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Sonntag, 17. Mai 2015

Album der Woche, Folge 197: Type O Negative - Bloody Kisses (1993)


"For her lust
She'll burn in hell
Her soul done medium well
All through mass manual stimulation
Salvation"
(Christian Woman)



Typ Null Negativ kenn ich zwar schon länger, vor allem durch das Album "Life is killing me" und den darauf enthaltenen Überhit "We were Electrocute", jedoch bin ich nie dazu gekommen "Bloody Kisses" in voller Pracht zu hören. Das ist nämlich das dritte Album der Band, welches ihnen den Mainstreamdurchbruch brachte.

Ohne groß um den heißen Brei zu labern: Ich finde Type O Negative hören sich wie eine
selbstironische, kreativere Variante von Danzig an. Man könnte nämlich meinen, sie wären eine stinknormale Goth-Metal-Band, es ist aber komplett anders. Selbstverständlich gibt es hier diese Elemente wie Peter Steeles 10-tage-ohne-brot-und-wasser-in-der-gruft-gesang oder die schwer anmutenden und melancholisch klingenden Gitarren. Aber hin und wieder möchte man den Zuhörer schocken oder verarschen und greift zum Mittel der Ironie. "Kill all the White People" richtet sich beispielsweise an alle jene die damals der Band Rassismus nachgesagt haben. Oder "Black No. 1", welcher eine Reminiszenz an Peter Steelers Erfahrungen mit Gothic-Frauen. "Black No. 1" ist dabei die Haarfarbe. Die darin besungene Frau würde zwar gerne total böse und schwarz sein, kann aber nicht ausm Haus weil der Ansatz ihrer gefärbten Haare wieder durchschimmert:

Yeah you wanna go out 'cause it's raining and blowing 
You can't go out 'cause your roots are showing 
Dye em black 
Oh dye em black 
Black black black black no. 1 
Black black black black no. 1 

Ich kam zwischendurch gar nicht aus dem Lachen raus. Vor allem bei so Perlen wie "We hate everyone" oder "Fay Wray Come Out And Play" ("yum yum eat em up!"). Ebenfalls positiv möchte ich hervorheben dass es hier auch einige Hardcorelastige Tracks gibt und auch mehrere Songs die in verschiedene Parts aufgeteilt sind. Diese sind dann mehr als 10 Minuten lang. So wechselt es ab zwischen melancholisch/langsam zu schnell/mitvollerhärte und wieder zurück. Zudem gehen die Songs nahezu nahtlos ineinander über. Sehr grotesk und ungewohnt, aber gleichzeitig abwechslungsreich. 

Anspieltipps: Eigentlich das ganze Album
10/10 Pfandflaschen

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