all growing unresponsive for our real needs? does it come from what's inside of the hand that feeds? 
yeah it makes you wanna bite it 
stupid kid, renegade, labelled as a freak 
the in and outs and endless doubts, we need an alternative"
("Better Action")

Gefällt mir richtig richtig gut. Somit sind Alien TV die "ernstere" Hälfte der Platte. Zumindest in meinen Augen. Oder um es bildhaft auszusprechen: sie sind der linke Esel auf dem Albumcover. The Jim Tablowski Experience sind definitiv der rechte, angriffslustige Esel. Die Musik ist der von Alien TV recht ähnlich. Ebenfalls poppiger (jedoch rotziger) Garagepunk, der allerdings durch die teilweise sehr obskur gehaltenen Texte ziemlich irre klingt. Jeder Song hat einen zweiten Titel (der in Klammern angegeben wird) - jeder davon bezieht sich auf irgendein Wesen. So heißen die Songtexte "Piss da pants"(Human), "Nighttime Peeper" (Bat) oder "Blast from the past"(Tyrannosaurus Rex). Oh, oder noch besser - "Toxoplasmosis"(Cat). Das ist so unglaublich irre. Ich musste wiederholt aufpassen mir vor Lachen nicht in die Hose zu pissen. Die Texte sind so dermaßen willkürlich. Als hätte man sie in 10 Minuten (wahrscheinlich warens 3 Stunden oder 5 Tage!) aufgeschrieben. "ICH HABE GANZ BESTIIIIIIIIMT TOXOPLASMOSIS". Heiliger Jesus, ist das geil. Schade dass in der Zukunft nichts mehr kommen wird.

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