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Dienstag, 27. Januar 2015

So isses, Musik!#4: Strichers absolute Favorites, Teil 1

Ich hatte ja schon mal hier das Vergnügen über meinen eigenen Musikgeschmack zu labern. Dabei hab ich allerdings nur die Musikgenres grob abgedeckt und nicht über die einzelnen Bands bzw. Künstler geredet. Deswegen dachte ich mir dass ich eine nie enden wollende Liste von Künstlern und Bands verfassen werde und ein paar Worte zu jedem einzelnen schreibe. Bzw. jeder/m einzelnen Band/Kollektiv/Truppe. Es ist kein Ranking, keine Top 5/10/20/30, nein. Alles vollkommen ohne irgendwelche Bewertungen oder Platzierungen.

Legen wa los, nich.

Misfits

Misfits 1981: Jerry Only, Arthur Googy, Glenn Danzig, Doyle
Das Trio bzw. Quartett aus Lodi, New Jersey wurde im  zarten Alter vom 15 Jahren für mich zum ständigen Begleiter. Durch den Soundtrack zu "Jackass", auf welchem sich "Hybrid Moments" befand wurde ich infiziert. Danach gings los mit Musik besorgen bzw. mehr anhören. Aber irgendwas tat ich falsch. Als erstes gelang nämlich das Album "Famous Monsters" in die Hände. Es klang komplett anders als die Band auf dem Jackass-Soundtrack. Deswegen musste ich recherchieren. Was ich rausfand war mehr als strange. Es gab also diese eine Band, gegründet 1977 von Glenn Danzig (der den Gesang übernahm), später mit Jerry "Only" Caiafa am Bass und wechselnden Gitarristen und Drummern. Zuerst machten sie ziemlich melodiösen Punkrock, doch in den letzten Jahren ihres daseins wurde ihr Sound immer hardcorelastiger. Doch die Themenwahl veränderte sich nicht: B-Movies, Mystik, Horror, Vampire, Werwölfe, Zombies. 1983 wurde die Band aufgelöst. Glenn Danzig machte mit Samhain da weiter, wo er aufgehört hat. Nach Samhain gründete er eine weitere Band namens "Danzig" die mit "Mother" einen welthit landete und irgendwo
zwischen Hard Rock, Blues und Doom Metal wanderte. Jerry Only und sein Bruder Doyle (der zwischenzeitlich Gitarre gespielt hat) haben sich dem christlichen Metal zugewandt und gründeten "Kryst the Konqueror".

Irgendwann hatten sie wohl entweder keine Kohle mehr oder wurden etwas neidisch und haben sich Rechte an den Namen "Misfits" besorgt. Sie gründeten die Band neu mit Michale Graves am Gesang und Dr. Chud an den Drums. Was dabei rauskam waren die Alben "American Psycho", "Famous Monsters" und die B-Seiten-Sammlung "Cuts From The Crypt". Deswegen war also ein riesenunterschied zwischen dem Album und "Hybrid Moments". Es war nicht schlecht oder so, nur verdammt anders. Das eine war richtig cooler Punkrock, das andere klang eher metallastig. Ich war erstaunt als ich erfuhr wie es weiter ging. Graves und Dr. Chud verließen die Band - Jerry Only reanimierte die Band aber und machte weiter. Als Sänger. Für die Drums und die Gitarre engagierte er Marky Ramone (Ramones) und Dez Cadena (u.a. Black Flag). Ab dem Zeitpunkt wurde es ziemlich lächerlich. Sie waren nämlich viel mehr eine Coverband, die alte misfits, ramones und black flag songs coverte als auch Klassiker aus den 50er Jahren (wie auf dem Album "Project 1950"). Noch lächerlicher wurde auch das Hinauszögern des neuen Albums als auch die Flut an Merchandiseprodukten. Neben Buttons, Patches, T-Shirts und Kappus gabs dann Schuhe, Socken, Hundejacken, Uhren, Ohrringe, Schlüsselanhänger und was weiß ich nicht noch alles. Hinzu kam noch dass Only ein deutsches Horrorpunk-Portal verklagen wollte weil dessen Logo ihm nicht ins Bild passte. Megalomaniac halt. Ganz ganz große Scheiße. Das machte mich ganz traurig, schließlich war ich anfänglich so von der Musik begeistert. Ich hab mir sogar die Haare so lange wachsen lassen, wie es wahre Misfits-Fans auch tun. Auch wenn ich zu Beginn wie Ingo Appellt aussah. Wie auch immer, geschehen ist geschehen.

Lieblingssongs: Hybrid Moments, Teenagers From Mars, Astro Zombies, Hatebreeders, Halloween, We Are 138, uvm.

Charles Bronson

Es gibt einige Bands die in meinem Kopf Türen für ein neues Genre eröffnet haben. Ich war damals zwar einigermaßen offen und empfangsfreudig, was neue Musik betrifft allerdings hat es manchmal lange gedauert bis eine Band bei mir "gezündet" hat. Neben Psychobilly hörte ich damals sehr gerne Hardcore Punk und tastete mich auch langsam an Crust (Nausea, Amebix) und D-Beat (hauptsächlich Discharge) ran. Das wars aber auch schon. Es gab damals gefühlt noch mehr Musikblogs als heute (oder es fühlt sich nur so an, weil man heutzutage weniger blogspot downloads sucht) und in einigen davon tauchte der Name Charles Bronson auf.

Ich wusste, dass es ein Schauspieler ist, der auch mal bei den Simpsons verarscht wurde. Irgendwie weckte das wohl meine Neugier, sodass ich mir einiges (so ziemlich alles) von der Band runtergeladen hab. Mein Favorit war das Album "Youth Attack!" von 1997. Es enthielt eine Ficktonne an Lärm. Es gab kaum Songs die mehr als eine Minute gedauert haben. Das hat mich fasziniert. Mindestens genauso geil fand ich einige Zwischenspiele. Beispielsweise "Standing in front of bulldog records". Da ist nämlich ein Anruf (von jemanden aus der Band nehm ich an) zu hören, der bei "Bulldog Records" anruft und fragt ob sie "Charles Bronson Records" haben. Daraufhin kommt die Gegenfrage "Any who?" und das Lied geht los. Zum Ende fragt der Anrufer nochmal "Dou you have any One Life Crew Records?" was mit "Aw...yeah." beantwortet wird. Daraufhin kommt nur noch ein "awwww, duuuuuude!"
LP-Inlay der "Diet Rootbeer"

Irgendwann fand ich die Musik so geil, dass ich beschloss der Band tribut zu zollen. Deswegen besorgte ich mir einen super coolen Aufnäher, der erst auf meiner Mütze, dann auf meiner Hose und mittlerweile auf meinem neuen Geldbeutel gelandet ist. Er ist so abgenutzt und im Eimer, aber es ist dennoch viel zu Schade gewesen ihn wegzuwerfen. Ich besitze ebenfalls ein T-Shirt, was mir damals jedoch viel zu lang war, sodass ich es viel zu kurz gekürzt hab. Eigentlich ist es nicht dasselbe T-Shirt, ich habe das Motiv (+ Backprint) ausgeschnitten und auf ein anderes draufgenäht. Ich wurde auch vom Schulfotografen darauf angesprochen:

"Cool, was ist dien lieblings Charles Bronson Film?"
"Äh....Ein Mann sieht rot...."
"Coooool."

(oh jesus)

Die Band ist mitschuld daran, dass ich ein enormes Interesse für Thrashcore/Fastcore/Powerviolence entwickelt hab und dass ich verstanden hab wieso sich diese ganzen Bands richtige Namen als Bandnamen gegeben haben. Beispielsweise Kent Brockman, Bruce Banner etc. pp Außerdem ist sie tatsächlich Schuld an meinem Facebook-Namen. Ich habe nämlich vor längerer Zeit zusammen mit einem Freund, Chocolate Banana (Name geändert) angefangen mich so zu nennen (nein nicht ganz genau so wie die Band, aber ihr wisst schon). Ich finde, dass es damals unsere Freundschaft noch ein Stückchen mehr bestärkt hat. Und auch wenn er heutzutage mehr als 300 km entfernt wohnt, weiß ich trotzdem dass wir immer noch "The Bronsons" sind.

Ich höre übrigens auch gerne andere Bands vom Sänger Mark McCoy wie Das Oath oder Failures.

Lieblingssongs: Tears of a clone, Let's start a war so I can sing about stopping it, xdumbfucksx, Marriage can suck it (mit Intro aus dem Film "The Frighteners" mit Michael J. Fox, haha sowas weiß ich), Standing in front of bulldog Records

hier das letzte Konzert der Band:


Yacøpsæ

Ich glaube letztes Jahr in Hamburg gesehen. Ein einziges Mal bis jetzt. Dabei sollten es eigentlich viel viel mehr werden.

Yacöpsae (ja, ich weiß dass es so nicht richtig geschrieben ist) waren eine der Bands die mich damals ziemlich vorm Kopf gestoßen haben. Ihr Sound war noch härter als das was ich damals für mich neuentdeckt hab - ja sogar noch krasser als Charles Bronson. Es war alles noch lauter, noch metallischer aber gar kein Metal und noch brutaler. Und die Texte...wow...manche kann ich zwar nicht ganz unterschreiben, andere aber volle kanne....andere wiederum habe ich erst hoffentlich nach Jahren verstanden. Wie dieses hier. Das Version davon gemacht hab.
quelle: eikestolzenburg.de
war eine lange Zeit mein Weckton. Ich bin nach wie vor von diesem Song fasziniert, sodass ich sogar eine Sunn O)))-mäßige verlangsamte

Ebenso faszinierend finde ich wie viele Songs, Alben, 7inch-Split-Singles und EPs diese Band rausgehauen hat. Zwar nicht so viele wie Agathocles (die sowieso ziemlich scheiße sind), aber immerhin.

Zwar brauche ich manchmal einen guten Abstand von der Musik, weil ich mittlerweile nicht mehr so krass auf Lärm abfahre aber dennoch gehören Yacøpsæ bei mir zu den meistgehörtesten Bands überhaupt. Und sie sind auf meiner Kutte. Dahin schaffts nicht jede Band.

Lieblingssongs: Frost, Beziehungskiste, hippiepest, bundeswehr, Internetejakulator, Spätfilmwichser,

Das wars fürs erst sonst spreng ich hier den Rahmen. Danke fürs Lesen.

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