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Mittwoch, 30. Juli 2014

Comic Book Review#156: Batman#9, Volume 1(1942)

Okay, ich hab sowas noch nie reviewt. Zeit wirds.
Batman-Comics aus den 40er und 50er Jahren sind für mich was ganz besonderes. Sie schaffen es, groteske, finstere Stories in einem simpel gezeichneten, kinderfreundlichen Gewand zu verkleiden. Natürlich waren diese Comics in erster Linie für Kinder gedacht - jedoch geht es irgendwie immer um Raub, Erpressung und Mord. Allerdings bleiben sie dabei sehr comichaft(vor allem das Design für Pinguin erinnert an Carl Barks' Donald Duck comics), im Gegensatz zu den realistischen Comics von heute.

In der Februar/März-Ausgabe von "Batman" des Jahres 1942 befinden sich ganze vier Stories. Fangen wir mal an.

Die erste Story "The Four Fates". Sie handelt von einem Radio-Wahrsager namens Jaffeer der von vier Gaunern während eines Live-Interviews angegriffen wird. Sie stehlen seinen wertvollsten Diamanten, doch bevor sie das schaffen werden sie allesamt von ihm verflucht. Sie sollen alle vier auf grausame Weise sterben. Wo und wann ist ungeklärt. "Mousey" Meggs soll von einem Blitz getroffen werden, "Slick" Dandy ersticken, "Nails" Logans Herz wird durch Metall durchstochen und "Brains" Brings soll durch Wasser zu Tode kommen. Bruce Wayne und Dick Grayson hören sich den Vorfall im Radio an und halten es
zuerst für ein Streich a lá Orson Welles(die legendäre "Krieg der Welten"-Radiosendung). Doch als Jaffeer erschossen wird ist klar dass Batman und Robin handeln und die Täter zur Strecke bringen müssen. Allerdings ist der Tod schneller und die Kriminellen werden von den Fluch eingeholt.
Erinnert eher an alte Horror-Comics in welchen die Ironie des Schicksals die Protagonisten tötete a lá "Tales From The Crypt". Natürlich ist die Story nicht perfekt und an einigen Stellen unfreiwillig lustig. Bruce Wayne kriegt nämlich eine Kugel gegen den Kopf, doch das ist nicht tödlich. Er kriegt nur eine klitzekleine Erschütterung. Wäre ich an seiner Stelle gewesen hätte ich mehr als ne Schädelfraktur. Was mich ein wenig stört ist, dass die Titelhelden kaum was mit der eigentlichen Story zu tun haben.

Darauf folgt "The White Whale" welches ein ganz klarer "Moby Dick"-Ripoff ist. Ein Walfängerschiff macht Station in Gotham City(auch wenn in den USA niemand mehr zu dem Zeitpunkt Walöl braucht). Die Schiffscrew ist angekotzt von den Captain der davon besessen ist einen riesigen weißen Wal zu töten der schon drei Schiffe versenkt hat. Ein Kopfgeld von 10.000$ wurde auf den Wal von einer Versicherungsfirma ausgesetzt. Bruce Wayne, der einer der Vorsitzenden dieser Firma ist, findet Captain Burley sehr suspekt, also verkleidet er sich als Seeman Jack Tar um schließlich auf seinen Schiff anzuheuern und der ganzen Sache nachzugehen. Dick Grayson ist natürlich mit im Gepäck(quasi wortwörtlich, da eingeschmuggelt). Da der Captain offensichtlich vollkommen irre und die Crew offensichtlich gefährdet ist, entschließt sich Bruce als Batman den Leuten zu helfen. Also täuscht er seinen Tod vor, in dem er eine Puppe ins Wasser schmeißt. Im weiteren Verlauf der Story wird verraten dass der Wal ein gottverdammtes U-Boot ist. Mr. Wayne wusste das natürlich, denn kein richtiger Wal bleibt so lange unter Wasser(hmm, ja. ist klar). Yada, yada, yada - Versicherungsbetrug. Etc. pp.
Also eins ist diese Story mit Sicherheit. Lustig. Aber unlogisch. Und n Scheißripoff. Da hätte sich Bill Finger mehr einfallen lassen können.

Die dritte Story namens "The Case Of Lucky Law-Breakers" handelt von niemand geringeren als den Joker. Dieser schafft es aus Alcatraz auszubrechen. Ist logisch, hat bis jetzt jeder geschafft. Und zwar mithilfe des alten ich-benutze-eine-entenatrappe-als-luftrohr-und-schwimme-so-unbemerkt-weg-tricks. Daraufhin raubt er eine Bank und erbeutet 10.000$. Kurze Zeit später schauen sich Bruce und Dick eine Vorstellung im Kino an, welche die Batman-Ausgaben 1,7 und 8 zusammen fasst. Danach startet das Kino einen Wettbewerb in welchen Zuschauer 10.000$ gewinnen können. Der Gewinner sind zwei rehabilitierte Kriminelle. Dieses Schema wiederholt sich immer wieder. Der Joker stiehlt Geld welches danach von ehemaligen Kriminelle irgendwo anders gewonnen wird. Batman und Robin nehmen sich den Fall an.
Was mich leicht stört ist, dass an der Geschichte nichts Joker-typisches ist. Es ist schlicht und einfach ne Story die sich um Geld dreht. Außer Jokers Ignoranz und Selbstverliebtheit ist nichts typisches da. Aber gut. Witzige Ideen, gute Umsetzung. Nicht schlecht.

Das Finale der Ausgabe ist eine Weihnachtsstory(die 1941 unbenannt blieb; in dem mir vorliegenden "Batman Chronicles Vol. 5"-Band heißt sie allerdings "Christmas").
Ein kleiner Waisenjunge vermisst seinen Vater der im Knast sitzt weil er einen Security-Menschen umgebracht hat. Der Knabe schreibt deshalb einen Brief an den Weihnachtsmann in welchen er ihn bittet seinen Papa zu Weihnachten zurückzuholen. Bruce Wayne, der selbstverständlich viel Geld dem Waisenheim gespendet hat und sowieso zu Besuch ist, nimmt den Brief entgegen. Anschließend hören sich Batman und Robin den vermeintlichen Mörder an, der jedoch seine Unschuld beteuert und beschließen den eigentlichen Mörder ins Gefängnis zu bringen. Inklusive Batmans genialer Darstellung des Geistes der vergangenen Weihnacht und einer Schneeballschlacht. Ho ho ho.
Okay, es ist ne Weihnachtsgeschichte. Die sind alle so. Deshalb beschwere ich mich gar nicht. Allerdings verstehe ich nicht wieso am Ende Batmand UND Linda Page(Bruce Waynes Freundin) zusammen mit Robin zu Comissioner Gordons Weihnachtsfeier eingeladen sind. Ich dachte man behält seine Identität geheim? Tzzz

Im Großen und Ganzen: Was soll ich denn von solchen Comics erwarten? Jedenfalls keine komplizierten und logischen Geschichten. Ich erwarte allerdings dass ich Spaß am Lesen habe und das tat ich auf jeden Fall.

7/10 Pfandflaschen
Ich finde leider keinen vernünftigen Daunlaud.
Deshalb gibts hier die Ausgabe#1(Teil 1) als Video:





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