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Samstag, 7. November 2015

Album der Woche#220: Tiamat - Wildhoney (1994)


"Come down, slowly
I am waiting by your side
Come down, carefully
I am waiting by your side

I'll grab you when you fall
Down to the waking hours
Silent sweeps as golden corn
Down to the waking hours

How I wish that I could
Break into your dreams
Do I have the force I need
To break into your dreams

I hold you in my arms
Dimmed by scarlet morning red
I whisper in you ear
Do you dream of me"

Guten Abend!
Ich möchte diesmal nicht sonderlich viel rumeiern, weil ich keine Lust habe schlicht großartige Musik mit so viel Gelaber zu umschreiben. Das ist manchmal nervig, stell ich mir zumindest vor. Ich habe Tiamat früher aus einigen Illustrierten gekannt wie der polnischen Bravo (ja, tatsächlich!) oder aus der deutschsprachigen Metal Hammer. Immer wieder mal den Namen gelesen, nie was von der Band angehört. Noch nie. Schien mir eine dieser gut bekannten Bands zu sein, die es schon immer gibt, und die alle abfeiern. Deswegen wollte ich mir nie irgendwas von ihnen anhören, weil ich mir gedacht hab "wenn alle irgendwas gut finden, ist es meistens ziemlich dreck." Da ich aber mittlerweile aus diesem Denken raus bin und etliches nachhole habe ich spontan das "Wildhoney" angehört. Und ich bereue es wirklich nicht. 
Tiamat stammen aus Schweden, "Wildhoney" ist ihr viertes Album. Ursprünglich nannten sie sich "Treblinka" und machten herkömmlichen Black/Death Metal. Sie gelten aber als die Erfinder des Gothic Metal Sounds. Ich konnte mir ehrlich gesagt nie wirklich was unter diesem Begriff vorstellen. Als Kiddo hörte ich Cradle of Filth die ich für bösen BM gehalten habe. Später hörte ich Goth-Mucke, wie Alien Sex Fiend, Bauhaus oder Christian Death. Aber Gothic Metal? Wie soll das gehen.

Das geht sehr gut. Indem man midtempo-Riffs, düsteren Gesang, Keyboards und opernhaften Frauengesang miteinander verbindet. "Wildhoney" ist im spärlichsten Band-Line-Up entstanden. Waldemar Sorychta von Grip Inc. an den Drums und Johan Edlund am Gesang, Gitarre und Keyboard. Um es mal vereinfacht zu formulieren - es klingt echt verdammt episch. Es beinhaltet nicht viel Songs, was umso besser ist weil dadurch die Chance scheißsongs einzubauen geringer ist. Zumindest nach meiner Logik. "Wildhoney" klingt geheimnisvoll, wunderschön und hin und wieder sehr viking-esk. Ich habe manchmal das Gefühl gehabt ich müsste einen Song vom Bathorys "Hammerheart"-Album mitsingen. Andererseits klingen einige Interludien verdächtig nach Pink Floyd. Und sind mindestens genauso psychedelisch. Außerdem ist das oben zitierte "Do you dream of me?" eines der wunderschönsten Songs überhaupt. Sag ich jetzt mal.

Großartiges Album! Wirklich!

9/10 Pfandflaschen

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